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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Juni
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0542

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anqebahitt uiid dic Uin'oii wei'ter ausqe-
dehut werdc, welchcm Wuiischc dic qe-
saminte Vcrsammlung bci'sti'mmtr. Herr
Pfarrer Spccht fardcrte zarte Schouung
uud ci'iistweill'ge Nuhc, mau möge die gauze
Angelegcuheit dem Oberkircheurath uud dcr
gewöhulichcu Spuode, welche, 1362 zu-
sammentrcten wcrde, überlasscu. Bei der
Abstimmung über diescn vou der Vcrsamm-
lung zurückgcwicsenen Autrag stand ihm
nur uoch dic Stimme eineö Geistlichcu
zur Seite. Herr Profcssor Sau d er sprach
uuter häufigcr Uutcrbrcchuug in uuklarer
Weise vou einem mehr radicaleu Stand-
puukt äus. Er uud Hcrr Pfarrer Specht
wurdeu iu glättzendcr Weisc vou dcn Herrcu
Scheukcl uud Hänsscr widerlegt uud die
Auträqe deS Comitcs eiumüthig aiigeuom-
meil/uach dcncu die Verhaudluilgen im
Druck erscheinen und die bctreffeudcu An-
träge S. K. H. dem Großhcrzvg, der Nc-
gierung, dem Oberkirchcurath u. s. w.
'übcrreicht werden sollcu. Damit schloß
diese ansehnliche Vcrsammlung. Festencn
in dcn verschl'ebcueil Gasthöfen folgten.
In der Karlsburg, wo das Comite ver-
eini'gt war, wurde cine Neihe zum Theil
sehr geistvoster uud finniger Toaste aus-
gcbracht, uud zwar durch die Herren
Pagenstecher (auf Sc. Köuigl. Hoheit dcu
Großherzog), Professor Bender (aüf
Professor Häusser), Professor Häus-
ser (auf das badische Volk), Bürgcr-
meister Wahrer (auf das Comitk), Kir-
chcnrath Schcukel (auf Durlach), Kauf-
mann Blcidoru (auf Hcrru Schcnkel),
Geh.-Nath Welcker (aüf Eiuigkeit vou
Staat und Kirche), Dr. Pagenstccher (auf
die an den Confereuzen theilnchmeiiden
Theologcn und Gcistlicheu), Pfarre? Pe-
terscn (anf Hrn. Pfarrcr Zittel), Pfarrer
Zittel (auf die Einigkeit zwischen Geist-
lichen und Laien), Professor Leber (auf
deutsche Einheit) u. s. w. Jm Ganzcn
war der Vcrlauf dieser Confcrenz cin
ebenso würdigcr, als entschiedeüer, und
es ist kcinem Zweifel unterworfen, daß
am 7. Jiiiii vou Dnrlach eiuc frischc Au-
reguiig ausgi'ng, die fich vou da in immer
weitere Kreise ausdthueu uud, wie wir
iiberzeugt sind, vieles zum Heil dcr evau-
gclischen Kirche beitragen kann. Gott
gebe es, denn wir find zur Zeit wahrlich
iu kcincm-gcsimceii Zustand — daran
wird Niemand zweifeln.

Manilbciiii, 7. J„„,. Dtc aui 11. d. M.
bcgtnnciidc Schivurgcrichtasluuiig wird nur drc!
^agc daucr», und cS wcrdcu zur Bcrhaudlung koi».
mcn: Mon.ag, dc» I I J»»,.. dic Sl.S. gcgc,. Chrt.
sttan Wtcland von Ncthach (KLnigrcich Würlc.nbcrg)
wcgcn RaubS; Dicnstag dcn 12. J..„i Bor.nlltagS :
dic A.S. gcgcn Joh. Wittmanii vo„ Epvclbcim wcacn
gcfährlichcn DIcbstahlS; .Nachmittiaks Mittwoch.

Maadalcna Corrcl
voi'n TundcrSbctii! (Konigrcich Vaycrn) wcgcn Ktn-

Mannheim, 8. Iuni. Die für Er-
richtuiig eiucs Schillcr - Stüudbildc 6
am hiesigen Orte nicbergcsetzte Commis-

siou hat fich für dic Ausführuug dessclben
iii Erz ausgcsprochcu.

Darmstadt. Gclcgentlich eines von
uiisercm Krl'egsmiuifterium an die zwcitc
Kammer der Landstänve neulich gebrachtcu
Vorschlags wegeu Beschaffnng vou zwölf
gußstählerucil gczogencu Nohren, zu-
gchörigcn Laffctten nnv Muuitiousgegcu-
ständeu, sprach sich fenc Bchörde zugleich
über bie gcgcuwärtigcu Versuche in Deulsch-
laud, balvmöglichst die Artillerie »u't gc-
zogeueu Gcschützen zu versehcu, aus. Ju
Preußeu, bemerkte fie, sei dicse Augelcgeu-
heit bereits so wcst voraugcschrittcn, daß
dessen Armee schon bci dem nächstcn krie-
gerischcu Auftretcu mit cincr ansehnlicheu
Zahl vou Battericen mit gczogencn Ge-
schützeu ausgestatret sein werde. Vom
achteu Armeccorps (Würtemberg,
Badeu, Großherzogthum Hessen) ist gesagt,
daß in demsclben die Wichtigkcit dieser
ueuen Artillericbewaffullng für dic küuftigc
Kriegführuug uud dic Nothwendigkeit eiuer
raschen uud kräftigcn Iuaugriffuahme dcs
neueu Artillericspstems wohl crkauut wor-
dcn sei. Schou scit einigcr Zeit sticn ge-
meinschaftliche Versuche der ürei Staaten
i'm Gangc, welche vou solcbem Erfolge
begleitet scieu, daß uoch im Laufe diescs
Sommers eiu gcmeinsames Gcschützmodell
vereiubart und dauu sofprt mit dcu Au-
schaffungen begonnen werdcu könne. Im
El'uverständni'ß mit vcn beiden auderu
Corpsstaaten sehe sich daher das Kricgs-
mi'nisterium in der Lagc, dic Verwilligung
der zur.Aufstcllung des ersten Bedarfs an
gezogeneu Geschützcu ncbst'Munitiou uud
sonstigem Zugehör erforderlichen Mittel
von dcu Stäudcn iu Auspruch zu uchiuen.

Frankfurt, 8. Iuni. In dcr heu-
tigen 'Sitzuug der Biiudcsversaminliing
bcantragte der handelspolitischc Äusschuß
bezüglich des Autrags der bei der Würz-
burger Couferenz betheiligten Negieruugen
auf Einfl'ihrung ciues cinhcitlichcu Maßcs
uud Gewichts die Nicdersetzuug eiücr tech-
uischeu Commissiou iu Fraukfurt.

Kassel, 3. Jllui'. Das ucuc k u r h 'e s-
sische Wahlgesetz läßt dic Abgeord-
uetcu durch die Gemeiuderäthe wähleu;
l'u die Gemcinderäthe aber kommt Nie-
maud, dcr der Regicruug uicht geuehm ist,
folglich auch iu die Kammer uicht. Zu
dieser Kammer hat der große Gruudbesip,
dcr ohuchiii iu der 1. Kammcr sciue Vcr-
tretuug hat, eiü Drittel aller Stimmcn,
dic Landbevölkeruug ebcufatts ein Drittcl,
die Städte wieder eiu Drittel. Das Be-
williguugsrccht der.Staatsausgaben stcht
dcn Ständen allerbings zu; aber fie sollen
dasselbe nicmals iu ciucr Art ausüben,
däß sie die zur Fortführung der Negierung
uuabweislich nothwcndigc Aus'gabe ver-
weigern. Die Minister fiud verantwort-
lich; sie köimeii auch augcklagt werdcn.
Abcr cine Mi'uisteranklage muß von dem
Gerichle als nicht begründet angcseheu

werdru, wcuu vor oder nach der Erhebung
derselbcu ciue deu Angeklagten rechtfcrti-
geube Eiit,cheidliilg des BliudeStagcs er-
folgt. Gescheutwürfc können nur von dein
Landesherru au die Stände gcbracht wcr-
dcu; dicse dürfcn in ber Gesctzgebiliiq nie
die Znitlativc ergreifen, wohl a'ber dürfcn
fic um Erlaß, Ai.fhebiiug odcr Abäudcrnng
vou Gesetzeu bi'tten. Dcr Gcnuß von
staatsbiirgerlichcii Ncchtcu ist von dein
ch r i st lichc u Glaubriisbckeiiiitiiisse ab-
hängig. Icder Uuterthau hat das Recht
eiu wissenichaftliches oder künstlcrisches
Fach oder eiu Gewcrbe zu erlcruen und
braucht keiue Erlaubniß, um die Schulcn
des Laudes zu besuchen. An dicscii Pro-
beu wird man dcn Werth der neuen Ver-
fassuug crkcnucn können.

Aus Bayern, 7. Iuni. Von dem
Gtwiiiuantheil der Münchcu - Aachcner
MobiliarfeuerversicheruiigSaiistalt hat der
König 30,000 fl. zur Herstellimg von
Brunueu- uud Wasserleitungeu. i» wasser-
armeu Gcgendcn dcs Landes angewiescn.
— Dic von der Protcstautenversainmlung
vou Kaiserslautcru gcwähltc Dcpur>itio»
hat au deu König die Bitte um ei'ne
Audicnz zum Behuf dcr Ueberrcichiingdrr
dort beschlosseuen Adrcsse gerichtet; stll
jedoch abschlägig bcschiedcn worden M.

München, 7. Iuni. (Pfälzer Ztg.)
Dcm Veruehmcu nach soll ain Nhein ein
Buudes - ObscrvationseorpS auf»
gest'ellt werden (?).

Jnnsbruck, 31. Mai. Jn Tricnt
ist der aus seiner Diözese flüchtige Di-
schof vou Parma aiigckoiiimen.

F r a n k r e i ch.

Paris, 6. Jum'. Einc schon Vvr
ihrem Erscheincn viclbesprochcne Bro-
schüre vou I. E. Horu: „Ungarn md
die enropäischc Krise", macht großes
Aiifsehen. Aus den Flüchtliügskreisen
hervorgegailgen und zu AgitatioiiSzwecken
bestimmt, sucht die -schrift nachzuweisc»,
daß die ungarischc Frage unr durch bu
Treiiuuiig UugariiS vou Oesterreich ge-
löst werdeu köuiie.

S ch w e i z.

?Bern, 8. Ium'. Offizielle BerM,
welche hierher gelangt siud, sageu, daß
dic vou Frankreich aiigeuommeiie Vcr-
mittlung zwischcu dcr iicapolitaiiischen
Negieruiig uiid Garibaldi zu spät cinge-
tretcu war und die köiiiglicheii Truppcn
gezwuiigen wordeu sind, Catanea, Trapain
und Palermo zu räumcii.

Jtalien

Turin, 6. Iuni. Die Angabc, daß
dcr W'affcustillstand auf iiiibcstimmte Ze.l
vcrlängert worden sci, ist lssl>ch-
länft morgen ab. Gcneral i.ctizia keh
am 4. von Palermo. nach Neapel zurua,

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