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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 229 - No. 239 (1. Oktober - 12. Oktober)
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Heidelberger

28. Isyrgarrg

Auflage ea. 750V


Neuer ^eidelbergw Anzeiger

Geschäftsstelle: Telephon 125.

Postzeitungsliste No. 3306»


m 2. Stock,


des
dort

eine
der

1901.

^23S.

Das !2euel1e.

* In BundeZrathSkreisen besteht die sichere Ge-
tvrtzheit, daß das Plenum des Bundesraths den Zoll-
tarif ohne grmrdsätzliche Aenderungen annehmen
Und auch dem Doppeltarif für Getreide
seine Zustimmung geben wird

die
an-

* Der Reichskanzler begab sich zum Vor-
trage beim Kaiser nach Hubertusstock.

Zweigstelle: G. Geksendörfe»
Untere Neckarstraße 17.

lesenheu
m Käst.

Herde
. 1 kleinerer,

e 9, 2. St.

US" Aer Lokal-Anzeiger kommt in jedes Kans i« Keidekverg und hat die grßte Feröreiluug in de« chrtlchasten der Amgekung. 'VS « . „
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««zeige«: die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum LS Pfg. Lokale Geschäfts, und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Sratisverbreitung durch Saulenanschlag.

Die Arbeitslosigkeit wächst infolge des schiech-
ten Ganges der Industrie immer mehr. Von
83 910 organisirten Arbeitern Berlins waren
jüngst 22 629 arbeitslos. In der Reichshaupt-
stadt sind auffallend viele Wohnungs - Aus-
sctzungsklagen in der letzten Zeit bei den Gerich.
ten anhängig gemacht worden, weil die Miether
- nicht zahlen konnten. Die armer Teufel werden
kurzer Hand mit ihren Paar Habseligkeiten auf
die Straße gesetzt und können sehen, wo sie blei-
ben. Die Leihhäuser surd überfüllt. Kommt ein
harter Winter, so kann dc^ Elend groß werden.
Die Stadt Metz befindet sich in der glückli-
lichen Lage, nicht nur keine Schulden, sondern
ein disponibles Baarvermögcn von 879 000 Mk.
zu besitzen. Infolgedessen hat der Gemeinde-
rath beschlossen, für die Zwecke der Stadterwei-
tcrung von einer Anleihe vorerst Abstand zu neh-
men. Gleichzeitig wurden die Statuten der
städtischen Sparkasse dahin abgeändert, daß diese
die Hälfte ihres Bestandes an Gemeinden der-
leihen darf, wodurch die Stadt Metz, in die Lage
versetzt wird, drei Millionen aus ihrer Sparkasse
zu erhalten. si
in dir Gvm'iasis» auszuuchmcn, ist
der Anfang nun auch in Württemberg und zwar »
am Ghmnasium in Ludwigsburg gemacht war»
den.
Ter englische Minister Hicksbcach hielt eine
Rede, in der er das Vorgehen der Regierung
gegen die Kaprebcllen billigte und erklärte, die
Regierung sei mA Kitcheners Maßnahmen ein-
verstanden. England habe in Afrika 20,000
Mann stehen, 100,000 seien in England in Aus-
bildung begriffen und jedem Verlangen nach
Verstärkung könne sofort entsprochen werden.
Der Burenpräsident Krüger gab einem Be-
richterstatter des „Eclair", welcher ihn in Hilver-
sum besuchte, folgende Erklärung: „Die That-
sache, daß der Krieg bereits zwei Jahre dauert,
zeigt hinlänglich, daß er noch länger dauern soll.
Aich einen ruchlosen Krieg antworten wir mit
zäher Thatkraft. Entweder wird England selbst
den Krieg beenden, indem es unser Gebiet ver-
läßt, oder Gott wird ihm ein Emde bereiten, in-
dem er uns immer den Sieg verleiht."

menscke Wohnung, wie er endlich bemerkte,
obgletzin Gebild von Menschenhänden und
zwar kürzlich hergestellt, denn einige frische
Spangen auf dem Erdboden umhergestreut.
Was zuerst für einen Schornstein gehalten
hattest ein Vorsprung am Dach. Unter dem-
selbesistickte er einen Gegenstand, der einem
mcnsteu Körper glich, und an der Erde lag.
Nun de ihm klar, daß er das Grab eines
Fürsöer Eingeborenen vor sich hatte, und
er stb furchtlos bis zur Einzäunung, da er
wußtaß die Eingeborenen durch den Aber-
glaubwn einem solchen Ort fern gehalten
wurd Obgleich er nun keine unmittelbare
Gefat fürchten hatte, war er doch enttäuscht,
denn rite gehofft von menschlichen Bewohnern
Hilfewhalten; denn mochten sie auch noch so
graustnd roh sein, sie mußten ihm in seiner
elendage bcistehen. Doch dieser Niederge-
schlasit wich bald der sichende, als er sah,
daß ein Grabmal die Waffen des Todten
aufgst waren. Da befand sich eine plumpe
Flintzstig und unbrauchbar, daneben seine
Axt Fischspieße, sowie Angelruthen mit An-
gelhöoon Knochen, im ganzen armseliger
Krack ober für den verhungerten Flüchtling
kosm.nennen war. Wie sehr aber erstaunte
er, a in Manneshöhe auf einem Balken eine
SchiMlch und ein großes Stück Schwarz-
brodckte. Zögernd blickte er sich um, doch
der ?r regte sich mit erneuter Gewalt beim
Anbieses willkommenen Fundes, und ohne
Bede brach 'er ein großes Stück Brod ab
und nie es gierig, indem er dabei die Milch-
schüstrte.
igs war er der Meinung, daß dies ein
Opsi den Todten sei, und sein Gewissen
regtHoch bald fiel ihm ein, daß bei mitleidi-
gen, Äsen Ansiedlern, Russen, der Gebrauch
herrvn Zeit zu Zeit einigen Mundvorrath
außcihren Wohnungen oder an geeigneten
Ortczustcllen, welcher für die „Unglück.

* Die Berliner Stadtverordneten
beschlossen, der Kaiserin in diesem Jahre zu ihrem
bevorstehenden Geburtstage keine Adresse zu
Übersenden.
* Die Pest ist an der asiatischen Küste
Schwarzen Meeres aufgetreten; für Schiffe von
ist gesundheitspolizeiliche Controle ungeordnet.

Berlin, 11. Oct. Der Magistrat, hat heute
Nah längeren Erörterungen beschlossen, die Märchen-
brunnenangelegcnheit nochmals der Kunstiommis-
sion zur Aeutzerung vorznlegen, ob unter Aufrechter-
haltung der Grundidee Abänderungen nach den
Tierischen des Kaisers möglich seien.
öl Stuttgart» 11. Oct. Der Oricnt-Exprcß-
zug hat heute früh 6 Uhr bei der Durchfahrt in Korn-
ivestheim eine stillstchendc Lokomotive gestreift, wo-
durch die Wagen des Zuges beschädigt wurden. Zwei
Angestellte der Schlafwagen - Gesellschaft wurden
leicht verletzt. Reisende sind nicht zu Schaden ge-
kommen. Die Reisenden sind mit Sonderzug weiter
befördert worden.
London, 11. Oct. Die Staatsschulden Eng-
lands betrugen nach dem amtlichen Ausweis
am 31. März 1901 705 723 878 Pfund Sters.
Es bedeutet dies eine Zunahme von 66 558 613
Pfund gegen den Ausweis vom 31. März 1900.

afrika doch so nöthig brauchen. Die schlimmen
Folgen des südafrikanischen Krieges zeigen sich
eben überall. Muß es doch England mit an-
sehen, daß Rußland sich durch erneute Bahnbau-
ten in P e r s i e n festsetzt. Und aus dem glei-
chen Grunde hat England in der Frage des N i -
caragua - Kanals einen blamablen Rück-
zug vor den „amerikanischen Vettern" antreten
müssen.


Hiervon sind 59 Millionen Kriegsan-
bei h en.
Petersburg, 11. Oct. Nach Aeußerungcn
der „Nowoje Wremja" zum Tode des Emirs von
Afghanistan wird es wahrscheinlich zu
Unruhen kommen. In diesem Falle
könne Emir Habab Ullah Khan darauf rechnen,
von Rußland wie von England als
Emir anerkannt zu werden.
Caracas (Venezuela), 11. Oct. Ein Trupp
venezolanischer Polizisten versuchte am Sonn-
tag Abend zwei Unterofficiere des deutschen
Kriegsschiffes „Vineta" festzunehmen. Die Un-
tcrofficiere, die sich keiner Schuld bewußt waren,
setzten sich zur Wehr und wurden durch Säbel-
hiebe verwundet. Sie entrissen den angreifenden
Polizisten die Säbel und vertheidigten sich, wur-
den aber schließlich überwältigt und zum Ver-
binden ihrer Wunden nach einem deutschen Han-
delsschiffe verbracht.

* Russische Truppen in Turke st an
erhielten Befehl, sich an der afghanischen Grenze
zusammen zu ziehen; gleichzeitig wurden
Schützenregimenter im Kaukasus
gewiesen, sich marschbereit zu halten.

Samstag, dem LL. MLMer

InPcrtugal haben dieWahlenzur
Deputitenkammer die übliche starke
Mehrheit ir die Regierung ergeben, denn die
Portugiesin Regierung versteht sich auf diesem
HandwerkSie ist besser daran, als ihre Nach-
barin, diepanische Regierung, welche
ans den Urühen, Aufständen und Empörungen
nicht Heraukommt. Zur Zeit macht ihr die
Carlistabewegung, die sich wieder in
verstärktemNaße geltend macht, ernste Folgen.
Aber das Eisige, was sie fürs erste dagegen
thut, ist, do sie diese Bewegung dementirt!
Der Deentir - Apparat spielt zur Zeit auch
auf dem Blkan eine bedeutende Rolle. In
Albanien spkt es, unter den Armeniern gährt
es und an;r serbisch - türkischen Grenze wol-
len die Rsilreien kein Ende nehmen. Aber die
Konstantinoller Officiösen versichern ein über'
das andere llal, denen die es glauben wollen,
daß auf dei Balkan die erfreulichste Ruhe
herrsche. L französisch - türkische
Confliktst noch immer in der Schwebe und
die französiss Presse ergeht sich in den krie-
gerischen Tön, die freilich nicht allzu ernst ge-
nommen wenn. Die Konstantinopeler Officiö-
sen aber versiern, daß in Bälde „holder Friede,
süße Eintrat" herrschen werde. Unterließ
wurschtelt sicher Conflikt fort.
Im großtigen Maßstabe ist aber der Dc-
mentir - Apfrat in Amerika in Betrieb gesetzt
werden. Ngdem lange Wochen hindurch die
schönstm und ausführlichsten Meldungen über
den veneolanisch - colu indischen
Krieg zu ns gekommen sind,, versichert jetzt
die denezolaischc Regierung, daß dieser „lustige
Kriecsi überkuvt nick>s n>,oc. Lie
Regierung spielt eine recht durch-
sichtih Komödie. Sie hat zuerst die columbi-
schensiüfslöndischen gegen Columbien ins Feuer
geschi Md sich bescheiden im Hintergründe ge-
holte: Nachdem sie jetzt gesehen hat, daß das
Krieghrw ein gefährliches Handwerk ist, er-
klärt si »Es ist nur Spaß gewesen!"
De ernsthafter und^blutiger spielt sich das
Kriesdrama in Südafrika ab, in
dem ft i>er dritte Akt, das dritte Kriegsjahr,
begontz hob . Für die Engländer hat es schlecht
begom- Hat doch der Aufruhr in der Kap-
coloniinen solchen Umfang angenommen, daß
die Ennder zu dem verzweifelten Mittel
greifeimßten, in Kapstadt und Port Elizabeth
das Kgsrecht zu proklamircn. Und zu den ;
- südafmischen Sorgen Englands treten immer
> neue. >or Lhronwechsel in Afgha - -
- nistc zwingt die Engländer zu verstärkter i
'. Wachsest, zwingt sie dazu, Indien nicht weiter !
von dTrupPen zu entblößen, die sie in Süd- i

lichen" bestimmt ist, wie der Russe die sibirischen
Sträflinge nennt.
Nachdem er seinen Hunger einigermaßen ge-
stillt hatte, steckte er das übrig gebliebene Brod
sorgfältig in seinen Pelz, nahm die Axt auf die
Schulter und die Spieße und Fischleinen in die
Hand und setzte seinen Weg fort. Er wußte sehr
wohl die Angelruthen zu gebrauchen und fühlte
sich nun gesichert vor neuer Hungersnoth.
Es ist überflüssig, jeden Tag zu beschreiben,
den Donnington auf dieser traurigen Wander-
schaft zubrachtc. Nachdem sein Mundvorrath
erschöpft war, ernährte er sich durch Fischfang;
doch die sibirischen Fische sind stark und zerbissen
seine Angelhaken, so daß er sich bald wieder in
demselben hoffnungslosen Zustand befand, wie
bei der Entdeckung des Grabmals. Ein Trost
aber war es, daß er auf seinen: Weg längs des
Amur nun schon bedeutend vorgeschritten war.
Seine Kleider waren zerfetzt, aber der Frühling
war gekommen und enthob ihn der Sorge um
eine warme Hülle für den Körper. Schlimmer
war es mit seinem-Schuhwerk bestellt, und da-
her wurden auch seine Tagemärsche immer kür-
zer.
Beim Anbruch des Tages, der einer der denk-
würdigsten in seinem Leben sein sollte, erwachte
Donnington aus einem unruhigen Schlummer
müde, erschöpft und hungrig. Ter Hunger war
sein beständiger Begleiter und er wußte, daß er
bald aller Nahrungssorgen enthoben sein werde,
wenn Gott ihm nicht sckmelle 'Hilfe sandte. Den-
noch strebte er mit verzweifelter Ausdauer vor-
wärts, entschlossen, bei dem ersten Eingeborenen,
dem er begegnen werde, Unterstützung zu erbit-
ten. Wenn sie ihn ermordeten, so war es auch
gut, dann batte dieser schwere Kainpf ein Ende.
Zahlreiche Flöße und Boote waren an ihm vor-
übergezogen, als er den großen Strom erreicht
hatte: aber es waren entweder Kosacken oder
Ansiedler darin, die er beide zu fürchten hatte. —

(Nachdruck verboten.)
Au-' M Auge, Zahn m Iah«.
Roman von Karl Eden.
71) (Fortsetzung.)
Doch eins war außer Zweifel: er mußte sich
Nahrung verschaffen; aber da er sein Gewehr
verloren hatte, entstand die Frage, wie das zu
Machen sei. Er besaß nichts als die Kleideg;, die
er noch auf dem Leibe hatte, und keine Waffe au-
ßer dem Messer, das cm seiner Seite hing. An-
gesichis des schrecklichen Kampfes ums Dasein,
der ihm bevorstand, befiel ihn mehr als einmal
der Gedanke, es wäre besser, jeden weiteren Ver-
such auf Rettung aufzugeben. Doch zu der
schrecklichen Knechtschaft eines Sträflings zu-
rückkehren, wollte er nicht; auch war er fest ent-
schlossen, sich durch nichts anlocken zu lassen, ivas
nur den leisesten Schein von Gefangenschaft an
sich hatte. War es also nicht besser, da ihm Pul-
der und Blei fehlte, sein Leben in dem ange-
schwollenen Strom endigen, der nicht weit von
ihm dahinflotz? Doch nein, er dachte an Janina,
an Eva und alles, was ihm theuer war auf
Erden; und unter gläubigem Gebet zum All-
mächtigen wies er alle solche Versuchungen von
sich.
Er wandte sich südwärts und schritt rasch das
Thal hinab, das beinahe fein Grab geworden
wäre.
Es war Mittag gewesen, als Donnington den
Weg antrat und gegen Sonnenuntergang lagen
jene Höhen meilenweit hinter ihm. Als die
Dunkelheit einbrtzch, legte er sich äußerst ermü-
det am Fuße einyr großen Tanne nieder. Der
Hunger quälte ihn, denn seit dem letzten Früh-
stück mit dem armen Luka hatte er nichts mehr
über die Lippen gebracht.
Und konnte das erst vor zwölf Stunden ge-
wesen sein? Es erschien Georg wie ein Ereigniß,
das vor vielen Jahren sich zugetragen hatte, daß

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Lokal-Anzeiger
Geschäftsstelle: Hauptstraße 4S
(Eingang Brunnengaffe).

Politisches.
Politische Wochenschau.
In der Reichshauptstadt weht zur Zeit
scharfe Luft. Das Verhältniß zwischen
Krone und der Vertretung derStadtBer-
l i n ist nicht so, wie es sein sollte, und dazu ha-
ben mancherlei Ereignisse beigetragen, die ihrer
Klärung anscheinend noch fern sind. Zu der
seit langem schwebenden Streitfrage der von der
Stadtvertretung geforderten, und von der Krone
aber abgelehnten zweiten Ueberführung der
Lrmnvahn Nver die Prachlurage „Unrer den
Linden" ist der Streit um den sogenannten
„Märchenbrunnen" und vor allem die Bürger-
meisterfrage getreten, welche zu -einer heftigen
Erregung der Gemüther geführt hat und für
deren befriedigende Lösung bisher leider keine
Aussichten vorhanden sind.
Auch auf dem Berliner Milchkriegs-
schauplatz geht es noch immer heiß und un-
friedlich zu. Die Entscheidung in diesem sonder-
baren Kriege, der officiell am 1. October begon-
nen hat, ist noch nicht gefallen und es ist auch
fürs erste noch völlig zweifelhaft, auf welche
Seite sich der Sieg neigen wird. Bisher behaup-
ten beide Parteien mit der gleichen Bestimmt-
heit, daß der endgiltige Sieg ihr nicht fehlen
könne, aber zum Schluß wird doch nur eine
hierin Recht behalten können. Bei der Hart-
näckigkeit und Heftigkeit, mit der dieser Milch-
krieg geführt wird, ist jedenfalls seine baldige
Beendigung nicht wahrscheinlich. _
sein Gedächtniß nur mit Mühe sich an dasselbe
erinnern konnte.
Ehe der Tag anbrach, erhob sich der Wan-
derer, und bald erschien die Sonne, um ihn auf
seinem Weg zu begleiten. Von jedem Zweig
zwitscherten Vögel; auf einer Felsenspitze wei-
dsten Bergziegen das junge Gras ab, und als
ein Schatten über die Ebene ging, erblickte Don-
nington einen großen sibirischen Adler. Der
Jäger weiß, daß. wo dieser König der Lüfte sich
zeigt, auch Wild" in Menge zu finden ist, und
der verhungerte Flüchtling seufzte nach seinem
verlorenen Gewehr, während die Qualen des
Hungers immer stärker wurden.
An diesem Slbend legte Georg sich wieder
hungrig nieder und am folgenden Morgen ver-
leitete ihn der rasende Durst dazu, dos kalte
Wasser eines Gebirgsbaches zu trinken; doch
! bald zeigten sich die Folgen seiner Unvorsichtig-
keit, denn fiebernd mußte er sich wieder nieder-
legen.
Als er Nachmittags seine Wanderung fort-
setzte, erblickte er menschliche Fußspuren und sah
auch, daß einzelne Baumstämme mit einer Axt
behauen waren. Er schritt jetzt mit Vorsicht wei-
ter, denn er hatte alle Menschen als Feinde zu
fürcksien.
Endlich bemerkte der Flüchtling ein Gaus.
Es waren keine Bewohner sichtbar und auch kein
Rauch stieg vom Dache empor als Zeichen, daß
das Gebäude als Wohnstätte diente. Er be-
schloß, eine halbe Stunde lang sich sorgfältig
verborgen zu halten, und wenn er dann kein Le-
benszeichen sehen werde, sich vorsichtig dem Bau-
werk zu nähern. Langsam verging die Zeit,
alles blieb still und regungslos. Georg ging
nun auf das Haus zu. indem er sich vorsichtig
zwischen Bäumen und Gebüschen verbarg.
Ettva vierzig Schritte von der rohen Ein-
zäunung entfernt, welche das Gebäude umgab,
hielt er an, gedeckt durch ein Gebüsch und be-
obachtete noch einmal alles scharf. Es war keine

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erstraße 29.
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hrtgasse 11.
 
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