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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 270 - No. 279 (18. November - 28. November)
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1901.

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AttMse ca. 7800

Neuer? Heidelberger Anzeiger


1SS1.

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MMmsch, den 20. WrsvemSer'

Postzeitungsliste No. 3306»

Geschäftsstelle: Telephon 125.


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Orte drei
um. Der

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2»eigsteH«: «. «etsesdörfer
Untere Neckarstrabe 17.

* Venezolaner und Columbier vcr-
. ! cm der Grenze
. dreiwöchentlichen Waffenstillstand

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' Der bisherige Gesandte in Luxenrburg von
/chirschky wird als Nachfolger des zum Bot«
^fter in London ernannten Gesandten in
^inburg. Graf Wolf-Metternich, bezeichnet.

Prinz Tschun sprach bei der deutschen
Isandtschaft in Peking vor; in der Unter-
Mg zeigte es sich, daß seine Reise ihn mit fort-
^rittlichen Gedanken erfüllt hat.
* Das Stadtverordneten -Colle-
'Um in Dresden nahm einstimmig eine scharfe
^oteistkundgebung gegen Chamberlain an.

ren Bestand auf, wie noch nie seit Uebergang Zum
Staatsbahnbetrieb.
Leipzig, 19. Nob. Der Directvr des Bank-
vereins Zörbig bei Bitterfeld hat sich in einem be-
nachbarten Gehölz erschossen.
Chemnitz, 18. Nov. Heute Morgen kamen bei
einem Grotzfeuer in einem benachbarten
Kinder im Alter von 1, 4 und 7 Jahren
Vater derselben wurde schwer verletzt.
Sagau, 19. Nov. Der Landbriefträger Müller
tödtete gestern Vormittag die 60 Jayre alte Christiane
Reimann in Deitenbach durch Beilhiebe und beraubte
sie sodann. Der Raubmörder wurde sofort verhaftet.
L> Brüssel, 19. Nov. Präsident Kr ü-
ger hat in Hilversum den Adjutanten
Bothas Namens Müller empfangen. Der-
selbe hat Krüger sehr wichtige Schriftstücke
überreicht, u. A. den Bericht über die Beschlag-
nahme einer großen Anzahl englischer Pferde
in der Nähe von Kapstadt.
IV Brüssel, 19. Nov. Nach Privatdepeschen
aus London sind die Frau des Präsidenten
Steijn und ihre 5 Kinder ohne jede Be-
gründung aus Afrika deportirt und nach
Europa eingeschifft worden, obwohl ihr Ge-
sundheitszustand sehr erschüttert sein soll.
8 Londo«, 19. Nov. Nach Meldungen aus
Kapstadt hat Detuct mit einer Streit-
macht von 6000 Mann die Offen-
sive ergriffen.
Id London, 19. Nov. Nach einem Telegramm
aus Prätoria haben die Buren seit dem 7.
November, wie Lord Kitchener berichtet, All
Todt«, 16 Verwundete und 91 Gefangene ge-
habt. Die englischen Verluste belaufen
sich in der gleichen Zeit aus 205 Todte, 228 Ver-
wundete und 10 Vermißte. Die gefangenen
Engländer sind sämmtlich wieder zurückgeschickt
worden.
London, 19. Stob. Das 21. Lanzenreiter-
Regiment. welches die berühmte Attacke in Om-
durman mitgemacht hat, erhielt Befehl, sich zur
Abfahrt nach Südafrika bereit zu halten.
ld Rotterdam, 19. Nov. Der holländische
General » Consul in Prätoria, Nieuwen-
huis, ist nach Holland zurückgekehrt. Vor
seiner Abreise von Prätoria war der Consul
Gegenstand einer großen Kundgebung. Seine
Mittheilungen lassen die Zukunft der B u -
reningünstigem Lichte erscheinen.

»interbau.
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bekannt, denn mit einem unartikulirten Ausruf
deS Aergers schob sie den Brief bei Seite, als ob
sie ihn überhaupt nicht lesen wollte. Wer als
sie dann auf dem. Sopha saß und in einem abge-
griffenen Leihbibliothek^ - Bande blätterte, kehr-
ten ihre lHedanken doch offenbar immer zu dem
unvollkommenen Schreiben zurück, bis sie zuletzt
mit einer ruckartigen Bewegung darnach griff
und den Umschlag anstrennw.
Eine dunkle, flüchtige Rothe, die Röths eines
heftigen Zornes, stieg ihr ins Gesicht, während
sie las, und halblaute, abgerissene Worte, die
fürwahr nichts weniger als schnieichelhaft für
den Absender waren, kamen von ihren Lippen.
Der Brief aber lautete:
„Liebe Bertha!
Schon wiederholt habe ich Dich gebeten, dem
unwürdigen Verhältniß ein Ende zu machen, das
jetzt zwischen uns besteht, und mir statt der mo-
natlichen Unterstützung eine größere Summe zu-
kommen zu lassen, die meine Zukunft ein für
allemal sicherstellt. Die Gründe für ein solches
Verlangen habe ich Dir oft auseinander gesetzt.
Ich zweifle nicht, daß Du die monatlichen Zahl-
ungen auch weiterhin pünktlich leisten wirst, und
da ich keine großen Ansprüche mehr mache, reicht
der Betrag ja auch hin, mein Dasein zu fristen.
Wer wir sind alle sterblich, und obwohl ich Dir
von ganzem Herzen ein langes und glückliches
Leben wünsche, muß ich doch mit der Möglichkeit
rechnen, daß Du vor mir von dieser Erde abge-
rufcn werden könntest. Was soll dann aus mir
werdest? Mein gelähmter Arm und meine Kurz-
sichtigkeit, die sich immer mehr verschlimmert,
machen mich, völlig erwerbsunfähig und "ohne
fvrnide Hilfe würde ich mich bald auf die öffent-
liche Wohlthätigkeit angewiesen sehen. Es da

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politisches.
Ein falscher Sühncpriuz? Auch das noch!
Als die chinesische Regierung sich so auffallend
willig fand, einen Prinzen zur Abbitteleistung
nach Berlin zu schicken, erhoben wir die Frage,
ob man sich denn auch sicher sei, daß sie uns
einen wirklichen Prinzen und nicht eine beliebige
untergeordnete Persönlichkeit senden würde.
Jetzt, nachdem der „Sühneprinz" Tschun wieder
in Peking ist, verzeichnet der „Reichsbote", zu-
nächst allerdings nur als Curiosum, eine Muth-
maßung, die hier und dort im Kreise gerade von
Männern, die in China selbst gelebt haben und
mit Land und Leuten vertraut sind, aufgctaucht
sein soll: nämlich die fast unglaubliche Annahme,
der in Europa eingesührte Prinz-
Ts ch u n w ar e g a r n i ch t d c re ch t e B rü-
der des Kaisers Kwangsü, sondern
ein untergeschobener Doppelgänger gewesen. EL
sind nach dieser Richtung zwei Punkte ausge-
fallen. Erstens, daß unser Prinz Tschun von
dem ihn überall führenden bezw. bevormunden-
den neuen chinesischen Gesandten öfters in einer
Weise behandelt worden ist, die mit den fast
göttlichen Ehren, die in China der Bruder des
Kaisers als „zweiter Kaiser" genießt, in schrof-
fem Gegensätze stand, und sodann die Hautfarbe
des Prinzen, das gewölMiche chinesische Volks-
gelb, während die hohen Mandschus durch ihre
Rassc'nvererbung, den säst stehenden Aufenthalt
in geschlossenen Stuben eine viel lichtere, feinere,
etwas kränkliche Färbung besitzen sollen."
Ten Proteste» gegen Cyarnbcrtain will sich
nun auch der Reichskanzler anschließen. Wie schon
mitgetheilt, hat Gras Bülow die Absicht, sich im
Reichstage „bei gegebener Gelegenheit" — also
Wohl beim Etat — über die ungehörige Aeußer-
ung des Ministers Chamberlain auLxusprecheu.
Dgs wird dann nur ein wenig p»8t test um
kommen. — Einer Meldung aus Dresden zu-
folge findet dort auf Antrag zahlreicher Mit-
glieder des Stadtverordneteneollegiums eine au-
ßerordentliche öffentliche Sitzung dec Stadtver-
ordneten statt, auf deren Tagesordnung als ein-
ziger Gegenstand der Veschlußvorschlag zn einer
Protesterklärung gegen Cham-
berlain steht.
Der Ehcschcidnngsproceß des Gros-Herzogs
von Hessen wird vor den ordentlichen bürgerlichen
Gerichten verhandelt werden. Aus Darmstadt

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schreibt mau in dieser Angelegenheit noch: der
Großherzog wird dieses Mal seinen Geburtstag
am 15, ds. Mts. nicht in Darmstadt oder Co-
burg, sondern aus einem seiner Jagdschlösser
verleben. Nach diesem Entschluß darf man wohl
die friedliche Beilegung der schwebendeu Ehe
streitigteiten als ausgeschlossen betrachten. Die
hessische Bevölkerung steht der großen Mehrzahl
nach in dieser peinlichen Affäre auf Seiten des
Großherzogs, dem sich die volle Sympathie zu-
wendet. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen
ist eine jugendlich t-rastvolle Erscheinung, ein
Bild ernster, in sich gefesteter Männlichkeit. Sein
Sinn richtet sich nicht nur auf die Praktischen
Fragen der Regierung, an die er als durchaus
moderuer, vorurtheilsloser Mensch herantritt,
sondern vertieft sich auch gern in die schönen
Aufgaben der Kunst, der er ein hochherziger
Förderer ist. Die ganze Persönlichkeit des
Großherzogs ist von einem gewissen idealen
Fluge getragen. Ob er hierfür Anerkennung
bei seiner hohen Gemahlin geerntet hat? Es wird
im Volke bestritten. Daher ist die Verstimmung
zwischen den beidenChegatten eine so tiefgehende.
Es handelt sich nicht nur um Reibungen mit
mehr oder minder ärgerlichem Wschluß, sondern
um eine innerliche Entfremdung zwischen zwei
Naturen, die einander nicht verstehen können.
Ter Großherzog hat die damalige Prinzessin
Viktoria Melitta durchaus nicht aus Gründen
der Staatsräson, sondern aus herzlicher Neig-
ung als Lebensgefährtin gewählt. Aber die
'jugMdliche Großherzogin, der es wohl auch ein
einer in ihrer nächsten Nähe weilenden mütter-
lichen Peratherin gefehlt, vermochte nicht dem
Gedamengange ihres Gemahls zu folgen. Auch
in Darmstadt hat die Großherzogin sich niemals
recht Wohl gefühlt; das lebhafte süddeutsche
VolkSthum lzat ihrer kühler angelegten Natur-
nicht recht zugcsagt. Eine volle Popularität
hat die Großherzogin hier niemals besessen.
Nachdem-.sich, die oft ausgedehnten Trennungen
zwischen dem hohen Paare wiederholt haben,
hält das Volk den Entschluß des Großherzogs,
eine Scheidung der Ehe herbeizuführen, für be-
rechtigt und mannhaft. Die Großherzogin, die
im vorigen Jahre von einem todten Prinzen
entbunden wurde, ist übrigens bei voller Gesund-
heit. Nichts deutet darauf hin, daß sie leidend
sei und der Schonung bedürfe. Als passionirte
Reiterin zeigte sie sich früher fast täglich hoch zn
Roß.
hin mit mir kommen zu lassen, ist gewiß Deine
Absicht nicht. Wer es giebt nach meiner Neber-
zeuguug nur ein einziges Mittel, es zu verhin-
dern. Daß Du mich in Deinem Testament nicht
mit einem größeren Kapital bedenken kannst,
weißt Du. Deine Nicht« würde dann sicherlich
Nachforschungen anstellen, die leicht genug zu dcr
Entdeckuug führen könnten, wer ich eigentlich
bin. Und dann würde man mich nicht nur wegen
Führung eines falschen Namens bestrafen, son-
dern man würde wahrscheinlich auch dahinter-
kommen, daß Du über das uackMlasseue Vermö-
gen des Baumeisters Liesing nicht verfügen durs-
test, Niest Tu selbst nicht den geringsten Anspruch
an dies Vermögen hattest. Ich würde keinen
Pfennig erhalten und vielleicht noch aus meine
alten Tage ins Gefängnis; wandern müssen.
Willst Tu mich zum Taut dafür, daß ich Dich
schonend und rücksichtsvoll behandelt habe, einer
solckM Gefahr aüssetzeu, Bertha? Und glaubst
Tu wirklich, daß ich gutmüthig oder vielmehr
dumm genug sein werde, es darauf ankommen
zu lasse»?
Nein, wenn Tu daraus gerechnet hat, so warst
Du im Jrrtlmm. Auch meine Geduld hat ihre
Grenzen, und ich werde mich diesmal nicht ad-
weisen lassen. Tenn zu den Gründeri, die ich
Dir oben ausgezählt habe, ist neuerdings noch ein
weiterer gekommen, und ich verhehle Dir nickst,
daß gerade dieser mir der triftigste ist. Das
Geld soll nicht nur meine eigene Zukunft sichern,
sondern es soll mir auch Helsen, ein altes Unrecht
wieder gut zu machen und einer braven Familie,
die einst durch meins Schuld ihr kleines Vermö-
gen verloren, den harten Kamps ums Dasein
zu erleichtern. Ich nenne komm Namen nnd .
erzähle Dir keine Einzelheiten, weil ich sehr gut
weiß, daß die Menschenfreundlichkeit nicht gerade

X UugSbnrg, 19. Nov. sPriv.-Telegr.!
Schwurgericht vernrtheilte Kneistl zum
und sprach de» Flecklbaner Rieger frei.
Berlin, 19. Nov. Der „Loc.-Anz." vsr-
^ststlicht daS Interview eines Mitarbeiters mit
Leyds, in welchem dieser erklärte, der
,kieg würde noch viele Jahre dau°
? N und die Buren seien im Stande, noch lange
Felde auszuhalten. Die Leute, die heute noch
L^bfen, hätten nichts mehr zu verlieren. Von
»^opa erwarteten die Buren keine Hilfe mehr.
Buren seien jedoch jederzeit bereit, Frieden
? schließen, wenn England ein Schiedsgericht
?sMire und ihnen zum Mindesten ihre Unab-
hängigkeit lasse.
> Berlin, 19. Nov. Die Morgenblätter melden:
Vicepräsident des Reichstages Dr. v. Frege
krankheitshalber einen sechsmonatigen Urlaub
hjH Und legte deshalb sein Amt als Vicepräsident
- Berlin, 19. Nov. Die Einnahmen dex preußi-
-jftU Eisenbahnen weisen in den letzten Monaten
starken Rückgang und einen solch nicde-

(Nachdruck verboten.)
Roman von Neinhold Orimann.
(Fortsetzung.)
Lange beobachtete Poldi den aus sehr weichen
^Vieren hergestellten Schein, drehte ihn nervös
pichen den Fingern und legte ihn wiederholt
zstAnmxn, MN ihn dann doch immer wieder aufs
l,T" zu entfalten. Dann griff er wie in plötz-
gefaßtem Entschlüsse nach dem Kaffeelöffel
o klopfte an die geleert« Tasse:
"Zahl'n!"
H Der auf solche Weise gerufene Kellner, der
n Ml Stehen ein wenig eingenickt war, hatte
tzj yur iststst so eilig, und in der Zeit, die bis zu
Erscheinen an Poldls Tische verging, an
Frau Ilonas Gatts seine Absicht insofern,
ktzsA' mit einem tiefen Athemzuge die so lange
tz-M gehaltene Note in die Brieftasche zurück-
rind statt ihrer eine andere von ganz glei-
Aussehen hervorholte.
h,-^it einer nachlässigen Handbewegung warf
vor dem Zählkellner auf den Lisch.
»Können Sie mir das wechseln?"
tz Der Gefragte besah das Papier von beiden
und schüttelte den Kopf.
iz."Heeren Sis — was für 'ne Art von Geld
das eegentlich?"
ist eine belgische Hundertfrancsnote —
'ollten Sie doch sehen!"
— so! -— Ja, Heeren Se, mir nehmen
kee Geld, das mir nicht kennen!"
^"Idl lachte spöttisch auf.

„Ja, ja, das mag Sie schon so sein. Mr
kennen ja ooch österreich'sches Geld und russisches
und englisches. Hier und da kommt sogar 'mal
'n Napol'jon vor. Uf belgisches Geld aber sin
mer nicht zugcschnitten. Haben So denn kee
anderes?"
„Freilich Wohl? — Wer ich hätt' halt gerne
den Schein da gewechselt."
„Ja, Heeren Sie, da müßten mir ooch erst
zum Bankier 'nüber schicken. Und 's is doch
wohl besser. Sie bezahlen hier mit deutschem Geld
und besorgen sich das Wechseln allcenc. EL is
gar zu viele Betrügerei b i den fremden Noten."
„So? Sind Sie vielleicht schon 'mcst mit einem
belgischenHnndsrftrancsbilleL betrogen worden?"
„Nu nee! Mir nehmen so was erst gannch
an und da können mir denn ooch nich damit be-
trogen werden — sehen Se!"
Poldl verzog sein Gesicht zu einer ironischen
Grimasse, während er den Schein wieder ein-
steckte. Dann suchte er schweigend ein paar
Nickelstücke aus seinem Portemonnaie zusammen,
warf sie aus den Tisch und ging mit herablassen-
dem Gruße von dannen.
D r i t t e s K a p i t e l.
Frau Liesing war nachdenklich und ver-
stimmt, als sie ihre im ersten Stockwerk gelegene
Wohnung betrat — so verstimmt, daß sie den
Gruß des ältlichen Dienstmädchens nicht einmal
einer Antwort würdigte. Sie entledigte sich
ihres Umhanges und ihres Hutes, um das ziem-
lich verschwenderisch, doch mit wenig vornehmen:
Geschmack ausgestattete Wohnzimmer zu betre-
ten. Ihr erster Blick streifte einen auf dem
Tische liegenden Brief, und die Unmuthsfalten
auf ihrer niedrigen Stirn wurden noch tiefer.
Die Handschrift der Adresse -— eine sehr zittrige
und ungleichmäßige Schrift war ihr offenbar

* Erzherzogin Marie Valerie von
^erreich ist von einer Prinzessin entbunden worden,
'ckter und Kind befinden sich Wohl

Ko Kal-Anzerger
S.schrfttst.lle: Hauptstraße 4ü
(Einglmz Brunnengasse).

. Aer Lekak-Anzeiger kommt i« jedes Kans i» KeidekSerg und hat die größte Verbreitung in de« Hrlschaste« »er HlmgeSung.
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ä- 272.

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