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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 250 - No. 259 (25. Oktober - 5. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0101
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1901.

28. IaHrgarrg

Auflage ca. 7500.

jo Kal-Anzeiger

Neuer Heidelberger Anzeiger

Montag, den 28. GMoSer

Postzeitungsliste No. 3306»


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Pferden beigegeben werden-

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Lweigstelle: «. Getsevdörfer
Untere Neckarstraße 17.

Geschäftsstelle: Telephon 12S.

KejchiiftSstelle: Ha«ptstraße 48
(Eingang Brunnengafse).

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^Erhebliche Mehrausgaben

lh Vcrliu, 26. Oct. Dem „Lok. Anz." zufolge,
^^^er^vor^er^veneMla^cher^W^^^w^Erte

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* Die Kaiserin ist von ihrem Unwohlsein
^eder hergeftellt.
, * Der Kronprinz wohnte der Enthüllung des
reifer Friedrich - Denkmals in Breslau
Auftrage des Kaisers bei.


diesem Brief folgte eine sehr lange Zeit des
Wartens, die durch den plötzlichen Tod Sir Edu-
ard Randals noch trauriger gemacht wurde. Sie
empfand zwar sein Hinscheiden nicht sehr, denn
seit Haslemere's Abreise hatte er sich noch zän-
kischer und unangenehmer als sonst benommen:
aber sein Tod hinterließ "eine Lücke in dem klei-
nen Kreis zu Morecambe-Park, welcher jetzt
nur noch aus zwei Personen, ihrer Tante und
ihr selbst bestand. Kein Bries aus Sibirien
konnte während der nächsten Monate eintreffen,
das wußte sie; aber dennoch grämte sie sich über
das Aufhören aller Nachrichten, und wurde ver-
zagt, währen die Wochen vergingen. Es war eine
traurige Zeit sehnsüchtigen Wartens ähnlich der,
die Janina in Bern durchlebte.
Wer plötzlich brachte Bonham Neuigkeiten,
welche aller Ungewißheit ein Ende machten. Er-
statte eben ein Telegramm aus San Francisko
erhalten, das besagte, Lord Hasmelere eile guer
über Nordamerika nach Hause, so schnell als die
Pacific-Eisenbahn ihn befördern könne; Mddle-
ton käme mit ihm und noch ein Anderer! Und
ein Strom von Glück und Freude übergoß die
gedultig Wartende. Sie wußte nun, daß ihr
Bruder noch am Leben war.
Und wie stolz war sie auf ihren Helden, der
alle Hindernisse besiegt hatte. Sie fragte nicht
nach Einzelheiten, es genügte ihr, daß ihr gelieb-
ter Georg vor einem furchtbaren Schicksal ge-
rettet worden war.
Doch als die Zeit herankam, wo die Erwar-
teten kommen mußten, mischte sich eine fieber-
hafte Unruhe in Evas Freude. Sie fürchtete
Plötzliche Zwischenfälle und wurde von einer un-
bestimmten Angst befallen. Sie träumte von
entgleisten Zügen, Zusammenstößen auf dem
Ocean rmd quälte sich und andere nach Art jun-
ger Damen mit lebhafter Einbildungskraft, wel-
che der Erfüllung großer Erwartungen entgegen-
setzen. Die angstvolle Periode war nun vorüber.
Der Dampfer mit Allen, die sie liebte, war dem

» * Der Abgeordnete Rickert ist von
^hten Schlaganfall betroffen worden.

rfon
Klerd-k-
. Bectch^

. * Der König von Griechenland und
. . . - 6-
chö trafen in Wien ein. Der Besuch der beiden
Ersten wird in Zusammenhang mit der Frage der
Reinigung Cretas mit Griechenland gebracht.

* Es verlautet, das Londoner Cabinet
mit dem Plane um, das Parlament aufzu-
und Neuwahlen zum Hause der Gemeinen aus-
schreiben.

halbverhungert und alle Mitmenschen ängstlich
meidend, hatte immer noch eine geistige Spann-
kraft in seinem Innern gewirkt, wenn er auch
mehr als einmal fühlte, wie sein Verstand er-
schüttert war. Erst dann, als der gräßliche Ker-
ker hinter ihm lag, als er auf den wilden Wogen
des Oceans der Freiheit und der Heimath zu-
eilte, — trat eine Reaktion ein, und er verfiel
in einen Zustand von Niedergeschlagenheit, der
seinem Freund ernste Sorgen machte. Er war
nicht wahnsinnig, aber: eine plötzliche Melanctzo-
lie hatte sich auf ihn herabgesenkt, welche sich be-
sonders in einer tiefen Schweigsamkeit äußerte.
Weder die wunderbare Schönheit der Königin
der Städte am stillen Ocean noch die großartige
Scenerie des Felsengebirges erregte bei ihm einen
Funken von Lebhaftigkeit. Er antwortete, wenn
er gefragt wurde, zusammenhängend und ver-
nünftig, aber^keine Frage kam über seine Lip-
pen, und es schien ihm gleichgültig zu sein, wo-
hin sie gingen oder wie lange die Reise dauern
werde. Es »var ein schmerzlicher Anblick für
Hasmelere und Middleton. Sie hatten ihre Auf-
gabe mit Erfolg gelöst und ihren unglücklichen
Freund gerettet, und nun schien dieser das Wun-
der der Errettung nicht begreisen zu können, da-
zu seinen Gunsten den siegreichen Ausgang die-
ses schwierigen Unternehmens hcrbeigeführt
hatte.
Doch zwischen New-Pork und Liverpool hatten
sich Anzeichen von Besserung gezeigt. Viele Da-
nen waren an Bord, welche Interesse für den
stummen Engländer zeigten, der in einem ro-
mantischen Lichte erschien und ihre Neugierde
erregte. Seine wirklichen Erlebnisse wurden
natürlich geheim gehalten; aber diese scharfe Be-
obachterinnen vermutheten doch, daß ein furcht-
barer Schlag den jungen Mann getroffen habe,
und durch ihre schüchternen Beweise von Mitge-
fühl wurde Georg ein wenig aus seine Apathie
erweckt. Um die Männer kümmerte er sich we-
niger; aber die Gesellschaft von Damen schien

ausschließlich den Unterofficieren und Gemeinen
eingeräumt sind. Hiernach haben Militärbeamte
Befreiung von der Einkommensteuer weder für
ihre Pensionsbezüge, noch — solange nicht der
Fall einer Mobilmachung vorliegt — für ihr
Diensteinkommen anzusprechen. Im Falle einer
Mobilmachung dagegen bleibt das Militärein-
kommen der Militärbeamten in gleicher Weise
wie das Militäreinkommen aller sonstigen Un-
gehörigen des aktiven Heeres vom Beizug zur
Einkommensteuer befreit.
Die wirthschaftliche Lage in Baden. ' Die
vom Gr. Ministerium des Innern angeordneten
amtlichen Erhebungen über die wirthschaftliche
Lage in Baden erstrecken sich der „Südd. Reichs-
correspondenz" zufolge u. A. besonders auf fol-
gende Fragen: Ob und inwieweit ein nennens-
werther Rückgang der einzelnen Industriezweige
im Laufe dieses, Jahres bemerkbar gewesen ist;
ob und in welchen Industriezweigen dieser Rück-
gang zu Betriebseinschränkungen geführt hat;
in welchem weiteren Umfange und welchen Er-
werbsarten für den bevorstehenden Winter Ar-
beitslosigkeit zu erwarten steht, mit besonderer
Berücksichtigung der von den Arbeitsnachweisan-
stalten zu erhebenden Auskünfte; ob und in wel-
chem Umfange ausländische Arbeiter in Land-
wirthscbaft und Industrie beschäftigt sind, ob und
in welchem Umfange da wo Arbeitslosigkeit für
inländische Arbeiter eingetreten oder zu erwar-
ten ist, noch außerdeütsche Arbeiter beschäftigt
sind und welche Umstände etwa entgegenstehen,
daß an deren Stelle inländische Arbeiter einge-
stellt werden.
An den Sympathiekundgebungen für Buller
nehmen üerradikaleClub und die radi-
kalen Blätter eifrigst Theil. Der „Mor-
ning Leader" sammelt Geld für einen Ehrensäbel
für Buller. Zweifellos hat die radikale Partei
jetzt zum ersten Male einen starken populären
Wind in ihre Segel bekommen und dieHoff.
nun gen der Oppositionspartei
sind sehr gewachsen. „Daily News" sprechen die
Meinung aus, daß im Cabinet eine Partei vor-
handen sei, die zum Unterhandeln mit
denBuren bereit ist, und daß die libera-
len Führer Aussicht haben, an die Regierung zu
kommen. Dio ministeriellen Blätter verrathcn
nichts von diesen Dingen u. schweigen zum Bul-
ler - Rummel. Buller selbst schweigt vorläufig
gleichfalls und wird, wie aus einem offenbar
von ihm inspirirten Artikel des Militärschrift,
stellers Williams hervorgeht, fehr genau überle-
gen, was er thut. Er wird seine Sache im Par-
lament zur Sprache bringen lassen oder sich wäh-
len lassen und sic dann selbst zur Sprache brin-
en. Vor Allem aber wird er fordern, daß die

Illlllltg
ic RosenbosA

für
Reichsheer sind im nächsten Etat für den
zu erwarten. Unter Anderem sollen
./len Jägerbataillonen Magazingewehr-

Hafen nahe; und noch einige Minuten und sic
mußte sie Wiedersehen.
Horch! Schritte wurden hörbar: sie kamen
näher und es wurde an die Thüre geklopft.
Rasch sprang sie auf, öfnete dieselbe und lag in
Hasmeleros Armen.
„Und Georg?" fragte sie, als die erste Be-
grüßung vorüber war, „wo ist mein Bruder?"
„Er wird sogleich kommen," erwiderte ihr
Verlobter, indem er zärtlich ihr weiches Haar
zmückstrich, „wir hielten es für besser. Dich aus
eine kleine Veränderung vorzuberoiton, die mit
ihm vorgegangen ist. Ja, er ist verändert; aber
durch Deine liebende Sorgfalt und etwas mehr
Roastbeef wird er bald wieder ganz hergeftellt
sein."
„Ist er krank? O, sage mir die Wahrheit!"
rief sie.
„Nicht gerade krank, aber sehr erschüttert; er
hat so Furchtbares durchgemacht, daß er nicht da-
von sprechen mag. Alsa noch etwas Geduld!"
„Laß mich ihn sehen!" rief sie. „Wo ist er?"
„Bleibe hier, dann wird er gleich kommen,"
sagte Hasmelere besänftigend.
Sie wartete ängstlich und kummervoll, als
Hasmelere gegangen war. Bald vernahm sie
wie er flüsternde Stimmen im Hausflur, die
Thürc wurde geöfnet und ein Mann stand vor
ihr mit ausgebreiteten Armen, in die sie sich
stürzte. Sie legte ihren Kopf an ihres Bruders
Schulter und brach in einen Strom von Thränen
aus.
Zärtlich hielt sie Georg in seinen Armen,
aber er sprach kein Wort. Es gibt Augenblicke,
'wo die stärksten Herzen zu voll sind, um zu
sprechen. Zu jener Zeit, als er in seinem schreck-
lichen Gefängniß sich ein Wiedersehen, wie das
jetzige, ersehnt hatte, dann, als die Flucht ihm
neue Hoffnung verliest, und in den langen Win-
tertagen jn der Gesellschaft eines einzigen
schweigsamen Mannes und selbst nach dem Tode
dieses treuen Gefährten, allein in der Wildniß,

deutsche Kreuzer „Vineta" auf kurze Zeit
seinen Standort verlassen. Das Schift gebiebt sich
zur Einschiffung des neuen Cmnmandanten und der
Fähnriche Mr See nach St. Thomas, kehrt aber von
dort wieder nach La Guyara zurück.
Gelsenkirche«, 26. Oct. In der Zeit vom 19.
bis 26 October hat sich die Zahl derTyphusf älle
im Stadt- und Landkreise Gelsenkirchen von 1257 auf
1329 erhöht. 27 Kranke sind gestorben, 192 Per-
sonen als Genesene entlassen worden.
Nürnberg, 27. Oct. Ein zweites baye-
risches Musik je st wird Pfingsten 1993 hier
stattfinden.
x Antwerpen, 25. Oct. Jn hiesigen Börsen-
kreisen hält man trotz aller Sympathie mit den
Buren den geplanten Boycott der engli-
schen Schiffe für aussichtslos. Jn der be-
vorstehenden todten Saison würden sich stete
Arbeitskräfte finden u. schlimmstenFalls würden
die Engländer eigene Arbeiter kommen lassen.
Die socialistischen Hafenarbeiter planen ein gro-
ßes Meeting für ihr Projekt.
London, 26. Oct. Chamberlain er-
klärt in einer Rede, die den Buren angebotenen
Bedingungen waren günstiger als irgend welche,
die je einem besiegten Feinde angeboten wurden.
Da die Bedingungen abgelehnt worden seien,
müsse der Krieg zu Ende geführt werden. Die
Regierung gestehe ihren Jrrthum über die Dauer
des Krieges und bewundere die Zähigkeit der
Buren, aber England müsse dieser Zähigkeit die
gleiche Entschlossenheit entgegensetzen. Die Bu-
ren verlangten eine größere Unabhängigkeit als
zuBeginn deSKrieges. DieseBedingungen könnte
die Regierung nun nicht gut annehmen. Jetzt
komme die Zeit, wo es gelte, strengere Maßre-
geln anzuwenden, um die Guerillabanden zu be-
kämpfen. Wenn diese Zett herangekommen sei,
werde die Regierung Präcedenzfällc für alles,
was sie thun werde, aus dem Vorgehen jener
Nationen finden, welche jetzt diese Barbarei und
Grausamkeit verurtheilen. Wer sie werde sich
nie dem nähern, was diese Nationen in.Polen,
im Krimkricg, in Touking und im Krieg
18 7 0 gcthan hätten. Die Regierung cholle
nicht davor zurückschrccken, vom Lande weitere
Opfer zu verlangen,, wenn es. nöthig werde. Die
militärische Lage biete aber keinen Grund zur
Besorgniß.
London, 26. Oct. Ter einzige praktische
Punkt in Chamberlains Rede ist die Anzeige,
daß die Zeit für noch schärfsreMatz r e -
geln im Interesse „höherer Mensch-
lich k e i t" gekommen sei. Sonst war die Rede
eine lange Kette seiner üblichen Verdrehungen
und Schimpfereien. — Die Erregung über
Bullers Maßregelung wächst immer

NE
üklÄ Heilungen in einer Stärke von je 70 Mann und
Eingang Pferden beigegeben werden.

- , Lokal-Anzeiger kommt i« jedes Aairs i» Keidelverg und hat dir größte Verbreitung in de« Ortschaften der Amgekung. "DG
- ^scheint täglich Bormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich AV Pfg„ mit dem »Jllustrirten SonntagLblatt* monatlich 40 Pfg. incl. Trägerlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich L Ml. ohne Bestellgeld.
> Anzeiger»: die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 3v Pfg. Eratisverbreitung durch Säulenanschlag.

Die Grosch. Steuerdicrktion in Karlsruhe er-
läßt zu § 16 Abs. 3 der Vollzugsverorduung
zum Einkommensteuergesetz folgende Erläuter-
ung: Die unteren Militärbeamten stehen zwar
nicht im Officiersrange, zählen ober doch nicht
zu den Angehörigen des aktiven Heeres, bezw. zu
den Militärpersonen aus der Klasse der Unter-
officiere undGemeinen im Sinne des Art. 6 Ziff.
3 und 4 des Einkommensteuergesetzes. Demge-
mäß stehen ihnen (ebnso wie den höheren Mili-
tärbeamten) diejenigen Steuerbefreiungen nicht
zu, welche nach den erwähnten Gesetzesstellen

>. * Der Sultan beabsichtigt, eine außerordent-
Gesandtschaft zum Zaren zu entsenden, um
Am M ersuchen, im türkisch-französischen Conflict
' intervenieren.

h * Dem Führer der Socialisten im Haag wurden
auswärtigen Socialisten 10,000 Gulden zur Un-
^Pützung der Boycott-Bewegung gegen
englische Handelsmarine zur Ver-
eng gestellt.

ZFH -
s * Der König von Griechenland Uni
M., Abendi ketzerst Michael Nikolajewitsch von Rust
Räumen oc>si-
l
Lbend
)er freundliä

* Zu Ehren des Prinzen Adalbert fand
Konstantinopel eine glänzende Truppenschau statt,
^cher der Sultan und der deutsche Botschafter bei-
ahnten.

mehr. Jn Exeter wurde eine enthusiastische Pro-
testversammlung abgehalten. Eine Massenver-
sammlung in Hydepark ist geplant, für ein
Ehrengeschenk (!) wird gesammelt.
-if- Loudon, 25. Oct. Zwei Vorstands-Mitglie-
der des holländischen Hafenarbeiter-Verbandes sind
hier zwecks Unterhandlung über die Boycottir-
ung der englischen Handelsschiffe ein-
getröften.
IV Oedewburg, 26. Oct. Der Präsident des
Directionsratbes der fallirten Bank, Kaufmann Jo-
hann Rutz, ist gestern in Untersuchungshaft
genommen worden.
IV Konstantinopel, 25. Oct. Der Sultan
drückte dem deutschen Kaiser telegraphisch
seinen Dank und den der Bevölkerung für das
anerkennenswertste Verhalten der Osficiere und
Mannschaften der „Charlotte" während des
Brandes in Kum-Kapu aus. 8 Osficiere und
90 Mann erhielten die Rettungsdenkmünze.
vv Nerv-Uork, 25. Oct. Eine große Goldent-
deckung ist laut „Frkf. Ztg." in der Nähe von
Pueblo im Staate Colorado gemacht worden.
IV Philadelphia, 25. Oct. Jn einem Möbel-
geschäft in der Marktstraße, einem großen neunstöcki-
gen Hause, wo Huirderte von Männern und Frauen
beschäftigt find, brach Grotzfeuer aus. Die
Flammen verbreiteten sich so schnell, daß die meisten
Personen, die aus dem Hause sich flüchten konnten,
sogar von den Rctrungsleitern abspringen muhten.
Von den 320 in den Werstätten beschäftigten Perso-
nen, meistens Frauen, sind 19 ums Leben ge-
kommen. Viele erlitten Verletzungen. Die mei-
sten Unglücksfälle ereigneten sich beim Herabspringen
aus den Fenstern und von der Rettungsletter, die
von den aus den Fenstern herausschlagenden Flam-
men getroffen wurde. Es sollen 24 Personen getödtet
worden sein; der Materialschaden wird auf 1,500,000
Dollars berechnet

(Nachdruck verboten.)
A»g' m Ange, Zahn m Jahn.
Roman von Karl Eden.
(Fortsetzung.)
fM-Sie fürchten, ich werde eine Scene machen?"
sic. „Hallen Sie mich nicht für so schwach."
>,d» '.'Knser aller Freund hat recht", sagte Alfred,
lst besser. Du bleibst ruhig hier! Wir werden
HA nicht lange warten lassen, und ich glaube,
" wird es so am angenehmsten sein."
hll Die beiden Männer eilten fort, und Eva
i^fd^allein zurück. Die Minuten erschienen ihr
lj< Stunden und ihre Aufregung wuchs. End-
yj/ schlug cs elf Uhr. „Nun müssen sie in we-
Minuten hier sein," dachte das Mädchen.
hMr nicht eine Droschke vor dem Hause vor?
Hy?' da kommen ja schon Schritte die Treppe
ftA'f!" Doch nein, es war ein Jrrthum; es
v?8 Mittag und sie mußte noch immer warten
hsi^orten — warten. Sie blickte auf die Straße
stby . auf den Menschenstrom, der rastlos Vor-
ths eilte, ebenso rastlos wie die Gedanken, die
durch den Kopf sausten. Es war fast ein
vergangen, seit sie von Haslemere Abschied
vftowrnLn hatte und er zu einem Unternehmen
sjy das fast unmöglich schien. Bisher hatte
gy-aur unbestimmte Vorstellungen von Sibirien
sxsAdt- jetzt aber, nachdem sie vieles darüber ge-
hatte, erkannte sie erst die Unermeßlichkeit
djA-' weiten Gebietes. Wie konnte er hoffen, in
ungeheuren Wildniß ihren Bruder zu fin-
tzft-Sie hatte von ihrem Bräutigam mehrmals
tyftfte von verschiedenen Orten erhalten, den letz-
lü auZ Nikolajewsk, als Hasmelere rmd Midd-
im Begriff waren, in der Dampfschaluppe
de,-, "Mur hinauszufahren. Der Lord hatte un-
sjy?agt und heiter geschrieben, wie immer; aber
doch, daß auch vor ihm sich jetzt außer-
Gütliche Schwierigkeiten aufthürmten. Bach

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chattet.
IskstanV;
 
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