1901.
28. MhVMttg.
A«L«ge ca. 7500.
Neuev Heidelber»gev Anzcr§ev
Mittwochs dem M. DMsKer
EefchüftSstelle: Telephon 125.
Postzeitungsliste No. 3306»
Mr
ing
cherstr. 45.
Vendrcs ausgenommen. Graf de laVaulx
S, 2. St.
Vas veuelle.
poliEckes.
tztt Ils
tlneA
sucht
LkL^sä.
ZW
a, Nußloch
Eichenlaub verliehen.
Zweigstelle: E. Geiseudorse»
Untere Neckarstraße 17.
Mi>
ktl.
SejchLftSstelle: H««ptstratze 4S
(Eingang Brunnengaffe).
kSlltt
:er 3 Ziv>'
Seitenbau
rten unter
eiger.
rlag vo"
delberg-
twortlich
elberg.
auf hoher See etwa vierzig Kilometer von
1S»1.
stig reparirt
ptstr. 168,
gafft-_,
Rohrbach'
ock getheilt
Zimmern,
rt zu vek'
Heidelberg-
3. St.
* Gerüchte über den Rücktritt deS Mi-
Asters v. Thielen entbehren jeder thatsäch-
Hen Unterlage.
* Dem Generalfeldmarschall Gra -
'n Waldersee wurde der Orden pour le merite
uttd einer der Leute dem Arzt hastig mittheilte,
ein Boot sei umgeschlagen, und ein junger Ame-
rikaner, Namms Sykis, sei dabei ertrunken.
Der traurige Fall warf einen düsteren Schatten
über das ganze Lager, aber' der schlaue Doktor
sah darin ein Mittel, nm Donnington's sichere
Rettung zu ermöglichen. Zufällig hatte der Er-
trunkene große Aehnlichkeit mit Georg, sowohl in
der Haltung, als in den Gesichtszügen, und Rux-
ton rieth. man solle den Unfall geheim halten
und den Platz des Verunglückten durch Domsing-
ton aussüllen. Es war äußerst unwahrschein-
lich, daß die Leiche in einem so großen Strom
wie der Amur wiedergefunden werden sollte, bei
etwas Vorsicht war also eine Entdeckung fast
unmöglich. Demzufolge wurde beschlossen, die
erste Gelegenheit zu benutzen, um Donnington's
Flucht ins Werk zu setzen.
Drei Tags später saß Donnington im Son-
nenschein vor dem Zelt, als Coventry mit der
Nachricht herbeieilte, daß der andere Theil der
Expedition zurückgekehrt sei. Er ermahnte Ge-
org, sich zurückzuziehen, bis Walker Mittheilung
gemacht worden sei über die Rolle, die er ange-
nommen hatte.
„Sie bleiben ruhig verborgen, und ich werde
mit Jim und den anderen alles in Ordnung
bringen!" rief Coventry in großer Erregung.
„Zeigen Sie sich nicht, bis ich Sie rufe, Wohl
gemerkt! Das ist Walker, der'Mann mit dem
großen Panamahut! Beim Zeus! er scheint
Freunde mitzuLringen! Wo in aller Welt kann
er sie in diesem gottverlassenen Lande aufge-
gabelt haben? Verhalten Sie sich rubig, Georg!"
Und nach dieser Ermahnung eilte Coventry sei-
nem Freunde, Jim Walker, entgegen.
„Wer zum Teufel mögen diese Freunde Wal-
kers sein?" dachte Coventry, als er sich den An-
kommenden näherte und sah, daß sein Freund
von drei Freunden begleitet war, wovon zwei in
I ch" ' " - , und der Dritte, wahr-
rsä,
tlichem Zu-
Isine billig
e No. 6, II
Zur Reichsiagscrsahwcrhl irr Wiesbaden ha-
ben die Nationalliberalen und Conservatwen
mit dem Centrum sich auf die Candidatur des
Polizeipräsidenten Prinzen von Ratibor ge-
einigt.
.Der Berliner Milchkricg ist noch nichtbe-
endet. Berlin verbraucht täglich etwa 600,000
Liter Milch. In der Stadt selbst bestehen zahl-
reiche Molkereien mit etwa 800 Kühen. Der
übrige Bedarf wird hauptsächlich aus der Pro-
vinz Brandenburg gedeckt. Die Landleuts Ha-
ber- sich, um endlich einen die Herstellungskosten
deckenden Preis zu erzielen, zu einer Milchcen-
trale vereinigt, die gegen 5000 Mitglieder mit
einem Tagesquantum von 420,000 Liter um-
faßt. Die ebenfalls genossenschaftlich vereinigten
Berliner Milchhändler weigern sich, den von der
Milchcentrals geforderten Preis von 18fH Pfen-
nigen pro Liter zu zahlen, und so hat die letzter»
beschlossen, vom 1. October an den Händlern den
Milchbezug zu sperren und den Mrlchhandcl in
Berlin selbst in die Hand zu nehmen. Sie baut
eine eigens große Molkerei und ist gerüstet, die
täglichen 420,000 Liter ihrer Genossenschafter
aufzunehmen und, soweit sie nicht verkauft wer-
den sollten, zu Butter und Käse zu verarbeiten.
Die Händler dagegen versichern, daß sie auch
nach dem 1. October Milch liefern werden, und
zwar aus entfernteren Bezirken, wobei durch den
dortigen niedrigen Preis die Transportkosten
. auÄygsichen, würden. Der Kampf und sein
Ausgang wird jedenfalls sehr lehrreich sein.
Tie Erbschoftsstcucr für den Nachlaß des
Barons Hirsch hat, wie aus London berichtet
wird, in der Geldbewegung auf dem Londoner
Platze eine Rolls gespielt. Sie beträgt nicht we-
niger als 1 200 000 Lstrl., welche von dem Te-
stamentsvollstrecker an den Staat zu entrichten
sind. Davon entfallen etwa 700 000 Lstrl. auf
die Grundstücke und 500 000 Lstrl. auf die Le-
gate. Ter Betrag ist dem Markts, entnommen
und bei einer großen Bank hinterlegt worden,
die ihn in die Bank von England abgeführt hat.
Württemberger giebt es in der ganzen Welt,
am meisten aber in Nordamerika — das Schwa-
be,rland natürlich ausgenommen. Im Jahre
1880 zählte man dort schon 108,223 geborene
Württemberger, setzt sind es jedenfalls noch
mehr. Seit 1880 werden aber in Amerika die
Deutschen alle zusammengerechnet, deshalb ist die
genaue Zahl nicht bekamtt. In ganz Deutsch-
land zusammen gab es außerhalb Württemberg
Mg.
lltung bett'
hfuhrcmstaÜ
fubmissions'
e auf 59 ft»
ollen läng-
bei deu>
werden,
tober 1901
rüsflon:
fen
!-Ä
MSV
iterbau.
irische
l'SL.
. KW" Zer Lokal-Anzeiger kommt i« jedes Kans iu Keidelöerg und hat die größte Verbreitung i« de» Hrtschaste« der Umgeönng. "TW
Erschein täglich Vormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich LV Pfg„ mit dem „Jllustrirtm Sonntagsblatt" monatlich 4V Pfg. incl. Lrägcrlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich 1 Ml. ohne Bestellgeld.
_Anzeige«: die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 3v Pfg. Gratisoerbieilimg durch Säulenanschlag.
ßettstell-
he No. 1;
tsrial
N'tgasse 1ü
im Jahre 1880 zusammen 164,432 Württem-
berger, nämlich 39,578 in Bayern, in Baden
84,287, in Preußen 15,745, in den Rsichslanden
7933 und in Hessen 3570. In der Schweiz wur-
den im selben Jahre gezählt 25,606, in Oest-
reich-Ungarn 5501 geborene Württemberger.
Die Gesamtzahl der in der Union lebenden gebo-
renen Württemberger dürfte jetzt die Ziffer von
etwa 150,000 erreichen und die Auswanderung,
die in den letzten Jahren bekanntlich sehr zurück-
gegangen ist, dürfte in den nächsten Jahren wie-
der zunehmen.
Ein Lohkvltvcrsuch gcgcn England. Einen
unter Umständen höchst folgenschweren Beschluß
haben die Amsterdamer Dockarbeiter- und Ma-
schinistenvereins gefaßt. iSe fordern nämlich
alle organisirtcn und nichtorganisirtcn Collegen
auf, kein Schiff mehr zu löschen
oder zu laden, dasun ter engli-
scher Flagge segelt, und des weiteren
keine Güter mehr aus solchen Schiffen in Em-
pfang zu nehmen oder zu liefern,, bevor der
Friede zwischen England und den
Südafrikanischen Republiken ge-
schlossen i st. Als Termin für das Jnkraft-
treten dieses Beschlusses ist vorerst der 31. De-
zember 1901 festgesetzt. An alle Schiffs- und
Hafenarbeiter nicht nur in Holland, sondern
auch in Frankreich, Deutschland, Schweden, Nor-
wegn, Dänemark, Belgien und Italien soll
morgen ein Aufruf gerichtet werden. England
soll damit an der einzigen Stelle getroffen wer-
den, wo es verwundbar ist, nämlich in der
Schifffahrt.
Rußland nird die Türkei. Wie aus Konstan-
tinopel gemeldet wird, übergab der russische Bot-
schafter in der letzten Audienz dem Sultan ein
umfangreiches Promemoria über die letzten Vor-
kommnisse in den armenischen Provinzen. Das
Promemoria zählt die einzelnen Ereignisse auf,
fordert die Bestrafung mehrerer namhaft ge-
rnachter Personen, sowie Ergreifung energischer
Maßregeln gegen die Gewaltthätigkeiten der
Kurden und Sicherung deS Friedens in den Pro-
vinzen. Schließlich beschwert sich der russische
Botschafter darüber, daß die aus Alt - Serbien
geflüchteten serbischen Familien, welche mit Er-
laubnis; des Sultans dorthin zurückgekehrt wa.
ren, bei ihrem Eintreffen in der Heimath ver-
haftet wurden. Der Botschafter verlangt deren
sofortige Freilassung sowie Garantien dafür,
daß nicht anders zurückkehrende Familien das-
selbe Schicksal ereilt. Anderenfalls würde Ruß-
land eine Commission nach Alt - Serbien ent-
senden, die bei dem Wiedereintreffen der serbi-
schen Familien in der Heimath zugegen fein
würde. «
„Einige meiner verrückten Landsleute, ihrer
Kleidung nach. Aber was in aller Welt führt
sie hierher?"
Nachdem die erste Begrüßungen ausge-
Lauscht waren, fand die Vorstellung statt.
„Fred," rief Walker mit Würde und etwas
schelmischem Blick, „Fred, erlaube mir. Dir zwei
englische Herren vorzustellen, die dort am Amur
zum Vergnügen jagten; ja zum Vergnügen!"
Er legte besonderen Nachdruck auf diese zwei
Worte. „Mylord" fuhr er fort, indem er sich an
einen hochgewachsenen, von der Sonne verbrann-
ten, jungen Mann wandte, „dies ist mein
Freund Coventry, von dem ich Ihnen schon er-
zählt habe, ein Landsmann von Ihnen! Co-
ventry, erlaube mir. Dich dem Lord Haslemere
vorzustellen, sowie Herrn Middeleton — Herren
aus England, welche des Vergnügens halber den
Amur heransgckommcn sind." Es schien ihm viel
S-Paß zu machen, diese erstaunliche Thatsache im-
mer zu wiederholen. Coventry drückte die Hände,
die ihm freundlich entgegengestreckt wurden, ohne
ein Wort zu sagen. Er war gesellschaftlich et-
was unbehülflich und mehrere Minuten stand er
vor den Fremden in einer Art komischer Ver-
legenheit, während Walker seine Vorstellung er-
gänzte, indem er hinzutügte: „Um Wildkatzen
und Bären zum Vergnügen zu jagen."
Bald faßte Coventry sich wieder und er-
kannte fotort, daß die Ankunft dieser unerwar-
teten Gäste eiircn neuen Abschnitt in Donning-
tons Erlebnisse bildete. Dieser hatte nichts von
seiner Vergangenheit verschwiegen, und seine Be-
Ziehungen zu Hasiemere und Arthur Middleton
waren daher Coventry wohl bekannt. Daß sie
nach Sibirien gekommen waren, um ihren
Freund zu suchen, erschien Coventry als der na-
türlichste Schluß. Denn er selbst achtet nicht auf
Entfernung, noch Gefahr, wenn eine gute That
rief und er schrieb anderen die gleiche selbstlose
Bereitwilligkeit zu. Daß dies erwähnte Jagd-
vergnügen nur Vorwand und der Zweck der
M
n und seht
fixum und
iedlüuder,
mm.
, Küche«-
ngasse 8.
ire, werde«
t, und ver-
, Schreine''
Schncid-
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mer, Dave'
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taugeschast
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Stock
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fragen
, BlirgsW
M 242.
huhsheiw
erklärte, daß er infolge des heftiger gewordenen
Windes an der spanischen Küste hätten landen müssen
und cs deshalb borgezogen habe, seine Fahrt zu un-
terbrechen. Der Ballon war 42 Stunden in der Luft
geblieben.
-IV Loudon, 15. Oct. Ter des Hochverrats
in Südafrika angeklagte Dr. K r a u s e wurde
heute wieder bis zur Ankunft neuer Beweisstücke
ins Gefängnis; geschickt.
London, 15. Oct. Lord Kitchener
meldet: In voriger Woche sind insgesammt 26
Buren gefallen, 3 verwundet und 134 gefan-
gen worden, 42 ergaben sich. Heftige Regen-
güsse erschwerten die Operationen und die
Verbindungen zwischen den englischen Truppen
an der Grenze von Natal. General Kitchener
operirt von Pietersburg mrd Utrecht gegen be-
trächtliche feindliche Trupperttheile, die zwischen
Mangalies und Pongolabosch „ stehen. General
H a m il ton steht in der Nähe des Ngomewal-
des. General Methuen säubert den Mariendi-
strtt'L. Delorey und Kempf zogen sich nach Lind-
ley-Fort zurück. Eliot hat mit den Buren in den
Drakensbergen zu kämpfen. General French be-
richtet über die Lage in der Kapcolonie, das
Commando Sch eepers sei in Auflösung
begriffen. Tas C o m inando Smuts habe
sich in zwei Theil getheilt, von denen einer nörd-
lich von Aberdeen sich nach Westen bewegt. Ter
andere südwestlich von Somerset East. Beide
werden van englischen Truppen verfolgt. Gene-
ral French selbst ist mit einer kleinen Burenab-
theilung beschäftigt, die sich südlich der Piquet-
bergs bewegt.
Crndock, 15. Oct. Bei noch zehn Ange-
hörigen der Tr u p p s L o t t e r s wurde das ge-
gen sie gefällte Todesurtheil in lebensläng-
liche Gefängnißstrafe umgewandelt.
Zwei junge Leute wurden zu Gefängniß für die
Dauer des Krieges und 20 Stockhieben
verurtheilt.
§ Kapstadt, 15. Oct. Kein Passagier darf
die Schiffe, ohne einen Paß vorgezeigt zu haben,
der von der Militärbehörde ausgestellt wird,
verlassen. Andererseits haben Beamte, welche nut
der Ueberwachung der Flücht' linge beauf-
tragt sind, die Behörden in England ersucht, die
Einschiffung von solchen Passagieren, die nach
L-üdasrika zu gehen beabsichtigen, aber mittellos
sind, zu verhindern.
Ncw-?)ork, 14. Oct. Johann Most wurde
wegen eines aufrührerischen Artikels, den er am
Tage nach der Ermordung Mac Kinley's in sei-
nem Blatte „Freiheit" veröffentlichte, zu einem
Jähr Gefängniß verurtheilt.
' Herd
ga«s
, * Die Landgräfin von Hessen geb.
erstraße 9S- fänzessin Anna von Preußen trat am 9. d. M. in
^da zur katholischen Kirche über.
Berlin, 15. Oct. Der deutsche Botschafter
? Paris, Fürst Radolin, der in den letz-
E Tagen vom Kaiser in Hubertusstock und vom
cmen Bülow empfangen worden ist, hat Ber-
derlassen und sich nach Ablauf seines SoM-
^lrlaubs auf seinen Poften zurückbegeüen.
tz. Paris, 14. Oct. Wie die Blätter berichten,
iS^en bei dem Referendum der Bergarbeiter
? Departement Pas de Calais 9331 stimmen
f?Zrnd 5832 Stimmen gegen den allgemeinen
mand abgegeben.
* Toulon, IS. Oct. Der Kreuzer „Duchayla"
die vier Insassen des Ballons „M edite -
sowie diesen letzteren gestern Abend gegen
daß sie mich in Mkolajewsk wieder einfangen,
wenn ich dahin zurückkehre."
„Unbesorgt!" rief Coventry, „wir werden
Sie schon durchbringen, und Sie sollen sehen,
wie dieser Schurke Bodiskow an Ihrer Stelle
nach Nertschinsk gebracht werden wird! Mein
Blut kocht, wenn ich an den Kerl denke! Morgen
oder übermorgen wird Walker mit der anderen
Hälfte der Gesellschaft zurückkehren, und dann
tonnen wir unseren Plan fassen. — Was mich
betrifft, so glaube ich nicht, daß diese Gegend
zum Bau der Telegraphenlinie geeignet ist. son¬
dern daß schließlich doch das Land ineyr im Nor¬
den mit seinen großen Ebenen gewählt werden
mutz."
Wie aus dieser Unterredung hervorgeht,
hatte auch Donnington sich seinem alten Freunde
gcoffenbart. Dieser sprach die Absicht aus, den
Flüchtling aus dem Lande hinauszuschmuggeln,
obgleich die Schwierigkeiten fast unüberwindlich
schienen. Die russische Behörde hatte die Ameri¬
kaner nur unter umfassenden Vorsichtsmaßregeln
in das Herz ihrer großen Strafcolonie eingelas¬
sen; ein genaues Signalement war von jedem
Mitglied der Expedition in Nikolajewsk an der
Mündung des Amur ausgenommen, und wenn
nun bei der Rückkehr eine nicht in das Verzeichnis;
aufgenommene Person sich in der Gesellschaft be¬
fand, so mutzte das unfehlbar Verdacht erregen
und zur Entdeckung des Flüchtlings führen.
Glücklicherweise waren keine Kosacken dabei ge¬
wesen als man Donnington auffand, und bis
jetzt war seine Anwesenheit geheim gehalten wor¬
den. Sobald aber die größere Mtheilnng der
Telegraphenexpeditton mit ihrer militärischen
Begleitung znrückkehrte, mußte es unmöglich
werden, ihn noch länger zu verbergen. Mess
Aussicht war wirklich sehr düster, obgleich Co¬
ventry und Doktor Ruxton in zuversichtlichem
Tone davon sprachen. '
Der letztere saß im Bett und unterhielt sich Jagdkostümen waren? i
mit seinem .Patienten, als sich Schritte näherten scheinlich ein Diener, einen Koffer trug.
(Nachdruck verboten.)
^irg' M AM, Zch! UN Zähn.
Roman von Karl Eden.
(Fortsetzung.)
glaube auch nicht, Fred", erwiderte
HDg- „Sie sind zu gut. um Leben in diesen
hfUtzigxn, politischen Wassern auf's Spiel
^tzen. Aber nun weiter! Wie kamen Sie hier-
das ist bald erzählt. Jim Walker ist
großer Unternehmer — baut Eiseiwahnen,
decken und dergleichen. Nun, bald nachdem
'n New-Orleans landeten, hörte er, daß die
reiche Regierung eine Telegraphenlinie durch
>i?fien bauen wolle, und nachdem er sich er-
^'gt hatte, bewarb er sich um den Contrakt
-hPvurde sogleich angenommen. Deshalb or-
. "rrte er die jetzige Expedition, um sich in diese
h^nd zu begeben, da er meinte, das Thal des
jZr biete größere Vortheile für den Telegra-
1^. clls eine nördlichere Linie. Seit meiner
aus Havanna war ich bei ihm geblieben,
^ls.er, rnich aufforderte, die Beschwerden des
»Mwärtigen Ausflugs mit ihm zu theilen,
M lch..Zu, denn da ich ihm mein Leben ver-
hätte es undankbar ausgesehen, wenn ich
hnt hätte. Und überdies hielt ich eine
is? Abwesenheit nach den letzten Ereignissen
k?anz angebracht. Meine Gelder sind alle
Angelegt, und ich meinte, die sibirische Wild-
dis Erinnerung an das miserable spa-
Gefängniß verwischen."
das ist meine Geschichte, und jetzt,
lk s , wissen Sie, wie ich hierher kam und
ich nsich freue, daß es mir beschisden
^us dieser gräßlichen Lage zu befreien."
Rüttelte herzlich die Hand seines Frendes.
^llü'der ich hin noch nicht in Sicherheit", er-
t "E Georg, „und es scheint mir fast sicher.
französischen Markt zu bringen.
* Die in Gelsenkirchen herrschend« Typhus -
' dcmie dehnt sich noch immer weiter aus. Nach-
^jchungen über die Ursache der Verbreitung der
^che sind vom Ministerium angeordnet worden.
n 2. Stock
en.
bestem Zu-
rstraße 29-
* Der Kaiser von Oesterreich stattete
? Gräfin Lonyay, der ehemaligen Kronprinzessin,
längeren Besuch ab.
* Der Zusammenkunft des italieni-
^en Königspaares mit dem Zaren
Id, wie man in politischen Kreisen Petersburg an-
^vrt, auch Kaiser Franz Josef beiwohnen.
. * Nach offiziöser Meldung aus Petersburg, be-
acht Rußland keine neue Anleihe auf
28. MhVMttg.
A«L«ge ca. 7500.
Neuev Heidelber»gev Anzcr§ev
Mittwochs dem M. DMsKer
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Mr
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cherstr. 45.
Vendrcs ausgenommen. Graf de laVaulx
S, 2. St.
Vas veuelle.
poliEckes.
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LkL^sä.
ZW
a, Nußloch
Eichenlaub verliehen.
Zweigstelle: E. Geiseudorse»
Untere Neckarstraße 17.
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1S»1.
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Rohrbach'
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Zimmern,
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Heidelberg-
3. St.
* Gerüchte über den Rücktritt deS Mi-
Asters v. Thielen entbehren jeder thatsäch-
Hen Unterlage.
* Dem Generalfeldmarschall Gra -
'n Waldersee wurde der Orden pour le merite
uttd einer der Leute dem Arzt hastig mittheilte,
ein Boot sei umgeschlagen, und ein junger Ame-
rikaner, Namms Sykis, sei dabei ertrunken.
Der traurige Fall warf einen düsteren Schatten
über das ganze Lager, aber' der schlaue Doktor
sah darin ein Mittel, nm Donnington's sichere
Rettung zu ermöglichen. Zufällig hatte der Er-
trunkene große Aehnlichkeit mit Georg, sowohl in
der Haltung, als in den Gesichtszügen, und Rux-
ton rieth. man solle den Unfall geheim halten
und den Platz des Verunglückten durch Domsing-
ton aussüllen. Es war äußerst unwahrschein-
lich, daß die Leiche in einem so großen Strom
wie der Amur wiedergefunden werden sollte, bei
etwas Vorsicht war also eine Entdeckung fast
unmöglich. Demzufolge wurde beschlossen, die
erste Gelegenheit zu benutzen, um Donnington's
Flucht ins Werk zu setzen.
Drei Tags später saß Donnington im Son-
nenschein vor dem Zelt, als Coventry mit der
Nachricht herbeieilte, daß der andere Theil der
Expedition zurückgekehrt sei. Er ermahnte Ge-
org, sich zurückzuziehen, bis Walker Mittheilung
gemacht worden sei über die Rolle, die er ange-
nommen hatte.
„Sie bleiben ruhig verborgen, und ich werde
mit Jim und den anderen alles in Ordnung
bringen!" rief Coventry in großer Erregung.
„Zeigen Sie sich nicht, bis ich Sie rufe, Wohl
gemerkt! Das ist Walker, der'Mann mit dem
großen Panamahut! Beim Zeus! er scheint
Freunde mitzuLringen! Wo in aller Welt kann
er sie in diesem gottverlassenen Lande aufge-
gabelt haben? Verhalten Sie sich rubig, Georg!"
Und nach dieser Ermahnung eilte Coventry sei-
nem Freunde, Jim Walker, entgegen.
„Wer zum Teufel mögen diese Freunde Wal-
kers sein?" dachte Coventry, als er sich den An-
kommenden näherte und sah, daß sein Freund
von drei Freunden begleitet war, wovon zwei in
I ch" ' " - , und der Dritte, wahr-
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tlichem Zu-
Isine billig
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Zur Reichsiagscrsahwcrhl irr Wiesbaden ha-
ben die Nationalliberalen und Conservatwen
mit dem Centrum sich auf die Candidatur des
Polizeipräsidenten Prinzen von Ratibor ge-
einigt.
.Der Berliner Milchkricg ist noch nichtbe-
endet. Berlin verbraucht täglich etwa 600,000
Liter Milch. In der Stadt selbst bestehen zahl-
reiche Molkereien mit etwa 800 Kühen. Der
übrige Bedarf wird hauptsächlich aus der Pro-
vinz Brandenburg gedeckt. Die Landleuts Ha-
ber- sich, um endlich einen die Herstellungskosten
deckenden Preis zu erzielen, zu einer Milchcen-
trale vereinigt, die gegen 5000 Mitglieder mit
einem Tagesquantum von 420,000 Liter um-
faßt. Die ebenfalls genossenschaftlich vereinigten
Berliner Milchhändler weigern sich, den von der
Milchcentrals geforderten Preis von 18fH Pfen-
nigen pro Liter zu zahlen, und so hat die letzter»
beschlossen, vom 1. October an den Händlern den
Milchbezug zu sperren und den Mrlchhandcl in
Berlin selbst in die Hand zu nehmen. Sie baut
eine eigens große Molkerei und ist gerüstet, die
täglichen 420,000 Liter ihrer Genossenschafter
aufzunehmen und, soweit sie nicht verkauft wer-
den sollten, zu Butter und Käse zu verarbeiten.
Die Händler dagegen versichern, daß sie auch
nach dem 1. October Milch liefern werden, und
zwar aus entfernteren Bezirken, wobei durch den
dortigen niedrigen Preis die Transportkosten
. auÄygsichen, würden. Der Kampf und sein
Ausgang wird jedenfalls sehr lehrreich sein.
Tie Erbschoftsstcucr für den Nachlaß des
Barons Hirsch hat, wie aus London berichtet
wird, in der Geldbewegung auf dem Londoner
Platze eine Rolls gespielt. Sie beträgt nicht we-
niger als 1 200 000 Lstrl., welche von dem Te-
stamentsvollstrecker an den Staat zu entrichten
sind. Davon entfallen etwa 700 000 Lstrl. auf
die Grundstücke und 500 000 Lstrl. auf die Le-
gate. Ter Betrag ist dem Markts, entnommen
und bei einer großen Bank hinterlegt worden,
die ihn in die Bank von England abgeführt hat.
Württemberger giebt es in der ganzen Welt,
am meisten aber in Nordamerika — das Schwa-
be,rland natürlich ausgenommen. Im Jahre
1880 zählte man dort schon 108,223 geborene
Württemberger, setzt sind es jedenfalls noch
mehr. Seit 1880 werden aber in Amerika die
Deutschen alle zusammengerechnet, deshalb ist die
genaue Zahl nicht bekamtt. In ganz Deutsch-
land zusammen gab es außerhalb Württemberg
Mg.
lltung bett'
hfuhrcmstaÜ
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e auf 59 ft»
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tober 1901
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_Anzeige«: die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 3v Pfg. Gratisoerbieilimg durch Säulenanschlag.
ßettstell-
he No. 1;
tsrial
N'tgasse 1ü
im Jahre 1880 zusammen 164,432 Württem-
berger, nämlich 39,578 in Bayern, in Baden
84,287, in Preußen 15,745, in den Rsichslanden
7933 und in Hessen 3570. In der Schweiz wur-
den im selben Jahre gezählt 25,606, in Oest-
reich-Ungarn 5501 geborene Württemberger.
Die Gesamtzahl der in der Union lebenden gebo-
renen Württemberger dürfte jetzt die Ziffer von
etwa 150,000 erreichen und die Auswanderung,
die in den letzten Jahren bekanntlich sehr zurück-
gegangen ist, dürfte in den nächsten Jahren wie-
der zunehmen.
Ein Lohkvltvcrsuch gcgcn England. Einen
unter Umständen höchst folgenschweren Beschluß
haben die Amsterdamer Dockarbeiter- und Ma-
schinistenvereins gefaßt. iSe fordern nämlich
alle organisirtcn und nichtorganisirtcn Collegen
auf, kein Schiff mehr zu löschen
oder zu laden, dasun ter engli-
scher Flagge segelt, und des weiteren
keine Güter mehr aus solchen Schiffen in Em-
pfang zu nehmen oder zu liefern,, bevor der
Friede zwischen England und den
Südafrikanischen Republiken ge-
schlossen i st. Als Termin für das Jnkraft-
treten dieses Beschlusses ist vorerst der 31. De-
zember 1901 festgesetzt. An alle Schiffs- und
Hafenarbeiter nicht nur in Holland, sondern
auch in Frankreich, Deutschland, Schweden, Nor-
wegn, Dänemark, Belgien und Italien soll
morgen ein Aufruf gerichtet werden. England
soll damit an der einzigen Stelle getroffen wer-
den, wo es verwundbar ist, nämlich in der
Schifffahrt.
Rußland nird die Türkei. Wie aus Konstan-
tinopel gemeldet wird, übergab der russische Bot-
schafter in der letzten Audienz dem Sultan ein
umfangreiches Promemoria über die letzten Vor-
kommnisse in den armenischen Provinzen. Das
Promemoria zählt die einzelnen Ereignisse auf,
fordert die Bestrafung mehrerer namhaft ge-
rnachter Personen, sowie Ergreifung energischer
Maßregeln gegen die Gewaltthätigkeiten der
Kurden und Sicherung deS Friedens in den Pro-
vinzen. Schließlich beschwert sich der russische
Botschafter darüber, daß die aus Alt - Serbien
geflüchteten serbischen Familien, welche mit Er-
laubnis; des Sultans dorthin zurückgekehrt wa.
ren, bei ihrem Eintreffen in der Heimath ver-
haftet wurden. Der Botschafter verlangt deren
sofortige Freilassung sowie Garantien dafür,
daß nicht anders zurückkehrende Familien das-
selbe Schicksal ereilt. Anderenfalls würde Ruß-
land eine Commission nach Alt - Serbien ent-
senden, die bei dem Wiedereintreffen der serbi-
schen Familien in der Heimath zugegen fein
würde. «
„Einige meiner verrückten Landsleute, ihrer
Kleidung nach. Aber was in aller Welt führt
sie hierher?"
Nachdem die erste Begrüßungen ausge-
Lauscht waren, fand die Vorstellung statt.
„Fred," rief Walker mit Würde und etwas
schelmischem Blick, „Fred, erlaube mir. Dir zwei
englische Herren vorzustellen, die dort am Amur
zum Vergnügen jagten; ja zum Vergnügen!"
Er legte besonderen Nachdruck auf diese zwei
Worte. „Mylord" fuhr er fort, indem er sich an
einen hochgewachsenen, von der Sonne verbrann-
ten, jungen Mann wandte, „dies ist mein
Freund Coventry, von dem ich Ihnen schon er-
zählt habe, ein Landsmann von Ihnen! Co-
ventry, erlaube mir. Dich dem Lord Haslemere
vorzustellen, sowie Herrn Middeleton — Herren
aus England, welche des Vergnügens halber den
Amur heransgckommcn sind." Es schien ihm viel
S-Paß zu machen, diese erstaunliche Thatsache im-
mer zu wiederholen. Coventry drückte die Hände,
die ihm freundlich entgegengestreckt wurden, ohne
ein Wort zu sagen. Er war gesellschaftlich et-
was unbehülflich und mehrere Minuten stand er
vor den Fremden in einer Art komischer Ver-
legenheit, während Walker seine Vorstellung er-
gänzte, indem er hinzutügte: „Um Wildkatzen
und Bären zum Vergnügen zu jagen."
Bald faßte Coventry sich wieder und er-
kannte fotort, daß die Ankunft dieser unerwar-
teten Gäste eiircn neuen Abschnitt in Donning-
tons Erlebnisse bildete. Dieser hatte nichts von
seiner Vergangenheit verschwiegen, und seine Be-
Ziehungen zu Hasiemere und Arthur Middleton
waren daher Coventry wohl bekannt. Daß sie
nach Sibirien gekommen waren, um ihren
Freund zu suchen, erschien Coventry als der na-
türlichste Schluß. Denn er selbst achtet nicht auf
Entfernung, noch Gefahr, wenn eine gute That
rief und er schrieb anderen die gleiche selbstlose
Bereitwilligkeit zu. Daß dies erwähnte Jagd-
vergnügen nur Vorwand und der Zweck der
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erklärte, daß er infolge des heftiger gewordenen
Windes an der spanischen Küste hätten landen müssen
und cs deshalb borgezogen habe, seine Fahrt zu un-
terbrechen. Der Ballon war 42 Stunden in der Luft
geblieben.
-IV Loudon, 15. Oct. Ter des Hochverrats
in Südafrika angeklagte Dr. K r a u s e wurde
heute wieder bis zur Ankunft neuer Beweisstücke
ins Gefängnis; geschickt.
London, 15. Oct. Lord Kitchener
meldet: In voriger Woche sind insgesammt 26
Buren gefallen, 3 verwundet und 134 gefan-
gen worden, 42 ergaben sich. Heftige Regen-
güsse erschwerten die Operationen und die
Verbindungen zwischen den englischen Truppen
an der Grenze von Natal. General Kitchener
operirt von Pietersburg mrd Utrecht gegen be-
trächtliche feindliche Trupperttheile, die zwischen
Mangalies und Pongolabosch „ stehen. General
H a m il ton steht in der Nähe des Ngomewal-
des. General Methuen säubert den Mariendi-
strtt'L. Delorey und Kempf zogen sich nach Lind-
ley-Fort zurück. Eliot hat mit den Buren in den
Drakensbergen zu kämpfen. General French be-
richtet über die Lage in der Kapcolonie, das
Commando Sch eepers sei in Auflösung
begriffen. Tas C o m inando Smuts habe
sich in zwei Theil getheilt, von denen einer nörd-
lich von Aberdeen sich nach Westen bewegt. Ter
andere südwestlich von Somerset East. Beide
werden van englischen Truppen verfolgt. Gene-
ral French selbst ist mit einer kleinen Burenab-
theilung beschäftigt, die sich südlich der Piquet-
bergs bewegt.
Crndock, 15. Oct. Bei noch zehn Ange-
hörigen der Tr u p p s L o t t e r s wurde das ge-
gen sie gefällte Todesurtheil in lebensläng-
liche Gefängnißstrafe umgewandelt.
Zwei junge Leute wurden zu Gefängniß für die
Dauer des Krieges und 20 Stockhieben
verurtheilt.
§ Kapstadt, 15. Oct. Kein Passagier darf
die Schiffe, ohne einen Paß vorgezeigt zu haben,
der von der Militärbehörde ausgestellt wird,
verlassen. Andererseits haben Beamte, welche nut
der Ueberwachung der Flücht' linge beauf-
tragt sind, die Behörden in England ersucht, die
Einschiffung von solchen Passagieren, die nach
L-üdasrika zu gehen beabsichtigen, aber mittellos
sind, zu verhindern.
Ncw-?)ork, 14. Oct. Johann Most wurde
wegen eines aufrührerischen Artikels, den er am
Tage nach der Ermordung Mac Kinley's in sei-
nem Blatte „Freiheit" veröffentlichte, zu einem
Jähr Gefängniß verurtheilt.
' Herd
ga«s
, * Die Landgräfin von Hessen geb.
erstraße 9S- fänzessin Anna von Preußen trat am 9. d. M. in
^da zur katholischen Kirche über.
Berlin, 15. Oct. Der deutsche Botschafter
? Paris, Fürst Radolin, der in den letz-
E Tagen vom Kaiser in Hubertusstock und vom
cmen Bülow empfangen worden ist, hat Ber-
derlassen und sich nach Ablauf seines SoM-
^lrlaubs auf seinen Poften zurückbegeüen.
tz. Paris, 14. Oct. Wie die Blätter berichten,
iS^en bei dem Referendum der Bergarbeiter
? Departement Pas de Calais 9331 stimmen
f?Zrnd 5832 Stimmen gegen den allgemeinen
mand abgegeben.
* Toulon, IS. Oct. Der Kreuzer „Duchayla"
die vier Insassen des Ballons „M edite -
sowie diesen letzteren gestern Abend gegen
daß sie mich in Mkolajewsk wieder einfangen,
wenn ich dahin zurückkehre."
„Unbesorgt!" rief Coventry, „wir werden
Sie schon durchbringen, und Sie sollen sehen,
wie dieser Schurke Bodiskow an Ihrer Stelle
nach Nertschinsk gebracht werden wird! Mein
Blut kocht, wenn ich an den Kerl denke! Morgen
oder übermorgen wird Walker mit der anderen
Hälfte der Gesellschaft zurückkehren, und dann
tonnen wir unseren Plan fassen. — Was mich
betrifft, so glaube ich nicht, daß diese Gegend
zum Bau der Telegraphenlinie geeignet ist. son¬
dern daß schließlich doch das Land ineyr im Nor¬
den mit seinen großen Ebenen gewählt werden
mutz."
Wie aus dieser Unterredung hervorgeht,
hatte auch Donnington sich seinem alten Freunde
gcoffenbart. Dieser sprach die Absicht aus, den
Flüchtling aus dem Lande hinauszuschmuggeln,
obgleich die Schwierigkeiten fast unüberwindlich
schienen. Die russische Behörde hatte die Ameri¬
kaner nur unter umfassenden Vorsichtsmaßregeln
in das Herz ihrer großen Strafcolonie eingelas¬
sen; ein genaues Signalement war von jedem
Mitglied der Expedition in Nikolajewsk an der
Mündung des Amur ausgenommen, und wenn
nun bei der Rückkehr eine nicht in das Verzeichnis;
aufgenommene Person sich in der Gesellschaft be¬
fand, so mutzte das unfehlbar Verdacht erregen
und zur Entdeckung des Flüchtlings führen.
Glücklicherweise waren keine Kosacken dabei ge¬
wesen als man Donnington auffand, und bis
jetzt war seine Anwesenheit geheim gehalten wor¬
den. Sobald aber die größere Mtheilnng der
Telegraphenexpeditton mit ihrer militärischen
Begleitung znrückkehrte, mußte es unmöglich
werden, ihn noch länger zu verbergen. Mess
Aussicht war wirklich sehr düster, obgleich Co¬
ventry und Doktor Ruxton in zuversichtlichem
Tone davon sprachen. '
Der letztere saß im Bett und unterhielt sich Jagdkostümen waren? i
mit seinem .Patienten, als sich Schritte näherten scheinlich ein Diener, einen Koffer trug.
(Nachdruck verboten.)
^irg' M AM, Zch! UN Zähn.
Roman von Karl Eden.
(Fortsetzung.)
glaube auch nicht, Fred", erwiderte
HDg- „Sie sind zu gut. um Leben in diesen
hfUtzigxn, politischen Wassern auf's Spiel
^tzen. Aber nun weiter! Wie kamen Sie hier-
das ist bald erzählt. Jim Walker ist
großer Unternehmer — baut Eiseiwahnen,
decken und dergleichen. Nun, bald nachdem
'n New-Orleans landeten, hörte er, daß die
reiche Regierung eine Telegraphenlinie durch
>i?fien bauen wolle, und nachdem er sich er-
^'gt hatte, bewarb er sich um den Contrakt
-hPvurde sogleich angenommen. Deshalb or-
. "rrte er die jetzige Expedition, um sich in diese
h^nd zu begeben, da er meinte, das Thal des
jZr biete größere Vortheile für den Telegra-
1^. clls eine nördlichere Linie. Seit meiner
aus Havanna war ich bei ihm geblieben,
^ls.er, rnich aufforderte, die Beschwerden des
»Mwärtigen Ausflugs mit ihm zu theilen,
M lch..Zu, denn da ich ihm mein Leben ver-
hätte es undankbar ausgesehen, wenn ich
hnt hätte. Und überdies hielt ich eine
is? Abwesenheit nach den letzten Ereignissen
k?anz angebracht. Meine Gelder sind alle
Angelegt, und ich meinte, die sibirische Wild-
dis Erinnerung an das miserable spa-
Gefängniß verwischen."
das ist meine Geschichte, und jetzt,
lk s , wissen Sie, wie ich hierher kam und
ich nsich freue, daß es mir beschisden
^us dieser gräßlichen Lage zu befreien."
Rüttelte herzlich die Hand seines Frendes.
^llü'der ich hin noch nicht in Sicherheit", er-
t "E Georg, „und es scheint mir fast sicher.
französischen Markt zu bringen.
* Die in Gelsenkirchen herrschend« Typhus -
' dcmie dehnt sich noch immer weiter aus. Nach-
^jchungen über die Ursache der Verbreitung der
^che sind vom Ministerium angeordnet worden.
n 2. Stock
en.
bestem Zu-
rstraße 29-
* Der Kaiser von Oesterreich stattete
? Gräfin Lonyay, der ehemaligen Kronprinzessin,
längeren Besuch ab.
* Der Zusammenkunft des italieni-
^en Königspaares mit dem Zaren
Id, wie man in politischen Kreisen Petersburg an-
^vrt, auch Kaiser Franz Josef beiwohnen.
. * Nach offiziöser Meldung aus Petersburg, be-
acht Rußland keine neue Anleihe auf