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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 250 - No. 259 (25. Oktober - 5. November)
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1M1.

Heidelberger

28. Iahrgarrg.

Airflage ca. 7500

Ko Kal- Anzeiger

A«zetgev: die Ispaltrge Petitzeile oder deren Raum LS Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Gratisverbreüung dmch Säulenanschlag.

IAO1.

Ssrwßsrg, derr 2C. DMoVer

Geschäftsstelle: Telephon 125.

Postzeitungsliste No. 3306-

MZ

dem letzten Wahlergebniß betrug der Unterschied Blätter veröffentlichen nach der^/Timeö
2 Summen. Da. dem Vernehmen nach. v. Uusma aus deni 5 Artikel enthaltenden «

* Reichs- und Landtagsabgeordneier Gustav

, ^cusgaranne wirs um 20 MMionsn mehr in An-
Ä Ach genommen werden al» im Budget vorgesehen

der


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ß)olilNckes.

* Die Ausschüsse des Bundesraths beendeten die
Lesung des Zolltarifs ohne erhebliche Aen-

* Im österreichischen Abgeordneten-
muse erklärte der Ministerpräsident auf einen die
'derung der durch Arbeitslosigkeit yervorgcrufencn

Vas veuelle.

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im Rosenvus^

Zweigstelle: E. Gelsevdörfer
Untere Neckarstraße 17.

Neuer Heidelberger Anzeiger

Geschäftsstelle: Hauptstraße 4Z
lEingang Drmmengafses.

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" Der König von England empfing den
^nisterprnsidenten Salisbury in einer langen Au-
^Nz.
* Die Hinrichtung des Präsidentenmörders
Algosz wird am nächsten Dienstag früb 7 Uhr er-
ogen.

>egieb Dich in das alte Haus, das bald Dein
in nßrd: und erheitere die letzten Tage Deines,

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straße

erwehr.
Oktober, Ave»d>

IV Shanghai, 23. Oct. Die chinesischen
D' 3" einen
Auszug aus dem 5 Artikel enthaltenden M a n d-
s ch u r e i a b k o m m en. Darnach heißt es in
dein Abkommen, C h i na ist gehalten. R u ß -
land für die Rückgabe der Eisenbahn Shanhai-
kwan - Niutschwang gewisse Vortheile zn gewäh-
ren. Alle Bergwerks- und Eisenbahnvorrechte
in der Mandschurei bleiben den Russen Vorbehal-
ten. Alle Eingeborenen - Garnisonen sollen auS
Truppen bestehen, die von den R u s f c n ausge-
bildet worden sind. Die M andsch u r e i soll
wieder an China zurückgehen: aber
die Besetzung durch russische Truppen bleibt be-
stehen. bis die Unruhen aufgehört haben. Alan
rechnet, daß ein Zeitraum von drei Jahren
erforderlich sein wird, um eine endgiltige Zu-
rückziehung der Truppen zugcstatten.

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, * In Milianah (Algier) kam-es.zu..einem bl»-
Aen Zusammenstoß zwischen Militär und
'^geborenen.
> * Bei Etlina (Iowa, Nordamerika) sind bei der
Aigleisung eines EisenbahnzugeZ 36
^soncn verletzt worden, davon 11 tödtlich.
* In Barcelona wurde der italienische
Aarch ist Demarchi verhaftet, der sich im Be-
A eines vollständigen Verzeichnisses aller Anarchisten
Delorias befindet.

tz- , . . A-r -^»Kat-Anzeiger kommt in jedes Kans i« KeidetSerg und Hat die größte Verbreitung in de« Ortschaften der Hlvrgcönng. "DG
'-bscheist töglech Vormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich 30 Pfg„ mit dem „Jllustrirten Sonntagsblatt* monatlich 40 Pfg. incl. Trägcrlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich 1 Mk. ohne Bestellgeld
-___ ..'
ßj 251.

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st-Sackgas-

32.
Die Rückkehr.
Eva Percival, Alfred St. John und der alte
Kaufherr Boubam saßen beim Frühstück in einem
Zimmer des Albiouhotels. >sie waren seit zwei
Tage in Liverpool, um die Ankunft des von
New-Nork kommenden Dampfers zu erwarten,
obgleich derselbe frühestens an diesem Morgen
eintreffen konnte. Tie Erwartung hatte ihnen
keine Ruhe gelassen, und seit zwei Tagen befan-
den sie sich in fieberhafter Ungeduld. Eva war
unfähig, etwas zu lesen oder sich mit etwas zu
beschäftigen, Alfred ging aus und ein und rauchte
unendlich viele Cigaretten, und der alte Herr
trabte beständig zwischen dem Hotel und dem
Schiffscomvtoir hin und her una machte den
Beamten desselben das Leben sauer durch seine
unaufhörlichen Fragen. Jetzt war der Dampfer
aber dach signalisier worden, und die kleine Ge-
sellschaft brannte vor Begier, sich an den Lan-
dungsplatz ,gr begeben. Das Frühstück blieb un-
berührt. Eva erschien äußerlich am gefaßtesten,
aber in ihren Augen glänzte das Feuer der Un-
geduld. Alfred war ungewöhnlich erregt und
bemühte sich vergebens, gleichmüthig zu erschei-
nen und Bonbam saß io unruhig aus feinem
Stuhl, daß derselbe knackte.
„>ch denke, wir können gehen", bemerkte
der letztere endlich, nachdem er vielleicht zwanzig-
mal auf seine Uhr gesehen hatte. „Wir brau-
chen einige Minuten, um den Hafen zu erreichen,
und während dessen rann der Dampfer hier sein."
„Daun will ich sogleich Hut und Handschuhe
anlegen", sagte Eva und erhob sich.
Bouham hielt sie zurück: „Hall, meine Liebe,
setzen ^ie sich wieder! Wir haben darüber ge-
sprochen und glauben, es ist besser, wenn Sie
ruhig stier bleiben, bis wir mit den Reisenden
zurückkehren. Sehen Sie, viele Menschen werden
dort an Bord gehen, um Freunde zu begrüßen,
das Gedränge wird schrecklich sein und in Ihrer
Aufregung . . ."
(Fortsetzung folgt.)

Glück der reinen Liebe eines Weibes niemals
mein' sein kann — daß > es für mich .kein häus-
liches Glück giebt, welches das harte Dasein des
ärmsten Bauern auf meinen Gütern mit Froh-
sinn erfüllt. Ja, mein liebes Mädchen, ich habe
gelitten und in meiner Einsamkeit habe ich er-
kannt, welchen Trost die herzliche Stimme eines
Freundes gewähren kann. O, dürfte ich zu Dir
kommen in der Stunde Deines Kummer. Aber
ach, es darf nicht sein! Ich liege hier allein mit
meinen Schmerzen, bis der Allmächtige mich von
meinen Schmerzen erlösen wird, und dieser lange,
und sehnlich erwartete Augenblick ist nahe. Bo-
diskow sagte mir! daß Tein Bräutigam brav,
edlmüthig und schön wie ein Gott gewesen ist.
Das waren die hochherzigen Worte eines Russen
in Bezug auf Denjenigen, der sein erfolgreicher
Rival gewesen war und welcher überdies Dir
Mißtrauen vor dem Grasen eingeflößt hat.
Könntest Tu nicht zu mir kommen, Cousine-' —
Begieb Dich in das- alte Hau
sein> " h" "
Dir herzlich zugeneigten Detters Stanislaus."
Janina sah, daß Bodiskow mit teuflischer
List den Grafen Bromirski für sich einzune.hmeu
gewußt hatte, der die wirkliche Natur des niedri-
gen Betrügers nicht ahnte: sie wußte nicht, ob sie
sofort antworten und ihrem Verwandten volle
Aufklärung über Bodiskow geben oder ob sie
schweigen sollte, bis die Wahrheit an den Tag
käme und die Schurkerei Bodiskows offenkundig
werde. Es war schwer, einen - Entschluß- zu
fassen. Sie wollte sich eine. Woche Zeit nehmen,
um ihr künftiges Verhalten genau zu überlegen.
' Nicht drei Tage waren vergangen, als die
Frage plötzlich durch ein Telegramm von der
alten Basfeuka,. der Amme ihres kranken Vet-
ters, entschieden wurde:
„Graf Bromirski liegt im Sterben und er-
klärt, er müsse Sie sehen! Kommen Sie unver-
züglich und säumen Sie keinen Augenblick!"
Sie fuhr nach Rudnia ab.

rückst erzähltö, Du seiest der Gegenstand der Auf-
merksamkeiten von Seiten des Grafen Bodiskow.
Ich ließ sogleich Nachforschungen über ihn an-
stellen. Er ist von guter Familie, die Güter sind
aber tief verschuldet. Daran ist wenig gelegen,
da Tu bald im Besitze von großen Reichthümern
sein wirst. Lein Charakter scheint nicht besser
und nicht schlechter zu sein, als der von Hunder-
ten russischen Adliger, und da er bei seinen Vor-
gesetzten in hoher Gunst zu stehen scheint, kam
ich zu dem Schluß, daß ich keine anderen Ein-
wendungen gegen eine etwaige Heirat!) haben
könne, als daß der Bewerber ein Russe sei."
Ich schrieb daher an die Fürstin Ludakow.
erhielt aber keine Antwort und glaubte, das
Gerücht habe nur ein Ballgespräch übertrie-
ben. Ich dachte nicht mehr an die Sache, daß
Graf Bodiskow zum Gouverneur von Lowice
ernannt worden sei. Bald nach seiner Ankunft
besuchte er mich: aber ich hatte damals schlimme
Tage und konnte ihn nicht empfangen. Mehr-
mals wiederholte er seine Besuche, und gestern
endlich war ich stark genug, ihn zu sprechen. In
unserer höchst interessanten Unterhaltung nahmst
Du die erste Stelle ein. Ich erfuhr vieles, was
mir bis jetzt unbekannt geblieben war. Bödis-
kow, eine hübsche, männliche Erscheinung, sprach
mit viel Gefühl von seiner Bewerbung und sei-
nem Kummer darüber, daß Du Deine Zuneigung
bereits früher einem Ausländer, einem. Englän-
der, gewährt habest, der von den Nihilisten-er-
mordet worden sei. Meine liebe Cousine, das
ist die Veranlassung meines jetzigen Schreibens.
Dieser arme junge Manu. dessen vorzeitiges
Ende ich immer beklagen werde, war mir per-
sönlich unbekannt: aber er muß vorzügliche Ei-
genschaften besessen haben, da er Deine Liebe ge-
winnen konnte, und ich spreche Dir mein herz-
lichstes Beileid aus. Liebes Kind, ich habe Kum-
mer und Leiden auch kennen gelernt, denn es ist
bitter, sich unter Schmerzen zu winden, und da-
bei zu wissen, daß die Leere des Herzens niemals
ausgefüllt werden kann — daß das unschätzbare

direktor in Mosba ch ernannt. — Durch seien eifrig bemüht, das ganze Gewebe des An-
diese Beförderung Stockhorner's wird eine schlages zu enthüllen.
Neuwahl zu r 2. Kam mer nöthig. Nach '


r 2. St^

> d Karlsruhe, 25. Oct. sErnennung.j
Großherzog hat den Großh. Landgerichts-
eh Emil Fr ei Herrn Stock!) or-
von Starein zum Landgerichts-

WW
s 15.
eMstiguttS-
. Heidekberß:

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icr, Bade
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ugesch^j
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lbcrg.
>ortlich
Perg-

Machdruck verboten.)
As-' im Auge, Zahn m Zahn.
, Roman von Karl Eden.
1 (Fortsetzung.)
h- Das Schreiben des Grafen lautete: -..Ick
uA von der Fürstin Sudakow, die ich
A Auskunft bat, daß Du jetzt in Bern lebst,
ich bin beunruhigt über den Grund, der
Ah veranlaßte, im Ausland eine Zuflucht zu
bjhluen.. Du weißt, daß ich der letzte Bromirski
A. und daß mit mir der alte Name ausstirbt.
>A. Erbin der Familiengüter wirst Du wahr-
Awlich her Gegenstand der Pläne selbstsüchti-
A Menschen werden. Als Tn durch das Testa-
Deines Vaters die Mündel des Fürsten
Aoakow wurdest, bedauerte ich das sehr als
cAn schweren Jrthum. Ick. war der Ansicht,
jÄ Du unter dem heimathlichen Dach leben
sAesi, inmitten treuer Unterthanen, welche un-
Familie anhänglich sind. Aber ich fügte
kA dem Wunsche Deines Vaters, denn ich
Allte Fürst Sudakow als einen Ehrenmann,
o gleich ex ein Russe ist. Auch feine Familie ist
kochtet. Aber ich finde nicht, daß die Suda-
ns vor der Zeit Iwan des schrecklichen er-
h.-hpt werden, während lange vorher die Bro-
jüMi dem siegreichen Polen Könige gegeben
hTZw ^-ch sehe ganz davon ab, daß er ein Par-
ist: aber daß meine Erbin bei den Erb-
üAen unseres Vaterlandes wohnte und infolge
Erziehung die Heimath vergessen oder viel-
verachten könnte, war für mich ein drücken-
ss' Gedanke. Doch diese Umstände konnten die
sAfbigung für meine liebe Cousine nicht er-
deren große, dunkle Augen sich mit
tzZMen füllten beim Anblick der Leiden ihres
sandten.
!§. -ün mein Krankenzimmer dringen Neuigkei-
Uur langsam; aber ich erfuhr doch, daß Fürst
^akow in Ungnade gefallen ist; und ein Ge-

Poütifche Wochenschau.
Europa steht Zur Zeit im Zeichen
D es i c i t - Sch m e rz e n. In Deutschland
macht das Reicksde'icit nicht nur der zunäckft
leidtragenden Reichsregierung, sondern nicht
minder den Regierungen der Einzelstaaten und
endlich vor allem den leidtragenden Steuerzah-
lern starke Beschwerden. In Frankreich sieht sich,
Äst - 'DkeMrirtenkanuner vor die Erörterung der
heiklen Frage gestellt, wie sic sich mit dem unge-
wöhnlich starken Deficit abfinden soll. In spä-
tsten draht die sinancielle Krisis zu einer um
umsassenden Kabiuetskrisis zu sichren. In Ser-
bien hat mau sich in Folge der financicllen
Schmerzen bereits genöthigt gesehen, mehrere
der kostspieligen Gesandtschaften einzuziehen.
In Italien ist die Finanzmifere derart ange-
wachsen, daß man schon allgemach die Hoffnung
aufgegebn hat, ihr abzuhelfen. Und in England
endlich, das sich bisher des Rufes, das reichste
Land der Erde zu sein, erfreute, erhebt die finan-
cielle Hydra so drohend ihr «Haupt, daß den
Chamberlain und Konsorten angst und bange
davor wird, und König Eduard fick sagt: Gegen
die Schulden, die uns Chamberlain über den
Hals gebracht hat, sind doch die, welche ich ge-
macht habe, die reinen Waisenknaben!
Deficit und Schulden allüberall! Die Frage,
wie unserem erklecklichen Reichsdeficit ab-
zuhelfen sei, hat in der vergangenen Woche, zu

Stockhorner die Wahl nicht mehr annimmt,
dürfte es nicht unwahrscheinlich fein, daß trotz
des alten WahlmännercollcgiumS der einzige
conservative Kammcrsitz an die Socialdemokra-
ten Perloren geht.
L Paris, 25. Oct. Wie verlautet, ist die Re-
gierung nunmehr entschlossen, sich Genug-
thuuug seitens der türkischen Regie ri-
ll n g zu verschaffen, deren Vcrschlcppmrgs-Po-
litik die Geduld der französischen Regierung
schon lange auf die Probe gestellt hat. Die
französische Regierung hat nach Toulon den Be-
fehl gegeben, alle Vorbereitungen zur Abfahrt
einer Schiffs-Division in kürzester Zeit zu tref-
fen.
Paris, 25. Oct. Ter Rücktritt des be-
kanntlich der focialistrschen Partei angehörenden
Handelsministers Millerand gilt als
bevorstehend. Derselbe soll seinen Rücktritt auf
Betreiben des .Socialistenfiihrers Jaures be-
schlossen haben. Sein Austritt aus dem Cabinet
dürfte alsdann das erwartete Signal zu dem
allgemeinen Ans st andc sein.
-i London, 25. Oct. Nach einem soeben ein-
getroffenen Telegramm sind die Gerüchte über
eine ernste Erkrankung oder den Tod Dewcts
unbegründet: Dewet und Stets« sind mit Ler.
Reorganisation ihrer Streit-
kräfte im Oranje-Freistaat beschäftigt.
London, 25. Oct. „Daily Mail" erhielt
über Petersburg die Nachricht von der Entdeck-
ung einer großen Verschwörung gegen
den Schah von Porste n. An der Spitze
standen zwei Brüder des Schahs, sein Schwieger-
sohn und der Großvezicr. Beide Brüder wurden
lebenslänglich verbannt. Die Todesstrafe
des Schwiegersohnes wurde im letzten Augenblick
dahin umgewandelt, daß er gepeitscht wer-
den sollte, bis er sämmtliche Mitverschworene an-
gegeben habe. Ter Günstling des Schahs, Ga-
barite, wurde ebenfalls auf dem Schaffest begna-
digt, starb aber später im Gefänguiß. Die
ganze Revolutionspartei und die höhere Geist-
lichkeit sollen in die Verschwörung verwickelt ge-
wesen sein. Die Verschwörer sollen sämmtlich
enthauptet oder lebenslänglich verbannt
werden. In Teher a n h e r r sche allge-
meiner Schrecke n. Tie Regierungsspione

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Johann sc n (Däne) ist gestorben.
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s L er.ir.LiL.Te oei. rvLiri ciu; einen oie
zu-c. 22 Äderung der durch Arbeitslosigkeit yervocgcrufencn
all« -AH betreffenden Antrag, die Regierung werde sich
^szZelegentlich bemühen, keinen Nothftand ausiommen
Anlassen.

eingehenden Konferenzen zwischen dem Reichs-
kanzler Grafen Bülow, dem Reichsschatzfekrctär
Frhr. v. Thielmann, dem preußischen Finanz-
minister Frhr. v. Rheinhaben und den Ministern
mehrerer Bundesstaaten geführt. WaS dabei
herausgekommen ist, weiß man nicht, aber das
Reichsdeficit wird leider durch die eingehendsten
Konfernzen nicht aus der Welt geschafft werden
können.
Neben den f'manciellen und den damit eng
zusammenhängenden wirthschaftlichen Sorgen
wird die öffentliche Meinung noch immer vorwie-
gend durch den Kampf um die künftige Zollpoli
tik in Anspruch genommen. In der vergangenen
Woche hat nach dem Centralverband der In-
dustriellen mm auch der Bund de r I n du -
stri eilen Stellung zu dem Zolltarif,
ent w u r f der Negierung genommen, und diese
Stellungnahme ist noch etwas ungünstiger für
den Zolltarifentwurf ausgefallen. Insbeson-
dere hat auch der Bund der Industriellen sich mit
aller Entschiedenheit gegen den Doppeltarif für
Getreide erklärt.
Gegen den Zolltarifentwurf der deutschen
Regierung hat auch der ö st e r r e i ch i s ch e
Ri i n i st e r p r ä s i d e n t v. Körber in der
neueröffneten Reicksrathstagung be-
merkenswerth scharfe Worte gefunden, deren Po-
litische Bedeutung nickt übersehen werden kann.
Im übrigen ist es in den Sitzungen des Reichs-
raths bereits recht stürmisch hergegangen und
die Hoffnungen auf Positive Leistungen sind bis-
her nicht gerade groß. Reckt bedauerlich ist es,
daß die deutschen Parteien es bisher fast ganz an
der' Einigkeit fehlen lassen, welche nothwendig
wäre, wenn der politischen Zerfahrenheit in
Oesterreick, denn Kosten bisher die Deutschen ge-
tragen haben, ein Ende gemacht werden soll.
Unter Gewitteranzeichen und Sturmsignalen
hat auch iu F rankrei ch die parlamen-
tarische Session begonnen. Zwar ist das
Kabinet Waldeck-Rousseau bereits länger an der
Regierung, als irgend eines der .Kabinette, wel-
ches seit der Verkündigung der Republik im
Jahre 1870 iu bunter Reihenfolge wechselten,
aber im Laust' des letzten halben Jahres ist die
Anhängerschaft auf her linken Seite in der Ab-
bröckelung begrfffeu. Immerhin hat Waldeck-
Roilsteau durch die Vertagu n g des ursprüng-
lich für den 1. November geplanten General-
str e i k s der Bcrgarbeitcr seine Position
wieder verstärkt und damit eine weitere Lebens-
dauer des Kabinets herbeigesührt. Die Drohun-
gen der Bergarbeitorführer, daß der General-
streik doch in Scene gesetzt werden wird, wenn
die Regierung nicht die Forderungen der Berg-

k * Die Einnahmen der französischen
»Ahnen bis Anfang October bleiben um 50 Mil-
?r>en hinter denen des Vorjahres zurück. Die
A»stsgarantie wird um 20 Millionen mehr in An¬

il.

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n empfiehlt
Neugasss4
 
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