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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 260 - No. 269 (6. November - 16. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0169
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1661.



Stschiftrstelle: Hasptfiratze 4L
tEingang Drunnmgaffe).

Neuer» Heidelberger Anzeiger

Zweiqstille: «. «eis«*Lörse»
Untere Neckarstraße 17.

llusführun-

Wk" Der La » ak- A«, eigrr »ommk in jedes Kans t« Keidellerg und yat die größt« Uerörettnng in de» Hrtschasle» der M«geSu»g. 'M,
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269.

Geschäftsstelle: Telephon 125.

Samstag, den 1«. WooemVer

Postzeitungsliste No. 3306»

1S»1.


Vas Neueste.

» Der preußische Gesandte in Darm-
^°t, Prinz zu Hohcnlohe-Oehringen. hatte vor seiner
Steife von Berlin eine längere Besprechung
dem Reichskanzler.
. » Prinz Georg von Griechenland ist
Atbcn zurückgekchrt und begiebt sich alsbald
Kreta.

, » In Dover tagte eine internationale Confe-
der Führer der Bergleute von Frankreich, Bel-
und England, um über die Zweckmäßigkeit
^es internationalen Berga rb eiter-
ns st andes zu berathen.
* Der französische Ministerrath beschäftigte sich
der Krisis des Weinbaues in Süd-
.^nkreich, worüber die Kammer in einer
^°tzen Interpellations-Debatte verhandeln wird.
r » Das französische Geschwader unter
Commando des Admirals Caillard ist in Syra
^getroffen.
» Der Rektor der Universität in
L^celona wurde wegen abfälliger Acußerungen
, fsj die anläßlich der letzten Sludentenunruhen er-
^'stenen Maßnahmen seines Postens ent-
„ » In Venezuela gewinnt die Revolution
Boden; es wird ein politischer Zusam-
^ubruch erwartet.

DhststLLttstft.
Ttratzburg, lb. Nov. Die Specialkommission
zI Mühlhauser Ge meinderaths beschloß
sofortigen Ausführung von Nothstands-
u.°citcn einen Credit in der Höhe von Mk.
rk 00g fordern. — Der Bezirkstag des Unter-
es nahm eine Resolution an, in der die Petition
Kreistages Hagenau über die Herabsetzung
ly Personcntarife und Einführung der K i-
^weterhefte auf den R e i chs e i s e n ba h-
befürwortet wird,
j Berlin, 15. Nov. Tas Andenken an ben-
agen Mannschaften des o st a s i a t i s ch e n
editionscorps, welche in China u.
mfofge von Krankheit gestorben find, soll

von den Stammtruppentheilen, denen sie vorher
angehörten, in gebührender Weise geehrt werden
und zwar dadurch, daß auf den betreffenden Ka-
sernengrundstücken Gedenksteine errichtet
werden, in denen die Namen der Gestorbenen
verzeichnet sind.
IV Paris, 15. Nov. Der Präsident der
Republik hat die Tode § strafe, welche von den
Geschworenen zu Versailles über die Frau Groe-
tzingcr wegen Ermordung ihres Gatten verhäng!
worden war, in fünfjährige Gefängnis-
strafe umgewandelt.
VV London, 15. Nov. Reuter meldet aus
Grafreinet vom 14. ds.: Ueberall mache sich eine
völlige Aenderung der Stimmung gegenüber
dem Afrikander-Bond bemerkbar, weil
man ungehalten darüber sei, daß man von die-
ser Vereinigung irre geführt sei. Ein einfluß-
reiches Mitglied des Afrikander-Bonds und
Mitglied der gesetzgebenden Versammlung,
Smith, habe erklärt, daß er sich deshalb völlig
von dem Afrikander - Bond zurückziehe. Ein an-
deres einflußreiches Mitglied des Bandes, John
Enslin, werfe den Bondführern vor, daß sie
das Land verrathen, und fordern alle Freunde
auf, ein Manifest zu veranstalten, worin sie er-
klären, daß sie aus dem Bunde austreten, weil
dieser den Rassenhaß schüre und auf diese Weise
das Land unglücklich mache.
zv Perugia, 15. Nov. In der Kirche Santa
Annunziata in Fontignans fand man bei Nach-
forschungen, welche auf Grund bon schriftlichen und
mündlichen Ueberlieferungen angestellt wurden
menschliche Gebeine, von denen man ver-
machet, daß sic tleberrestc deS Malers Pietro Pe-
ru g i n o, des Lehrers Rafaels sind.
Petersburg, 15. Nov. Nach den Mittheil-
ungen eines aus Peking kommenden Missionars
zahlte China 5 0 0 0 0 0 Rubel für den
Wiederaufbau der während der Unruhen
im vorigen Jahre zerstörten russischen Ge-
sa n d t s ch a f ts k i r ch e und erklärte sich da-
mit einverstanden, daß in Peking ein großes
orthodoxes Kloster gebaut werde.
Q Peking, 15. Nov. In den letzten zwei
Tagen herrschte heftiger Schneesturm bei ganz unge-
wöhnlicher Kälte. Dkan befürchtet, daß, falls das
jetzt herrschende winterliche Wetter and inert, die Rück-
kehr des kaiserlichen Hofes sich verzögern werde.
W Middelburg (Kapcolonie), 15. Nov. Die
„Times" meldet: Seit dem 11. d. M. wurden
Buren in größerer Nähevcn KaP -

stadt gesehen. 60 Mann von einem jüngst bei
Hopefield beobachteten Commando drangen in
Süd - Darling ein, doch dürste der Einfall nicht
zu ernst genommen werden, da die englischen
Truppenabtheilungen stark genug sind, um
standzuhalten.

politisches.
Politische Wochenschau.
An Stoff zu lebhaften und heftigen Debatten
wird es dem Reichstag, der am 26. d. M.
wieder Zusammentritt, auch sonst nicht fehlen.
Aber all die zahlreichen Scharmützel, die im
Reichstage zu erwarten sind, verschwinden an
Bedeutung gegenüber der großen Schlacht um
den Zolltarif, zu der bereits die Heeres-
linien aufmarschiren. Der Bundesrath hat in
dieser Woche die Zolltarifvorlage mit wenigen
Wanderungen, die nicht grundsätzlicher Natur
sind, in der Gestalt angenommen, in der sie seiner
Zeit veröffentlicht worden war. Im Reichstage,
wo die Entscheidung über den Zolltarif fallen
wird, werden sich die Dinge weniger glatt ab-
spielen.
Auch sonst hat cs der öffentlichen Meinung
nicht an Stoff zu erregten Auseinandersetzungen
gefehlt. Noch immer finden scharfe Prote st -
kund geb UN gen gegen die frivolen und
anmaßenden Beschuldigungen statt, die der eng-
kischv.Lolsnialminifter Chamberlain gegen
die deutsche Kriegführung zu erheben sich erkühnt
hatte. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß diese
Erregung auch in den Reichstag hinüberspielen
wird. Der Reichskanzler Graf Bülow wird sich
in diesem Falle freilich bemühen, mit der ihm
angeborenen Rednergabe den Strom der Eist-
rüstung in sanftere Bahnen zu leiten. Tann die
Regierung hat durch die Berufung des Gra-
fen Wolff - Metternich auf den Lon-
doner B o t s ch a ft e r p o st e n aufs neue
bewiesen, daß sie einen besonderen Werth auf
ein gutes Einvernehmen mit England legt, da
Gräf Wolff - Metternich als ein besonderer Be-
fürworter eines solchen Einvernehmens gilt. Das
deutsche Volk hat allerdings keinen Anlaß, aus
Rücksicht auf die hohe Politik seine Gefühle für
England zu revidiren, denn Gefühle und Ge-
danken sind zollfrei, auch nach dem neuen Zoll-
tarif, der sonst keine Lücken aufwcist.

Und weshalb sollte das deutsche Volk nicht
wie andere Nationen rückhaltslos die engli-
schen Barbareien in Südafrika
verurtheilen, gegen die sich sogar in England
selbst in wachsendem Maße Stimmen des Pro-
testes erheben? Noch bemüht man sich freilich in
England, diese Proteste zu unterdrücken, nnd die
müthige Miß Hobhouse, welche die uner
hörten und himmelschreienden Zustände in den
Concentrationslägern aufgedeckt hätte, ist per
Schub nach England zurückbcfördert worden.
Aber alle Veschwichtigungsreden Salisburys
und die Versicherung des Kriegsministers
Brodrick, die wie ein blutiger Hohn klingt, daß
der Krieg in Südafrika der humanste sei, der je
geführt wurde, werden das Urtheil aller civili-
sirten Nationen über England nicht abzuändern
vermögen.
Auch vom Kriegsschauplatz selbst klingen die
Nachrichten für die Engländer nichts weniger
als günstig. Der wackere Dewet, den die
Engländer abwechselnd für geisteskrank oder
Lodl erklärt hatten, ist wieder aufgetaucht und
hat bei den Engländern seine Visitenkarte in
Gestalt einiger kleiner Ucberfälle abgegeben.
Auch hat es den Engländern einigen Schrnerz
verursacht, daß wieder einige reich ausgestattete
Proviantwagen an die falsche Adresse, nämlich in
die Hände der Buren geriethen. Mit schwerer
Sorge aber erfüllt es die Engländer vor allein,
daß das unheimliche Gespenst der Pest wieder
ausgetaucht ist und in Port Elizabeth zwei
Opfer "Mördeki hat.
Ein „Trost in Thronen" ist cS für die Eng-
länder, daß wenigstens der Orient - Con -
slict seine glatte Erledigung gefunden hat.
Der Sultan hat, wie das nicht anders zu er-
warten, war, den Franzosen bewilligt, was er
ihnen doch nicht verweigern, konnte. Und die
österreichische Regierung hat die
Gelegenheit benutzt, um von dem mürbe gewor-
denen Sultan die Zugeständnisse zu erlangen,
deren Erfüllung sie seit längerer Zeit von ihm
gefordert hatte. Hoffentlich giebt es nun für
einige Zeit Ruhe im Orient, denn das vielge-
plagte Europa hat dies nöthigl

Der Bundesrath überwies den zuständigen
Ausschüssen u. a. den Entwurf eines Gesetzes
wegen Feststellung des Reichshaushaltsetats für
das Rechnungsjahr 1902. Die Zustimmung er-
theilte der Bundesrath dem Ausschußantrage

«Nachdruck verboten.)
Scröon.
H Roman von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
b^^ie widersprach durch eine verneinende Ge-
"Äch bin nur auf wenige Stunden in Ber-
M.chm eine Besorgung für Frau Matrasch aus-
Wahren. Mit dem Achtnhrznge schon fahre ich
^zurück."
"So bald", sagte er enttäuscht. „Und ich
glücklich in dem Gedanken, daß wir Tich
hätten."
"Du weißt, Walter, daß davon nicht die
etz, sein kann. Auch wenn ich aus irgend
Grunde meine Stellung verlassen müßte,
dch- ich doch niemals wieder zu Euch kommen
TjKU. Und nun setze Dich dorthin — ich bitte
ihK Wir haben keine Zeit zu verlieren, und
s^ Und? nicht den Muth, zu sprechen, wenn Du
oohe bei mir bist."
h. »Aber was heißt denn das? Seit wann har
Nähe etwas Beängstigendes für Dich?
ü^was hast Du mir so Fürchterliches zu sa-
^>z Lichts Fürchterliches — sondern etwas,
ih früher oder später hätte gesagt werden
und was ich Dir längst geschrieben hätte,
es mir nicht so ganz unmöglich gewesen
hg die rechten Worte zu finden. Es darf künf-
H^/Ucht niehr zwischen uns sein, Walter, wie es
dem Rücken Deiner Eltern in diesen zwei
gewesen ist. Du mußt mir mein Wort
bj^Egeben, wie ich Dich von dem Deinigen ent-
stand erst eine Sekunde lang sprachlos
Oüt mxjj. geöffneten, entsetzten Augen da,
" ober fuhr er heftig auf:


„Darum also bist Du gekommen! Und des-
halb durfte ich Dich nicht anrühren! Nun frei-
lich fange ich an, alle diese Seltsamkeiten zu ver-
stehen. Aber werde ich vielleicht auch die Ur-
sache Deiner plötzlichen Sinnesänderung erfah-
ren?"
„Du darfst jetzt keine Verpflichtungen mehr
haben, Walter, außer den heiligen Pflichten ge-
gen Deine Angehörigen. Keine Rücksicht darf
Dich hindern. Dein Leben so einzurichten, wie
die veränderten Umstände es erfordern."
„Vortrefflich ausgedrückt — nur vielleicht
nicht ganz aufrichtig. Denn die Wahrheit würde
doch wohl lauten müssen: Ich habe mich eines an-
deren besonnen, weil meine Liebe nicht stark
genug ist, eine lauge, ungewisse Zeit des War-
tens zu überdauern."
Erst »vor es, als ob sie ihm eine rasche
Antwort geben wollte, denn sie wandte ihm mit
einer beinahe ungestümen Bewegung das feine,
blasse Gesichtchen zu. In der nächsten SÄunde
aber preßte sie die Lippen nur um so fester zu-
sammen und senkte den Kopf. Es gab eine lange,
beklemmende Stille, ehe sie ganz tonlos erwi-
derte:
„Wenn Du es so ansehen willst, Walter,
was würde es dann nützen, Dir das Gegentheil
zu versichern! Vielleicht — vielleicht denke ich ja
wirklich auch ein wenig an mich."
Aber die flüchtige Zorneswallung, die ihre
Worte in ihm hervorgerufcn hatte, war schon
wieder vorüber. Die tiefe Niedergeschlagenheit,
die sich in ihrer Haltung wie in ihrer Stimme
offenbarte, hatte ihn trotz ihres halben Zuge-
ständnisses überzeugt, daß er ihr mit seinemVor-
wurf bitteres Unrecht angethan. Ihres vori-
gen Verbots nicht mehr achtend, eilte er auf sie
zu und bemächtigte sich ihrer beiden Hände.
„Nein, mein geliebtes Mädchen, nein! Es

war gar nicht ernstlich gemeint, was ich da
sagte. Tenn ich kenne Dich ja viel zu gut, um
Dich für waukelmüthig oder treulos zu halten.
Ein Opfer ist es, das Du mir bringen willst —
ein edles, hochherziges Opfer. Und ich müßte
der verächtlichste aller Menschen sein, wenn ich
es annähme."
Sie bemühte sich nicht, ihre Hände frei zu
machen, aber sie schüttelte mit einer Entschieden-
heit, die ihn in eine neue Bestürzung versetzte,
den Kopf,
„Wir verstehen uns noch nicht recht, Wal-
ter! Hier kann von einem Opfer so wenig die
Rede sein, als davon, daß Du es annehmen oder
ablehnen darfst, wie es Dir gefällt. Gern hätte
ich jahrelang auf den Tag unserer Vereinigung
gelvartet, wenn es sich nur um uns Beide ge-
handelt hätte. Jetzt aber, wo Du der Ernährer
und die einzige Stütze Deiner Familie bist, hieße
es, empfangene Wöhlthaten durch einen Dieb-
stahl vergelten, wenn ich für mich auch nur den
kleinsten Theil von dem in Anspruch nähme,
was Deiner Mutter und Deinen Geschwistern
gehört. Und darum ist mein Entschluß ganz un-
erschütterlich. Ich war darauf gefaßt, daß Du
mir zuerst grollen würdest. Aber ich bin sicher,
auch Du wirft bei ruhiger Ueberlegung einse
hen, daß wir künftig nur noch wie Bruder und
Schwester an einander denken dürfen." -—
Der neue Miether im dunklen Nebenzim-
mer richtete sich aus seiner liegenden Stellung
auf. Er war schon durch die ersten Worte des
in der Wohnsttibe geführten Gespräches geweckt
worden, aber es hatte einer gewissen Zeitspanne
bedurft, uni sich zu erinnern, wo er war, und um
den Sinn der Reden zu begreifen, die er hörte.
Für einen Augenblick war es dann seine Absicht
gewesen, aufzustehen und die Verbindungsthür
zu schließen. Aber die Empfindung, daß er den

Beiden durch die Kundgabe seines Daseins eins
äußerst peinliche Verlegenheit bereiten würde,
hatte ihn davon zurückgeholten, und nun
lauschte er regungslos in gespannter Aufmerk-
samkeit der für kein fremdcsOhr bestimmten Un-
terhaltung, die für ihn ein von Minute zu Mi
nute wachsendes Interesse zu gewinnen schien.
Er hörte, wie der junge Lehrer die ganze
Beredtsamkeit eines echten und wannen Gefühls
aufbot, um den Entschluß des Mädchens ins
Wanken zu bringen und wie doch alle seine Bit-
ten und Vorstellungen nutzlos blieben.
„Wir dürfen nicht an uns nnd unsere Zu
kirnst denken, Walter, so lange es andere und
heiligere Pflichten zu erfüllen giebt. Und Du
darfst nicht an ein Mädchen gefesselt bleiben, das
alt und verblüht sein würde, ehe Du es zu Tei
nem Weibe machen könntest."
DaS war die ruhige Erklärung, die sie 'm
solchen oder in anderen Worten immer aufs Neue
seinem Andrängen entgegensetzte. Und als er alle
seine Gründe umsonst erschöpft hatte, wurde es
da drinnen im Wohnzimmer für eine lange
Weile ganz still.
Zaghaft und voll rührender Innigkeit er-
klang endlich Paulas weiche Stimme:
„Aber Du wirst mir nicht im Zorne Lebe-
wohl sogen, Walter — nichh wahr? Du wirst
nicht mit Groll und Bitterkeit an mich denken?"
„An Dich — nein! Denn so wenig ich es
auch bis jetzt zu fassen und zu begreifen vermag
—am Ende wird dies ja ebenso das Rechte
sein, wie es das Rechte war, daß Du, ohne mich
zu fragen, unser Haus verließest, während ich
nach der Beerdigung des BaterS noch einmal
auf einige Wochen nach Liegnitz zurückgekehrt
war. Wer wenn ich ihn jetzt hier unter meinen
Händen hätte, den Schurken, der einst meines
 
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