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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0286

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äußcre Nhciudcumn ist l'cccits, so wcic
uöthi'g, durchbrochcn, dcr Pla^ ausgcmcsscu
und uusgesteckt uud die derschl'edcuen Aus-
grcibungeu dcr Fundaineutc i'u Angri'ss ge-
noininen. Di'e Li'efernngcu vou Stci'ucii,
sowi'c di'e Manrer- uud Ätciuhauerarbei't
siud zur Vergcbung ausgeschriebeu.

FreiburH, 21. März. Wi'c wi'r ver-
nehincii hat'dcr Herr Staatsauwalt ain
großh. Hofgeri'chte dahi'er gcgen Profcssor
Alban Stolz wcgen dcr i'u sci'ncr Bro-
schürc: „Der Schuierzciiöschrci i'm Dur-
lachcr Nathhaus'i cuthaltencu aufreizcu-
>den nuwahrcu schinäheudeu Aciißeiungen
qcgen di'e Staatsbchvrdcn,/i'uöbesoudcrc
di'c Laudstäude, auf dcu Gruiid des § 631 u
dcü Strafgcsctzcö Auklagc erhobcn und eiue
läugcrc Gcfänguißstrafe gcgen denselben
beautragt.

Hellbroun, 2l. März. Ci'n füs-die
Neckardainpfschl'ssfahrt vou der Massci'scheu
Maschl'nenfabrl'k zu M ü n ch e u e'rbautcs
ncues Dampfboot wurdc am vcrflosseueu
Samstag hi'cr glückli'ch vom -stapcl gc-
lasseu. Der i'unere Ausbau di'eses sschö-
ncu Schi'ffes, das ci'nen höchst gcri'ngen -
Tiefgang hat, soll so gefördert werden,
daß es seine Fahrten Anfaugs Mai' bc-
gi'uncn kann. ,

Stuttgart. Der Ausschuß des hic-
sigen Gewerbcvcreius.hat durch Mchr^
bcitsbcschluß sich für völlige Gewcrbe-
freichcit ausgesprochcn. Dic Kommis-
siou wollte noch gesclzlichc Organl'satiou
dcr Geuossruschafteu btibehaltcn; alleiu der
Ausschuß verwarf auch diesc uud will
Alles cincr Association odcr freicu llcber-
eiukiiuft gleichartiger Gewerbe. übcrlasscu.
Daß bci ciucr solcheu Stimmllug vou
„Mcistcrprüfuiigc»", selbst von frciwilli-
geu, keiiie Nede mehr sriu kanu, vcrsteht
sich vou sclbsi.

Wiesbaden, 20. März. Zuverläs-
sigcr Mi'ttheiliiiig zu Folgc hat iiuserc
Ncgl'erung die Gciiehmiguug des zwischcu
dcr Tauuus-Cisenbahli uud der hcssischcn
Ludwigsbahu wrgcu llcbcrbrückung dcS
Maius bei FlörSheim zum Zweck dech
Auschlusscs dcr Ludwigs'bahu au dic Tau-
nusbahn abgeschlosseueii Vertrags ver-
sagt und resp. die Erlaubuiß zu der
^lebcrbrückuug nicht ertheilt.

Verliu ,' 13. März. Die heutigen
Mätter veröffeutlicheu nuu auch den Äuf-
ruf dcs Ccutralvcrcius für Errichtung
ciucs DcukmalS für den Miui'ster Frhrn.
von Steiii.

F r a tt k r e i ch.

Paris, 18. Marz. Dic „Allg. Ztg."
schreibt: „Die amtliche Näumuug dcr Lom-
bnrdei durch dic frauzösischeu Truppen
wurde i'u Form ciiier besoudcren Depesche
dcs Herru Thouveurl, die Marguis v.
Monsticr vor zchu Tageu dcm Grafen

Ncchberg vorlas, dem österrcichischcu Hof
gcmeldet. Ju dieser Depcschc wurdc glcich-
zcitig Sciteus dcs französischcu Kabincts
die Hvssuung uud dcr Wuusch ausgespro-
chcu, daß Öcstcrreich nach dem Abmarsch
dcr Truppen des Marschalls Vaillaut die
nämliche passive Haltuug mit Bcziig auf
dic Augclcgenhcitcn Mittelitaliens bewah-
reii würdc, wozu Gräf Nechbcrg iu seiuer
bektuintcuAutwortsuotevom 17,Febr.d. I.
sich verpflichtct hattc. Graf Ncchbcrg er-
wicdertc varauf müudlich dem französiichcu
Botschafter: er wiirde nach Ciuholuug dcr
Verhaltuugsbcschle seinrs Mouarchcn dcu
Fürsten Mctternich beauftragcn, dem Hrn.
Thonvciiel direkt die Autwort des k. k.
Hofcs nil'tzntheilen. Fürst Mctteruich war
i'n der Lage, vorgestcru sich cines solcheu
-Auftragcs zu eutledigcn. Wenü ich gut
ilutcrrichtct bin, wcist Graf Rcchbcrg auf
die zahlreichcn Opfer hiu, wclche Oester-
reich der Erhaltuug des Wcltfriedcns, scit
Villafrauka gebracht hat, Opfcr, welche
die bcstc iiiid sprecheudstc-Garautie seincr
fricdliebendcu Politik bildcn. Obglcich der
augcstrcbte Auschluß von' Mittclitälieii au
Pl'einout einc - schreieudc Vcrlctzuug dcr
Zürichcr Vcrtrage sei, .durch wclchc dic
Rechte dkr crilirtcu Für'stcu förmlich auf-
rccht trhalten wurdcu, - ciuc Verlctzuug,
welche rechtlich dcu Kaiser vou Ocsterreich
d'cr durch jcne Vcrträge übl'rnonimencu
Verbiudlichkciten enthebe; erkcnue das
Wicner Kabiüct doch dic Zcitgcmäßhcit
eiurr rciu beobächtendcn Stcllnng, um
ui'cht eiiieii allgtmciucn curdpäischeu>Krl'rg
cutbrcuueii zu lasscu. Allein währcud
Ocstcrrcich, im Juteressc dcr Nuhe Eu-
ropa's, vordcrhand iu Mittclitalieu zu iu-
tervcili'reii sich cnthalte, rcservire es sich
für dr'e Zukuuft die volle Frciheit scines
Haudelns, mit dem Züsatze, daß, wcnn es
i'u srine'r strcng defensivcu Stelluug d.urch
Picmont, dessen auhaltcnde Provokatiouen
uotorisch siud, abcrmals augegriffcu wer-
dcu sollte,' es vicsclbcn mit dcm gauzcu
Aufgebot seiuer Macht zurückzuschlageu fest
eutschlossen bleibe. Hr. Thouvcuel konutc
ui'cht auders, als sich damit völlig eiu-
verstaudcn zu crkläreu, wobei cr aus freieu
Stückcu sich erbot, mit dcm gauzeu Eiu-
flüß seiucs Hofcs in Turiu dahiu zu wir-
kcn, daß Picmont Oesterrrich gcgcnübcr
eiue znrilckhaltendcre Politik bcfo,lge."

Pttris, 20. März. Der Kaiser hat
sich sehr lebhaft gegcn Jamcs Fazp
ausgcsprochcn. Lchterer war in der
festen Ueberzcugiiug hichcr gekomincn, daß
Chablais -und Faucigup nicht mit Frauk-
reich vereinigt werdeu solltcn, und sciue
Absicht war, dem Kaiscr^ die Nothwendig-
kcit vorznstcllcu, ans deu Distrikten einen
besvndern Kanton zu bilvcn, anstatt sie
mit dem prottstäntischen Geuf zu ver-
schmelzeü. Sein Stauueü war groß, als
er durch Napoleou crfuhr, daß er Chablais
und Faueigup nicht wcniger als den Rest

von Savopeu mit Frankreich zu vereiuigen
gcdeuke.

Paris, 22. März. Beim Empfaug
dcr savo p ischeu Deputario n hat dcr
Kaiscr crklärt, Piemoüt stimme der für
Einverleibuug Savopeus uud Nizza's eiii-
geuommcucu Devölkcruug bci. Allcs, was
iu Europa uicht'dem Geist des Autago-
ui'Smüs aus ciuer ayderu Periodc siH
hingebc, betrachte dicß als natürlich „„h
billig. Die Aufuahmc der au dic Mächte
gcri'chtcteu Mittheiluugen crlaube z,„„
großcu Theil die gerechte Hoffuuug gü„-
stigcr Prüfung. Er habc zucrst die Ab-
sicht gchabt, einen Theil dcs Gcbicks der
Schweiz zu gcbcn, aber darauf verzichtet
wcil die Bcvölkcruiigcii gegcn eiiie Zer-
stückclung sich crklärt hab'cu. Er wollcdie
Schweiz durch eiü besoudercs Abko„,i„e„
bes'ritdigcu. — Dcr Monitcur vero>skiit-
licht das Cirkular Thouveucls, welches
deu Mächteu die^Nothweiidigkcit der Ein'-
vcrleibuug vou Savopcu imd Nizza aus-
eiuaudcrseyt. Einc auderc Depcschc Thou-
-veuels weist deu Protest der Schiveiz
zurück uud sucht zu beweiseii, daß d?e
Ncutralisatioii von ChablaiS. ,,„d Fa„-
cignp zu Gunsten Savopens bcstiiiimt ge-
wcscn sei.

Paris, 22. März. Dcr Kaizer
empsing gcstern die Deputation aus Sa-
vopen. Jn seiuer Anrcde sagtc er, die
Verel'iil'gung Savopens uud Nizzaü mit
Frankreich sci iw Prinzip bcschlosscn,
sobald di'e Zustimmung PiemöntS uud dcr
Bevölkeruug crlaugt wordeu. Vorvcr-
haudluugcu mit dcü Mächtcn lapeu vvn
deu mcisteu ciuc güustige Prüfuug dcr
Frage crwarteu. Eiu.e Gebietsabtretung
au dic Schwciz wird nicht statiMch
weil Savopcn Zcrstückelnng ablehnl. Die
Jnteresscn ' der Schweiz sollen gcmhri
werdcn.

S ch w e i z.

Bern, 2l. März. Das „Genf. 3-"
meldet, der General Dufour sei vor-,
gestern Nächmittag nach Paris abgereist.

Bern, 22. März. Dcr'BmidcSraih
hat an alle Kantone Kreisschrei'ben
übcr die savopischc Frage erlassen.

E n g l a n d

London, 17. März. Jn den Augen
von „Dai'lp News" ist die Angabe, daß
Frankreich ganz Savopcn, ohnc NückstHt
auf di'c der Schweiz in Ausstcht gcstellteii
Gebietstheilc, für stch.fordcre, die gewich'
tigste, die seit dem Faile des großcn Na«
poleon gehört wurde." „Es li'egt daM
(sagen „Dailp News") cine gefährlupe
Drohuiig für ganz Eüropa. Die Unab-
häügigkei't nild 'Neutrall'tät der Schweiz
wäre so viel wie geopfert, nnd die Anl'
reguug nnter den S'chwcizern ist darob
 
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