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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 280 - No. 289 (29. November - 10. December)
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Neuer Heidelberger Anzeiger

Montag, den S. Decernöer

Postzeitungsliste No. 3306 -

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ter Verwaltuugsgerichtshof mit seiner Beschwerde
wegen Einweisung in eine staatliche Irrenanstalt
abgewiefen worden; Münch ist aber preußischer
Unterthan geworden uud rekurrirte an den Kai-
ser wegen seiner Freilassung. Tie württembcr-
gische Behörde sieht Münch als geisteskrank an
und verlangt, er müsse von Preußen übernom-
men werden; Preußen entgegnet, eine solche
Maßregel halte es nicht für nothwendig, da
Münch gesund sei.
Die Stärke des Rcichshecrcs soll nach dem
neuen Etat vom 1. October 1902 ab auf die
durch Gesetz von 1899 festgelegte Friedensprä-
senzstärke erhöht werden. Es findet dann ein
Zuwachs von 5 Bataillonscommandeuren, 200
Oberleutnants, -1346 Gemeinen statt. Zur Fort-
führung der Errichtung von Maschinengewehr-
Abtheilungen sollen weitere sieben Äbthcilungen
gebildet, ferner bei der Fußartillerie, derenAuf-
gaben schwieriger geworden sind, zehn Compag-
nien neu errichtet werden. An fortdauernden
Ausgaben werden 443,2 oder 8,t Millionen Mk.
mehr gefordert, an einmaligen Ausgaben 67,L
oder 4,1 Millionen Mark weniger. Im allgemei-
nen Pensionsfonds sind 66,9 oder 3,2 Millionen
Mark mehr ausgeworfen für Pensionserhöhun-
gen und Bewilligungen für Hinterbliebene*
Frankreichs Bcvölkcrmrgszahl geht unauf-
haltsam zurück. Seither gab es dort immer noch
mehr Geburten als Todesfälle. Im vorigen
Jahre aber wurde es anders, es gab 26 000
Todesfälle mehr als Geburten. Die geringe
Einwanderung kann den Geburtenmangel nicht
äüsglÄchM und den Rückgang nicht aufhalten.
Wie in Spanien die Volksschullehrer, so hun-
gert in der Türkei oftmals das Militär. In
Djeddah meuterte deshalb, wie schon berichtet,
die 400 Mann starke Garnison.
Ter Schah von Persien verhandelt mit der
russischen Gesandtschaft in Teheran über eine
neue „kleine" Anleihe von 30 Millionen Rubel.
Rußland werde die Bedingung machen, daß die
Persisch Regierung sich formell verpflichte, in
Zukunft financielle Unterstützung weder von
einer anderen Macht, noch von einem russischen
Bank . Syndikate anzunehmen.
So glänzend c financielle Verhältnisse wie
die Bereinigten Staaten von Nordamerika besitzt
kein Staat. Bei dem Zusammentritt des Con-
gresses in Washingon erklärte der Schatzsecretär,
das Gesammterforderniß für den nächstjährigen

Väk>ä8MM
g> Karlsruhe, 7. Dec. Die Main-Neckar-
soll nach Angabe socialdemokratischer

London, 8. Dec. Aus Lourenco Marques
wird berichtet, daß zahlreiche englische De-
serteure die portugiesische Grenze überschrit-
ten. Unter denselben befinden sich viele Offi-
ciere. Die portugiesischen Behörden lieferten
dieselben den englischen Behörden wieder aus.
ch Amsterdam, 7- Dec. Erst heute nehmen dir
holländischen Blätter dementircnd die Gerüchte auf
betreffs des angeblichen Conflictcs zwischen der
Königin und dem Prinzgemahl, indem
sie fast einstimmig die Weitergabe des Klatsches durch
die Telegraphen-Agentur scharf ve rurt he i le n.
-s-Amsterdam, 8. Dec. Der Urheber des Ge-
rüchts über einen angeblichen Zwist am hol-
ländischen Hofe wird gerichtlich belangt
werden.

. * Der Kaiser traf in Radzionckau ein und
Eärde auf dem Bahnhofe vom Fürsten Henckel v.
Donnersmarck und dem Landrath Grafen Schwerin
^Pfangcn.
. * Das unter dem Befehl des Prinzen Heinrich
on Preußen stehende erste deutsche Ge-
'Hwader traf in Christiania ein.
* In Spandau wurden Durchstechereien
^f>cs Meisters des Jeuerwerkslaboratoriums entdeckt.
Esr verhaftete Meister steht bereits 20 Jahre im
"lenste der Militärverwaltung.

treib hatte sie von jeher eben so viele Vorliebe,
als Geschicklichkeit gehabt.
Sie klingelte, und schlürfenden Schrittes
kam abermals das bejahrte Dienstmädchen, um
ihr zu öffnen.
„Na, ist der Besuch nun fort?" fragte Ilona
mit trefflich erheuchelter Unbefangenheit. Und
die Magd zuckte verdrießlich mit den Achseln.
„Ich weiß nicht", brummte sie, „aber ich
kann ja 'mal nachsehen."
Mit derbem Finger klopfte sie an die Thür
des Wohnzimmers, und ein schwaches „Herein!"
kam als Antwort zurück.
„Die Frau Matrasch ist da und frägt, ob sie
die Frau Baumeister sprechen könnte."
„Bitte —liebste Freundin — lammen Sie
nur — herein!"
In abgerissenen mühsam hLrvorgesLoßenen
Worten hatte Frau Liesing es gesprochen, und
als Ilona auf die Schwelle trat, sah sie auf
den ersten Blick, daß die Wittwe sich in einem
geradezu mitleidswürdigen Zustande der Er-
schöpfung befand. Mit dunkel geröthetem Ge-
sicht saß sie in der Sophaecke und schnappte nach
Luft, wie ein aufs Trockene gesetzter Karpfen.
Dies war wenigstens der Vergleich, den die Kar-
tenlegerin in der Stille ihres menschenfreund-
lichen Herzens anstellte, während sie laut mit
dem Ausdruck ehrlichster Bestürzung und, inner-
ster Theilnahme sagte:
„Um's Himmelswillen, meine theuerste Frau
Baumeister, was ist Ihnen? Sie sind doch nicht
krank?"
Frau Liesing schüttelte den Kopf. Das Spre-
chen wurde ihr ersichtlich noch immer sehr sauer,
und eine gute Weile verging, ehe sie der Freun-
din, die sich zärtlich dicht an ihm Seite gesetzt
hatte, in leidlich zusammenhängender Rehe mit-

Der Kaufvertrag soll der hessischen Regierung
bereits vorliegen.
Ulm, 7. Dec. Gestern hielten hier Vertreter
der süddeutschen E i sen b a hn Ver-
waltung eine Tarifconfcrenz ab. An-
wesend waren Regierungsrath Großmann aus
Straßburg, Betriebsinspektor Brotz
Karlsruhe, Betriebsinspektor Glück
München, Wagencontrollvorstand Velten
Ludwigshafen.
Berlin, 8. Dec. Anläßlich des jetzt

theilen konnte, daß sie soeben wieder einen ihrer
schlimmen Asthmaanfälle gehabt habe, sich aber
nun schon beträchtlich Wohler fühle.
„Ich hatte eine große Aufregung, liebe
Freundin" — klagte sie — „und Aufregungen
sind Gift für mich — richtiges Gift. Ich weiß,
daß ich auf solche Art noch 'mal meinen Tod fin-
den werde."
„Nach dreißig Jahren oder so herum," trö-
stete Ilona. „Sie wissen ja, daß die Karten
Ihnen ein langes Leben geweissagt haben."
„Wenn ich mich nur auch daraus Verlässen
kann! Sie ahnen nicht, meine gute Frau Ma-
trasch, wie schrecklich diese Anfälle sind. Es ist
einem dabei zu Muthe, als ob man im nächsten
Augenblicke sterben müßte. Und keinen Menschen
um sich zu haben — keine einzige mitleidige
Seele! "—
„Na, haben's nicht jetzt eine mitleidige Seele
bei sich — eine, die's besser mit Ihnen meint,
als irgend wer auf der Welt? Schaun's, meine
verehrte Frau Baumeister, 's is doch ein eigen
Ding mit den Karten. Sitz' ich da eben in mei-
ner Stube und leg' mir, weil grad' Niemand da
war, das Orakel so für mich selbst. Und was
meinen Sie, daß es mir sagt? Eine Person, die
Deinem Herzen nahe steht, ist in Gefahr; sic
braucht Dich und Du sollst eilen, ihr beizustehen!
Und wie ich das les', giebt's mir einen ordent-
lichen Ruck da drinnen im Busen, und eine in-
nere Stinime ruft mir zu: Das ist die Frau Lie-
sing — 's will ihr 'was zustoßen, und Du mußt
hin zu ihr, daß Du's abwend'st! Da hab ich
denn mein Sprechstunden Sprechstunden sehr
lassen und bin daher gerannt, daß ich meint', 's
Herz müßt' mir zerspringen, als ich oben auf der
Stiegen war. Und nun muß ich Sie zu mein'
Kummer richtig in ein' so angegriffenen Zu¬

vor:
französischer Seite laut gewordenen Gedankens
einer Allianz zwischen Deutschland
und Frankreich glaubt das „Berl. Tgbl."
versichern zu können, daß man in den hiesigen
maßgebenden Kreisen ein deutsch - französisches
Vündniß oder gar eines europäischen Continew
talbundcs für gänzlich unausführbar hält. In-
dessen geben die Beziehungen zwischen beiden
Großmächten zu keinerlei Bedenken Anlaß und
können als durchaus normal betrachtet werden.
4V Lemberg, 7. Dec. Der galizische Lan-
desschulrath richtete an die Lemberger
Schulleiter einen energischen Appell, Alles
zubieten, um eine etwaige Wiederkehr
Straßenkundgebungcn seitens
Mittelschüler zu verhindern.
«s Graz, 7. Dcc. Diese Woche ging aus Fiume
ein englischer Dampfer mit 756 Pferden ab. Bis-
her wurden aus Fiume 23,304 Pferde auf 31 Schif-
fen nach Südafrika befördert.
4' Paris, 8. Dcc. Eine Anzahl Spiclwa a -
renfabrikanten hat beim Handelsminister Be-
schwerde erhoben darüber, daß zu den diesjährigen
Prämicnbeiverbungen auch eine deutsche Firma
zugclassen wird, welche in Paris eine Zweignieder-
lassung besitzt.
IV London, 8. Dec^ Eine Meldung des
„Standard" aus Prätoria vom 5. besagt: Die
Buren beginnen, wie verschiedene Anzeichen
verrathen, mit der Wiederaufnahme ihrer Thä-
tigkeit. Mehrere Commandos tauchen im
Oranjefreistaat wieder auf, darunter ein großes
Commando, das anscheinend von 2 ewct be-
fehligt wird. Viljoen steht mit 400 Mann
nördlich von Belfort an der Dclagoabahn und
wartet die Ereignisse ab. Beyer zieht nach Sü-
den auf Sandriverpoort zu, augenscheinlich in
der Absicht, westlich von Warmbad sich mit Ba-
denhorst zu vereinigen.

stand antrcffen! — Wollen's vielleicht, daß ich
einen Doctor holen geh'!"
„Nein, nein, ich befinde mich schon wieder
ganz wohl. Ihre Freundschaft aber werde ich
Ihnen nicht vergessen. Sie sind eine edle Frau,
und ich weiß garnicht, wie ich jemals wieder gut
machen soll, was Sie für mich thun. Aber haben
Sie in Bezug auf mich vielleicht noch mehr aus
den Karten gelesen?"
Frau Ilona zeigte eine gut gespielte Verle-
genheit.
„Ach, davon wollen wir jetzt nicht reden.
Sie sind ja noch viel zu schwach."
Sie wußte genau, daß sie durch eine derar-
tige ausweichende Antwort die Spannung der
abergläubischen Frau auf das Aeußerste steigern
würde, und die Wittwe beeilte sich denn auch in
der That, mit eindringlichen Worten zu ver-
sichern, daß ihr Unwohlsein jetzt ganz und gar
überwunden sei. Als Ilona trotzdem noch im-
mer unter allerlei Vorwänden mit der Antwort
zögerte, stand Frau Liesing entschlossen auf und
brachte aus einer Schublade ein fast noch neues
Kartenspiel zum Vorschein.
„Ta," sagte sie, es vor der Wahrsagerin auf
den Tisch legend, „nun will ich doch sehen, ob Sie
es übers Herz bringen, mich iwch länger in dieser
gräßlichen Ungewißheit zu lassen."
„Sie sollten es heut' wirklich nicht von mir
verlangen, liebste Freundin! Denn ich fürchte,
's is nit viel Gut's, was ich Ihnen aus den Kar-
ten weissagen kann."
„Gerade dann muß ich's erfahren. Ich habe
die Winke der Vorsehung niemals nöthiger ge-
braucht, als gerade jetzt."
„Nun denn, wenn Sie es durchaus wollen
" Und Frau Ilona schob ihr das Kartenhäuf-
chen zum Mischen zu. Bedächtig und mit jenem

- * Im Reichsanzeigcr wurde die Ernennung des
h rasen Wolff - Mcttcrrich zum Botschafter in
>0ndon amtlich pvbliciert.
* Das französische Geschwader unter
"vural Caillard ist von Syra nach Toulon ab-
Kdanrpft.

> * Nach einer burcn freundlichen Vcr-
i^rrlmlung in Bordeaux veranstalteten etwa
^r>0 Personen einen Zug nach dem englischen
onsulät, nm dort zu demonstrieren. Die
Polizei schritt ein und zerstreute die Menge,

. * Der japanische Staatsmann Marquis Ito
ircde vom Reichskanzler Grafen Bülow em-
^ngen.

§ * Der Generalgouvcrncur von War-
»stshu und die Spitzen der dortigen Civil- und Mi-
äärbehörden drückten dem deutschen Consul
cZ Bedauern wegen des Angriffs auf das deutsche
"nsulatsgebäude aus,

H * Das englische Cabinet soll in einem
'wndschreiben den verschiedenen Regierungen mit-
^heilt haben, daß der südafrikanische Krieg
NgefLhr im März nächsten Jahres Le-
idet sein werde.

Nachdruck verboten.
Unsichtbare Kcröen.
Roman von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
> Drinnen im Wohnzimmer war es still; aber
dachte nicht daran, jetzt hinein zu gehen,
h ? buchte das, was sie da gehört und gesehen
tz erst in ihrem Kopfe verarbeiten, ehe sie
r Frau Liesing gegenüber trat, damit das kost-
q Geheimnis; seinen ganzen Werth
sie ausgenützt werden könne. Und
led überdies darauf bedacht sein,
Möglichkeit eines Argwohnes, als könne sie
h horcht haben, bei der mißtrauischen Wittwe
stz^bbeugcu. Darum ging sie auf den Fuß-
sch?^? Zur Wohnungsthür, klinkte das Drücker-
tz vorsichtig auf und schlüpfte hinaus, um
ich iurflügel dann ebenso behutsam und gc-
Ichlos wieder hinter sich zu schließen.
tz ^ verließ das Haus nicht, weil die Frau
^Meister ja nwglicherweise zum Fenster hin-
ivnd konnte, wie sie es ziemlich häufig that,
dpt wartete etwa eine Viertelstunde lang
Flur, bis es ihr an der Zeit schien, wie-
nauf zu gehen. Niemals war sie zufrie-
!en?«bä* sich uud der Welt gewesen, als in die-
so Augenblick. Der Zufall, der sich ihr schon
uls ein treuer Bundesgenosse erwiesen,
itzj ^re Absichten ja in einer Weise gefördert,
bis:-, selbst in ihren kühnsten Träumen nim-
sich b" bossin gewagt hätte, und sie würde
*de>> klägliche Stümperin verachtet haben,
biss? ihr uuch mit Hilfe solcher Waffen noch
teil, lungen?äre, das vorgesteckte Ziel zu er-
kock ihr jetzt zu thun übrig blieb, war
brit Meinung nur das Spiel der Katze
ber Maus. Und für diese Art von Zeitver»

Gchcimrath Professor Czerny über die
englische Kriegführung. Etwa hundert Profes-
soren der Universitäten Deutschlands, Oester-
reichs u. der Schweiz hoben ihre Gutachten über
die Kriegführung der Engländer gegen die Bu-
ren abgegeben, und diese Gutachten sind nunmehr
von der Verlagsbuchhandlung F. Hachl in Mün-
chen herausgegeben worden. Der Reinertrag
dieser Publikation ist für die nothleideuden Bu-
ren - Familien bestimmt. Geheimrath Dr.
Ezexny sagt in seinem Gutachten u. A.: „Alle
Machrichten aus Südafrika beweisen, daß die
Buren, welche für ihre Freiheit und Existenz
kämpfen, ethisch viel höher steheubls
die englischen Söldner, welche den
Raubkrieg für die goldgierigen Rhodes und
Chamberlain führen. Für das schlechte Ge-
wissen der Engländer braucht Europa keinen
anderen Beweis, als daß sie sich beharrlich
weigern, die Unterstützung des
Rothen Kreuzes selbst für die hun-
gernden, gefangenen Frauen und
Kinder der Verbannten Buren zu-
z u l a s s e n.
Ein Conflikt zwischen Württemberg und
Preußen wird wegen des Falles Münch in Aus-
sicht gestellt. Der ehemalige volksparteiliche
Reichstagsabgeordnete Frhr. v. Münch, dessen
erstes Auftreten im Reichstage Stürme von Hei-
terkeit entfesselte, ist bekanntlich vom Stuttgar-
 
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