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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0393

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Heide^erger TagbiM.

Rk. US. F-reitag, 27- April


D e u t s ch l a n d.

Karlürnhc, 24. April. DaS hcutc rrschiciiciic
Rctiicruiigül'lalt Nr. 22 cntbält fcrncr (Schluß):

2) Diciistnachrichtcn. Slujicr dcn schon niitgcthcilr
tcn noch folgcndc: Sc. Königl. Hohcit- dcr Grost-

dcm 18. d. M. dcr 'ans dcn Hoftath l)r. Fritz ,gc-

Frciburg für daS Studicnjahr >860/81 dic allcr-
Höchstc Bcstatignng zu crthcilcn; die zivcitc Pfai'rstcUc

Strafiburg bctrcffciid. -<l) Dic Patctttcrthciluiig an
Waltcr Nalsion in Manchcstcr bctrcffcnd. e) Dic
Patcntcrthcilung an Gcörg Kolb in Bayrcutk bc-
trcffciid.

III. Todcüfällc. Gcstorbcn stnd: Slui 23. v. M.

fingcn. An> 28. v. M. dcr kathölischc Pfarrcr M.
Lcincr in RaithaSlach. Nin 29. v. M. ^Dcca» und
Stadtvfarrer L. Braun in^Wciiihcim., Am 7. d. M.

Karlsr'uiie, 24. Apn'l. (Schluß dcr
45. vssciitllchcu Sltzuiig dcr 2. Kamuirr
der Stäude.) Gegcu dic iu das Budgct
aufgenottnucucu Suiniuen crhebt die Evin-
missiou keine Anständc und beautragt die
Gcuehlnigulig dcrselbeii durch die hvhe
Kaminer, welche auch uach kurzer Bc-
sprechuug Lvii dcrsolbeu crthcilt wird. Der
Berichterstatrer kvmmr uvchmals auf Ver-
Ml'uderiiug der Stcuer zurück, naiueiillich
der Liegeuschaf/saecisc, und spricht Den
Wuusch aus, daß in dcr Ziikuiift eiuc
Erleichterung dcr Sleuerpflichtigcu ciu-
treteu uivchtc. Dcr Herr >Präsideut des
Finauziniuisteriuinö cntgcguet, daß mau in
Ausgabeu uud 'Eiiiuahuicu das Gleichge-
wicht herstelleft müsse, uud die grvßh. Ne-
gieruug werde cbenfv wie die Stäude gerue
dazu bcitragen, ciuc Voriniudcruug der
Steuer ciiitreteu zu lasscn, weuu die Fi-
uauzeii dcs Skaates eiuc svlche gcstatteu
würdeu. Geh. NaihD, .Lamep eiueii
Gesetzeutwurf. vvr über die Vcreiuiguug
zwcier Gciuciudcu dcs Anike.s Neustadt
uu't dem Orte Breitenau, L.-A.'Freiburg.
Sodaiiu wird fortgcfahren mi't der Bc-
rathung -des Budgetbtrichts.' Die >Eiu-
nahiucu der Sall'iieuverwaltung siud zu
1,395)479 Gnldeil uiid die Aüsgabeu zu
327,127 fl., die Neiiieinnahmeu svuach zu

1,073,352 fl. veranschlagt. Dic Cviumis-
sivu crhebt gegru diesc Ausätze keine An-
stäude und schlägt dcm hoheu Hanse die
Dewilliguug dcrselbeu vvr. Bci Tit. II,
auö Erzeugnisseu dcs Saliuenbetriebs,
äußert Kapfercr: Auf dcm Ictzten Landtag
häbe die Budgetcvulinissiou dcn Autrag
gestellt, deu Wuusch uin Frachtvergütuug
für das Viehsalz iu's Protocoll niederzu-
legen, wclcher aucki mit überwiegeuder
Mehrheit von der Kauinier aiigeiiviuinen
worden sei. Von dcr Negierliugsbauk sei
damals eine sorgfältl'go Pvüfliug zngesagt
wvrdcu; ob ssolche nvch im Laufe vder zu
Uiigunstcii der Landwirlhe ausgcfallen sei,
wiche er uicht. Dic großh. Regieruug
habe damals zwei Gcgengrüude hervor-
gchvbeu : ciniualden Ausfatt für die Staats-
kasse und Zweiteus, daß der Wuusch für
Herabsetzuug deö Viehsalzcs. nur bei deu j
größeru Laudwirtheu ,regc gcwvrdeu sci.I
Er bezweiflc ciucu Ansfall wegeu iiuaus-!
bleiblich verinehrten Vcrbrauchs, aber selbst j
weun ein solcher eutstünde, sv käiue er
uicht iu Betrackit gegeuüber dei» großcu
Vortheil, der dadurch der Landwirlhschaft
erwachscn würde. Was den zweiteu Puukt
betreffe, so sci ihm bckannt, daß fast sämnit-
liche Laudwirthe seines Bezirks, dr'c grv-
ßern, wic die kleinern, die Herabsetzuilg
wünschten, er könne auch den Grnnd uicht
eiiiseheu, warnm nicht säiiiuitliche Klassen
dcr Landwirthe hierbei dassclbe Iutercsse
habeu .sol(tcii. Die Negicrung würde gnt
khuu, dl'esein Wuusche zu cutsprechen. Der
Präsident dcs Fl'iianziiiinistcriunis erklärt
hierauf, daß die großh. .Negieruug uach
rciflicher Erwägung dcs Gcgcustaudcs zur
Zcit uoch ui'cht iu der Lage sei, eiue
Steuererlnäßi'guug für das Vichsalz oder
ciue Frachtrückvergütiing bei dciuselben ein-
tretcu 'zu lafseu, uud zwar weil für die
Staatskaße hierdurch ciu Ausfall von au-
nähcrud 50,000 fl. eutstehen würde. Bär
v. E.: Es wird vicl wcniger Vichsalz
verbraucht, weil der Preis zu hoch uud
solcheö zudcm nvch ruit rvther Farbe vcr-
iiiischt ist, waö Iedcriuaiin scheut. Zch
kaiiu aiiiiehmcu, daß wcuu die Salzsteucr
hcrabgesetzt, jeder Laudwirth auf eiu Skück
Vieh wöchentlich 1 Pfuud verbraucheu
würde. Danu gäbe es keiuen Ausfall f»r
die Staatskassc, iudcm viel uiehr «Lalz
verbraucht würde. Früher hat jedcr Baucr
bei der Heuerudte 1 Sack Salz unccr das
Futter geworfeu, uud wenn jetzt die Stcucr

herabgcsetzt wird, kaun dieses wiedcr ge-
schchen. Jch stelle deßhalb dic Ditte,
großh. Ncgierung wollc im Laufe diescs
Jahres dcn Salzpreis um 1 kr. am Pfundc
herabsetzeu. .Dahmen, Kirsuer, Ullrich,
Fcderer, Paravivini spre.chen sich ebenfalls
für cine Erinäßiguug des Salzpreises aus,
ebensv' der Berichterstatter, letztcrer mit
dem'Beiuerkeu, daß dieser Wunsch für
dicses Mal wohl zu spät komme. Dr'e
Kamnier crtheilt deu Ansätzen dieses Titels
ihre Genehini'gung.

Kavlsruhe, 24. April. Die Nach-
richt cines bcnachbarten Amtöblattes, daß
inl't unsereiu derzeitigkn Gcsaudteiriu Wicii,
Staatsmiui'ster Frhru.. v. Nüdr, wegen
Ueberuahmc des .Wiriisteriunis der >gus<
wärtigcu Aiigelegeiiheiten verhaudelt w.erde,
ist völlig grundlos.

Karlsruhe, 24. April. Gcstcru starh
hicr der- Generaliuajor a. D- p. .Uenz,
früher laugjähriger Chef des großh. Gen-
dariueriecorps.

Mannheim, 22. April. In ciner
gesteru abgehältcueu eugcrcu Bürgerver-
sammlung wurdc die iiatioiiale Tagesfragc
der kurhcsstscheu Verfassungsaugelegenheit
ciiigehciid besprochen uiib dcr Beschluß ge-
faßt, iu dicser das dentsche Rechts- uud
Vvlksgefühl so tief berührendcu Sache cine
Pctitl'vn au die Kammer vorzubereitcn.
Dcr Zweck diescr Petition soll dahin ab-
zielcu, das Ml'nl'sterium zu vcraiilassen,
dem badischen Dundestagsgesandtcu ueuc
Jiistriictioiieu zu ertheileu, wclche cin festes
Anschließen an die preußischc Politik iu
di'eser Angelegenheit bekuiideu und zugleich
dcm knrhessischcu Briiderstaimue deu Auö-
druck der wärmstcuSpmpathicii sur desseu
schwcrverlctzte Ncckue -verlcihcu sollcu.^

' Pfoizheim, 25. April. Prosessor
H ä u s s e r zi, H eidelbcr g wnrde heute
Morgeu eiu sti'minig zum Abgeorduelen
gcwählt. Da die Auiiahme zweifelhaft
ist, so hat stch heutc eiue Deputatiou
iiach Heidclberg begebeu, um deu Ent-
schluß dcs Gewähltcn iu Empfang zu

nebmcu.

K«risersllnitern, 22. April. Die
große Versämmluiig der Pfälzcr Prote-
staiiten bkgaiin heute früh um l t Ilhr und
cudigte .iim 2 Uhr Nachmittags. Eö uivgen
sich etwa 4- bis 5000 Per'soneii au der-
selben betheiligt häbeu. Die vorgclegtc
Adresse an de» Köuig wurde einstimmig
angeiiommen uud nach dcin Schluß der
 
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