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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 280 - No. 289 (29. November - 10. December)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0213
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Heidelberger

28. Airyrgarkg.

AuLags ca. 7500

Ko Kal-Anzeiger

Neu-V Heidelberger Anzeiger

IreLrag, den 29. WovemSer

Postzeitungsliste No. 3306-

Geschäftsstelle: Telephon 125.



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potttisckes.

1S«1.

Zweigstelle: «. «eisendörfer
Untere Neckarstratze 17.

Veschrftsstelle: Hauptstraße 4S
(Eingang Lrunnengasse).

AM" Z»er Kak-An,«iger Kommt in jede» Kans i« Kcidekkerg und hat die grSht« Weröreitung i« den Hrtfchasten der AmgeSung. "Mg
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Awzetgewr die 1 spaltig« Petitzeile oder deren Raum LL Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen SV Pfg. Eratirverbrettung durch Säulenanschlag.

vorher Von den Einwohnern verlassen worden.
(Puerto Bello war ursprünglich von den Regier-
ungstruppen besetzt gewesen, muß aber nachher
wieder verloren gegangen sein. D. Red.)
P Southampton, 28. Nov. Ter Dampfer
„Canada" ist gestern mit Truppen . Ver-
stärk un g e n n a ch Südafrika abgegan-
gen. Er hatte auch die erste Sendung Pfeifen
für die Truppen als Weihnachtsgeschenk an
Bord.
IV Detroit (Michigan, Vereinigte Staaten),
28. Nov. Auf der Wabaschbahn stieß i» der Nacht
bei Seueca ei« Eise«bah»z«g, vo« dem
zwei Wagen mit Einwanderer» besetzt waren,
mit einem entgegenkommende« Zng zu-
sammen. Ersterer wurde zertrümmert und ge-
riet!) in Brand- 8V Personen wurden gstödtet,
130 verletzt, davon L3 schwer. Die Schuld an
dem Eisenbahnunglück trifft die Leitung des Ein-
wandererzuges, der von Station Seneca weiter-
fuhr, Während er das Eintreffeudes anderen Zuges
hätte abwarten müsscu.

Wolke auf Eriks Antlitz nicht bemerkte, plau-
derte arglos weiter:
„Wir hatten, wie gesagt, den Doktor Eich-
rodt sehr gern. Aber eines Tages wollte es das
Geschick, daß Einige von uns ihn auf ihrem
Spaziergange am Fenster einer mehr als beschei-
denen Gastwirthschaft fitzen sahen, wo er ein an-
scheinend recht dürftiges Mittagsmahl verzehrte.
Das wolle uns garnicht gefallen, und wir mach-
ten die fürchterliche Entdeckung zum Gegenstände
eines kleinen Spottgedichtes, das bald in zahl-
reichen Abschriften cirknlirte. Unglücklichenneise
fiel ein Exemplar in die Hände unserer Klassen-
vorfteherin, und sie beging dis Taktlosigkeit, es
dem Doktor Eichrodt zu übergeben. Wir beob-
achteten ihn von Weitem, während er es las,
und das Herz schlug uns bis zum Halse, als wir
sahen, wie ihm das Blut heiß ins Gesich stieg.
Mit Zittern und Zagen erwarteten wir die
nächste Stunde, in tiefer Zerknirschung darauf
gefaßt, daß er uns eine vernichtende Straf-
predigt halten würde. Aber er erwähnte
häßliche Gedicht mit keinem Worts, sondern
gütig und liebenswürdig wie immer. Da
das böse Gewissen uns keine Ruhe mehr,
traten in der Pause zu einer heimlichen Berath-
ung zusammen, und das Ergebnitz war, daß ich
beauftragt wurde, ihn im Namen der ganzen
Klasse um Verzeihung zu bitten. Ich that es
zitternd, und niemals werde ich die schönen, edlen
Worte seiner Erwiderung vergessen. Von da
an verehrten wir ihn tiefer, als selbst unseren
angebetenen, greisen Religionslehrer, und ich bin
sicher, daß diese Zeitungsnachricht über die ihm
widerfahrene Ehre von all meinen früheren
Mitschülerinnen als eine Freudenbotschaft aus-
genommen werden wird."
„Der Herr lebt jetzt in Berlin?" fragte Erik,

* Die Großherzogin von Hessen ist in
Begleitung ihrer Mutter, der Grotzherzogin-Wittwe
don Sachsen, und der Prinzessin Beatrice nach
^izza abgereist.

Zeit hatten, sich in Sich<-cheit zu bringen, blieben
gleichwohl viele Einwohner in der Stadt und
einige von ihnen, auch Frauen und Kinder, wur-
den durch deutsche Geschosse gstödtet. Nach der
Beschießung von Sondsrburg tobte durch ganz
England giftiger Deutschenhaß in lauter Ent-
rüstung, die edlen Lords Shaftesbury und Pal-
merston gaben im Parlament ihrem christlichen
Schmerz über die Barbarei Preußens kund, das
nicht mehr zu den civilisirten Staaten gerechnet
werden könne. Als Bismarck von dem englischen
Gesandten in Berlin per Billet angefragt wurde,
ob es wahr sei, daß Preußen ohne vorherige
Anzeige Sonderburg bombardirt, Weiber und
Kinder dabei umgekommen seienund ob Preußen
ein solches Verfahren billige, erwiderte der preu-
ßische Staatsmann, daß er nur auf amtliche
Anfragen Auskunft zu geben Pflege und Bis-
marck ließ in Berliner Zeitungen die lange Reihe
russischer Küstenstädtchen und harmloser Fischer-
dörfer veröffentlichen, welche dis englische Flotte
während des Krimkrieges (1856) ohne dringende
Veranlassung bombardirt, ausgeplündert und
verbrannt hatte. „Welcher Unterschied zwischen
einst und fetzt: Bismarck — Bülow!" so schrei-
ben die „Hamburger Nachrichten."
Unfriede im holländischen Königshansc? Der
Amsterdamer Correspondent der „Rhein,-Westf.
Ztg/' erwähnt die dort umlaufenden Gerüchte,
wonach Prinz Hendrik sich wegen Spielschulden
mit seiner Frau überworfen habe, was der An-
laß zur vorzeitigen Entbindung gewesen sei.
Zwisckvn Heiden Gatten sowie dem Prinzen und
der Königin - Mutter bestehe eine tiefe Abneig,
ung. Der Correspondent drückt Zweifel an der
Berechtigung der Gerüchte aus, sagt aber, es be-
rühre eigenthümlich, daß der Prinz während der
Krankheit seiner Gemahlin, deren Befinden nach
den letzten Nachricksten wieder sehr zufrieden-
stellend ist, tagtäglich an Jagden theilnehme.
Boykott englischer Schiffe. Das Comit4 für
den Boycott englischer Schiffe in Amsterdam ha«
nach Verhandlungen mit der internationalen Ver-
bindung zu London den 16. December als den
Anfangstermin für den Boycott zu Amsterdam
bestimmt. — Aus Nsw-Aork wird gemeldet, daß
die Regierung der Vereinigten Staaten fast tag-
lich von Vertretern fremder Mächte beschworen
werde, Schrittezur Beendigung des

Kodier
TLdn«
n. sv?ke-
-hcke Dr.
itz Wer'""
Schroff-,

. * In Offenbach wurde der Stationsvor-
..cher Seitz wegen Unterschlagung und Urkunden-
^lschung verhaftet. Derselbe ist ein alter Beamter
Familienvater.
* In Palermo wurde die herrlich gelegene
Ma Amata für Rechnung der Kaiserin
Mguste Victoria auf 4 Monate gemiethet.

kL«
IN empfiehlt.
, Nengafst^!

* Zu Ehren des Erzherzogs Franz Ferdi-
nand von Oesterreich fand im Neuen Palais große
^afel statt. Heute gedenkt der Kaiser sich in Be-
reitung deS Erzherzogs und anderer Fürstlichkeiten
Kl den Hofjagden nach Göhrde zu be-
ieben.

lnve!i6v-.

geflochten
uptflraße

. * Karlsruhe, 28. Nov. Die der Zweiten
^innrer vorliegende außerordentlich umfang-
klche Petition des Badischen Leh -
frvereinsvorstands verlangt: Ein-
^ihung an entsprechender Stelle des Beamten-
Ualtstarifs, Aufhebung der Uebergangsbe-
Zvunungen, Besserung der Bezüge der unstän-
?8sn Lehrer, Aufhebung des § 36 (Organisten-
^agraph), Anwendung der für dis Beamten
Menden Bestimmungen hinsichtlich Zugskostsn-
^gütung, Diätenbchügc.

. * In Gegenwart der gejammten diplomatischen
?krtretung der Vereinigten Staaten wurde gestern
Grundstein einer amerikanischen
irche in Berlin gelegt.

dem man zu einem so köstlichen Besitzthum ge-
langt!"
Sie war aufgestanden, wie wenn sie das Kaf-
feegeschirr zusammensetzen und hinaustragen
wollte. Dabei hatte sie das Köpfen fast ganz
von ihm abgelvendet und er sah nur ein win-
ziges Stückchen ihrer zarten, wie von einem wei-
chen Pfirsichflaum überhauchten Wange. Wer
es war immer noch genug um ihm zu verrathen,
daß sie tief erröthet war und um ihn mit der
Besorgniß zu erfüllen, es könnte sie verletzt ha-
ben. Rasch sprang auch er von seinem Stuhle
empor und trat an ihre Seite.
„Fräulein Elfriede", fragte er innig, „sind
Sie mir böse^"
Sie schüttelte den Kops: aber sie wandte ihm
ihr Gesicht noch immer nicht wieder zu und fuhr
fort, mit dem Kaffeegeschirr zu hantiren. Dabei
klirrten die Tassen gar verdächtig, als ob ihre
schlanken Finger nicht mehr so sicher seien wie
sonst, und Erik bemerkte, daß ihre Brust sich in
rascheren Athemzügen hob und senkte. Wenn
sie ihm aber nicht böse war, konnte er dieser au-
genfälligen Erregung nur eine einzige andere,
für ihn namenlos beglückende Deutung geben.
Und es. überkam ihn mit einem Male wie lei-
denschaftlich, heißes Verlangen, mit beiden Hän-
den das Glück zu ergreifen, das er da in so hol-
der, verführerischer Gestalt leibhaftig vor sich
sah.
„Sie dürfen mir auch nicht böse sein", sprach
er mit gedämpfter Stimme weiter, und sein
Mund war dem tief gesenkten, lieblichen Köpfchen
schon ganz nahe, „Sie dürfen nicht, wenn Sie
mir nicht das bitterste Herzeleid bereiten wollen.
Denn einmal muß es ja doch gesagt sein, Fräu-
lein Elfriede — ich-"
Wer das Wort, das nach seiner Versicherung

* Der deutsche Botschafter Graf Metternich
am nächsten Montag von König Eduard
^wfangen werden.
* Der Reichskanzler beabsichtigt in den
Ochsten Tagen Besprechungen über Zolltariffragen
Vertrauensmännern aus verschiedenen
Traktionen abzuhalten.

1901.^
LLnschluß
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der die Zeitung ergriffen hatte, um die Notiz
ebenfalls zu lesen. „Haben Sie auch nach
Ihrem Austritt aus dem Institut noch von ihm
gehört?"
„Ja — zufällig. Ich hörte, daß sein Vater
kürzlich gestorben ist, und daß er seitdem seine
ganze Familie allein zu versorgen hat. Nach
diesem großen Erfolge aber wird er nun gewiß
eine recht glänzende Carriers machen?"
Ter Gefragte legte das Blatt wieder zusam-
men und zuckte mit den Achseln.
„Ich kenne die Verhältnisse nicht hinlänglich,
um darauf zu antworten. Wer ich vermulhe,
daß Sie dis Bedeutung einer solchen Auszeich-
nung überschätzen. Sie mag einen verheißungs-
vollen Anfang darstellen, mehr aber wohl kaum."
In diesem Augenblick wurde Frau v. Bru-
tengaard abgerufen, weil eine Bittstellerin nach
ihr verlangte, und als sie das Zimmer verlassen
hatte, trat zwischen den beiden Zurückgebliebe-
nen eine eigenthümlich beklemmende Stille ein,
wie sie sonst kaum jemals zwischen ihnen ge-
herrscht hatte. Nach Verlauf von Minuten erst
brach Erik Werthmüller das Schweigen.
„Wissen Sie auch, Fräulein Liesing, daß ich
diesen Doktor Von Herzen beneide?"
Betroffen von dem seltsamen Tone seiner
Worte blickte Elfriede auf.
„Sie beneiden ihn? Um den Preis, den man
ihm zuerkannt hat?"
„Nein, nicht darum; er hat ihn gewiß recht-
schaffen verdient, und dies ist ein Gebiet, auf dem
ich nicht mit ihm rivalisire. Ich beneide ihn um
Ihre Verehrung, um den warmen Antheil, den
Sie an seinem Schicksal nehmen."
„Ach, das ist doch gewiß nicht Ihr Ernst!"
„Mein voller Ernst, Fräulein Elfriede! Möge
der Himmel doch auch mir den Weg zeigen, auf

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Der deutsche Außenhandel zeigte auch im
Oktober einen Rückgang der Einfuhr bei gleich¬
zeitiger Steigerung der Ausfuhr. Die Einfuhr¬
betrug 41,1 gegen 44,8 Millionen
Doppel - Csntncb im October vorigen
JJhtW! Von der Mindereinfuhr entfallen allein
3,4 Millionen Toppelcentner auf Kohlen, wäh¬
rend die Getreideeinfuhr um über eins halbe
Million Toppelcentner gestiegen ist. Die Ausfuhr
belief sich auf 29,8 gegen 29,7 Millionen Dop-
Pelcentner. Eisen zeigt eine Zunahme von mehr
als 1 Million Toppelcentner. Kohlen haben
um über Million Toppelcentner nachgelassen.
Die Gesammteinfuhr in den ersten zehn Mo¬
naten dieses Jahres bezifferte sich auf 374 ge¬
gen 380, die Ausfuhr 265 gegen 270 Millionen
Toppelcentner.
Im deutsch - dänischen Kriege vo« 1864 er¬
gab sich für die deutsche Kriegsleitung während
der Belagerung der Düppeler Schanzen die
Notwendigkeit, die Stadt Sonderburg zu be¬
schießen. Am Tage vorher wurde den Dänen
angezeigt,, daß am folgenden Tage das Bom-! Krieges in Südafrika zu ergreifen,
bardement beginne. Trotzdem die Bewohners -

(Nachdruck verboten.)
iLirsichtbcrxe ^cröen.
, Roman von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
X »Ich freue mich in der That sehr darüber,
n>ir alle waren dem Doktor Walter Eichrodt
Herzen zugethan", erwiderte Elfriede.
k »Ei. ei!" scherzte Frau v. Brutengaard.
Öffentlich ist dieser Glückliche schon ein recht
^würdiger alter Herr."
r »Nein, das ist er freilich nicht", gab Elfriede
j?ter zurück. „Er war vielmehr der Jüngste
Janzen Lehrercollegium und wirkte auch nur
^übergehend als Vertreter eines, erkrankten
^fessors an unserem Institut. Schon in der
Stunde hatte er uns durch sein liebsns-
t,^ig bescheidenes und doch männliches Auftre-
l!?- gewonnen. Wir fremen uns auf seine
h 'Dionen, wie wir uns sonst nur auf die Frei-
j?-^en freuten und — so lieblos es auch gewesen
Mag — der alte Professor wurde uns viel
schnell wieder gesund."
^,^ie sie das voll reizender Unbefangenheit
^rer schönen, melodischen Stimme sagte,
es vielleicht wärmer, als sie beabsichtigt
Und über Erik Werthmüllers Stirne
es sich für einen Moment wie ein verdrieß-
Schatten.
hy.-Sie und Ihre Mitschlerinnen waren damals
Kinder, nicht wahr, Fräulein Liesing?"
nein", sagte sie lächelnd. „Es war ja
*M vorigen Jahrs — gar nicht lange vor
Entlassung aus dem Institut. Aber daß
^MZ noch ein wenig wie Kinder benommen
A kann ich freilich nicht in Abrede stellen."
v. Brutengaard forderte sie auf, eine
abzulegen, und Elfriede, welche die kleine

virtlst
isheim^
wehr,
vember
lirmrmg
ttel.
tommand^

Berlin, 28. Nov. Die jüngst eingebrachte
Interpellation Arendt betreffend die Nicht-
zahlung der gesetzlich bewilligten Beihilfe
an Kriegs - T Heilnehmer ist vorläufig
> zurückgestellt worden, weil die Reichs Regierung
i erklärt hat, erst Material sammeln zu wollen.
Berlin. 28. Nov. Nach der „Nat.-Ztg."
tritt ein internationaler Kongreß zur Erörter-
nr- - der Arbeiterwohnungsfrage im
n Men Jahre in Düsseldorf zusammen.
-IV Wildparkstation, 28. Nov. Mittels
. L rdcrzuges traf um 11.37 Uhr Erzherzog
Franz Ferdin an d von Oesterreich,
der österreichische Thronfolger, hier ein. Der
Kaiser, der österreichische Unisorm trug, em-
pfing den Erzherzog am Bahnhof. Die Begrün-
ung war überaus herzlich. Alsdann begab sich
der Kaiser mit dem Erzherzog in offenem zwei-
spännigen Wagen nach dem Neuen Palais.
Kiel, 98- Nov. Seit einigen Tagen wird die
Bevölkerung in Schrecken gesetzt durch einen Un-
hold, der auf der Srraße Frauen und Mäd-
chen Verletzungen mit einem scharfen Instrument
beibringt. Ein ans Dänemark stammender Maler
wurde als verdächtig verhaftet, mußte jedoch, da sich
die Verdackitsgründe als ungenügend herausstellten,
wieder entlassen werden. Gestern Abend wurden
abermals zwei Personen von einem Unbekannten
- durch Dolchstiche verletzt.
-l- Antwerpen, 28. Nov. D.l seinerzeit von
der Zollbehörde in London angehaltene Dam-
l pfer „B an Nig h" ist hier eingetroffen, uni
- 4000 Kisten Schießbedarf und lOOO.Kisten
Gewehre, sowie 1000 Säcke Kohlen einzn-
' nehmen. Wie es heißt, ist die Sendung für die
colu indischen Aufständischen be-
stimmt.
— Konstantinopel, 28. Nov. Hier ist dis
Nachricht von der angeblichen Ermordung
der Miß Stone und ihrer Begleiterin ein
getroffen.
Id Colon, 28. Nov. Ein Scharmützel
, hat gestern bei Buea-Vista stattgefunden. Dis
, Regierungstruppen mußten die Flucht ergrei-
. fen und 6000 Patronen im Stich lassen.
-W Ncw-'Uork, 28. Nov. Ein Telegramm
- aus Colon meldet: Ein Amerikaner, der Au-
- genzeuge war, erklärte, daß das columbische Ka-
i nonenboot „General Pinzon" 5 0 Schüsse
- aufPuertoBello abgegeben habe. Einige
gros s Häuser wurden zerstört. Die Stadt war
 
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