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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 280 - No. 289 (29. November - 10. December)
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Heidelberger

28. Jahrgang.

Anlage ca. 750V.

Ko Kal,Anzeiger

Aeuer Heidelberger Anzeiger

Mittwoch, den 4. JecemVer

Geschäftsstelle.- Telephon 125.


^MSSW^-AUZSM^M»

Gkschrftrstelle: Hauptstraße 48
(Eingang Brunnengasse).

SB^ Der LoSak-Anzeiger kommt in jedes Kans in Keidewerq «nd hat die größte AeröreUung in den Hrtschasten der Zlmgeöung. 'MG
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Postzeitungsliste No. 3306-

i
Zweigstelle: G. Geisendörfer
Untere Neckarstraße 17.

Vas veuelte.
* Der Kaiser verlieh dem Erzherzog
Ferdinand Karl von Oesterreich den Schwar-
ten Adlerorden.

* Die Kaiserin-Wittwe von Ruß-
land ist von Gmunden über Wien nach Petersburg
^gereist.
* Beim Deutschen Kronprinzen war
'nfolge eines akuten Magen- und Darmkatarrhs
Katarrhalische Gelbsucht ausgetreten. Das Bc-
unden des Prinzen erfordert noch einige Zeit Ruhe
Und Schonung
* Miß Stone und Madame Zilka, die seit
Zagerer Zeit von makedonischen Räubern gefangen
gehalten werden, befinden sich wohlbehalten
"n Kloster Rilo.

* Die Feier der Krönung des Königs
on England ist auf den 26. Juni 1902 fest-
gesetzt.

* Infolge eines Zusammenstoßes der
Dampfer Cleopatra vom österr.-ungar. Lloyd und
^ongo Francais von der Mcssagcrie vor Alexandrien
>ank die Cleopatra.
* Die chinesischen Regierungsirup-
^e n sind von den Boxern im Nordosten der Provinz
^ichili geschlagen wurde»

London, 3. Dec. Kitchener meldet
^us Prätoria vom 2. Tecember: Wie die
^rschiedenen englischen Truppenabthcilungen
^richten, sind in der vergangenen Woche 32 Bu
^n gefallen, 18 verwundet, 256 gefangen, 15
^gaben sich. Die Generale Bruce Hamilton,
^Pcnce und Plumer marschieren gegen den
oeind im Ermelobezirk. Methuen hatte am
25. November in Westtransvaal einen kleinen
Zusammenstoß mit Burentruppen. Die Buren-
^Mmandos im Südwesten des Oranjcfreistäa-
wurden durch Gefangennahme einiger kleiner
^btheilungen beträchtlich verringert. French
gerichtet, seine Truppen brachten im Nordwesten
Kap - Colonie den Schaaren Myburgs und

Fouche's schwere Verluste bei. Diese sind jetzt
sehr zerstreut. Im Südwesten ist das Commau-
do THeron mit geringen Streitkräften süd-
wärts durch die, an der Eisenbahn nach Clain-
william stehenden englischen Abtheilungen hin-
durch entwischt. Man ist ihm auf den Fersen.
IV Kalkutta, 3 Dec. Die inWaziristan
an der indischen Grenze ansässigen Machsuts
hatten kürzlich Raubzüge auf britisches Ge-
biet unternommen. Es wurden schon in voriger
Woche vier leichte Truppenabtheilungen von
900 bis 1500 Mann gegen Waziristan entsandt
und machten nach kurzem Kampfe 192 Gefan-
gene. Die Verluste der britischen Truppen be-
tragen 45 Mann. Nunmehr ist eine ganze Bri-
gade von 4 Regimentern der Eingeborenen-Jn-
fanterie und Cavallerie mit 4 Geschützen zur
Verstärkung der die Grenze von Warziristau
deckenden Truppen nach Tank abgegangen.
W Washington, 3. Dec. Der Congreß
wurde gestern Mittag (wie bereits gemeldet. D.
Red.) im Repräscntantenhause eröffnet. Zum
Sprecher wurde Henderson gewählt. Der Schatz-
secretär Gage berichtete über die nach dem Vor-
anschlag in dem mit dem 30. Juni 1903 endigen-
den Etatsjahr erforderlichen Gelder',, deren
Summe 610 827 688 Dollar beträgt.
W Washington, 3. Dec. Der Kanzler der
französischen Botschaft stellte den Präsidenten
der Panama ° Kanal - Gesellschaft
Sutin gestern Roosevelt vor. Hutin übergab dem
Präsidenten ein officielles Angebot der Pa-,
nama - Gesellschaft, ihr Eigenthun» u. ihr Recht-
den Vereinigten Staaten abzutreten und die
Darstellung der Vortheile, welche sich durch die
Wahl der Panamalinie für den Jsthmus-Kanal
ergeben würden.
Newyork, 8. Dec. Bei der Löschung der Fracht
des Dampfers „Palatia" wurde der „Frkf. Ztg." zu-
folge, ein Mann in einer Kiste einge-
nagelt gefunden. Er war in Folge von Hunger
und Durst bewußtlos. Er hatte fünfzehn Tage
in der Kiste zugcbracht. Der Manu heißt Johann
Beck und ist aus Budapest.

politisches.
Aus dem Rcichshaushaltsetat. Im Etat
für die Expedition nach Ostasien für

1902 wird noch bemerkt: Deutschland läßt an
den im Schlußprotokoll vorgesehenen Plätzen
Tschilis sowie in Shanghai kleinere Besatzun-
gen, da nach der Ansicht sämmtlicher Mächte
das Verbleiben solcher im Interesse des Schutzes
der Fremden und der weiteren Consolidirung
der Verhältnisse sowie für den etwa nöthigen
Druck bei den noch bevorstehenden Ausführungs-
verhandlungen geboten ist. Ob China den
übernommenen Verpflichtungen des Schutzes der
Ausländer voll zu entsprechen vermag, könne
erst eine gewisse Beobachtungszeit lehren, obgleich
kein Grund vorliegt, an dem jetzigen guten Wil-
len der chinesischen Regierung zu zweifeln. Zur
Zeit ist es nicht bestimmbar, wie
lange deutsche Besatzungenin Chi-
na bleiben müssen. Jedenfalls ist beab-
sichtigt, dort nicht länger und nicht mehr Trup-
pen zu halten, als der Schutz unserer Interessen
unbedingt erheischt. Bezüglich der 1902 fälli-
gen erstmaligen Zahlung Chinas wird bemerkt,
dieselbe umfaßt 10 908 000 Marr Zinsen und
506 824 Mark Amortisation. Der Antheil
Deutschlands an der 450 000 000 Taels betra-
genden Gesammtentschädigung ist 90 Millionen
Taels. Von den 39 558 824 Mark betragenden
Ausgaben des Etats entfallen auf das Heer
26 191 000, Marine 1 150 000, Entschädigun-
gen Privater und Gesellschaften 11 504 824
Mark. Wiederherstellung des Gesandtschafts-
gebäudes in Peking 47 000 Mark. Letztere 2
Posten aus Chinas Zahlung.
I» England ist die Verstimmung über die
Erfolglosigkeit der Kitchener'schen Kriegsopera-
tionen in Südafrika eine so ernste und allge-
meine geworden, daß sich die der Regierung nä-
her stehenden Blätter garnicht genug thun kön-
nen in der Aufzählung von Gründen, weshalb
die Dinge so und nicht andere stehen. Die „Ti-
mes" meldet jetzt aus Prätoria, man habe sich
bezüglich der Stärke der noch im Felde befind-
lichen Burentruppen lange Zeit einer verhäng-
nißvollen Täuschung hingegeben. Es ständen
thatsächlich noch 70 Commandos von je 50 bjs
400 Mann unter den Waffen, die auf alle Ge-
biete des Kriegsschauplatzes gleichmäßig ver-
theilt seien. Dagegen seien die englischen Streit-
kräfte in Südafrika bei Weitem nickst so hoch, als
in England allgemein angenommen werde. Die
Diertelmillion Soldaten, die dem Lord Kitchener
zur Verfügung gestanden hatte, sei im Laufe der
Zeit auf nur 45 000 Mann horabgcsunken. Es

liegt eigentlich kein stichhaltiger Grund vor, an
diesen Angaben der Londoner „Times" zu zwei-
feln. Treffen sie aber zu, dann würde sich das
Verhältniß der Buren zu den englischen Trup-
pen etwa wie 1 zu 3 stellen. In diesem Ver-
hältniß nehmen es die Buren schon auf mit den
Engländern.
Die Unzufriedenheit in den Reihen der eng-
lischen Soldaten in Südafrika ist groß, aber sie
ist auch berechtigt. Denn Verpflegung und Be-
handlung der Soldaten sind schlecht. Meist
machen diese ihren Gefühlen mit gemeinen, sub-
ordinationswidrigen Schmähreden gegen ihre
Officiere Luft, wie: „Diese dummen Kerle sau-
fen Champagner und fressen Delikatessen, wäh-
rend wir ewig von schimmeligen Bisquits und
dreckigem Wasser leben müssen! Dabei stehen
wir schon längst über unsere Dienstzeit gegen
einen unsichtbaren Feind im Felde, dein uns un-
sere blödsinnigen Führer auf Gnade und Un-
gnade verfallen lassen!" Daß solche Reden aus
dem Munde von Soldaten kommen können, ja
sonder Scheu den Officieren ins Gesicht gesagt
werden, daran tragen die meist blutjungen
Gecken unter den Leutnants, denen es nie und
nimmer einfällt, auch einmal Noth und Ent-
behrung mit dem Mann zu tragen, wohl die
meiste Schuld. Und daß die Officiere, um den
zielenden Burenaugen als solche nicht mehr so
leicht kenntlich zu sein seit anderthalb Jahren
etwa, den Säbel und jedes hervorstechende Er-
kennungszeichen abgelegt haben, dafür aber ein
Gewehr und statt des Säbels nur ein kleines
Stöckchen führen, ist ebenfalls nickst dazu ange-
than, den Respekt vor dem Officier zu erhöhen.
Das Allerschönste aber ist, daß sich die Officiere
bei drohender Gefangennahme ihrer Abtheilung
das einzige, kleine Abzeichen, das sie noch kennt-
lich macht, vom Kragen reißen und sich unter
die Leute mischen, um wie diese von den Buren
wieder, nach Hause geschickt zu werden. Daß
Officiere von ihren eigenen Leuten erschossen
werden, wenn sie sich deren Uebergabe wider-
setzen, ist alltäglich. Die Belege für diese Meu-
chelmorde liefert fast jeder Gefechtsbericht. Die
Zahl der gesichteten Officiere ist nämlich immer
noch unverhältnitzmäßig groß, trotzdem sie für
die Buren als solche gar nicht mehr kenntlich
sind. Tommy hilft eben selbst mit.

Unfrchtbcrrre Käöen.
Roman von Reinhold Ortmann.
H (Fortsetzung.)
Daß auch Frau Matrasch das Gespräch
fischen Paula und den Herrn zu hören
^wischte, sagte sie nicht, aber es war jedenfalls
ohne eine ganz bestimmte Absicht geschehen,
sie die Beiden in das von dem Empfangs-
glon nur durch eine leichte Bretterwand
?^rennte Cabinet geschickt hatte. Man mußte
^ drinnen seine Stimme schon bis zum leisesten
Pustern dämpfen, wenn ein im Nebenraum Be-
^dlicher nicht jedes Wort der Unterhaltung
^rnehinen sollte. Paula hatte von diesem Um-
land entweder keine Kenntniß, oder sie erwar-
nicht, daß der fremde Mann, den sie zum
Mfen Male in ihrem Leben sah, ihr wichtige Ge-
Almnisse anvertrauen würde. Denn statt ihn zur
Erficht zu mahnen, ersuchte sie ihn in ziemlich
Ehlern und zurückhaltendem Tone, ihr den
ökeck feines Besuches mitzutheilen.
... Er räusperte sich, wie wenn es ihm schwer
sllde, die rechte Einleitung zu finden. Dann
sagte er:
-V, „Lassen Sie mich gerade heraus sprechen,
^äulein Förster! Ich bin gekommen. Ihnen
.dienDienst zu erweisen, für den Sie mir, wie
hoffe, dereinst Dank wissen werden."
„Einen Dienst? — Sie — mir? Darf ich
.scht vor Allen» erfahren, mein Herr, mit wem
die Ehre habe?"
y) «Ich heiße Crafton. Sie haben meinen
noch nicht gehört — nicht wahr?"
»Ich erinnere mich allerdings nicht."
x . »Nun, es wäre immerhin möglich gewesen,
t K Sie ihn aus einem Briefe der Frau Eich-
et erfahren hätten. Ich habe nämlich seit eini¬

gen Wochen das Stübchen als Miether inne, das
früher von Ihnen bewohnt wurde."
Die gemessene Zurückhaltung in Paulas Be-
nehmen verwandelt sich plötzlich in ein lebhaf-
tes, etwas ängstliches Interesse.
„Und Sie haben mir einen Auftrag auszu-
richten?" fragte sie rasch. „Es hat sich doch nicht
etwas Schlimmes ereignet?"
„Nein — nein — Sie dürfen ganz unbe-
sorgt sein. Und ich habe auch keinen Auftrag,
sondern bin aus eigenem Antriebe ge-
kommen. Es wäre nur lieb, wenn vorläufig
weder der Doctor, noch seine Mutter etwas von
meinem Besuche bei Ihnen erführen."
„Aber unter solchen Umständen begreife ich
nicht-"
„Ich komme schon dazu, es Ihnen zu er-
klären. Sie hegen die Absicht, in naher Zu-
kunft Deutschland und Europa zu verlassen?"
>„Hat man Ihnen erzählt?"
„Es war vor einigen Tagen in meinem
Beisein davon die Rede. Frau Eichrodt sagte
ihrem Sohne, daß Sie ihr von einer solchen Ab-
sicht geschrieben hätten."
„Nun ja, ich habe begründete Aussicht, eine
Stellung als Erzieherin in Buenos-Aires zu er-
halten. Darf ich fragen, Herr Crafton —- —"
„Was mich das angeht, wollen Sie sagen?
Und ich müßte Ihnen darauf eigentlich antwor-
ten: Nichts. Aber dann hätte ich natürlich
auch nicht hierher zu kommen brauchen. Und so
muß es wohl ein Interesse für mich haben. Ich
suchte Sie auf, mein liebes Fräulein, weil ich
Sie dringend bitten möchte, von Ihrem Vor-
haben abzustehen — um Ihrer selbst willen und
aus Rücksicht auf einen Anderen, den Sie durch
einen solchen Schritt sehr unglücklich machen
würden."

Paulas zartes Gesichrchen war urplötzlich
wie mit Blut übergossen.
„Ich verstehe Sie nicht, Herr Crafton."
O, ich denke. Sie wissen recht wohl, wen
ich meine. Und wenn Sie den Doctor Eichrodt
hätten sehen können in dem Augenblick, als er
von Ihrer Absicht erfuhr, so würden Sie es
auch gar nicht mehr übers Herz bringen, sie aus-
zuführen."
Das junge Mädchen trat um einen Schritt
zurück und erhob mit einer stolzen Bewegung
das Köpfchen.
„Wenn Herr Doctor Eichrodt für gut be-
funden hat, mir das durch Sie sagen zu lassen,
so antworten Sie ihm-"
Aber William Crafton ließ sie nicht aus-
reden.
„Sie sind im Jrrthum, Fräulein Förster!
Er hat mir niemals auch nur mit einem ein-
zigen Wort von Ihnen gesprochen, und es ist
ihm nicht eingefallen. Ihnen durch mich eine Be-
stellung machen zu lassen. Wenn ich Ihr Her-
zensgeheimniß kenne, so habe ich diese Kenntniß
lediglich einen» Zufall zu danken. Und ich hoffe
Sie weisen mir nicht gleich die Thür, wenn ich
Ihnen freimüthig beichte, wie ich es erfuhr."
Beschämt und verwirrt hörte Paula nun
aus seinem Munde, daß er ein Ohrenzeuge ihrer
letzten Unterredung mit Walter gewesen war.
Es wäre Thorheit gewesen, ihn jetzt noch glau-
ben machen zu Wollei», daß er sich in einem Jrr-
thum befinde. Seine unerbetene Einmischung
in ihre zartesten Angelegenheiten aber und die
täppische Art, wie er die schmerzlichste Wunde
ihres Herzens aufgerissen hatte, ließen eine
heitze Regung des Unmuths in ihrer Seele auf-
wakm.
„Ich will kein Urtheil über Ihre da-

malige Handlungsweise fällen, daß Sie sich jetzt
von einer wohlwollenden Absicht leiten lassen.
Aber ich muß Sie nun doch bitten, es bei dem
bewenden zu lassen, was Sie bisher gethan.
Weder von Herrn Doctor Eichrodt, noch von
mir dürften Sie Dank erwarten für eine weitere
Theilnahme an unserem Geschick."
Sie mußte annehmen, daß er nach einer so
unzweideutigen Zurückweisung seinen Besuch als
beendet ansehen würde; aber er schien weder ge-
kränkt, noch eingcschüchtert, und blieb ruhig an
seinem Platze.
„Ich konnte diese Aufnahme voraussehen,
denn mein Beginnen muß Ihne»» naturgemäß
als eine ungeheure Dreistigkeit erscheinen. Wer
ich bitte Sie trotzdem, mich zu Ende zu hören.
Wem» Sie das Weltmeer zwischen sich und Herrn
Doctor Eichrodt lege»» wollen, geschieht es doch
nur, weil Sie ihn» damit auch die letzte Hoff-
nung zu nehmen beabsichtigen. Und Sie thäten
recht daran, falls Sie wirklich ausgehört Härten,
ihn zu lieben. Ist es aber nur die Rücksicht auf
seine Pflichten als Ernährer der Familie, die
Sie zu solchem Opfer veranlaßt, so dürfen
sie es nicht bringen. Denn diese Pflichten wer-
den, wie ich hoffe, bald von seinen Schultern
genommen werden."
„Und wie sollte das geschehen?"
„Wollen Sie mir versprechen, vorläufig als
em Geheimniß zu bewahren, was ich Ihnen an-
vertraue?"
„Wenn ich mich damit gegen Niemand ver-
sündige, Herr Crafton —"
„Nun denn — ich selbst Lii» es, der ihn von
jener schweren Last befreien will."
„Sie? — Ja, Sie glauben doch nicht etwa,
daß Frau Eichrodt, die ihren Gatten so innig
betrauert, sich entschließen könnte —"
 
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