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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 280 - No. 289 (29. November - 10. December)
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1901.

28. Aayrgsrrg.

Kokal-Anzerger

Neuev ^eidelbevgev Anzergev

Gelege"

Drerr^srg, den LO. DecemVer

Geschäftsstelle: Telephon 125.

Postzeitungsliste No. 3306-


Etwa 1500 Arbeitslose


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Vas veueNe.

1SÜ1.

28S.

rf von
Frauen-

Zweigstelle: «. «eisendörfe»
Untere Neckarstratze 17.

GeschLftSstelle: Hauptstraße 48
(Eingang Brunnengasse).

zLavtrkel
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Wk' Der Lokal-Anzeiger kommt in jedes Kans in Keidelöerg «nd hat die größte Weröreitnag in de« Hrtschafte« der MmgeSnng. -ME
^tschedtt täglich Vormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich 30 Pfg„ mit dem «Jllustrirten Sonntagsblatt" monatlich 40 Pfg. incl. Trägerlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich 1 Mk. ohne Bestellgeld.
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* Der Reichskanzler Graf Bülow hatte eine
lagere Unterredung mit dem österreichisch--
Ungarischen Botschafter.

* Prinzessin Olga-Maria von Sachsen-
weimar hat sich mit dem Prinzen Leopold zu
Tsenburg-Birstcin verlobt.

- Der Statthalter von Galizien ist in Wien
^»getroffen, um dem Kaiser über die anti-.
deutschen Lemberger Demonstrationen
Bericht zu erstatten.

Bevölkerung des ganzen, deutschen Reiches am
1. Tecembcr 1900 56 369 178. also 4 087 277
oder 7,82 v. H. mehr als vor fünf Jahren. Die
männliche Bevölkerung ist in demselben Zeitraum
um 2 075 997 oder 8,09 v. H. auf 27737 247.
Köpfe, die weibliche um 2 011280 oder 7,56 v.
H. auf 28 629 931 Seelen angewachsen. Ten
größten Bevölkerungszuwachs mit 21,37. v. H.
meist der Reg.-Bez. Arnsberg auf.
Der Ccntralausschnß der vereinigten Jnn-
««gsverbände hat beschlossen, an den Kaiser eine
Immediateingabe zu richten, in der darüber ge-
klagt wird, daß die Gewerbeordnung und ihre
Auslegung seitens der Behörden zur Auflösung
oer geiverblichen Erziehung der deutschen Jugend
führe, und un' eine Nenderung der Gewerbeord-
nung im Sinne eines stärkeren Schutzes des
Handwerks, sowie nur eine Anweisung an die
Behörden zu einer dem Handwerk günstigeren
Anwendung des bestehenden Rechts gebeten wird.
Wie England Rekruten „stiehlt." In der ame-
rikanischen Presse werden vielfache Beschwerden
erhoben über Anwerbung von jungen Amerika-
nern für die englische Armee in Südafrika. Es
handelt sich meist um noch ganz junge Burschen,
die sich die englische Regierung durch ein Stellen-
vermittelungsbureau in St.Louis besorgen lasse,
das für jeden Burschen 12 Mark Blutgeld er-
halte. Sie werden angeblich als Maulthier-
wärter eugagirt und auf die Schiffe gebracht,
auf denen England die in Amerika gekauften
Pferde und Maulesel nach Südafrika versendet.
Sobald jedoch das Schiff sich der Küste Südafri-
kas.. nähert., wird den Burschen die Mittheilung
gemacht, daß sie nur dann ans Land könnten,
wenn sie sich aus den Schiffspapieren als eng-
lische Unterthanen cinschreiben lassen. Das
Nächste ist, daß inan sie als englische Unterthanen
in den Militärdienst preßt! —

QM8MM

kann
Die

* In New-Vork feierten die Ungarn den
'Lnfzigsten Jahrestag der Landung Kos-
luths.

* In Belgrad veranstalteten Arbeiter und Stu-
denten eine Kundgebung gegen das neue
Preßgesetz.

K Kapstadt, 8. Dec. (Reuter.) Der Dampfer
der deutschen Südpolarcxpedition, „Gauß", trat sie
Weiterreise an.
— Kapstadt, 9. Dec. Ein englischer Con -
voi, bestehend aus 30 Wagen unter dem Leutnant de
Cock, ist zwischen Lambcrtsbay und Glanwilliam von
den Buren erbeutet worden. Es fand ein
heftiger Kampf statt, in welchem Leutnant de Cock
verwundet und mehrere Mann getobter wurden. Die
übrigen ergaben sich den Buren.

Berit«, 9. Dec. Die Sehnenentzündung, von
Graf Waldersee nach seiner Rückkethr aus
Astasien heimgesucht wurde, ist nunmehr beseitigt,
lind Graf Waldersee ist soweit wieder hergestellt, daß
wie alljährlich die Jagd deS Fürsten Henckel zu
Donnersmarck in Oberschlesien aufsuchen kann.
. ? Berlin, 9. Dec. Das Anarchistenblatt
»Aeues Leben", welches wegen der Verhaftung
Verlegers sein Erscheinen eingestellt hatte, ist mir
Unterstützung der süddeutschen Anarchisten wieder
lleu erschienen.
IV Ulm, 9. Dec. Gestern und heute tagt hier
zweite württembergische Katholikentag, der be-
wnders der Ordens- und Schulfrage gilt. Unter
en Einberufern befindet sich außer den Führern, der
d^ntrumsfraction der Präsident der Kammer der
^tandesherrcn, Graf v. Rechbcrg. Ter Andrang aus

* Der Kaiser traf mit Gefolge gestern Mittag
Pletz ein und wurde vom Fürsten Pletz, dem
Prinzen Pleß, dem Landrath von Heyking und dem
Bürgermeister empfangen.
* König Oskar verlieh dem Prinzen Hein-
rich von Preußen die Ordenskette des Groß-
sieuzcs des norwegischen Ordens des heiligen Olaf.

Zehntes Kapitel.
Ter Baumeister und Grundstücks » Speku-
lant Liesing war nicht ihr erster Gatte gewesen.
Ms blutjunges Mädchen schon hatte sie auf den
Wunsch ihrer mittellosen Eltern und ohne be-
sondere Liebe den Kaufmann Georg Gumpert
m Breslau geheirathet, der nach ihrer Darstell-
ung ein sehr schwacher Charakter und äußerst un-
tüchtiger Geschäftsmann gewesen sein mußte.
Schon in den ersten Jahren der Ehe war es mit
seinen Verhältnissen beständig rückwärts gegan-
gen, und schließlich hatte er in Folge unge-
schickter Spekulationen sein ganzes Vermögen
verloren. Und nicht dos allein, sondern auch das
Vermögen anderer Leute, wie Frau Liesing mit
dem Ausdruck tiefster sittlicher Entrüstung hin-
zufügtc. Es waren allerlei Unregelmäßigkeiten
in seinem geschäftlichen Gebühren gewesen, und
alle Wahrscheinlichkeit sprach dafür, daß das
Gericht seine Zahlungseinstellung als einen be-
trügerischen Bankerott arischen würde. Frau
Liesing gestand, daß sie selbst ihm damals den
Rath gegeben habe, sich der Schmach einer Be-
strafung durch die Flucht zu entziehen, und sie
schilderte in beweglichen Worten, eine wie trau-
rige Zeit sie' damals um die Schuld dieses Men-
schen willen habe durchleben müssen. Von New-
Uork aus hatte er an sic geschrieben rind später
noch einmal aus San Francisko, wo es ihm nach
seiner Mittheilung so schlecht erging, daß er sich
mit der Absicht trug, sein verfehltes Leben frei-
willig zu enden. Da alsdann keine weitere
Nachricht mehr von ihm gekommen, war, hatte
feine zurückgebliebene Gattin nicht Anderes
geglaubt, als daß er entweder diele Absicht zur
Ausführung gebracht habe oder im Elend zu
Grunde gegangen sei. Und weil eine verlassene
Frau irr den Augen der Leute stets eine viel

allen Lmidestyellen ist stark. Es wurden mehr als
30 000 Eintrittskarten anSgegeben.
IV Lyon, 8. Dec.
veranstalteten heute in verschiedenen Gruppen Kund-
gebungen gegen die Stadtverwaltung. Die Polizei
ging mehrmals gegen sie vor, wobei einige Schutzleute
durch Steinwürfe verletzt wurden. Schließlich zer-
streuten berittene Mannschaften die Manifestanten.
30 der letzteren wurden verhaftet.
-h Cherbourg, 8. Dec. Das Unterseeboot „Tri-
ton" machte auf seiner Fahrt zwischen Cherbourg und
Cap de la Hebe während 24 Stunden interessante
Versuche. Das Boot fuhr auf der Oberfläche,
tauchte unter und lud unterwegs feine Accunmlatoren
wieder. Alles ging sehr gut von statten trotz schlech-
tem Wetter.
? Loudo«, 9. Dec. Ein amtlicher Bericht über
die Pest auf St. Mauritius für die mit dem
8. Decsmber schließende Woche stellt 82 Pestfälle fest,
von denen 37 tödtlich verliefen.
^4, Chrrstiauia, 9. Dec. Im Nationalthe-
ater fand gestern Abend zu Ehren der hier weilen-
den deutschen M a r i n o o f f i c. i e r L und
Untero fficierc eine Fcstvorstellung statt, zu
deren'-'Beginn die „Wacht am Rhein" und die norwe-
gische Nationalhymne gespielt wurden. Die deutsche
Gesellschaft veranstaltete am. Abend ein Festmahl, an
dem Prinz Heinrich, der deutsche Gesandte und
eine große Anzahl Officiere des deutschen Geschwa-
ders theilnahmcn. Der deutsche Gesandte Graf
Leyden toastete auf König Oskar und Kaiser Wil-
helm, der Vorsitzende der deutschen Gesellschaft auf
Prinz Heinrich, der mit einem Hoch auf die deutsche
Colonie dankte, dem weitere Trinksprüche aus die nor-
wegische und deutsche Marine folgten. An Kaiser
Wilhelm wurde ein HukdiguugStelegramm gesandt.
4V Buenos-Aires, 9. Dec. (Reuter.) Cs
verlautet, daß Columbien uud Ecuador
über einen Bündniß vertrag verhandeln,
wobei ihnen Chile Unterstützung bietc, da cs
auf dieses Bündniß für den Fall eines Canflikts
mit Argentinien Hoffnungen setze. Hierüber be-
unruhigt, werden britische Einwohner in Argen-
tinien, welche sehv bedeutende Kapitalien ver-
treten, sich vereinigen, um den König von Eng-
land zu ersuchen, daß er eine Entscheidung in
dem Grenzstreite zwischen Argentinien und Chile
herbeizuführen strebe, durch die der jetzigen schwie-
rigen Lage beider Länder ein Ende gemacht
würde.
7-:- Bombay, 9. Dec. Der englische Kreu-
zer „F o r" ist nach Koweit abgegangen, wo
Unruhen bevorstehen. Ein Kanonenboot ist
ebenfalls in diesen Tagen nach dort obgesandt.

.'... l "
hatte, die Frau Liesing müsse „wie ein weiches
Wachs werden in ihrer Hand.",
„Ach, wenn ich doch einen Menschen Hätte, der
mir rathen und helfen möchte", schluchzte sie,
ihren Kopf an die rundliche Schulter der mitlei-
digen Freundin legend. „Ich bin jo ein so un-
glückliches, bejammernswerthes Geschöpf."
TriunrPhirend leuchtete es in den dunklen
Augen der Wahrsagerin auf. Sie hatte ja ge-
wußt, daß es dahin kommen würde, aber es er-
füllte sie doch mit nicht geringer Genugkhuung,
daß es so schnell geschehen war.
„Und haben'S denn nicht schon einen solchen
Menschen?" fragte sie weich. „Da — schauen's
doch nur mal hinein in die Kartell! Die Carreau-
Neun, dos ist Ihre Stube, dieselbe Stube, in
der wir jetzt sitzen. Und die Pique-Dame, die
neben der Trost- und Glückskarte auf Ihrer
Stube liegt, wer sollt' das wohl anders sein,
als Ihre treue Freundin Ilona Matcasch?
Wann's mir Ihr Vertrauen schenken wollen,
Frau Liesing, ich mein', daß ich Ihnen eher
würd' helfen können, als irgend ein Mensch in
der Welt."
Der wohl berechnete Hinweis aus die un-
zweideutige Coustellation der Karten hatte den
Ausschlag gegeben. Auch das letzte mißtrau-
ische Bedenken im Herzen der Frau Baumeister
war verstummt und mit jener erschöpfenden
Redseligkeit, die sich inuner einste'llt, wenn ein
lange sorgsam gehütetes Geheimniß endlich
preisgegeben wird, erzählte sie der „treuen
Freundin" die Geschichte ihres Lebens und ihrer
dunklen Beziehungen zu dem Manne, vor dem
sie sich seit Jahren wie vor einem Verhängnitz
fürchtete.

Deutscher Reichstag.
Berlin, 9. Dec.
Auf der Tagesordnung sieht zunächst die In-
terpellation Arendt betreffend Zahlung von Ve-
teranenhilfen auf Grund des Gesetzes vom 4.
August 1899.
Präsident Graf Ballestrem erklärt: Es
ging mir vom Schatzsecretär die Mittheilung zu,
daß er au Influenza erkrankt und deshalb lei-
der verhindert sei, die Interpellation zu bcaut-

Frau Baumeister", erklärte Ilona mit düsterer
Feierlichkeit. „Und wenn das Orakel die Wahr-
heit sagt, so haben Sie selbst diese Schuld auf'm
G'wissen."
Die Andere lehnte sich! mit geschlossene Au-
gen in die Sophaccke zurück. Ein paar Sekim-
den lang blieb es still; dann stieß sie mit merk-
licher Anstrengung hervor:
„Können Sie auch lesen, was für
Schuld es ist?"
„Die Karten sagen es wohl, aber ich
mir's noch nicht recht z'sammen reimen.
Coeur - Zehn scheint die Hauptfach' dabei zu
sein. Und das ist die Ehekarte."
Wie ein schmerzliches Aechzerr kam es au:
der Brust der gequälten Wittlve. Und plötzlich
brach sie in ein heftiges, kramfhaftes Schluchzen
aus, das ihren starken Körper schüttelte wie den
eines ungestüm weinenden Kindes.
„Jesses Maria und Josef — liebste Freun-
din, was is Ihnen?" rief Ilona. „Warum ha-
ben's auch nicht auf mich g'hört? Ich hab's ja
gleich g'sägt, daß Sie noch viel zu schwach sind
für eine so schlimme Offenbarung."
Dabei hatte sie ihren weichen Arm Zärtlich
um die Weinende geschlungen, und es war soviel
liebevolle Besorgniß in ihrer Stimme, daß die
Andere von dieser innigen Theilnahme berührt
wurde wie von einer nie gekannten köstlichen
Wohlthat. Die voraufgegangene heftige Scene
und die überwältigende Allwissenheit der pro-
phetischen Karten hatten ihr eigensinniges Selbst-
vertrauen so stark erschüttert und sie so ganz um
allen inneren Halt gebracht, daß es nur noch die-
ses letzten kleinen Anstoßes bedurft hatte, um sie
in jenen Zustand Zu versetzen, an den die kluge
Ilona gedacht, als sie ihrem Manne gesagt

Nachdruck verbot««.
Unsichtbare Kcröen.
Roman von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
, „Nur Geduld, Sie werden Alles erfahren",
^gte Fxgu Matrasch. „Die Gefahr kommt nicht
dem Manne allein. Da ist die Carreau-
Dwne — eine junge Frauensperson, der sich der
:^cann zuwendet, um Ihnen in Gemeinschaft mit
m Kalles Zuzufügen. Die Pique-Sieben, daS
M die Unglückskarte, und die liegt zwischen
^hnen und dem jungen Mädchen. Und das Ge-
oerinniß-aber, hum, das ist doch höchst
^ crtwürfsig — ich weiß wirklich nicht, liebe
'Kundin, ob ich's aussprcchen darf, was ich da
weiter in den Karten lese."
- »Ja — ja, sprechen Sie es nur aus! Sie
Erichen mir nichts zu verhehlen."
»Der Manu ist im Besitz eines Geheimnisses,
m ihm die Macht giebt. Sie zu vernichten. Er
von weit hergekommen sein, aus einem
finden Erdtheil, wo er sich lange aufgehalten.
' ex er war trotzdem immer sehr eng mit Ihnen
N-q unden. Dio Karten sagen sogar — doch
Nidas is ja ganz unmöglich. Ich weiß mir
ms? zu erklären, wie es zugehen kann, aber dies-
al^nuß mich das Orakel täuschen."
.. Liesings dcrbknochiges Antlitz war schon
^aoer von einer beängstigenden Röthe. Ihre
i pa?wung hatte sich durch die so wunderbar zu-
ein senden Andeutungen der Wahrsagerin zu
x Höhe gesteigert, die sie aller ruhigen Ueber-
vöa^g beraubte und sie ihre sonstige Vorsicht
rg vergessen ließ.
sagen die Karten? Sie werden schon
kigen. Bei Ihnen lügen sie ja nie."
»Lie sprechen von einer schweren Schuld

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politisches.
Tic Thronfolge i« Baden ist nach dem Haus-
gesetz geregelt, welches am 4. Octobcr 1817 von
Großherzog Karl erlassen worden ist. Es be-
stimmt, daß, so lauge ehelicher, ebenbüriigcr
Manuesstamm im großherzoglichcn Hause vor-
handen ist, diesem allein das Recht zur Nachsolge
gebührt uud zwar nach den im Gesetz sesigc-legtün
Bestimmungen. Weiter sicht das Gesetz vor,
daß, wenn der Mcmnesstamm erloschen ist, die
Erbfolge auf die ebenbürtigen männlichen Nach-
kommen der Prinzessinnen des badischen Hau-
ses übergeht. Wenn demnach die heutigen Ag-
naten, der Erbgroßherzog, Prinz Mar und Prinz
Karl, keine ebenbürtigen Söhne Hinterlassei!,
daun sind die Sühne der Prinzessinnen des groß-
herzoglich badischen Hauses erbberechtigt. Nach
deut Hausgesetze kommen von den jetzt lebenden
Söhnen und Enkeln der badischen Prinzessinnen
in nachstehender Reihe bei derErbfolgc in Frage:
Fürst Leopold von'Hoheuzolleru, Sohn des Für-
sten Karl Anton und der Prinzessin Josephine
von Baden; Prinz Wilhelm von Schweden und
dessen Bruder Erich, Söhne der Kronprinzessin
von Scbweden, der Tochter des jetzigen Groß-
herzogs; Erbprinz Emich von Leiningen,
Sohn der Prinzessin Marie von Baden, Schwe-
ster des regierenden GroßhcrzogS; die russischen
Großfürsten Nikolaus, Michael Georg und
Alexander, Söhne der Prinzessin Cäcilie von
Baden, Schwester des regierenden Großherzogs;
Fürst Ernst von Hohenlohe - Langenburg, der
jetzige Statthalter von Elsaß - Lothringen, als
Sohn der Prinzessin Leopoldine von Baden.
Tochter des Markgrafen Wilhelm, eines Bru-
ders des Großherzogs Leopold von Baden.
Das cndlsiltige Ergebnis: der Volkszählung
für das Reich ist im „Reichsanzeiger" veröffent-
licht worden. Darnach betrug die ortsanwesende
 
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