. Jahrg. / Ar 37
Seite 5
Die Anträge der nat. foz. Fraktion
in der Kreisverſammlung
in Mosbach.
Wir deröffentlichten ſeinerzeit einen kur-
jen Bericht über die letzte Kreisratsſihung
und Kreisverfammlung in Mosbach! Wir
bringen nunmehr im Nachtrag die Anträge
der nakionalfozialiftifchen Fraktion zu dieſer
reisverſammlung, die wir damals aus
aummangel zurückftellen mußten.
Die Schriffleitung.
* Bei den „Einnahmen“ iſt der etmgxäizr
“g\féägbe von 60000 RM. auf 110000 .
thshen.
7 Begründung: 1930/31 waren die Ruchſtande
nn 100 000 RM. eingeftellt. Mit 110000 RM.
* eine Senkung des Steuerfußes für
8 Tundvermögen” auf 10 Pfennige möglich.
dcie Senkung biefet eine fidhere Öarantie für
‘fixg Einlaufen der als diefe bei 12
f‘“miggen zu erwarten iſt.
2, Die bei den „gefebliden“ laufenden Aus-
Üben erfheinenden 240000 RM.
g‘fägg der Kreisjtraßen find auf 200000 RM.
tzen.
4 — Die Ausgaben für die Kreis-
— fung ſind auf das nokwendigſte
Séufä zu beſchränken. Da. nach dem Urteil eines
Yehltumsabgeordnefen 3. 3Zf. die Kreisfiraßen
; be5° Kreijes Mosbach ſich in beſſerem Zuſtande
finden wie die Staatksftiraßen, erfheint eine
um 40000 RQ. durchaus möglich.
Sr S0/31 mwaren 240000 RM eingeftelld).
feußerbem wäre dadurch eine weikere Steuer-
“kun% möglich.
4 3. Die hei den „freiwilligen“ Qeil;tungen neu
Gegejeßien 20000 RM. für Unterhaltung der
Meindewege ſind zu ſtreichen.
— — Der ſtark verſchuldete Kreis
eetid muß jede neubelaftende Ausgabe un-
ä!“ffen. Eine wirkliche der Ge-
28 in ihrer ungerechten Belaftung für den
— — kann nur durch eine grund{äß-
neue gerechtere Verteilung der Laſten erfol-
4 — hierzu liegt beim Kreisrat vor.)
* em Rann mit den 20000 RM. nur ein klei-
Ioit Teil der Gemeinden — am wenigſten den
Artſchaftlich jchwachen — geholfen werden.
on Der Walz- und Steinbrüchbekrieb iſt zu
! "QMidieren.
* egründung: Der genannte Betrieb iſt ein
Uuftgejchäft für den Kreis und wird vor-
ff s eines bleiben. Die bisherigen Ver-
litg Die der Kreis (Steuerzahler!) dadurch er-
* önnen mif guf 25000 RM. berechnet
7 Die privaten Unternehmer von Walz-
tieben arbeitfen wejentlich billiger.
8 le diefe Antkräge, die eine weſentlichere
— y& nkung der Steuern gebracht hätten, wurden
ung‘ Zenkrum, einem Leil der Rechtsparteien
8 dem SPD.-Abgeordnefen abgelehnt. Die
ZwauAliogialiffifche Fraktion fah {id daher ge-
8 Ngen, den Gefjamtvoranfchlag 1931/32 abzu-
‘Do'f‘ie_“; den diefe Anfkräge nicht berührenden
fionen dagegen wurde zugeffimmft.
Qluf' Es iſt den Kreisabgeordneten alsbald eine
{d)[ffeuupg darüber auszuhändigen, welche Auf-
3ü uß. gibt über die Einſtufung und die Be-
9 der derzeitigen Kreisbeamften. {
ais deſem Anftrag wurde infofern ſtaltgegeben,
ennn Fraktionsvorfigenden eine folde Auf-
erhalten {ollen.
Es iſt ein Unterſuchungsausſchuß einzu-
3
” Warne ich Sie ganz beſonders,“ ſagte
75 Zeck laͤchend, „er iſt durch wehrloſe
erten und ein Heer von gläubig zu
—— — Pflegeſchweſtern maßlos
Bei uns heißt er dafür Mors Impera-
ulfqf erklärte Profeſſor Julius, der Zweit-
— „Nun kommft du an die Reihe,
»Sa Den!“ mwandte er fich an den Drikten.
mmä etwas Geiſtreiches. Als Verleger
Werke bift du dazu ver-
Dahl ef, übrigens haft du ja die ſchönfte Aus-
— koſtenlos.
Zec Meizt ihn nicht, Jungens,“ mahnke Frau
Mit ” Aoͤnſt ieg er euch wieder wie neulich
drei * poſthumen Rabelais hinein.“ Alle
en.
— fuhr draußen das Auko Benja-
derlt 8
i
e
%feßen.“
Y ekra hatt ſich if ü
4 e ſich weit über Ahſicht hier
—⏑— Aber als ſie 4 — **
€ die Geheimrätin energijfch ab. „Sel-
und Fern.
ſehen, der 44 hat, ob und inwiefern
ein früheres Mitglied des Kreisrates ein Ver-
ſchulden gemäß S 26 Abſ. 3 der Kreisordnung
irifft, bei den ohne Wiſſen und Zuſtimmung der
Kreisverſammlung, 1929 für das damals vom
Kreis gepachkeke Gut Brommruker⸗Hof“ aus-
gegebenen 100000 RM.
Mit dieſer Aufgabe wurde die Rechnungs-
prüfungskommiſſion beauftragt.
Mannheim, 6. Mai. Auf der Straße Gift
eingenommen.) Auf der verlängerken Zeller-
ſtraze wurde geſtern abend ein 20 Jahre alter
lediger Mehger! der eine giftige Flüſſigkeit
eingenommen hatte, in bewußtlojem Zuſtand auf-
gefunden. Er wurde von Paſſanken nach dem
Krankenhaus verbracht. Der Grund zur Tat iſt
noch unbekannk.
)* Eberbach, 5. Mai. Gwei Schwerverlehte
bei einem Motorradunfall) Im nahen ——
fuhr auf der Hauptſtraße ein aus Eberbach
kommender Motorradfahrer namens Nollert aus
Rechargemünd eine Frau an, die einen Schädel
bruch erlit£t und ins Krankenhaus eingeliefert
werden mußte. Die auf dem Sozius mikgefahrene
Katharina Hofherr von hier erlitt gleichfalls er-
hebliche, jedoch nicht lebensgefährliche Verlet-
zungen.
e:) Wechesheim. Keine Zuchtviehſchau Die
ſonſt alljährlich hier 44 ſtaakliche Zucht-
viehſchau iſt in diefem Jahre ausgefallen. Die
Enttäuſchung der Bauern, die auf etwas Geld
gehofft hatlen, iſt allgemein. Wenn auch keine
— Betkräge ausbezahlt wurden, ſo war dieſe
iehſchau immerbin ein Ankrieb und Anſporn
* zute Viehzucht. Der Staak ſcheint auch nicht
as geringfte Intereſſe an dem Gedeihen der
Landwirkſchaft zu haben.
* Triberg, 5. Mai. (Bom Baum erſchlagen)
Ein tragiſches Geſchich hal hier den Arbeiter
Joſef Saͤlinger ereilt. Nachdem er längere Zeit
erwerbslos geweſen war, konnte er eben Ddie
Arbeit wieder aufnehmen, und hat in Ausübung
ſeiner Arbeit den Tod gefunden. Sälinger war
im ſtädt. Walddiſtrikt Kronech mit Holzfällen
beſchäfkigt, als er von einem ſtürzenden Baum
getroffen und erſchlagen wurde. Der Getötete
4 * Zahre alt und hinkerläßt Frau und
nder.
e:) Lindelbach 5. Mai. Am vergangenen
Sonntag hielt hier die freiw. Sanikätskolonne
Bettingen ein Uebung ab. Unker der ziel-
ſicheren Leitung des Kolonnenführers Herrn B.
Klüpfel Betlingen legke ſie ein ſehr gukes
Zeugnis ihres Könnens ab. Alle Zuſchauer waren
über die muſterhafken Leiſtungen hochbefriedigt.
Es iſt der Wunſch aller, daß ſich der Geiſt,
der die Sanitätskolonne Bekthigen beſeelt, forf-
pflanze zum Wohle des Einzelnen und des
Volkoganzen.
Beinsheim a. N(8 Neuaufnahmen.) Am 25.
April ſprach unſer Landkagsabgeordneter K5h -
ler aus Weinheim im Saale des Gaſthofes
„Zur Linde“. Trotßz Gegenverſammlung, Ab-
reißen unſerer Plakate und heftigſtem Gewitter-
regens war der Saal mit begeiſterten Zuhörern
gefüllt. Scharf rechnete Pg. Köhler mit unfe-
ren Gegnern ab und zeigte klare 7 zum Auf-
ſtieg unſeres Volkes und zum Wohl eines eini-
gen Vaterlandes. Begeiſterter Beifall dankte
ihm für ſeine Aufklätungen. Erfoölg: große
—— und acht Neuaufnahmen in die
arkei.
tenes Schauſpiel — alle vier Jungens mal
um den Tiſch herum — das Gezanke müſſen
Sie miterleben, Fräulein Aſtern Die Sache
kann heute gut werden.“ Frau Zeck lachte
ſchon gewiſſermaßen auf Vorſchuß
Zwiſchen Peira Aſtern und Benjamin
Zeck herrſchte bei der Begrüßung natürlich
Waffenſtillſtand Sie ignoͤrierten beide den
geſtrigen Vorfall.
Benjamin Zeck halte für ſein ſeltenes
Erſcheinen hier draußen die glaubhafke Er-
klärung, daß er während der Verlegung der
Stadkbüros und deren Neueinrichtung ſtels
raſch auffindbar ſein müſſe. Auf beſonderen
Wunſch des Generaldirekkors war er für die
ganze Zeit des Umbaues nach der Stadt ge-
zogen. Die kleine Wohnung in der Schinkel-
pilla ſollte ſpäker weiter ausgebauk werden,
damit ſie einem der verheiraketen Direkkoren
angeboten werden konnte. In ihrem jehigen
Ausmaß entſprach ſie eben den Anforde-
rungen, die an ein Junggeſellenquartier zu
ſtellen waren Frau Zeck kündigte ihrem
Sohn ihren Befuch für einen der nächſten
Tage an. Sie wollte einmal nach dem
Rechken ſehn Es gehe doch nichk an, daß er
ganz ohne Bedienüng haufe, nur morgens
eine Aufwarkefrau beſchäftige. Solange die
Regiſtratur und die ſehr wichtigen Fabrika-
kionspapiere noch nichk in den Schließfächern
eingeordnel ſeien, wolle er fremde Perſonen,
die ihm nicht als ganz einwandfrei bekannt
ſeien, nicht in die Räume hereinlaſſen, ſchon
gar nicht während ſeiner Abweſenheit.
„Wißt ihr das Neueſte?“ ſagte er bei
Tiſch. „Wir kriegen einen Rieſenprozeß.
Wir: das heihk Bombje & Co. Die Krimm-
lerwerke in Mainz behaupken nichts Gerin-
eres, als daß wir mif unſerer neuen Seide,
arke G, ihr Verfahren kopieren. Sogar
ihre Werkzeuge, ihre Maſchinen, kurz die
ganze Fabrikation.“
Ein Deutſcher Abend in Sprechbach. An
Sonntag, den 10. Mai, veranſtaltet die NSDAP.
Ortsgruppe Waldwimmersbach im Baſthaus
Zur Sonne“ in Spechbach einen Deutſchen
bend. Es werden vaͤterländiſche Feſtſpiele von
der SA. und der Mädchengruppe aufgeführ.t
Alle deutſchgeſinnten Männet und Frauèn ſind
zu Feier freundlichſt eingeladen. Einkritt
Bruchfal, 6. Mai. Ein Polizeiſchüler durch
ausſtrömenden Feldküchendanip ſchwer ver-
brüht) Am Oktseingang wurde am Diensta
vormittag die Feldküche, die die Polizei
einem Uebungsmarſch mitführte, undicht Orei
44 wurden durch den ausſtrömenden
ampf verleht. Der Poltzeiſchüler Groner von
Karlsruhe erlitt ſchwere Berbrühungen.
Aus der Pfalz.
Urteil gegen Bombenleger.
Insgeſamt 6 Zahre Monale Zuchthaus und
6 Monate Gefängnis.
Zweibrücken, 5. Mai. In dem Prozeß gegen
die im Zuſammenhang mit der bekannten *
majenjer Bombenaffaire wegen Verbrechen
* das Sprengſtoffgeſeh angeklagken ſechs
ommuniſten wurde am Dienstag Spätnachmit-
gefällt. Es erhieſten:
Tagner Johann Schwehm aus Kaiſerslautern
1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, der Fabrikarbei-
ter Albert Renneis aus Pirmaſens 1 Jahr 5
Klopp aus Pirmaſens und der Mechaniker Al-
berk Rübel aus aiſerslautern je ein Jahr und
drei Monate Zuchthaus, der Fabrikarbeiter Iu-
lius Bopp aus Pirmafens 6 Monate Gefäng-
nis. Ueber ſämkliche Angeklagke, mit Ausnahme
von Bopp, wurde ferner die Zuläffigkeit der
Stellung unter Polizeiaufſicht ausgeſproͤchen. Die
Hauftbefehle bleiben aufrecht erhalten.
(!) Zweibrücken, 5. Mai. (Schmugglerpech.)
Am hieſigen Bahnhof wurde ein ardeitsloſet
28 Jahre alter vetheirateter Fuhrmann aus
Kaiſerslautern feſtgenommen, der in einer
Schmugglerweſte und durch Binden am Körper
*** 100 Büchelchen Zigarettenpapier bei ſich
frug, die er in Homburg eingekauft und unver-
* über die Grenze gebracht hakte Nach dem
erhör wurde der Mann wieder auf freien Fuß
geſetzt, da Fluchkverdacht nicht vorliegt.
Oggersheim, 5. Mai. (Boungelend kreibt ſeine
Opfer in den Tod) Eine 28 Jahre alte Ehefrau
pon hier haf ſich in ihrem Keller durch Erhängen
das Leben genommen. Die Tak wurde entdeckt,
als ſich ein Waſſeruhrabnehmer in Ausübung
ſeines Dienſtes in den Keller begeben wollte.
Bobenheim a. Bg. 5. Mai. In der vergan-
44 Nacht erhängte ſich hier der in den oͤher
ahren ſtehende Gaſtwirt Ludwig Speckert. Als
ſeine Frau in den Keller kam, * ſie ihn be-
reits tot vor.
(!) Neidenfels, 5. Mai. Kulturkampf in Nei-
denfels) Das katholiſche Pfarramt verfagtk, wie
es dem Bürgermeiſteramk mitteilte, bei Beerdi-
gung von Katholiken, die zur proteſtankiſchen
Kirche übergetreten ſind, das Trauergeläut. Der
Gemeinederat hat hierzu Stellung genommen und
erklärt, daß er in dieſem Falle den gemeind-
}id)en Zuſchuß an die kath. Kultusgemeinde
treichen werde. k
Ein Opfer eigener Unvorſichkigkeit.
(!) £udwigshafen, 6. Mai. Am̃ Dienstag
abend gegen 7 Uhr wurde auf dem Bahnkörpet
Ludwigshafen — Mannheim in dem Abſchnitt
zwiſchen Heinigſtraße und Schillerſtraße der 26
Jahre alte Baureferendar Dipl. Ing. Zohann
„Die Marke G iſt doch deine Erfindung?“
warf der Aelteſte ein.
Iſt ſie. Ihr wißk ja ſelbſt, wie ich daran la-
boriert habe. Da im Keller neben der Remiſe
„Hieß bei uns ſchon immer: Hexenküche!“
erläuterie Frau Zeck dem Befuch.
„Und in der Fabrik haben Kekſchen-
dorfer und Seidl monakelang Tag für Tag
Fortſchritte — oder Nichkfortſchrikte — in
ſtiller Qual oder Spannung oder auch Scha-
denfreude miterlebt. Ohne richkigen Ma-
ſchinenfachmann hätte ich die Verſuche ja gar
nichk anſtellen können. Der Genexaldirektor
iſt über das ganze einſchlägige Gebiet unter-
richtet. Er kennt jede Marke, die auf dem
Marbkt auftaucht. Ihm waren auch die Fa-
brikate der Krimmlerwerke bekannt. Ganz
ausgeſchloſſen fei’s, fagk er, daß die ein auch
nur annähernd ähnliches Fabrikat aufzuwei-
ſen gehabt häkten. Ein ganz — —
Konkutrenzmanöver ſei das jeBk. Eigenklich
unker der Würde der Firma Bombje & Co.,
auf derlei Gekläff ernſthafk einzugehen. Aber
er hak ſich doch gleich den Syndikus kommen
laſſen, um eine geharniſchke Erklärung abzu-
geben und die bkleinen Herrſchafken aus
Mainz in ihre Schranken zurückzuweiſen.“
„Famos geſagt: gebührend in ihre Schran-
ken zurückzuweifen?, lobte Paulchen. „Man
hört es ordenklich ſäbelraſſeln“.
Frau Zeck halte ſich heuke nicht auf Fach-
ſimpelei eingeſtellt; ſie war unzufrieden mit
Benjamins trockenem Berichk., Wenn ihr in
Tegel draußen einen küchkigen Iuriften
braucht“, ſagke ſie mit geheimnisvoller Miene,
„dann wendek euch nicht immer an den alten
Juſtizrak Hörnitz, ſondern laßt auch mal eine
junge Kraft die Feuerprobe beſtehn.“
„Mummi protegiert Sie offenbar, gnä-
diges Fräulein“, flüſterke der Geſchichts-
Strobelberg von einem in * Mannheim
fahrenden Zug angefahren und ſchwer perleht
Wie das Unglück geſchah, 8 noch nichk feſt-
— doch jcheint er ein Opfer der eigenen
—— — geworden zu ſein.
Stirobelberger, der mit Meßarbeiten auf dem
Bahndamm beſchäftigt war, wurde um genannke
Zeit in bewußtlojem Zuftande aufgefunden und
in das Marienkrankenhaus nach Mundenheim
verbracht, wo er zwei Skunden 44 ohne das
Bewußtfein wieder erlangt zu haben verſchied.
(!) Ludwigshafen, 6. Mai. (Achljähriger von
der Straßenbahn angefahren) Am Dienstag
nachmittag gegen 6 Uhr wurde an der Unter
führung an der Frankenthaler Skraße der acht
Jahre alte Herbert Deckert von hier von einem
nach Richtung Oggersheim fahrenden Straßen
bahnwagen angefaͤhren und 74 verleht. Er
wurde von dem Straßenbahnperfonal in das
Städkiſche Krankenhaus verbracht. Näheres über
den Unfall konnke bis jehk noch nicht in Erfah-
rung gebracht werden.
Haßloch, 6. Mai (Mit Spaten und Meſſer)
Einfolgenſchwerer Streit entſtand hier in der
Familie des Arbeiters Heinrich Disque. Zwi-
ſchen den Ehegatken befteht ſchon längere Zeit
ein geſpannkes Verhältnis, das nun am lehten
Samstag zu einer ſchweren Bluttat führte. Bei
einer wiederhollen Auseinanderſetzung, in deren
Verlauf der Ehemann ſeine Frau bedrohte-
wurde er von dieſer und deren Mutter mittels
Spaten und Meſſer ſo ſchwer mißhandelt, daß
er jett in bedenklichem Zuſtand im Krankenhaus
darniederliegt.
*
118 Bewerber für die Inkendantenſtelle.
Koburg, 5. Mai. Für die Ende Auguft frei-
werdende Intendantenftelle am Landestheater
haben ſich 118 Theaterfachleute beworben. 13
wurden vorerſt ausgewählt, deren Namen der
Regierung zur Begutachtung mitgeteilk werden.
b Aun (ſueiiſlun:
8 Der verhängnisvolle Schlag mit dem Bier-
glas. Vor dem Karlsruher Schwurgericht halte
ſich der 31 Jahre alte Polierer Wilhelm Auguſt
Nagel aus Blankenloch wegen Körperverlehung
mit Todeserfolg zu verankworken Der Ange-
klagte war am Abend des 2. November im
„Schwanen“ in Blankenloch mik dem 43 Jahre
alten Gemüſehändler Mar Müllex in einen
Wortwechſel gerateen, der in Tätlichkeiken aus-
artete, in deren Verlauf der 444 ein
Bierglas ergriff und es dem Müller auf den
Kopf ſchlug ſo daß dieſer eine Verletzung davon
trug Es ſele ſich undfiebe rein, das den
onaten.
VWcuc Rachrichten
< f } Quft- —
— Suftdeu ieud)lggteit tid]tll;.nß
niebxigfte]böd)fte- 6'5. 750[ 68 68175
— 746,5| 745 | 79° | 721 | S69 —
Weltervorherſage: Himmel teilweiſe bedeckt,
vorübergehend Regenfälle, vereinzelt Gewitter-
Temperaturen wenig verändert, nachts kühler
Südöſtliche, ſpäker — — Winde.
Gebt die Zeitung welierl
profeſſor geheimnisvoll Petra zu. „Fabel-
hafte Ausfichten eröffnen ſich für Sie.”
„Vorläufig heißtk es erſt die ſchwindelhohe
Poſition eines Gerichksſchreibers überwin-
den,“ gab Petra zurück.
„Das ſind doch wohl ganz kleine Pint-
ſcher, dieſe Mainzer?“ nahm Paulchen das
Thema wieder auf. „Komm doch ſchon end-
lich zu Rande, Ben. Iſt Schadenerſaß ge-
fordert? Wie ſoll ſich die Sache weiter ab-
ſpielen?!!
„Weiß ich ſelbſt nicht. Ich habe zunächſt
einmal eine Denbkſchrift über die Enkſtehung
unſerer Marke G, deren Fabrikakion, Re-
zepte aufgeſetzt, natürlich ohne irgendetwas
von unſeren Geheimniſſen zu verraten.“
Petra lächelte. Gerade in dem Baga-
tellſtreit, in dem ſie heute ihren Rechtsan-
walt hatke vertreken ſollen, war eine Klage
wegen unlaukeren Weltbewerbs anhängig ge-
weſen. „Klöhzſchau hatte ſofork ſeinen Klien-
ten vermabhnt, vorſichtig zu ſein Es ſei ein
ganz bekannker Ttick, den Konkurrenten zu
zwingen, daß er zu ſeiner Enklaſtung vor
Bericht Fabrikakionsgeheimniſſe preisgebe,
die der Kläger ſich dann zunutze machen
könne.“
„Nimm dir ein Beiſpiel, Ben, an dem,
was unſere junge Porzia ſagt.“ Frau Zeck
nickte Petra wie verkröſtend zu, ſie erwarkele
noch irgendeine kleine Teufelei ihrer ‚Jun-
gens’, Als Dank für Ihren warnenden Hin-
weis niuß Ihnen die Firma Bombje zu Weih-
nachken einen ſchönen Karkon Warke 8
ſchicken. Einfchmeicheind weiche Waſchſeide
in ansgewählten Muſtern, garantiert farb-
Aber für Bucheinbände unter keinen
Umſtaͤnden zu empfehlen,“ erklärfe der Ber- -
lagsbuchhändler. Ich werde euch, lieber
Ben meine Kunoͤſchaft kaum zuwenden
können.“ Soͤrtfehung folgh.
Seite 5
Die Anträge der nat. foz. Fraktion
in der Kreisverſammlung
in Mosbach.
Wir deröffentlichten ſeinerzeit einen kur-
jen Bericht über die letzte Kreisratsſihung
und Kreisverfammlung in Mosbach! Wir
bringen nunmehr im Nachtrag die Anträge
der nakionalfozialiftifchen Fraktion zu dieſer
reisverſammlung, die wir damals aus
aummangel zurückftellen mußten.
Die Schriffleitung.
* Bei den „Einnahmen“ iſt der etmgxäizr
“g\féägbe von 60000 RM. auf 110000 .
thshen.
7 Begründung: 1930/31 waren die Ruchſtande
nn 100 000 RM. eingeftellt. Mit 110000 RM.
* eine Senkung des Steuerfußes für
8 Tundvermögen” auf 10 Pfennige möglich.
dcie Senkung biefet eine fidhere Öarantie für
‘fixg Einlaufen der als diefe bei 12
f‘“miggen zu erwarten iſt.
2, Die bei den „gefebliden“ laufenden Aus-
Üben erfheinenden 240000 RM.
g‘fägg der Kreisjtraßen find auf 200000 RM.
tzen.
4 — Die Ausgaben für die Kreis-
— fung ſind auf das nokwendigſte
Séufä zu beſchränken. Da. nach dem Urteil eines
Yehltumsabgeordnefen 3. 3Zf. die Kreisfiraßen
; be5° Kreijes Mosbach ſich in beſſerem Zuſtande
finden wie die Staatksftiraßen, erfheint eine
um 40000 RQ. durchaus möglich.
Sr S0/31 mwaren 240000 RM eingeftelld).
feußerbem wäre dadurch eine weikere Steuer-
“kun% möglich.
4 3. Die hei den „freiwilligen“ Qeil;tungen neu
Gegejeßien 20000 RM. für Unterhaltung der
Meindewege ſind zu ſtreichen.
— — Der ſtark verſchuldete Kreis
eetid muß jede neubelaftende Ausgabe un-
ä!“ffen. Eine wirkliche der Ge-
28 in ihrer ungerechten Belaftung für den
— — kann nur durch eine grund{äß-
neue gerechtere Verteilung der Laſten erfol-
4 — hierzu liegt beim Kreisrat vor.)
* em Rann mit den 20000 RM. nur ein klei-
Ioit Teil der Gemeinden — am wenigſten den
Artſchaftlich jchwachen — geholfen werden.
on Der Walz- und Steinbrüchbekrieb iſt zu
! "QMidieren.
* egründung: Der genannte Betrieb iſt ein
Uuftgejchäft für den Kreis und wird vor-
ff s eines bleiben. Die bisherigen Ver-
litg Die der Kreis (Steuerzahler!) dadurch er-
* önnen mif guf 25000 RM. berechnet
7 Die privaten Unternehmer von Walz-
tieben arbeitfen wejentlich billiger.
8 le diefe Antkräge, die eine weſentlichere
— y& nkung der Steuern gebracht hätten, wurden
ung‘ Zenkrum, einem Leil der Rechtsparteien
8 dem SPD.-Abgeordnefen abgelehnt. Die
ZwauAliogialiffifche Fraktion fah {id daher ge-
8 Ngen, den Gefjamtvoranfchlag 1931/32 abzu-
‘Do'f‘ie_“; den diefe Anfkräge nicht berührenden
fionen dagegen wurde zugeffimmft.
Qluf' Es iſt den Kreisabgeordneten alsbald eine
{d)[ffeuupg darüber auszuhändigen, welche Auf-
3ü uß. gibt über die Einſtufung und die Be-
9 der derzeitigen Kreisbeamften. {
ais deſem Anftrag wurde infofern ſtaltgegeben,
ennn Fraktionsvorfigenden eine folde Auf-
erhalten {ollen.
Es iſt ein Unterſuchungsausſchuß einzu-
3
” Warne ich Sie ganz beſonders,“ ſagte
75 Zeck laͤchend, „er iſt durch wehrloſe
erten und ein Heer von gläubig zu
—— — Pflegeſchweſtern maßlos
Bei uns heißt er dafür Mors Impera-
ulfqf erklärte Profeſſor Julius, der Zweit-
— „Nun kommft du an die Reihe,
»Sa Den!“ mwandte er fich an den Drikten.
mmä etwas Geiſtreiches. Als Verleger
Werke bift du dazu ver-
Dahl ef, übrigens haft du ja die ſchönfte Aus-
— koſtenlos.
Zec Meizt ihn nicht, Jungens,“ mahnke Frau
Mit ” Aoͤnſt ieg er euch wieder wie neulich
drei * poſthumen Rabelais hinein.“ Alle
en.
— fuhr draußen das Auko Benja-
derlt 8
i
e
%feßen.“
Y ekra hatt ſich if ü
4 e ſich weit über Ahſicht hier
—⏑— Aber als ſie 4 — **
€ die Geheimrätin energijfch ab. „Sel-
und Fern.
ſehen, der 44 hat, ob und inwiefern
ein früheres Mitglied des Kreisrates ein Ver-
ſchulden gemäß S 26 Abſ. 3 der Kreisordnung
irifft, bei den ohne Wiſſen und Zuſtimmung der
Kreisverſammlung, 1929 für das damals vom
Kreis gepachkeke Gut Brommruker⸗Hof“ aus-
gegebenen 100000 RM.
Mit dieſer Aufgabe wurde die Rechnungs-
prüfungskommiſſion beauftragt.
Mannheim, 6. Mai. Auf der Straße Gift
eingenommen.) Auf der verlängerken Zeller-
ſtraze wurde geſtern abend ein 20 Jahre alter
lediger Mehger! der eine giftige Flüſſigkeit
eingenommen hatte, in bewußtlojem Zuſtand auf-
gefunden. Er wurde von Paſſanken nach dem
Krankenhaus verbracht. Der Grund zur Tat iſt
noch unbekannk.
)* Eberbach, 5. Mai. Gwei Schwerverlehte
bei einem Motorradunfall) Im nahen ——
fuhr auf der Hauptſtraße ein aus Eberbach
kommender Motorradfahrer namens Nollert aus
Rechargemünd eine Frau an, die einen Schädel
bruch erlit£t und ins Krankenhaus eingeliefert
werden mußte. Die auf dem Sozius mikgefahrene
Katharina Hofherr von hier erlitt gleichfalls er-
hebliche, jedoch nicht lebensgefährliche Verlet-
zungen.
e:) Wechesheim. Keine Zuchtviehſchau Die
ſonſt alljährlich hier 44 ſtaakliche Zucht-
viehſchau iſt in diefem Jahre ausgefallen. Die
Enttäuſchung der Bauern, die auf etwas Geld
gehofft hatlen, iſt allgemein. Wenn auch keine
— Betkräge ausbezahlt wurden, ſo war dieſe
iehſchau immerbin ein Ankrieb und Anſporn
* zute Viehzucht. Der Staak ſcheint auch nicht
as geringfte Intereſſe an dem Gedeihen der
Landwirkſchaft zu haben.
* Triberg, 5. Mai. (Bom Baum erſchlagen)
Ein tragiſches Geſchich hal hier den Arbeiter
Joſef Saͤlinger ereilt. Nachdem er längere Zeit
erwerbslos geweſen war, konnte er eben Ddie
Arbeit wieder aufnehmen, und hat in Ausübung
ſeiner Arbeit den Tod gefunden. Sälinger war
im ſtädt. Walddiſtrikt Kronech mit Holzfällen
beſchäfkigt, als er von einem ſtürzenden Baum
getroffen und erſchlagen wurde. Der Getötete
4 * Zahre alt und hinkerläßt Frau und
nder.
e:) Lindelbach 5. Mai. Am vergangenen
Sonntag hielt hier die freiw. Sanikätskolonne
Bettingen ein Uebung ab. Unker der ziel-
ſicheren Leitung des Kolonnenführers Herrn B.
Klüpfel Betlingen legke ſie ein ſehr gukes
Zeugnis ihres Könnens ab. Alle Zuſchauer waren
über die muſterhafken Leiſtungen hochbefriedigt.
Es iſt der Wunſch aller, daß ſich der Geiſt,
der die Sanitätskolonne Bekthigen beſeelt, forf-
pflanze zum Wohle des Einzelnen und des
Volkoganzen.
Beinsheim a. N(8 Neuaufnahmen.) Am 25.
April ſprach unſer Landkagsabgeordneter K5h -
ler aus Weinheim im Saale des Gaſthofes
„Zur Linde“. Trotßz Gegenverſammlung, Ab-
reißen unſerer Plakate und heftigſtem Gewitter-
regens war der Saal mit begeiſterten Zuhörern
gefüllt. Scharf rechnete Pg. Köhler mit unfe-
ren Gegnern ab und zeigte klare 7 zum Auf-
ſtieg unſeres Volkes und zum Wohl eines eini-
gen Vaterlandes. Begeiſterter Beifall dankte
ihm für ſeine Aufklätungen. Erfoölg: große
—— und acht Neuaufnahmen in die
arkei.
tenes Schauſpiel — alle vier Jungens mal
um den Tiſch herum — das Gezanke müſſen
Sie miterleben, Fräulein Aſtern Die Sache
kann heute gut werden.“ Frau Zeck lachte
ſchon gewiſſermaßen auf Vorſchuß
Zwiſchen Peira Aſtern und Benjamin
Zeck herrſchte bei der Begrüßung natürlich
Waffenſtillſtand Sie ignoͤrierten beide den
geſtrigen Vorfall.
Benjamin Zeck halte für ſein ſeltenes
Erſcheinen hier draußen die glaubhafke Er-
klärung, daß er während der Verlegung der
Stadkbüros und deren Neueinrichtung ſtels
raſch auffindbar ſein müſſe. Auf beſonderen
Wunſch des Generaldirekkors war er für die
ganze Zeit des Umbaues nach der Stadt ge-
zogen. Die kleine Wohnung in der Schinkel-
pilla ſollte ſpäker weiter ausgebauk werden,
damit ſie einem der verheiraketen Direkkoren
angeboten werden konnte. In ihrem jehigen
Ausmaß entſprach ſie eben den Anforde-
rungen, die an ein Junggeſellenquartier zu
ſtellen waren Frau Zeck kündigte ihrem
Sohn ihren Befuch für einen der nächſten
Tage an. Sie wollte einmal nach dem
Rechken ſehn Es gehe doch nichk an, daß er
ganz ohne Bedienüng haufe, nur morgens
eine Aufwarkefrau beſchäftige. Solange die
Regiſtratur und die ſehr wichtigen Fabrika-
kionspapiere noch nichk in den Schließfächern
eingeordnel ſeien, wolle er fremde Perſonen,
die ihm nicht als ganz einwandfrei bekannt
ſeien, nicht in die Räume hereinlaſſen, ſchon
gar nicht während ſeiner Abweſenheit.
„Wißt ihr das Neueſte?“ ſagte er bei
Tiſch. „Wir kriegen einen Rieſenprozeß.
Wir: das heihk Bombje & Co. Die Krimm-
lerwerke in Mainz behaupken nichts Gerin-
eres, als daß wir mif unſerer neuen Seide,
arke G, ihr Verfahren kopieren. Sogar
ihre Werkzeuge, ihre Maſchinen, kurz die
ganze Fabrikation.“
Ein Deutſcher Abend in Sprechbach. An
Sonntag, den 10. Mai, veranſtaltet die NSDAP.
Ortsgruppe Waldwimmersbach im Baſthaus
Zur Sonne“ in Spechbach einen Deutſchen
bend. Es werden vaͤterländiſche Feſtſpiele von
der SA. und der Mädchengruppe aufgeführ.t
Alle deutſchgeſinnten Männet und Frauèn ſind
zu Feier freundlichſt eingeladen. Einkritt
Bruchfal, 6. Mai. Ein Polizeiſchüler durch
ausſtrömenden Feldküchendanip ſchwer ver-
brüht) Am Oktseingang wurde am Diensta
vormittag die Feldküche, die die Polizei
einem Uebungsmarſch mitführte, undicht Orei
44 wurden durch den ausſtrömenden
ampf verleht. Der Poltzeiſchüler Groner von
Karlsruhe erlitt ſchwere Berbrühungen.
Aus der Pfalz.
Urteil gegen Bombenleger.
Insgeſamt 6 Zahre Monale Zuchthaus und
6 Monate Gefängnis.
Zweibrücken, 5. Mai. In dem Prozeß gegen
die im Zuſammenhang mit der bekannten *
majenjer Bombenaffaire wegen Verbrechen
* das Sprengſtoffgeſeh angeklagken ſechs
ommuniſten wurde am Dienstag Spätnachmit-
gefällt. Es erhieſten:
Tagner Johann Schwehm aus Kaiſerslautern
1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, der Fabrikarbei-
ter Albert Renneis aus Pirmaſens 1 Jahr 5
Klopp aus Pirmaſens und der Mechaniker Al-
berk Rübel aus aiſerslautern je ein Jahr und
drei Monate Zuchthaus, der Fabrikarbeiter Iu-
lius Bopp aus Pirmafens 6 Monate Gefäng-
nis. Ueber ſämkliche Angeklagke, mit Ausnahme
von Bopp, wurde ferner die Zuläffigkeit der
Stellung unter Polizeiaufſicht ausgeſproͤchen. Die
Hauftbefehle bleiben aufrecht erhalten.
(!) Zweibrücken, 5. Mai. (Schmugglerpech.)
Am hieſigen Bahnhof wurde ein ardeitsloſet
28 Jahre alter vetheirateter Fuhrmann aus
Kaiſerslautern feſtgenommen, der in einer
Schmugglerweſte und durch Binden am Körper
*** 100 Büchelchen Zigarettenpapier bei ſich
frug, die er in Homburg eingekauft und unver-
* über die Grenze gebracht hakte Nach dem
erhör wurde der Mann wieder auf freien Fuß
geſetzt, da Fluchkverdacht nicht vorliegt.
Oggersheim, 5. Mai. (Boungelend kreibt ſeine
Opfer in den Tod) Eine 28 Jahre alte Ehefrau
pon hier haf ſich in ihrem Keller durch Erhängen
das Leben genommen. Die Tak wurde entdeckt,
als ſich ein Waſſeruhrabnehmer in Ausübung
ſeines Dienſtes in den Keller begeben wollte.
Bobenheim a. Bg. 5. Mai. In der vergan-
44 Nacht erhängte ſich hier der in den oͤher
ahren ſtehende Gaſtwirt Ludwig Speckert. Als
ſeine Frau in den Keller kam, * ſie ihn be-
reits tot vor.
(!) Neidenfels, 5. Mai. Kulturkampf in Nei-
denfels) Das katholiſche Pfarramt verfagtk, wie
es dem Bürgermeiſteramk mitteilte, bei Beerdi-
gung von Katholiken, die zur proteſtankiſchen
Kirche übergetreten ſind, das Trauergeläut. Der
Gemeinederat hat hierzu Stellung genommen und
erklärt, daß er in dieſem Falle den gemeind-
}id)en Zuſchuß an die kath. Kultusgemeinde
treichen werde. k
Ein Opfer eigener Unvorſichkigkeit.
(!) £udwigshafen, 6. Mai. Am̃ Dienstag
abend gegen 7 Uhr wurde auf dem Bahnkörpet
Ludwigshafen — Mannheim in dem Abſchnitt
zwiſchen Heinigſtraße und Schillerſtraße der 26
Jahre alte Baureferendar Dipl. Ing. Zohann
„Die Marke G iſt doch deine Erfindung?“
warf der Aelteſte ein.
Iſt ſie. Ihr wißk ja ſelbſt, wie ich daran la-
boriert habe. Da im Keller neben der Remiſe
„Hieß bei uns ſchon immer: Hexenküche!“
erläuterie Frau Zeck dem Befuch.
„Und in der Fabrik haben Kekſchen-
dorfer und Seidl monakelang Tag für Tag
Fortſchritte — oder Nichkfortſchrikte — in
ſtiller Qual oder Spannung oder auch Scha-
denfreude miterlebt. Ohne richkigen Ma-
ſchinenfachmann hätte ich die Verſuche ja gar
nichk anſtellen können. Der Genexaldirektor
iſt über das ganze einſchlägige Gebiet unter-
richtet. Er kennt jede Marke, die auf dem
Marbkt auftaucht. Ihm waren auch die Fa-
brikate der Krimmlerwerke bekannt. Ganz
ausgeſchloſſen fei’s, fagk er, daß die ein auch
nur annähernd ähnliches Fabrikat aufzuwei-
ſen gehabt häkten. Ein ganz — —
Konkutrenzmanöver ſei das jeBk. Eigenklich
unker der Würde der Firma Bombje & Co.,
auf derlei Gekläff ernſthafk einzugehen. Aber
er hak ſich doch gleich den Syndikus kommen
laſſen, um eine geharniſchke Erklärung abzu-
geben und die bkleinen Herrſchafken aus
Mainz in ihre Schranken zurückzuweiſen.“
„Famos geſagt: gebührend in ihre Schran-
ken zurückzuweifen?, lobte Paulchen. „Man
hört es ordenklich ſäbelraſſeln“.
Frau Zeck halte ſich heuke nicht auf Fach-
ſimpelei eingeſtellt; ſie war unzufrieden mit
Benjamins trockenem Berichk., Wenn ihr in
Tegel draußen einen küchkigen Iuriften
braucht“, ſagke ſie mit geheimnisvoller Miene,
„dann wendek euch nicht immer an den alten
Juſtizrak Hörnitz, ſondern laßt auch mal eine
junge Kraft die Feuerprobe beſtehn.“
„Mummi protegiert Sie offenbar, gnä-
diges Fräulein“, flüſterke der Geſchichts-
Strobelberg von einem in * Mannheim
fahrenden Zug angefahren und ſchwer perleht
Wie das Unglück geſchah, 8 noch nichk feſt-
— doch jcheint er ein Opfer der eigenen
—— — geworden zu ſein.
Stirobelberger, der mit Meßarbeiten auf dem
Bahndamm beſchäftigt war, wurde um genannke
Zeit in bewußtlojem Zuftande aufgefunden und
in das Marienkrankenhaus nach Mundenheim
verbracht, wo er zwei Skunden 44 ohne das
Bewußtfein wieder erlangt zu haben verſchied.
(!) Ludwigshafen, 6. Mai. (Achljähriger von
der Straßenbahn angefahren) Am Dienstag
nachmittag gegen 6 Uhr wurde an der Unter
führung an der Frankenthaler Skraße der acht
Jahre alte Herbert Deckert von hier von einem
nach Richtung Oggersheim fahrenden Straßen
bahnwagen angefaͤhren und 74 verleht. Er
wurde von dem Straßenbahnperfonal in das
Städkiſche Krankenhaus verbracht. Näheres über
den Unfall konnke bis jehk noch nicht in Erfah-
rung gebracht werden.
Haßloch, 6. Mai (Mit Spaten und Meſſer)
Einfolgenſchwerer Streit entſtand hier in der
Familie des Arbeiters Heinrich Disque. Zwi-
ſchen den Ehegatken befteht ſchon längere Zeit
ein geſpannkes Verhältnis, das nun am lehten
Samstag zu einer ſchweren Bluttat führte. Bei
einer wiederhollen Auseinanderſetzung, in deren
Verlauf der Ehemann ſeine Frau bedrohte-
wurde er von dieſer und deren Mutter mittels
Spaten und Meſſer ſo ſchwer mißhandelt, daß
er jett in bedenklichem Zuſtand im Krankenhaus
darniederliegt.
*
118 Bewerber für die Inkendantenſtelle.
Koburg, 5. Mai. Für die Ende Auguft frei-
werdende Intendantenftelle am Landestheater
haben ſich 118 Theaterfachleute beworben. 13
wurden vorerſt ausgewählt, deren Namen der
Regierung zur Begutachtung mitgeteilk werden.
b Aun (ſueiiſlun:
8 Der verhängnisvolle Schlag mit dem Bier-
glas. Vor dem Karlsruher Schwurgericht halte
ſich der 31 Jahre alte Polierer Wilhelm Auguſt
Nagel aus Blankenloch wegen Körperverlehung
mit Todeserfolg zu verankworken Der Ange-
klagte war am Abend des 2. November im
„Schwanen“ in Blankenloch mik dem 43 Jahre
alten Gemüſehändler Mar Müllex in einen
Wortwechſel gerateen, der in Tätlichkeiken aus-
artete, in deren Verlauf der 444 ein
Bierglas ergriff und es dem Müller auf den
Kopf ſchlug ſo daß dieſer eine Verletzung davon
trug Es ſele ſich undfiebe rein, das den
onaten.
VWcuc Rachrichten
< f } Quft- —
— Suftdeu ieud)lggteit tid]tll;.nß
niebxigfte]böd)fte- 6'5. 750[ 68 68175
— 746,5| 745 | 79° | 721 | S69 —
Weltervorherſage: Himmel teilweiſe bedeckt,
vorübergehend Regenfälle, vereinzelt Gewitter-
Temperaturen wenig verändert, nachts kühler
Südöſtliche, ſpäker — — Winde.
Gebt die Zeitung welierl
profeſſor geheimnisvoll Petra zu. „Fabel-
hafte Ausfichten eröffnen ſich für Sie.”
„Vorläufig heißtk es erſt die ſchwindelhohe
Poſition eines Gerichksſchreibers überwin-
den,“ gab Petra zurück.
„Das ſind doch wohl ganz kleine Pint-
ſcher, dieſe Mainzer?“ nahm Paulchen das
Thema wieder auf. „Komm doch ſchon end-
lich zu Rande, Ben. Iſt Schadenerſaß ge-
fordert? Wie ſoll ſich die Sache weiter ab-
ſpielen?!!
„Weiß ich ſelbſt nicht. Ich habe zunächſt
einmal eine Denbkſchrift über die Enkſtehung
unſerer Marke G, deren Fabrikakion, Re-
zepte aufgeſetzt, natürlich ohne irgendetwas
von unſeren Geheimniſſen zu verraten.“
Petra lächelte. Gerade in dem Baga-
tellſtreit, in dem ſie heute ihren Rechtsan-
walt hatke vertreken ſollen, war eine Klage
wegen unlaukeren Weltbewerbs anhängig ge-
weſen. „Klöhzſchau hatte ſofork ſeinen Klien-
ten vermabhnt, vorſichtig zu ſein Es ſei ein
ganz bekannker Ttick, den Konkurrenten zu
zwingen, daß er zu ſeiner Enklaſtung vor
Bericht Fabrikakionsgeheimniſſe preisgebe,
die der Kläger ſich dann zunutze machen
könne.“
„Nimm dir ein Beiſpiel, Ben, an dem,
was unſere junge Porzia ſagt.“ Frau Zeck
nickte Petra wie verkröſtend zu, ſie erwarkele
noch irgendeine kleine Teufelei ihrer ‚Jun-
gens’, Als Dank für Ihren warnenden Hin-
weis niuß Ihnen die Firma Bombje zu Weih-
nachken einen ſchönen Karkon Warke 8
ſchicken. Einfchmeicheind weiche Waſchſeide
in ansgewählten Muſtern, garantiert farb-
Aber für Bucheinbände unter keinen
Umſtaͤnden zu empfehlen,“ erklärfe der Ber- -
lagsbuchhändler. Ich werde euch, lieber
Ben meine Kunoͤſchaft kaum zuwenden
können.“ Soͤrtfehung folgh.