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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Mai
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0410

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ufer, wem'gstenö aii solchei, Stellen, wo
cs am nothwcndl'Bcn eischeint, wi'eder
herstellcn zn können. Ich erlaube nn'r,
aroßh. Ncgi'erung diese Bitte der Geiucl'nde
Willstctt zur wohlgcfälligen Bernckstchti'-
gung zu cmpfchlcn.

Bür v. K. warnt bei dcm Umstandc
dcs ohnehr'n vorhaildencn großen außer-
ordentll'chcn AufwandcS vor Empfehluiigcn
wcitercr Ansgaben, da fnr dic Correcti'oii
der Ki'nzig dcr Staat bcrci'ts 500,000 fl.
alisgewcndet habe, nnd fnr dic Strccke von
Grl'csheim bis Suiidheiiil, nm i.velchc eS
sich hicr handlc, 135,000 fl. crfordeilich
wären. In andern Läudern, wi'e in Wür-
tcmberg, Bapern nnd Frankrcich, über^
lasse man derartigc Vcrbesscrniigeii dcn
Privatcn, Baden habc abcr scit zwanzig
Jahren über vicr Mittionen für solchc
Zwccke aiisgegebcn, nnd man solle iinn
m'cht zu wcit gehcn. Es wcrde an ein-
zelnen Pnnkten geholfen werdcn müsscii,
aber eiuc vollständige Nectifieatioir im
Lanfc dicscr Budgetperiode sei nicht mvg-
lich. Roßhirt: Das Gcsuch dcr Grics-
hcimer Bittsteller sei das Nichtige, dcnn
zu einet Rectificativn werde man doch
schreiten müsscn, wolle maii dic Nachtheile
für alle Zeiten beseitigen. Artaria stellt
dcn Antrag auf Ucbcrwcisntig, der Bitt-
schrift ohne Eiiipfehlung. Ministcrialdi-
rcctor vr. Weizel: Jn der eiiipfchlcnden
Ucbcrwcisung liege ja keinc Ermächtigiing
fllr dic großh. Ncgieriiiig zur Veransga-
bung von 135,000 fl. Sicb empfiehlt das
Gcsnch zn besonderer Berückfichtigung.
Allinang: Es gebe noch andcre Gemcinden,
welche grvßcre Nachtheilc zn crlcivcn hättcn,
gerade da, wo er zu Hcknsc sei; dcnn dort
befänden sich 28 Gcmcinden, deren Fclder
hänfig der Ueberschwemmniig ausgesetzt
scien, und sie -würden zu eiiier Ncctifica-
tion gerne eiiien namhafteii Beitrag licsern.
Artaria zieht seinen Antrag znrück, woranf
nach cincr knrzen Gegcnbcmerkniig dcS
Berichtcrstatters der Commisfionsantrag
angellommen wnrde. Allmang berichtct
übcr' das Gcsnch nikhrerer israclitischer
Schnllchrcr übcr die Erfordernisse znr
Verehclichung israel. Lehrer, insbesoiidcre
die Heiinakhsberechtignng dcr Wittwen und
Waisen dersclbcn betr. Antrag: Tages-
ordnnng. Ailgettommen. (B. L.-Z.)

Karlsruhe, 28. April. Wie man
vernimmt, vernrsachtdie Errichtnng eiues
Handelömiiiistcrinins cinen Kostenanfwand
von jährlichen 15,000 fl., nnd es wird
der 2. Kammer niorgcii die desfallsige
Vorlage von der giwßh. Ncgicrnng ge-
macht werdcn.

Karlsruhe, 27. Apvil. I„ dem der
zweitcil Kammer vorgolegtcn außcr-vrveiit-
li'chen Bndgct fnr dic Iahre 1860 nnd
1861 ist dic AiiforVcrung fnr die Univer-
siiät Heidelberg mit 100,000 fl. bcgrissen
u'nd -der Bcrichterstatter, Abg. G s ch rc
sagt in sriiieni Bcricht vie erfreulichen

Worte, daß dnrch dicses bedentend,e
Opfcr „eiil für alle Zeiten beweiscndcs
Denkmal der Sorge der großherzoglichcn
Neqiernng, sowic dcr Stände für die
Wissciischaft nnd die Leistnirgsfähigkeit un-
serer Zcit gcstiftet würde." Ans den An-
forderiingen des - KriegsministerillmS im
Betrage von 107,500 fl. eiitnehmen wir,
daß hievon 5000 fl. für die höhere Ans-
bildniig der Offiziere' bestimmt sind, der
Nest soll dagegen zn Anschafsung nnd Hcr-
stellnng gezogener Geschützc vcrwcndet
werdcn. H'iernach würdc' die Artillerje in
der Weisc nmgefialtct wcrden, daß sie zn-
nächst 16 Zwvlfpfünder und 22 lscchs-
pfündcr Kanonenrohre mit Lafetteneiiirich-
tnng ncbst dcr dazn erforderlichen Mnni-
tion erhalten würde. Jm Hinblick auf die
gegenwärtl'ge politische Lage unscres Ge-
saiiimt-Vaterlandcs wird anch gcgcn dicse
bedcutende Aiifordernng kein Anstand cr-
hoben.

§ Heidclberg, 28. April. Es haben
fich gcstern Abend ciiic große Anzahl hie-
siger Bnrger und Einwohner in dcm Gast-
und Bierhansc znm Schwanen hicr ver-
sainnielt, und bcschlosscn, wie frühcr, und
wie jetzt anch in den meisten dentschen
Städten, cine nenc Schüpengcsellscha ft
zn bildcn. Da das alte L2chnpcnhans des
Herrn Büchsenmachers Freund in der
nenen Anlagc, theils wegcn dcr Eisenbahn,
thcils wegcn dcn zahlrcichcn Anficdeluiigcn
i'n diescm >stadttheil, nicht mehr zwcck-
mäßig befnnden wnrde, so beschloß maii,
dasselbe hinter den Schloßgartcn, wo Herr
Bnchsenniacher Banernfeiiid ein L>tnck
Lanv befipt, zn verlegen. Wie wie hören,
sollcn fichdcmUtttcrnchlnen keine SchwieriF-
keiten in den Weg legen — es haben
fich bcreits 32 Mitglieder angemeldct.

Heidelbeug, 30. April. Die Mann-
heimer Blätter veröffentlichen folgendcn
Aufrnf:

Bewohncr MamiheimS!

Dcr BmideSbeschliili vom 24. v. M. hat bckannt-
lich dic in ancrkaiintcr Wi^ksainkci^ bcstandcnc^ Vcr-

Ktrssel, 24. April. Äm 5. April, dem
Gcburrstage Spohr's, war dessen Grnft
mit Blnm.cn geschmückt nnd vicle Frciindc
des Vcrstorbenen wandcrtcii hiiiaus, nm
ihn auch noch im Tode zn ehren. Am
Abende hatte Hofkapcllincistcr Reiß eine
ganz einfachc Eriniierlliig.sfrier veranstaltet,
indcm er n-'.it einer Anzahl Mufiker einigc
Mnsikstückc des verewigten Meisters anf
dem Fricdhose znr Ailstl'lhrnilg brachtc.

Demselbcn ist jedoch jehl, wcil er nicht.
iim allerhöchste Erlaubniß hicrzn nachge-
sncht, auf allerhöchstc Anordiiung ein Ver-
wcis zu Theil gewordcn.

Elberfeld, 25. April. Uebcr die Ju-
gend dcs Hrn. v. Brnck theilt dic. „Elber-
felder Zeituiig" Folgendes mi't: „Sejn
Vater, Iakob voir Brnck, war Bnchbiiider
und mit ciiicr rc. Schaaf von Solingen
vcrheirathet. Dcr Minister Karl v- Brnck
gchörte der reformirtcn Confesfion an, be-
suchte nnter Aiidcriii dic damalige Wilms'sche
schnle im Th'omashofe,' wurde bei Pastor
Kamp confirmirt, trat bci dcm srnheren
Bankhanse Hellei' und Stoop^ in die Lehre
kam später in das Geschäft von Hcrrir
I. C. Bacßler hierselbst, ging darauf nach
Bonii und di'cntc 'dasclbst im Iahrc 1819
als cinjährigcr Freiwilliger bci dem bort
statl'oiiirtcii Uhlancii-Negimente. Hiernach
trat v. Brnck in die i'n Bonn bestehcnde
Bnchhandlnng unscres früheren Mitbürgers
H. Büschler 8en., wclchcs Geschäft jctzt
von Herrn T. Habicht in genaiinter Stadt
fortgcseht wird, nndwerließ. daun Bonn,
nm nach Griechenland zn gehen. Von !
Hdrrn v. Brnck Icbl hierselbst noch cin
Vetier, nämlich der Drcchslcr Herr F. W.
Dolle , sowie eine Cousine, die Schwester
des Genaiiiiten."

Bei.'lin, 26. April. Das Haus dcr
Abgeordncteii beendete in seincr gestrigcn
Sitzung die fast zwcitägige Debatte über
die Petl'tl'on dcs Ober-Nabbiners Aiitro
ans Münster wegen Znlassniig dcrZiideii
zn allen öffentlichen Aemtcrn. Abgcordne-
tcr v. Ariiim (Neu-Stettin) hatte Ucbe'r-
gang zur Tagesordnnng beantragt. Die-
ser Antrag wnrdc in namentlicher Ab-
stimmnng mit 169 gegen 110 Stiniineil
verworfcn und dadnrch der Cominisfions- t
antrag anf Ucberweisnng der Petition s

an dic Staatsregieriing zur Berückfich- ^
tl'gnng angenommeii.

Prag. Dem Bcispicle Mährcns nnd
Schlcfiens ist nnn anch Böhmen gefolgt.
Lanr einer Proklamatioii der Statthal-
terei ist vom 1. Mai an die Brod- mid
Fleischfapnng in Böhmen anfgehobe».
Von dicscm Zntpnnkt an find die Bäcker
niid Fleischcr verpflichlet, stcts 14 T>He. ,
in vorhiiicin, von dem 1. und' 15. jcbeii f
Monats, die Preisc nnd das Gcwi'cht .

ihrcr Waarc der administrativen Behörde
crster Instanz oder dem GemeindcratHe
anznzcigeu, um von dieser Stellc vidiim'rt
zn werdcn.

Wien, 28. April. D.'e „Ostd.
schreibt: Die Untcrsiichnng in Aiigelcgeii' .
heitcn dcr Uiiterschlcifc gcht ihre» Ganz .
fort und ist ein Theil der Apparteiiieiitö,'
welchc Hr. v Bruck bewohntc, »iiter gc/
richtliche Sp.erre gelegt wordeii. Die
picre dcs Ministers wcrden einer genaucn
Prüfnng nnterzogen werdcn.

Pcstli, 25. April. Zu dem am Doo-
nerstag in Wien statlfindeiideii Rcqniciu
 
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