1901.
Heidelberger
Auflage ca. 7800
er
Neuer Heidelberger Anzeiger
Sarrrstag, den 23. Wovernver
Postzcituiigslifie No. 3306»
Geschäftsstelle: Telephon 125.
die
ein
Kronprinzen
dem
bedeutender
mit seinen
28. Jahrgang.
Ein
soll
Vas Neueste.
politisches.
S»ei«ftelle: «. «eisendörfe.
Untere Neckarstratze 17.
«eschiftrstelle: Hauptstraße 48
(Eingang Brunnengasse).
der
In
den
richt den mit starker Phantasie zu einer Art
bayerischen Hiesel gestempelten Kneißl zum
Tode verurtheilte, den der im Grunde recht un-
romantische Räuber trotz seiner bisher bewiese-
nen Zähigkeit schwerlich überleben wird.
Wenigstens der erste dieser Processe,
Jnsterburger Duelltragödie, vielleicht aber auch
der Wreschsner Pol-mproceß, wird noch
weiteresNachspiel im Reichstage haben. Die
Insterburger Tragödie hat die öffentliche Mein-
ung stark erregt, und diese Erregung, sowie die
Nutzanwendungen, die aus den: Jnsterburger
Vorfall gezogen werden müssen, werden seitens
der Volksvertretung zum Ausdruck gebracht wer-
den. Auch sonst sind im Reichstage, der am
Dienstag seine Berathungen wieder aufnimmt,
schon in der ersten Zeit vor Weihnachten recht
lebhafte Debatten zu erwarten. Der Kampf um
den Zolltarif, der sich bisher nur außerhalb deS
Parlaments abspielte, wird nunmehr im Reichs-
tag selbst zum Austrag gebracht werden, und
dieser Kampf wird für absehbare Zeit die parla.
mentarische Situation völlig beherrschen.
Auch eine Chamberlain - Debatte
wird man, und zwar in der allernächsten Zeit,
im Reichstage erwarten dürfen. Es ist bekannt,
daß die anmaßenden und ungehörigen Bemer-
kungen des englischen Colonialministers über die
deutsche Kriegsführung in den Jahren 1870—71
im Reichstage zur Besprechung gebracht werden
sollen. Herr Chamberlain ist unterdes um
einen Schritt retirirt, und er hat, wobei er sich
erneute ungehörige Bemerkungen zu Schulden
kommen ließ, seine Aeußerungen auf ein Miß-
verständniß-Hurückzuführsn versucht. Geschickt ist
dieser Rückzugsversuch nicht, und England hat
wirklich keinerlei Ursache, auf seinen Colonial«
Minister stolz zu sein.
Es ist nicht unmöglich, daß die Chamber-
lain-Debatte sich zu einer Buren-Debatte größe-
ren Stils auswächst. Ueber die Stellungnahme
der deutschen Regierung könnte in solchem Falk
kein Zweifel bestehen. Die Stellung des Reichs-
kanzlers zu diesen Fragen ist männiglich be-
kannt; sie deckt sich mit der Erklärung, welche
der Ministerpräsident Graf Crailsheim,
offenbar in völliger Uebereinstimmung mit dem
Grafen Bülow, in der bayerischen Abge
ordnetenkammer abgegeben hat.
Was die neutrale Haltung Deutschlands ge-
genüber dem Burenkriege betrifft, so kann die
Regierung hier, unbeschadet der tiefgehenden
Jer Lokal-Anzeiger kommt in jedes Kans in Keidewerg und hat di« größte Verbreitung in de« Grttchalten »er Amgebnng. "HlW
'Erscheint tiigltch Vormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich SV Pfg„ mir dem »Jllustrirten Sonntagsblatt- monatlich 40 Pfg. incl. Trügerlohn. Durch die Post b,zogen vierteljährlich L Mk. ohne Bestellgeld
Axzeige«: die I spaltige Petitzeile oder deren Raum LS Pfg. Lokale Geschäfts, und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen so Pfg. Gratisverbreituk g durch Säulenanschlag.
k * Zwischen Berlin und Petersburg finden Br-
echungen über eine bessere Ueberwachung
/r Anarchisten statt, die sich voraussichtlich
^4 auf andere Mächte ausdehnen werden. '
* Die Hcrzogin-Wittwe Marie von
."bürg geht mit ihrer Tochter, der Großher-
k.Sin von Hessen in den nächsten Wochen zum
^Nteraufenthalt nach Nizza.
Politische Wochenschau.
Die vergangene Woche ist eine Woche
Senfationsprocesse gewesen.
Insterburg hat das Kriegsgericht
Leutnant Hildebrand, der den Leut¬
nant Blaskowitz in dem unglückseligen Duell,
welches die öffentliche Meinung in so berechtigte
Erregung versetzt hat, erschossen hatte, zu der
gesetzlich zulässigen Mindeststrafe, zu zweiJahren
Festung, verurtheilt. In dem Wreschener
Schulkrawallproceß hat das Gericht
gegen die polnischen Friedensstörer auf strenge
Strafen erkannt, die hoffentlich ihre ab-
schreckende Wirkung nicht verfehlen werden, klnd
endlich ist auch der Augsburger Sensations-
proceß zu Ende geführt worden, indem das Gs-
Stockung des Gespräches war indes nicht von
langer Dauer. Frau von Brutengaard wünschte
offenbar die Engagements - Verhandlungen rasch
zu Ende zu führen, und Elfriede war überrascht
von der weit über ihre Erwartungen hinausge-
henden Höhe des gebotenen Monatsgehaltes.
Sie erklärte sich damit, wie mit allen anderen
Bedingungen ohne Zögern einverstanden und
willigte freudig ein, ihre Stellung schon am
nächsten Tage anzutreteu.
Damit war der Zweck ihres Besuches erledigt,
und sie sah sich nach ihrem Hute um, den sie vor-
hin bei dem Fall von der Treppe verloren haben
mußte. Erik Werthmüller, dem keine ihrer Be-
wegungen entging, eilte, noch ehe sie ein Wort
gesprochen, aus dem Zimmer hinaus und kehrte
zwei Minuten später mit dem einfachen Stroh-
hütchen zurück, von dem er sorgsam jedes anhaf-
tende Sandkörnchen entfernt hatte. Aber er
hatte auch seinen eigenen Hut mitgebracht, und
auf die verwunderte Frage der Tante, ob er denn
schon wieder fort wolle, erwiderte er:
„Ich habe einen Bericht an meine Vorgesetzte
Behörde zu schreiben, der noch mit dem Nachmit-
tagszuge befördert werden muß. Eigentlich hätte
ich es erledigen müssen, ehe ich hierher kam, und
nur das lebhafte Verlangen, Dich wiederzusehen,
bestimmte mich, es zu verschieben. Außerdem
aber möchte ich Fräulein Liesing um die Erlaub-
niß bitten, sie nach Hause zu geleiten. Nach dem
Unfall, der Ihnen eben zugestoßen ist, würde
ich es für sehr gewagt halten, mein Fräulein,
wenn Sie allein gehen wollten."
Noch ehe Elfriede zustimmend oder ablehnend
hatte antworten können, erklärte Frau v. Bru-
tengaard, daß sie darin ganz feiner Meinung
sei, und nun wäre es natürlich für das junge
Mädchen so gut wie unmöglich gewesen, feine
aus
der
deS
den
v. * Die Bergarbeiter in Lille haben den
Wchlutz gefaßt, falls der Ausstand keinen Erfolg
ben sollte, in Masse nach Pariszu ziehen.
* Cecil Rhod es ist in Cairo eingetroffen
" beabsichtigt, eine Reise nilauflvärts zu machen.
zurückkehren. Vorher wird er beim Officicr-
corps des Franz - Regiments speisen.
Ai Berlin, 22. Nov. Nach einer Meldung
Kiel wurde heute in öffentlicher, auf Grund
Berufung des Gerichtsherrn erfolgter Sitzung
Ober-Kriegsgerichts der Ostsee-Station gegen
früheren Commandanten des Kreuzers „Gazelle",
Corvettencapitän Neitzke, wegen vorsätzlicher
Unterlassung einer dienstlichen Meldung über die be-
kannten Vorgänge auf dem Kreuzer verhandelt. Das
Ober-Kriegsgericht verwarf die Berufung und be-
stätigte somit das frei sprechende Urtheil
der ersten Instanz.
Darmstadt, 22. Nov. Obermedicinalrath Dr.
Lorenz, der, wie mitgcthcilt, im Auftrag des Großh.
Ministeriums die Versuche mit dem Baccelli-
schen Heilverfahren bei der Maul- und
Klauenseuche geleitet, hat, nachdem im ganzen
130 Stück Rindvieh geimpft worden sind, folgendes
Urtheil über das Heilverfahren abgegeben: Nach den
Ergebnissen dürfte ebenso wenig von einem durch-
schlagenden Erfolg die Rede sein, als von einem voll-
ständigen Fehlschlagen. Vorläufig kann daraus ge-
schlossen werden, daß die Anwendung deS Verfahrens
an sich ungefährlich ist, daß sie aber bei vorgerücktem
Kraukheitsstadium keine Aussicht auf Erfolg bietet.
Ob der scheinbar gute Erfolg der Anwendung des
Verfahrens vor oder bei Eintritt der ersten Krank-
heitserscheinungen, so namentlich vor Eintritt deut-
licher Blasenbildung im Maul und an den Klauen,
nicht auf Zufall beruht, mutz noch abgcwartet wer-
den.
Kascha«, (Ungarn), 22. Nov. In der Nähe
der Ortschaft Kisladna stehen fast 1000 Joch Wald
. n Flammen. Bisher ist cs nicht gelungen, der
Brand einzuschränken.
Paris, 22. Nov. Die bis gestern' Abend 8 Uhr
hier eingclaufenen Nachrichten beweisen, daß zwischen
den gemäßigten und streiklustigen Bergleuten
aller Reviere ein heftiger Kampf entbrannt ist.
Heute wird die Zahl der Streikenden wohl auf
30 000 anwachsen.
Paris, 22. Nov. Das „Echo de Paris" will
wissen, daß der geheime Bericht des Gene-
rals Voyron lediglich feststelle, daß die Missionen
eine directe Entschädigung von den Vorstehern der
chinesischen Gemeinden verlangt haben. Es sei aber
durchaus falsch, daß die Truppen auf Anstiften der
Missionare irgend welche Gewaltthaten begangen
hätten.
London, 22. Nvv, Es bestätigt sich, daß der
wegen Verdachtes der Burenunterstützung von
der Zollbehörde zurückgehaltene Dam-
pfer vier Geschütze an Bord hatte. Die
Besatzung besteht aus 42 Mann. Es heißt, an
Bord befinden sich für zweieinhalb Jay,.« Le-
bensmittel.
h * Der bisherige deutsche Botschafter in London,
j * af Hatzfeld, ist in der deutschen Botschaft
gestern Vormittag gestorben.
uElior,
168
Wenn
u erfragen
Begleitung zurückzuweisen. Nach freundlicher
Verabschiedung von der Dame des Hauses trat
sie an Eriks Seite aus die Straße hinaus und
nannte ihm auf seine Frage das Ziel ihres
Weges.
„Ich würde Ihnen Vorschlägen, eine Droschke
zu nehmen," sagte er, „aber nach meinen Er-
fahrungen ist nach ausgestandenem Schrecken ein
kleiner Spaziergang das beste Beruhigungs-
mittel für aufgeregte Nerven. Wenn Sie sich
also nicht etwa zu schwach fühlen-"
„Nein, durchaus nicht," erklärte sie rasch, da
sie ja um der Leute willen unter keinen Um-
ständen allein mit einem fremden jungen Manne
in einem Wagen hätte fahren können. Und dann
all' ihren Mut energisch zusammenraffend, fügte
sie tapfer hinzu: „Das kleine Mißgeschick war
ja überhaupt kaum der Rede werth. Sie müssen
mich für ein recht kindisches Geschöpf gehalten
haben, und ich schäme mich, daß ich Ihnen so viet
Mühe verursachte."
Sie hatte noch ein Wort des Dankes hinzu-
fügen wollen, aber sie kam auch jetzt nicht dazu,
denn Erik, der ohne Zweifel ihre Absicht er-
kannte, fiel ihr in die Rede, um ihr an allerlei
Beispielen aus seinen eigenen Erlebnissen und
Erfahrungen darzuthun, daß es durchaus nicht
kindisch sei, wenn Jemand im Augenblick eines
heftigen Schreckens vorübergehend das Bewußt-
sein verliere. Auf die natürlichste Weise von
der Welt kam er dabei auch auf ein heiteres
Abenteuer zu sprechen, bei welchem ihm selbst
eine unfreiwillige komische Rolle zugefallen war,
und der liebenswürdigeHumor seinerDarstellung
riß Elfriede zu fröhlichem Auflachen hin. Da-
mit war aber vollends das Eis gebrochen, und
von diesem Augenblicke an plauderten sie mit
einander wie gute alte Bekannte.
(Fortsetzung folgt.)
rs to xiv«
88ÜÜ8. ,
-trnsss 4N
Urheber Ihres Mißgeschickes vorstsllen", sagte
sie. „Mein Neffe Erich Werthmüller, eine Art
von Weltenbumler, der uns, wie ich hoffe, noch
viele interessante Dinge von seinen Abenteuern
im dunklen Erdtheil erzählen wird."
Ihre Stimme hatte einen zärtlichen Klang
angenommen, und ein Schimmer der Freude
verklärte ihr, strenges Gesicht, als sie die Augen
auf der stattlichen, weit über das Mittelmaß hin-
ausragenden Gestalt des jungen Mannes ruhen
ließ. Der aber verbeugte sich artig gegen El-
friede und sagte lächelnd:
„Ich zweifle, liebe Tante, daß diese Erzähl-
ungen dem Fräulein sonderliches Vergnügen
bereiten würden. Und sie wären jedenfalls ein
sehr unzulänglicher Beweis meiner Erkenntlich-
keit für den großen künstlerischen Genuß, der mir
streben beschieden war. Als ein enthusiastischer
Bewunderer Chopins bin ich Ihnen für densel-
ben zu ganz besonderem Danke verflichtst, mein
Fräulein!"
Das Herz des jungen Mädchens klopfte in
rascheren Schlägen. Wieviel Freundlichkeit man
ihr auch im Institut über ihre musikalische Be-
gabung gesagt haben mochte, noch nie hatte eine
Anerkennung sie so glücklich gemacht, als die aus
dem Munde dieses Fremden. Zugleich aber
fühlte sie, daß es ihre Pflicht sei, ihm für die
vorhin geleistete Hilfe zu danken, und sie war
zornig über ihre schüchterne Unbeholfenheit, die
sie das rechte Wort dafür nicht finden ließ. Er
mußte sie wirklich für recht unerzogen und lin-
kisch halten, daß sie ihm nur mit einem verlege-
nen Neigen des Kopfes zu antworten wußte,
während sie doch seiner Tante so frei und unbe-
fangen Rede gestanden hatte auf jede ihrer
Fragen.
Die durch ihr Verstummen hsrbeigeführte
» * Erzherzog Ferdinand Karl traf i.
?°isdam ein, um dem Kaiser anläßlich seiner Er-
^ung zum Chef des 5. I ä g er b at a i l l o ns
Hirschbcrg Meldung zu erstatten.
1901.
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>eideli>eE
mtwort!^
-idelber-p
Vcp/in, 22. Nov. In Potsdam Hot heute
Zmittag in Gegenwart des Kaisers, des
^Uzen Eitel Friedrich, des Erzherzogs Fried-
, H Karl und anderer Fürstlichkeiten die Ver -
?djgung der Rekruten der Potsda-
tz/r Garnison in der üblichen Weise stattgesun-
Der Kaiser ermahnte die Vereidigten mit
^Sen markigen Worten, dem ihm abgelegten
.Mvur der Treue und des Gehorsams bis zum
treu zu sein und als brave Soldaten neben
Königstreue Gehorsam und Diensteifer
Wegen und zu bewahren. Nach der Verei-
begab sich der Kaiser mit dem Erzherzoge
dem Regimentshause, wo um IZH Uhr ein
^bhstück eingenommen wurde. Abends 8 Uhr
beim Kaiserpaare im Neuen Palais eine
hlel zu Ehren des österreichischen Gastes statt,
w Welcher u. a. auch der Reichskanzler Gras
°w theilnahm. — Erzherzog Ferdinand Karl
voraussichtlich morgen Abend nach Wim
Lhsim.
die ich
gt habe, neh^
r
tzS-AsllZ.
, tüchtiger, eA
-ssohn, der
Lirthschaft
Oekonomte E
sich in B-A
ugclischen DZ
Lande, das
Wirthschafi
mögen von et";
zu vereheliAZ
uncn, oder deA
c werden ersu^
Mauer An(Z
ruensvoll aE
W. 2340
Strengste
esichert und
verbeten,
London, 22. Nov. Der „Manchester Guar-
dian" berichtet, daß Kaiser Wil Helm mit
großem Interesse den Plan erwäge, den Kron-
prinzen auf eine Weltreise zu schicken,
die auch die östlichen Provinzen des britischen
Reiches einschließcn würde. König Eduard habe
zu diesem Gedanken sich Außerordentlich sym-
pathisch geäußert und habe dem Kaiser zugesagt,
daß alle Gastfreundschaft und zarte Rücksicht,
über die er verfügen könne,
sicher gewährt werden würde.
IV Peking, 22. Nov.
Mandschu - General
Truppen zu den R ü ssen übergegangeu
sein.
W New-Jork, 22. Nov. Das Gerücht von
einer Verletzung des chilenischen
Gebietes ist unbegründet. Der ar-
gentinische Minister des Auswärtigen Al-
korta hat Chile die volle Versicherung gegeben,
daß nichts Derartiges vorgekommen sei und kein
Grund zur Beunruhigung bestehe.
IV Prätoria, 22. Nov. Das Reutersche
Bureau berichtet von hier über verschiedene
Gefechte, in denen insgesammt 32 Buren
gefangen und 3 getödtet wurden. Diese Ge-
fechte fanden bei Bastards-Drist am Caledon am
19., am Npide - Berge im südlichen Transvaal
am 19., im Pongolabusch am 18., bei Villiers-
dorp am 20. und endlich bei Pietretief statt.
(Nachdruck verboten.)
Ilnfrchtbcrr'e Fäöeir.
Roman von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
e,Als die quellende Fluth bestrickend
Töne verrauscht war, stand Erik Werth-
noch immer wie angewurzelt an seinem
Da Elfriede sich von ihrem Klaviersessel
wurde auch sie seiner gewahr. Sie schlug
hasten die Augen nieder, denn sie hatte ihren
^Zeichen Ritter erkannt, und sie fühlte sich be-
durch die Erinnerung an die Lage, in der
gefunden und an den Dienst, den er ihr
leitet hatte. Seine eigene Befangenheit aber
* dielleicht nicht geringer als die ihrige, und es
gut, daß Frau von Brutengaard ihrer Ver-
^wg zu Hilfe kam.
h^uch sie hatte während des Spieles den Blick
den Elfriedens anmuthigem Köpfchen ge-
und etwas mütterlich Zärtliches war in
»j, Art, wie sie dem jungen Mädchen jetzt sanft
heiße Wange klopfte.
"TaZ haben Sie gut gemacht, mein Kind —
ja eine richtige kleine Künstlerin. Und
öy, .Ähr schönes Talent Ihnen nicht zu schade
V einer grilligen alten Frau hier und da
trübseligen Gedanken zu verscheuchen, so
Sie mir als eine liebe Hausgenossin von
willkommen sein."
«ts^tfricde fühlte sich so beglückt, daß sie in der
warmen Aufwallung ihrer Freude die
der Matrone küßte. Frau von Bruten-
ober war offenbar keine Freundin solcher
bj^Urchtsbezeugungen, denn sis schütelts nnß-
de» Kopf und zog ihre Hand rasch zu-
fassen Sie mich nun auch den unschuldigen
Heidelberger
Auflage ca. 7800
er
Neuer Heidelberger Anzeiger
Sarrrstag, den 23. Wovernver
Postzcituiigslifie No. 3306»
Geschäftsstelle: Telephon 125.
die
ein
Kronprinzen
dem
bedeutender
mit seinen
28. Jahrgang.
Ein
soll
Vas Neueste.
politisches.
S»ei«ftelle: «. «eisendörfe.
Untere Neckarstratze 17.
«eschiftrstelle: Hauptstraße 48
(Eingang Brunnengasse).
der
In
den
richt den mit starker Phantasie zu einer Art
bayerischen Hiesel gestempelten Kneißl zum
Tode verurtheilte, den der im Grunde recht un-
romantische Räuber trotz seiner bisher bewiese-
nen Zähigkeit schwerlich überleben wird.
Wenigstens der erste dieser Processe,
Jnsterburger Duelltragödie, vielleicht aber auch
der Wreschsner Pol-mproceß, wird noch
weiteresNachspiel im Reichstage haben. Die
Insterburger Tragödie hat die öffentliche Mein-
ung stark erregt, und diese Erregung, sowie die
Nutzanwendungen, die aus den: Jnsterburger
Vorfall gezogen werden müssen, werden seitens
der Volksvertretung zum Ausdruck gebracht wer-
den. Auch sonst sind im Reichstage, der am
Dienstag seine Berathungen wieder aufnimmt,
schon in der ersten Zeit vor Weihnachten recht
lebhafte Debatten zu erwarten. Der Kampf um
den Zolltarif, der sich bisher nur außerhalb deS
Parlaments abspielte, wird nunmehr im Reichs-
tag selbst zum Austrag gebracht werden, und
dieser Kampf wird für absehbare Zeit die parla.
mentarische Situation völlig beherrschen.
Auch eine Chamberlain - Debatte
wird man, und zwar in der allernächsten Zeit,
im Reichstage erwarten dürfen. Es ist bekannt,
daß die anmaßenden und ungehörigen Bemer-
kungen des englischen Colonialministers über die
deutsche Kriegsführung in den Jahren 1870—71
im Reichstage zur Besprechung gebracht werden
sollen. Herr Chamberlain ist unterdes um
einen Schritt retirirt, und er hat, wobei er sich
erneute ungehörige Bemerkungen zu Schulden
kommen ließ, seine Aeußerungen auf ein Miß-
verständniß-Hurückzuführsn versucht. Geschickt ist
dieser Rückzugsversuch nicht, und England hat
wirklich keinerlei Ursache, auf seinen Colonial«
Minister stolz zu sein.
Es ist nicht unmöglich, daß die Chamber-
lain-Debatte sich zu einer Buren-Debatte größe-
ren Stils auswächst. Ueber die Stellungnahme
der deutschen Regierung könnte in solchem Falk
kein Zweifel bestehen. Die Stellung des Reichs-
kanzlers zu diesen Fragen ist männiglich be-
kannt; sie deckt sich mit der Erklärung, welche
der Ministerpräsident Graf Crailsheim,
offenbar in völliger Uebereinstimmung mit dem
Grafen Bülow, in der bayerischen Abge
ordnetenkammer abgegeben hat.
Was die neutrale Haltung Deutschlands ge-
genüber dem Burenkriege betrifft, so kann die
Regierung hier, unbeschadet der tiefgehenden
Jer Lokal-Anzeiger kommt in jedes Kans in Keidewerg und hat di« größte Verbreitung in de« Grttchalten »er Amgebnng. "HlW
'Erscheint tiigltch Vormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich SV Pfg„ mir dem »Jllustrirten Sonntagsblatt- monatlich 40 Pfg. incl. Trügerlohn. Durch die Post b,zogen vierteljährlich L Mk. ohne Bestellgeld
Axzeige«: die I spaltige Petitzeile oder deren Raum LS Pfg. Lokale Geschäfts, und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen so Pfg. Gratisverbreituk g durch Säulenanschlag.
k * Zwischen Berlin und Petersburg finden Br-
echungen über eine bessere Ueberwachung
/r Anarchisten statt, die sich voraussichtlich
^4 auf andere Mächte ausdehnen werden. '
* Die Hcrzogin-Wittwe Marie von
."bürg geht mit ihrer Tochter, der Großher-
k.Sin von Hessen in den nächsten Wochen zum
^Nteraufenthalt nach Nizza.
Politische Wochenschau.
Die vergangene Woche ist eine Woche
Senfationsprocesse gewesen.
Insterburg hat das Kriegsgericht
Leutnant Hildebrand, der den Leut¬
nant Blaskowitz in dem unglückseligen Duell,
welches die öffentliche Meinung in so berechtigte
Erregung versetzt hat, erschossen hatte, zu der
gesetzlich zulässigen Mindeststrafe, zu zweiJahren
Festung, verurtheilt. In dem Wreschener
Schulkrawallproceß hat das Gericht
gegen die polnischen Friedensstörer auf strenge
Strafen erkannt, die hoffentlich ihre ab-
schreckende Wirkung nicht verfehlen werden, klnd
endlich ist auch der Augsburger Sensations-
proceß zu Ende geführt worden, indem das Gs-
Stockung des Gespräches war indes nicht von
langer Dauer. Frau von Brutengaard wünschte
offenbar die Engagements - Verhandlungen rasch
zu Ende zu führen, und Elfriede war überrascht
von der weit über ihre Erwartungen hinausge-
henden Höhe des gebotenen Monatsgehaltes.
Sie erklärte sich damit, wie mit allen anderen
Bedingungen ohne Zögern einverstanden und
willigte freudig ein, ihre Stellung schon am
nächsten Tage anzutreteu.
Damit war der Zweck ihres Besuches erledigt,
und sie sah sich nach ihrem Hute um, den sie vor-
hin bei dem Fall von der Treppe verloren haben
mußte. Erik Werthmüller, dem keine ihrer Be-
wegungen entging, eilte, noch ehe sie ein Wort
gesprochen, aus dem Zimmer hinaus und kehrte
zwei Minuten später mit dem einfachen Stroh-
hütchen zurück, von dem er sorgsam jedes anhaf-
tende Sandkörnchen entfernt hatte. Aber er
hatte auch seinen eigenen Hut mitgebracht, und
auf die verwunderte Frage der Tante, ob er denn
schon wieder fort wolle, erwiderte er:
„Ich habe einen Bericht an meine Vorgesetzte
Behörde zu schreiben, der noch mit dem Nachmit-
tagszuge befördert werden muß. Eigentlich hätte
ich es erledigen müssen, ehe ich hierher kam, und
nur das lebhafte Verlangen, Dich wiederzusehen,
bestimmte mich, es zu verschieben. Außerdem
aber möchte ich Fräulein Liesing um die Erlaub-
niß bitten, sie nach Hause zu geleiten. Nach dem
Unfall, der Ihnen eben zugestoßen ist, würde
ich es für sehr gewagt halten, mein Fräulein,
wenn Sie allein gehen wollten."
Noch ehe Elfriede zustimmend oder ablehnend
hatte antworten können, erklärte Frau v. Bru-
tengaard, daß sie darin ganz feiner Meinung
sei, und nun wäre es natürlich für das junge
Mädchen so gut wie unmöglich gewesen, feine
aus
der
deS
den
v. * Die Bergarbeiter in Lille haben den
Wchlutz gefaßt, falls der Ausstand keinen Erfolg
ben sollte, in Masse nach Pariszu ziehen.
* Cecil Rhod es ist in Cairo eingetroffen
" beabsichtigt, eine Reise nilauflvärts zu machen.
zurückkehren. Vorher wird er beim Officicr-
corps des Franz - Regiments speisen.
Ai Berlin, 22. Nov. Nach einer Meldung
Kiel wurde heute in öffentlicher, auf Grund
Berufung des Gerichtsherrn erfolgter Sitzung
Ober-Kriegsgerichts der Ostsee-Station gegen
früheren Commandanten des Kreuzers „Gazelle",
Corvettencapitän Neitzke, wegen vorsätzlicher
Unterlassung einer dienstlichen Meldung über die be-
kannten Vorgänge auf dem Kreuzer verhandelt. Das
Ober-Kriegsgericht verwarf die Berufung und be-
stätigte somit das frei sprechende Urtheil
der ersten Instanz.
Darmstadt, 22. Nov. Obermedicinalrath Dr.
Lorenz, der, wie mitgcthcilt, im Auftrag des Großh.
Ministeriums die Versuche mit dem Baccelli-
schen Heilverfahren bei der Maul- und
Klauenseuche geleitet, hat, nachdem im ganzen
130 Stück Rindvieh geimpft worden sind, folgendes
Urtheil über das Heilverfahren abgegeben: Nach den
Ergebnissen dürfte ebenso wenig von einem durch-
schlagenden Erfolg die Rede sein, als von einem voll-
ständigen Fehlschlagen. Vorläufig kann daraus ge-
schlossen werden, daß die Anwendung deS Verfahrens
an sich ungefährlich ist, daß sie aber bei vorgerücktem
Kraukheitsstadium keine Aussicht auf Erfolg bietet.
Ob der scheinbar gute Erfolg der Anwendung des
Verfahrens vor oder bei Eintritt der ersten Krank-
heitserscheinungen, so namentlich vor Eintritt deut-
licher Blasenbildung im Maul und an den Klauen,
nicht auf Zufall beruht, mutz noch abgcwartet wer-
den.
Kascha«, (Ungarn), 22. Nov. In der Nähe
der Ortschaft Kisladna stehen fast 1000 Joch Wald
. n Flammen. Bisher ist cs nicht gelungen, der
Brand einzuschränken.
Paris, 22. Nov. Die bis gestern' Abend 8 Uhr
hier eingclaufenen Nachrichten beweisen, daß zwischen
den gemäßigten und streiklustigen Bergleuten
aller Reviere ein heftiger Kampf entbrannt ist.
Heute wird die Zahl der Streikenden wohl auf
30 000 anwachsen.
Paris, 22. Nov. Das „Echo de Paris" will
wissen, daß der geheime Bericht des Gene-
rals Voyron lediglich feststelle, daß die Missionen
eine directe Entschädigung von den Vorstehern der
chinesischen Gemeinden verlangt haben. Es sei aber
durchaus falsch, daß die Truppen auf Anstiften der
Missionare irgend welche Gewaltthaten begangen
hätten.
London, 22. Nvv, Es bestätigt sich, daß der
wegen Verdachtes der Burenunterstützung von
der Zollbehörde zurückgehaltene Dam-
pfer vier Geschütze an Bord hatte. Die
Besatzung besteht aus 42 Mann. Es heißt, an
Bord befinden sich für zweieinhalb Jay,.« Le-
bensmittel.
h * Der bisherige deutsche Botschafter in London,
j * af Hatzfeld, ist in der deutschen Botschaft
gestern Vormittag gestorben.
uElior,
168
Wenn
u erfragen
Begleitung zurückzuweisen. Nach freundlicher
Verabschiedung von der Dame des Hauses trat
sie an Eriks Seite aus die Straße hinaus und
nannte ihm auf seine Frage das Ziel ihres
Weges.
„Ich würde Ihnen Vorschlägen, eine Droschke
zu nehmen," sagte er, „aber nach meinen Er-
fahrungen ist nach ausgestandenem Schrecken ein
kleiner Spaziergang das beste Beruhigungs-
mittel für aufgeregte Nerven. Wenn Sie sich
also nicht etwa zu schwach fühlen-"
„Nein, durchaus nicht," erklärte sie rasch, da
sie ja um der Leute willen unter keinen Um-
ständen allein mit einem fremden jungen Manne
in einem Wagen hätte fahren können. Und dann
all' ihren Mut energisch zusammenraffend, fügte
sie tapfer hinzu: „Das kleine Mißgeschick war
ja überhaupt kaum der Rede werth. Sie müssen
mich für ein recht kindisches Geschöpf gehalten
haben, und ich schäme mich, daß ich Ihnen so viet
Mühe verursachte."
Sie hatte noch ein Wort des Dankes hinzu-
fügen wollen, aber sie kam auch jetzt nicht dazu,
denn Erik, der ohne Zweifel ihre Absicht er-
kannte, fiel ihr in die Rede, um ihr an allerlei
Beispielen aus seinen eigenen Erlebnissen und
Erfahrungen darzuthun, daß es durchaus nicht
kindisch sei, wenn Jemand im Augenblick eines
heftigen Schreckens vorübergehend das Bewußt-
sein verliere. Auf die natürlichste Weise von
der Welt kam er dabei auch auf ein heiteres
Abenteuer zu sprechen, bei welchem ihm selbst
eine unfreiwillige komische Rolle zugefallen war,
und der liebenswürdigeHumor seinerDarstellung
riß Elfriede zu fröhlichem Auflachen hin. Da-
mit war aber vollends das Eis gebrochen, und
von diesem Augenblicke an plauderten sie mit
einander wie gute alte Bekannte.
(Fortsetzung folgt.)
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Urheber Ihres Mißgeschickes vorstsllen", sagte
sie. „Mein Neffe Erich Werthmüller, eine Art
von Weltenbumler, der uns, wie ich hoffe, noch
viele interessante Dinge von seinen Abenteuern
im dunklen Erdtheil erzählen wird."
Ihre Stimme hatte einen zärtlichen Klang
angenommen, und ein Schimmer der Freude
verklärte ihr, strenges Gesicht, als sie die Augen
auf der stattlichen, weit über das Mittelmaß hin-
ausragenden Gestalt des jungen Mannes ruhen
ließ. Der aber verbeugte sich artig gegen El-
friede und sagte lächelnd:
„Ich zweifle, liebe Tante, daß diese Erzähl-
ungen dem Fräulein sonderliches Vergnügen
bereiten würden. Und sie wären jedenfalls ein
sehr unzulänglicher Beweis meiner Erkenntlich-
keit für den großen künstlerischen Genuß, der mir
streben beschieden war. Als ein enthusiastischer
Bewunderer Chopins bin ich Ihnen für densel-
ben zu ganz besonderem Danke verflichtst, mein
Fräulein!"
Das Herz des jungen Mädchens klopfte in
rascheren Schlägen. Wieviel Freundlichkeit man
ihr auch im Institut über ihre musikalische Be-
gabung gesagt haben mochte, noch nie hatte eine
Anerkennung sie so glücklich gemacht, als die aus
dem Munde dieses Fremden. Zugleich aber
fühlte sie, daß es ihre Pflicht sei, ihm für die
vorhin geleistete Hilfe zu danken, und sie war
zornig über ihre schüchterne Unbeholfenheit, die
sie das rechte Wort dafür nicht finden ließ. Er
mußte sie wirklich für recht unerzogen und lin-
kisch halten, daß sie ihm nur mit einem verlege-
nen Neigen des Kopfes zu antworten wußte,
während sie doch seiner Tante so frei und unbe-
fangen Rede gestanden hatte auf jede ihrer
Fragen.
Die durch ihr Verstummen hsrbeigeführte
» * Erzherzog Ferdinand Karl traf i.
?°isdam ein, um dem Kaiser anläßlich seiner Er-
^ung zum Chef des 5. I ä g er b at a i l l o ns
Hirschbcrg Meldung zu erstatten.
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Vcp/in, 22. Nov. In Potsdam Hot heute
Zmittag in Gegenwart des Kaisers, des
^Uzen Eitel Friedrich, des Erzherzogs Fried-
, H Karl und anderer Fürstlichkeiten die Ver -
?djgung der Rekruten der Potsda-
tz/r Garnison in der üblichen Weise stattgesun-
Der Kaiser ermahnte die Vereidigten mit
^Sen markigen Worten, dem ihm abgelegten
.Mvur der Treue und des Gehorsams bis zum
treu zu sein und als brave Soldaten neben
Königstreue Gehorsam und Diensteifer
Wegen und zu bewahren. Nach der Verei-
begab sich der Kaiser mit dem Erzherzoge
dem Regimentshause, wo um IZH Uhr ein
^bhstück eingenommen wurde. Abends 8 Uhr
beim Kaiserpaare im Neuen Palais eine
hlel zu Ehren des österreichischen Gastes statt,
w Welcher u. a. auch der Reichskanzler Gras
°w theilnahm. — Erzherzog Ferdinand Karl
voraussichtlich morgen Abend nach Wim
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esichert und
verbeten,
London, 22. Nov. Der „Manchester Guar-
dian" berichtet, daß Kaiser Wil Helm mit
großem Interesse den Plan erwäge, den Kron-
prinzen auf eine Weltreise zu schicken,
die auch die östlichen Provinzen des britischen
Reiches einschließcn würde. König Eduard habe
zu diesem Gedanken sich Außerordentlich sym-
pathisch geäußert und habe dem Kaiser zugesagt,
daß alle Gastfreundschaft und zarte Rücksicht,
über die er verfügen könne,
sicher gewährt werden würde.
IV Peking, 22. Nov.
Mandschu - General
Truppen zu den R ü ssen übergegangeu
sein.
W New-Jork, 22. Nov. Das Gerücht von
einer Verletzung des chilenischen
Gebietes ist unbegründet. Der ar-
gentinische Minister des Auswärtigen Al-
korta hat Chile die volle Versicherung gegeben,
daß nichts Derartiges vorgekommen sei und kein
Grund zur Beunruhigung bestehe.
IV Prätoria, 22. Nov. Das Reutersche
Bureau berichtet von hier über verschiedene
Gefechte, in denen insgesammt 32 Buren
gefangen und 3 getödtet wurden. Diese Ge-
fechte fanden bei Bastards-Drist am Caledon am
19., am Npide - Berge im südlichen Transvaal
am 19., im Pongolabusch am 18., bei Villiers-
dorp am 20. und endlich bei Pietretief statt.
(Nachdruck verboten.)
Ilnfrchtbcrr'e Fäöeir.
Roman von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
e,Als die quellende Fluth bestrickend
Töne verrauscht war, stand Erik Werth-
noch immer wie angewurzelt an seinem
Da Elfriede sich von ihrem Klaviersessel
wurde auch sie seiner gewahr. Sie schlug
hasten die Augen nieder, denn sie hatte ihren
^Zeichen Ritter erkannt, und sie fühlte sich be-
durch die Erinnerung an die Lage, in der
gefunden und an den Dienst, den er ihr
leitet hatte. Seine eigene Befangenheit aber
* dielleicht nicht geringer als die ihrige, und es
gut, daß Frau von Brutengaard ihrer Ver-
^wg zu Hilfe kam.
h^uch sie hatte während des Spieles den Blick
den Elfriedens anmuthigem Köpfchen ge-
und etwas mütterlich Zärtliches war in
»j, Art, wie sie dem jungen Mädchen jetzt sanft
heiße Wange klopfte.
"TaZ haben Sie gut gemacht, mein Kind —
ja eine richtige kleine Künstlerin. Und
öy, .Ähr schönes Talent Ihnen nicht zu schade
V einer grilligen alten Frau hier und da
trübseligen Gedanken zu verscheuchen, so
Sie mir als eine liebe Hausgenossin von
willkommen sein."
«ts^tfricde fühlte sich so beglückt, daß sie in der
warmen Aufwallung ihrer Freude die
der Matrone küßte. Frau von Bruten-
ober war offenbar keine Freundin solcher
bj^Urchtsbezeugungen, denn sis schütelts nnß-
de» Kopf und zog ihre Hand rasch zu-
fassen Sie mich nun auch den unschuldigen