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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 280 - No. 289 (29. November - 10. December)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0217
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Heidelberger

Auflage rn. 7500

«Ke


Ausführung'

ind Eewerbe-

rik-Betriebv''

und Dau^'

Neuer Heidelberger Anzeiger

Samstag, den 30. WarrerrrSer

Geschäftsstelle: Telephon 125.

Postzeitungsliste No. 3806»

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20





1SV1.

281.

Vas Neueste.

politisches.

2»ei rstelle: S. Meise-dörfe»
Untere Neckarstrape 17.

«eschrftsstelle: Hauptstraße 4S
^Eingang Drunnengasses.


Kunststickerei
in Modern"
— Electt^

«S" Irr Lostal-Anzeiger »ommt in jedes Kan» in KeideWerg und hat dl« grSht« Meröreitnng in de« Hrttchafien »er Amg-Innz. "MF
Erscheint tSglich Vormittag« mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich SO Pfg., mit dem »Jllustrirten Sonntagsblatt' monatlich 40 Pfg. incl. Trägerlohn. D- rch di« Post bezogen vierteljährlich L Mk. ohne Bestellgeld.
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-s- Berlin, 29. Nov. Im Abgeordneten-
kreisen ist man der Meinung, daß die Gene-
raldebatte desEtats ins Reichstage
weit interessanter worden dürfte als die des Zoll-
tarifs. Es liegt die Zlbsicht vor, eine ganze Reihe
von Fragen anzuschneiden, die die öffentliche
Meinung vielfach bewegt haben und theilweise
Noch bewegen. Den Höhepunkt der Verhandlun-
gen über den Etat dürste die China-Debatte ge-
ben.
kb Berlin, 29. Nov. Die deutsch - kon-
servative Fraktion des Reichstages

W'chast
behufs
Sprache"'
c II. »u

* Der Kaiser ist in Begleitung des Erzher-
zogs Franz Ferdinand und der übrigen Fürst-
lichkeiten ün Jagdschloß in Goehrde eingetrof-
fen.

sten hätte sie Frau v. Brutengaard um ihre
Meinung befragt: aber die Freundin der Frau
Liesing hatte ja in den eindringlichsten Worten
an ihre Verschwiegenheit apvellirt, und Elfriede
hätte sich dadurch unter ollen Umständen ver-
pflichtet gefühlt, die Angelegenheit als ein un-
verbrüchliches Geheimniß zu bewahren, wie thö-
richt oder wie bedenklich sie ihr auch imnrer er-
scheinen mochte. So wollte sie sich denn darauf
beschränken, die Aufschrift des Kassenscheines
wortgetreu ins Deutschs zu übertragen und ihn
mit dieser Uebersetzung an die Eigenthümerin
zurück zu schicken.
Aber während sie eben den Brief der Frau
Matrasch zum fünften oder sechsten Male über-
las, um darin vielleicht doch noch irgend einen
verborgenen Sinn zu entdecken, öffnete Frau v.
Brutengaard die Thüre und ersuchte sie, auf
einen Augenblick hsrauszukommen. Rasch schob
Elfriede das Blatt und — wie sie meinte — auch
die Banknote in den Umschlag und steckte densel-
ben in die Tasche ihres Kleides, um der Auffor-
derung unverzüglich Folge zu leisten. Ein paar
Minuten lang blieb das Zimmer leer, dann trat
Erik, der dem geliebten Mädchen nunmehr Zeit
genug für die Lektüre des Briefes gelassen zu
haben glaubte, wieder unter die Glasthür, fest
entschlossen, seine vorhin auf so unerwünschte
Art unterbrochene Erklärung jetzt zu beenden.
Er war schmerzlich überrascht, als er sah,
daß Elfriede gar nicht mehr im Gemache anwe-
send war, und eben wollte er, auf ihre baldige
Rückkehr hoffend, zur Beschwichtigung seiner
brennenden Ungeduld noch einmal nach der
Zeitung greifen, als seine Augen ein bläuliches
Papier streiften, das neben dein Tische am Bo-
den lag. Er erkannte es auf den ersten Blick
als eine belgische Note und bückte sich voll äutzer-

" Die Nachricht, daß die Villa Amato in
Palermo auf vier Monate für die Kaiserin
gemiethet sei, ist nach einer offiziösen Darstellung
ebenso erfunden, wie alle übrigen bisherigen
Äteldungen über Reisepläne der Kaiserin. Nach einer
Mittheilung der „Post" wäre dagegen die Nachricht
Nur verfrüht.
' Die Krönung König Eduards ist auf den
25. Juni 16 0 2 festgesetzt.
* Der Vortrag über die Regulierung des
Dherrheins zwischen Sonderheim und Straß-
burg ist von den Bevollmächtigten der betheiligten
Üferstaaten Bayern, Baden und Elsah-Lothringen
Unterzeichnet worden.
* Der Führer der Alldeutschen im österreichischen
Aeichsrath, Wolff, hat sein Mandat nieder-
gelegt.

* Der frühere japanische Ministerpräsident
Marquis Ito wurde vom Kaiser von Ruß-
land empfangen.
» Der Senior-Chef der weltbekannten Kölnisch-
Tasser-Firma „Jean Maria Farina gegenüber dein
Jülichsplatz" Jean Maria Heimann ist im 80.
Lebensjahre gestorben

Sohn Kaschkes, der den Humbug nicht mitmachcn
wollte, wurde von den fanatischen Menschen schwer
mißhandelt. Der Gemeindevorsteher mußte
Anordnungen treffen, damit der Viehbestand Kasch-
kes nicht Hunger leide. Zwei Ortseinwohner theilen
sich in der Arbeit der Fütterung. Donnerstag wurde
Frau Kaschke todt in ihrer Wohnung anfgefundcn.
Ihr Gesicht wär bluttrünstig. Die Todesursache wird
erst amtlich fcstgestellt werden, lieber der Leiche
liegen die andern Personen in religiösen Verzückun-
gen. Es ist ein furchtbarer Anblick und die Behörde
hat Anordnungen getroffen, daß alle Personen vor-
läufig ins Hospital transportirt werden. Die kran-
ken Menschen gehören der Sekte der Jrvingianer an.
IV Petersburg, 29. Nov. Tor frühere ja-
panische Ministerpräsideitt Marquis Ito
wurde am 26. vom Kaiser empfangen.
Abends war beim Minister des Auswärtigen
ihm zu Ehren ein Prnnkmahl.
V Londo«, 29. Nov. Der Obercomman-
dirende in Kapstadt meldete dem Kriegsamt te-
legraphisch, er habe ein Schreiben Jouches er-
halten, in welchem dieser mitthellt, daß er zwei
englische Soldaten, welche gefangen
warm, am 16. November in Dortrecht habe er-
schieß e n lasse n.
R Lvndvn, 29. Nov. sP r i v.-T e l e g rZ
Der H a n d e l s m i « ist c r hielt gestern eine
lange Rede, wann er die Grnndzüge ent-
wickelte, auf Gannd deren England bereit
ist, in Friedensvcrha«dlun g en
zu trete».
L London, 29. Nov. fP r i V.-T e l e g r.j
Die Per lüft liste der Engländer von
gestern zählt 5 Todte, 15 Verwundete und 15
an Krankheit Verstorbene, 1 Deserteur.
A Washington, 29. Nov. George Heimro d,
ein geborener Deutscher, ist zum General-
con s ul der Vereinigten Staaten in Apia ernannt
worden.

sten Erstaunens, es aufzuheben, da es ihm zu-
nächst ganz unerklärlich war, wie ein solcher
Schein hierher kommen konnte. Seine erste Ver-
muthung war, daß er selbst ihn verloren habe:
aber ein rascher Blick in seine Brieftasche über-
zeugte ihn, daß keines der in seinem Besitz be-
findlichen Hundertfrancsbillets fehlte. Aufmerk-
sam betrachtete er die gefundene Note, die noch
ganz neu schien, wenn auch deutliche Spuren
verriethen, daß sie wiederholt recht sorglos zu-
sammengeknittert worden war. Und plötzlich
schoß ihm das Blut ins Gesicht, während seine
Augen sich weiter öffneten und ein halblauter
Ausruf der Bestürzung feinen Lippen entfuhr.
Als argwöhne er, daß die etwas unsichere
Beleuchtung ihn getäuscht habe, trat er ganz
nahe an das Fenster heran und unterzog das
Papier einer peinlich genauen Prüfung. Sein
Kopfschütteln und der Ausdruck einer hochgradi-
gen Spannung in seinen Zügen bewiesen, daß
er eine höchst überraschende Entdeckung gemacht
haben mußte — eine Entdeckung, die für ihn zu-
nächst noch ein unlösbares Räthsel zu bedeuten
schien.
Er hatte seine Untersuchung noch nicht been-
det, als hinter ihm der Klang eines leichten,
raschen Schrittes laut wurde und als er. sich um-
wendend, in Elfriedens erschrockenes und auf-
geregtes Gesicht blickte.
„Ah, Gott sei Dank, Sie haben den Schein
gefunden", jagte sie mit einem Aufathmen der
Erleichterung, indem sie zugleich ihre Hand nach
dem Papiere ausstreckte, das sie in seinen Fin-
gern sah. „Welche Unachtsamkeit von mir, daß
ich es verlieren konnte!"
Aber Erik Werthmüller zögerte noch, ihr die
Note zurückzugeben.
„Dieses Hundertfrancsbillet gehört also


still',
sältig repa^
nptstr-
engasse.

hielt vor Beginn der heutigen Sitzung eine Be-
sprechung über den Zolltarifab. Es wurde
im Allgemeinen festgestellt, daß die im Entwurf
vorgesehenen Zölle für die landivirthschaftlichen
Haupterzeugnisse von der Fraktion nicht als
ausreichend erachtet wurden. Als Redner für
die erste Lesung am Montag wurden bestimmt
die Abgeordneten Schwerin-Löwitz, Frhr. von
Wangenheim und Graf Kunitz.
VV Berlin, 29. Nov. Wie die „Nordd. Allg.
Ztg." meldet, hatte der Reichskanzler in
den letzten Tagen mit dem Präsidenten des
Reichstags, Grafen Ballestrem, Be-
sprechungen über die derzeitige parlamentarische
Lage.
k Potsdam, 29. Nov. Gestern Abend fand
im deutschen Kaiser-garten eure große öffentliche,
hauptsächlich von den besseren Kreisen besuchte
Volks -Versammlung statt, in der nach
einem Vortrage des Reichstagsabgeovdneten
Dr. Böckel folgende Resolution angenommen
wurde:
Die heute im deutschen Kaisergarten sekw zahl-
reich versammelten Mitbürger der zweiten Residenz
des Reiches sprechen ihre tiefste Entrüstung aus über
die grausame Kriegsführung der Engländer und er-
warten, daß die Negierung Mittel und Wege findet
um Liesen Scheußlichkeiten schleunigst Einhalt zu
gebieten sowie sich dafür zu verirrenden, daß den in
den Concentrationslagern Darbenden eine mensch-
liche Behandlung zu Theil werde. ,
Diese Resolution wurde an den deutschen Bot-
schafter in London gesandt.
Darmstadt, 29. Nov. Abgeordnete aW Mi
Provinzen Oberhessen mrd Starkenburg sind aus
den Gedanken gekommen, mit Rücksicht auf die
ungünstige finanzielle Lage Hessens die Wieder-
einführung einer W einsteue r für das Grotz-
herzogthum Hessen zu beantragen. Es ist noch
unbestimmt, ob die Regierung einer Weinsteucr
zustimmt oder eine Ausgleichung des Budgets
durch eine Erhöhung der Vermögenssteuer vor-
zieht.
Forst i. Lausitz, 28. Nov. In religiösem
Wahnsinn enthalten sich in dem nahen
Dorfe Datten 9 Personen, die Familienangehörigen
des Bauers Kaschle, Vater, Mutter, ein 18jähriger
Sohn, eine 15jährige Tochter, dir Magd und 4 Bau-
ernfrauen, feit Samstag aller Speise. Gebete
murmelnd und Litaneien singend, springen die Leute
zeitweise unbekleidet im Hause, im Hofe und vor dem
Gehöfte umher. Sie halten sich für Auserwählte
Gottes. Ein kürzlich vom Militär loSgekommener

Ihnen?" fragte er, indem er sie forschend an-
sah. Und es war ihm ersichtlich sehr angenehm,
als sie verneinend den Kopf schüttelte.
„Aber Sie sagten, daß Sie es hier verloren
hätten. Es ist also vermuthlich das Eigenthnm
meiner Tante, und ich bitte Sie, mir zu erlau-
ben, daß ich es ihr selbst einhändige."
„Nein, der Schein gehört auch nicht Frau v.
Brutengaard. Und ich möchte nicht, daß Sic
ihr etwas von Ihrem Fund erzählen."
„Warum nicht, Fräulein Elfriede? Sie ha-
ben doch sicherlich keinen Anlaß, ihr in Bezug auf
dies Papier irgend etwas zu verheimlichen."
Es verletzte sie, daß er eine solche Frage er»
sie richtete, statt ihr einfach Diskretton zu ver-
sprechen, wie sie es erwartet hatte. Und es
moche darum n?ohl ein wenig trotzig klingen,
als sie erwiderte:
„Da es sich um eine fremde Angelegenheit
handelt — allerdings. Und Sie hätten ja auch
gar kein Interesse daran, ihr davon zu sprechen."
„Das Wohl nicht. Sie brauchte durchaus
nichts davon zu erfahren, vorausgesetzt, daß Sie
die Freundlichkeit haben, mir zu sägen, wie dieser
Schein in Ihre Hände gelangte."
Elfriede sah ihn erstaunt an. Ihr Stolz
empörte sich gegen diese inquisitorische Art, eine
Auskunft zu erlangen, die zu fordern er nach
ihrer Ueberzeugung nicht das mindeste Recht
hatte.
„Ich bedaure, Herr Werthmüller — aber ich
sagte Ihnen schon, daß es nicht meine Angele-
genheiten sind, über die ich Ihnen da, wie es
scheint, Rechenschaft ablegen soll. Geben Sie
mir, bitte, die Banknote zurück!"
Er erkannte, daß sie sich gekränkt fühlte,
uird darum hielt er nicht länger mit der Auf-

Deutscher Reichstag.
Berlin, 29. Nov.
Der Präsident eröffnet die Sitzung um 1 Uhr
Minuten. Es ist die 100. Sitzung in dieser Ses¬
sion. Der Präsident dankt für das Blumenarran-
gement, mit dem die Schriftführer seinen Präsiden-
tensitz geschmückt hatten.
BerathUng der Seemannsordnung. Dieselbe
ivird bei § 33 fortgesetzt.
Ein Antrag Stockmann will 1. bezüglich des
Tropendienstes keine Ausnahme machen, wenn es sich
ausschließlich um Aufsichtsdienst, oder Arbeit zur
Verpflegung oder Bedienung der an Bord befind-
lichen Personen handelt; 2. Ueberstmrden nur vergü-
ten, soweit sie nicht zur Verpflegung oder Be-
dienung der an Bord befindlichen Personen, oder zur
Seeklarmachung des Schiffes, oder zur Sicherung des
Schiffes in dringender Gefahr erforderlich ist.
Unterstaatssekretär Rothe und Geh. Rath von

(Nachdruck verboten.)
Unsichtbarie Käöen.
Roman von Reinhold Ortmann,
l») (Fortsetzung.)
Frau Matrasch war Elfriede ein paar Mal
während der letzten Wochen im Haust der Frau
Giesing begegnet und hatte aus dem Munde der
Tante gehört, daß sie ihre beste Freundin sei.
Aber trotz der großen Freundlichkeit, welche die
hübsche Oestcrreicherin dabei jedesmal gegen sie
an den Tag gelegt, hatte das junge Mädchen kein
rechtes Gefallen an ihr finden können und war
herzlich froh gewesen, daß die Tante sie immer
Unter irgend einem Vorwande rasch aus dem
Zimmer zu entfernen gewußt hatte. Mutzte es
sie unter solchen Umständen schon überraschen,
daß die Fran überhaupt wußte, wo sie sich in
Stellung befand, so war es ihr vollends unbe-
greiflich, wie sie dazu kam, sich mit ihrem selt-
samen Anliegen an sie zu Iven den.
Und wenn sie wenigstens über diese eigent-
liche Natur dieses Anliegens hätte ins Klare
kommen können! Aber der Brief mit seinem
schlechten Deutsch und seinen grammatikalischen
Fehlern erschien ihr geradezu als das Geisteser-
Seugniß einer Närrin. Um zu erfahren, daß
der Geldschein, den sie ihr da schickte, eim bel-
gische Hundertfrancsnote sei, hätte sich Fran
Diatrasch doch nur an den ersten besten Geschäfts-
mann zu wenden brauchen. Und was eine Ueber-
setzung der dem Schein aufgedruckten Worte mit
der Seelenruhe dar Absenderin zu schaffen ha-
ben sollte, dünkte ihr vollends unerfindlich.
So stand sie dem merkwürdigen Ansuchen
gänzlich rathlos gegenüber und ihr anfängliches
Erstaunen wandelte sich mehr und mehr in eine
Empfindung lebhaften Unbehagens. Am lieb-

MU
-sucht b-i
ter

einer Spqnge am Rande der China-Denkmünze:
Kitchou, Hophu, Fouphing. — Mit einem neuen
Karabiner, desseü Einrichtung derjenigen des
neuen Infanteriegewehrs Modell 98 gleicht, ist
die 1. Compagnie des Garde-Fußarüllerst-Regi-
rnertts in Spandau probeweise ausgerüstet wor-
den; gleichzeitig hat sie auch das dazu bestimmst
Seitengewehr, ein kurzes, starkes Faschinenmss-
ser mit Holzgriff, erhalten.
Der preußische Eisenbahnmmister v. Thielen
soll seine Entlassung erbeten und mit Gesund-
heitsrücksichten mottvirt haben, so wird auf dein
Umwege über: London gemeldet. Diese s>Nach-
richt trifft sicherlich nicht zu. Herr v. Thielen
ist derjenige preußische Staatsininister, der die
Kanalvorlage am eifrigsten vertheidigt hat, und
er Hat daher zweifelsohne die Mission, di« Vor-
läge auch bei ihrer einstmaligen Wiederkehr,
einerlei, ob in der bevorstehenden oder einer spä-
teren Session zu vertreten. Erfolgt eine glatte
Erledigung der Tarifvorlage im Reichstage,
dann ist die Wiedereinbringung der Kanalvor-
lage an dm preußischen Landtag doch Wohl schon
für dst kommende Session zu erwarten. Daß sie
wiederkehrt, ist ja gewiß.
Im Berliner Milchkricgc ist am Siege der
Landwirthe nicht mehr zu zweifeln. Ihre Cen-
trale ersucht jetzt alle Milchlieferanten, die nach
Berlin Milch liefern uird deren Verträge am 1.
April ablaufen, um ihre Adressen zwecks einer
Besprechung. Sie will auch diese letzten Stützen
der Milchhändler noch gewinnen.

kLV
IN empsieh^
, Neugass^
reuIriKbk
V^ihnacktö'
er in Hütt"
rd Dame"
z-WaarH
>uhe,HolH
zu bela>
i jeder Pr-^
aße 3^
:e 119.

Der Kaiser hat die Anweisung gegeben, daß
die befähigten und cstnlvei orgungsberechtigten
früheren Chinakrieger bei Anstellungen im
Staatsdienst zu bevorzugen seien. Manche sol-
len ein- bis zweihundert Vorbewerber über-
sprungen haben.
Militärisches. Wie der Kaiser bestimmt hat,
berechtigen auch die Gefechte usw. zur Anlegung
 
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