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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 250 - No. 259 (25. Oktober - 5. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0093
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lMI.

Heidelberger

28. Sahrgarrg

Artige ca. 7500-

Lokal-Anzeiger

Aeuer Heidelberger Anzeiger

IxeTLKg, I^err 2s. DMoSer:

Postzeitungsliste No. 3306-

Eeschästsstelle: Telephon 125.

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politisches.

* Bei Sassari in Italien wurde der Postwagen
7 maskirten Banditen überfallen.

Zweigstelle: E. Geiseadörfer
Untere Neckarstraße 17.

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Expedition

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r, Abends


Seschüftrstelle: Hauptstraße 4S
(Eingang Brnnnengaffe).

Der neue Mittelstand.
Tas unser Mittelstand in Folge der heutigen
verkehrten wirthschaftlichen Entwickelung im
schwinden begriisen ist. d. h. daß die Zahl der
selbständigen kleinen Existenzen in Hand-
werk Gewerbe und Handel relativ immer mehr
zurückgeht, ist eine durch die Statistik genügend
erhärtete Thatsache. Selbst die eifrigsten Geg-
ner einer gesunden Mittelstandspolitik können
sic ebensowenig aus der Welt schaffen, wie die
Richtigkeit der Auffassung bestreiten, daß ledig-
lich ein zahlreicher Mittelstand mit kleinem Be-
sitz und gesichertem mittleren Einkommen die ge-
sunde Grundlage für das Gedeihen eines Staats-
wesens abgeben kann und nicht die extreme
Gliederung in ein besitzloses Proletariat mit ge-
ringem Einkommen auf der einen und das Groß-

Tcr Kaiser gegen übertriebene Ehrungen.
Die Festlichkeiten bei Reisen des Kaisers im
Lande erregen nicht selten Kopsschütteln. Wohl-
meinende Leute äußern unverhohlen ihre An-
sicht, daß darin ost des Guten zu viel gethan
werde. Und in der That: es muß fast eine Plage
für den Kaiser sein, wenn er allenthalben Fah-
nenmaste, Guirlandeu, Ausschmückungen oft im
Ucbermaß findet. Sollte darin nicht etwas weni-
ger gethan werden können? Der Kaiser selbst hat
schon öfters den Wunsch geäußert, daß ihm zuge-
dachte Ehrungen möglichst cinzuschränken wären
oder mit wenig Geldaufwendungcn ausgeführr
werden sollten. Jetzt scheint der Kaiser noch einen
Schritt weitergegaugen zu sein. Das kaiserliche
Oberhosmarschallamt hat verschiedenen Krieger-
und Gewerkschastsverbänden, die bei den Jagd-
reisen des Kaisers diesem Ovationen darbringen
wollten, geantwortet, daß bei den kleinen
privaten Reisen des Kaisers Be-
grüßungen und Empfänge zu un-
terbleiben hätten. Hossentl ich beherzigt
man den durchaus gerechtfertigten Wunsch des
Kaisers künftig allgemein. Es ist sa verständig,
daß die Verehrung einen Ausdruck sucht — allein
in unsere heutigen Zeiten passen
Freudenbezeugungen nicht hinein.
Aum Berliner Milchkricg. Die
terung spielt den Milchhändlern
Streich, weil infolge, der hohen Temperatur ein
großes Quantum Milch während des Transports
Dcrdrrbch' So sind am vergangenen Freitag nicht
weniger als 16 000 Liter Milch
Reise, sauer geworden. Seither
täglich 8- bis 9000 Liter Milch
barem Zustande an. Wenn auch
den Händlern kein besonders sichtbarer Mangel
cintritt, so erleiden sie doch einen erheblichen
Schaden, weil sie ja die verdorbene Milch nicht
absetzen können.
Gute, reichliche Beschäftigung hat der deutsche
Schiffsbau, sehr im Gegensatz zu vielen anderen
Industriezweigen. Ter Bedarf der Handels-
flotte für verloren gegangene oder veraltete
Schiffe bleibt nach wie vor groß und beständig.
Letztere gehen meist nach Norwegen und nach
Italien, Außerdem bleibt der Bedarf unserer
Kriegsmarine ein beständiger, weil immerfort
ältere Schiffe durch neue ersetzt werden müssen.
Der Bau von Handelsschiffen in England für
deutsche Rechnung hat fast aufgehört.
Eine Versammlung der deutschen Volkspar-
tei in Stuttgart nahm eine Resolution gegen die

MM" Jer Lokal-Anzeiger kommt i« jedes Kans in Keidelöerg und hat die größte UerSreitung i« de« Ortschaft-« der Umgebung.
'Erscheint täglich Dormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich 30 Pfg„ mit dem .Jllustrirtcn Sonntagsblatt" monatlich 40 Psg. incl. Lragerlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich 1 Mk. ohne Bestellgeld
Artzeiger»: die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg. Lokale Geschäfts, und Privat-Anzcigen bedeutend ermäßigt. Reklamen so Pfg. Gratisvcrbreitung durch Säulenanschiag.

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Jahre alt,
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Gelegenhat.
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eugniss« ur^

1W1.
Eisenbahngemeinschaft mit Preußen und für
eine Tarifrcform an: sowie eine Resolution für
langfristige Handelsverträge und gegen Erhöh-
ung der Lebensmittelzöllc.
llcber den Concurs der Trebcrtrockiiungsge
fMahnst in Kassel sagt der Bericht des Concurs-
verwalters, daß nach Bezahlung von 728 000
Mark bevorrechtigter Forderungen auf nicht be-
vorrechtigte Forderungen von 177 Millionen
Mark ein Procent verthcilt werden wird.
Kartoffeln in sehr grossen Mengen werden
gegenwärtig für englische Rechn u n g im
Sprottaner und Laganer Kreise aufgekauft, die
zur Verproviantirung der englisckxm Truppen in
Südafrika bestimmt find. Die Kartoffeln wer-
den in Sprottau gleich für llebersee-TransPort
verpackt, wozu eine dortige Firma vorläufig
tausend Kisten angefertigt hat.
Tie lehteq Nachrichten über Tewct reichen
bis zum 13. September zurück. Tewet befand
sich sehr wohl. Alle Nachrichten über seine Vor
wundung und seinen Tod sind englische Erfin- .
düngen. Tie Meldung, daß Krüger von einem
englischen Gönner zwei Millionen für die Buren
fache erhielt, ist unrichtig.
Tic fremden Gesandten in Peking
wissen noch nicht, ob sie den Kai-
ser bei seiner Rückkehr vor der Stadt begrüßen
werden, wie cs von der chinesischen Regierung
gewünscht wird: sie verlangen zuvor den Wort-
laut von des Kaiser? beabsichtigter Anrede zu
wissen. — Die einheimische chinesische Presse ist
sehr entrüstet über die großen Kosten der Kai-
serreue: sie hat eine Summ? verschlungen,
welche genügt hätte, die erste Rate der Entschä-
digung zu deckelt.

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beserklärung des Professors erfüllte sie mit
Schrecken. Deshalb verlor sie keine Zeit, seiner
Schwester ihre Gefühle mitzutheilen, ohne den
Professor Zu erwähnen; wobei sich aber deutlich
durchblicken ließ, in wessen Interesse sie dieses
Geständniß machte. Bisher sah sie den Pro-
fessor täglich, denn er begleitete sie häufig nach
der Hochschule: von diesem Tage aber war sie nie
mehr allein mit ihm. Sie bewunderte das Zart-
gefühl, das diese Veränderung veranlaßt hatte,
obgleich sie diese gänzliche Entfremdung un-
nöthig fand, da sie keinen Begriff hatte von der
Tiefe feiner Liebe. Eine Woche nach ihrer Un-
terredung mit Clara Dupu's begegnete sie ihm
bei der Vorlesung und bemerkte, daß er krank
und melancholisch oussah; mit Erstaunen aber
vernahm sie, daß er seine Stellung aufgegeben
habe und im Begriff sei, das Land zu verlassen.
In Gegenwart seiner Schwester sagte er ihr Le-
bewohl mit lächelnder Miene und erzwungener
Heiterkeit.
„Ja. Gräfin, ich muß meine Studien und
meins Schüler aufgeben;' die Welt ist groß, und
es ist meine Pflicht, sie kennen zu lernen, ehe
mein Haar bleicht. Meine Schwester wird sich
bemühen, für Ihre Bequemlichkeit zu sorgen.
Nun lehen Sie wohl, gnädiges Fräulein, Gott
segne Sie!" Vielleicht schwankte seine Stimme ein
wenig, aber sein Vkuth unterdrückte jede Aeußer-
ung seiner Gefühle: Ohne zu klagen, begab er
sich auf seine Wanderung, wenngleich das Herz
des Weibes die wahre Ursache dieses freiwilligen
Exils Wohl errieth.
Seit dieser Stunde war sie mit Fran Dupuis
innig befreundet, denn die letztere fühlte sich ein-
sam und grämte sich sehr um ihren Bruder, von
dem sie nie zuvor getrennt gewesen war und den
sie wie einen Sohn betrachtete: Es ist nicht zu
bezweifeln, daß dieser Umgang für Janina ein
großer Gewinn war, da sie seit. Sonja's Abreise
ganz allein und ohne einen weiblichen Freund
dastand; sie lernte manches von der erfahrenen

DaS preußische Staatsministerium läßt durch die
die Aus-
in den ein-

* Der Deutsche Kaiser und der Sultan
Mschren anläßlich der Anwesenheit des Prinzen
Adalbert in Konstantinopel sehr herzliche
Telegramme aus.

ähnlich war. Doch nur in Gestalt und Wesen,
denn während Sonja Frolow hübsch war, ist die-
ses junge Mädchen geradezu häßlich. Das Ge-
sicht entstellten Pockennarben und zum Schutze
ihrer schwachen Augen trägt sie eine dunkle
Brille. — Vielleicht ist sie verwandt mit Sonja
und ich wünschte, ich hätte die Aehnlichkeit früher
entdeckt, um sie darüber befragen zu können. Ich
habe zwei Tage in den Wäldern von Rudnia zu-
gebrachr; morgen fahre ich nordwärts."
Janina war in Erinnerungen an ihre Kind-
heit versunken, wo sie jeden Pfad in diesen
Wäldern kannte, und an das seltsame Mädchen,
das in dem Briefe des Professors erwähnt war.
Frau Dupuis Gedanken hatten wahrscheinlich
dieselbe Richtung, denn nach einer langen Pause
sagte sie:
„Sonia Frolow! Wie sonderbar, daß Otto
jemandem begegnet ist, der ihr ähnlich sah. Sie
waren sehr befreundet mit ihr, Janina?"
„Sehr! Ich vermisse sie schmerzlich."
„Vielleicht irre ich mich", fuhr Frau Dupuis
fort, „aber zu einer Zeit habe ich geglaubt, daß
sie für meinen Bruder eine Vorliebe habe. Ist
Ihnen das nie aufgefallen?"
Janina zögerte mit der Antwort. Hier war
eine Gelegenheit, ihrer Ferundin zu helfen, wie
sie vielleicht nie wieder kam. War es ein Bruch
des Vertrauens, wenn sie diese Bermuthung be-
stätigte? Gewiß nicht, da Frau Clara Dupuis
die Wahrheit errathen hatte.
„Ja", erwiderte sie, „ich habe es auch be-
merkt, und die arme Sonia hat es in der Fieber-
bitze bestärigr. Sie hat Ihren Bruder sehr ge-
liebt."
Es wurde nichts weiter darüber gesprochen-
aber Jamna bemerkte, daß Frau Dupuis au die-
sem Abend sehr still und gedankenvoll war. Spä-
wr lenkte sie oft das Gespräch auf die junge
Russin und lobte ost ihre guü Eigenschaften
woraus Janina schloß, daß sie eine Verbind,-!- -
ihres Bruders mit Sonja gern- sehen r-n --

* Tie Gefahr eines Gesammtausstandcs
französischen Bergarbeiter wird. alS-be se-i trg t
^gesehen.

» Prinz Eitel Friedricd, der zlveite Sohn
Kaiserpaares, wurde bei der Lcibcompagnic des
Garde-Regiments z. F. in den activcn Dienst
n g e st e l l t.
* Gestern Mittag wurde im Neuen Palais in
Potsdam der Bischof von Metz, Benzler, in Ge-
^vlvart des Kronprinzen, des Reichskanzlers und
öderer hoherBeamlen durch den Kaiser vereidigt.

mir dem Maschinengewehr ausgerüstet werden.
— Eine plastische N c u i n f a r m i r u n g. u. A.
zum Zwecke der Erschwerung des Gesehenwcrdens der
Mannschaften aus gewiße Entfernungen, werde zwar
im Auge behalten irrenden, sei aber zunächst niün in
Aussicht genommen. Die grauen Mäntel werden nicht
wieder abgeschasst werden. Der Typhu s i n M e tz
. sei aus die Trinkwasscr- und Bodenverhältnisse zu
rückzuführen.
lk> Rom, '21. Oct. In hiesigen Regierungs-
. kreisen wird bestätigt, daß die E i n v e r l e i b -
uug Kretas in Griechenland unmit-
telbar nach der Rückkehr des Königs von Grie-
chenland und des Prinzen Georg erfolgen wird.
Tie italienische Regierung habe bereits ihre Zu-
stimmung ertyeilt.
8 Petersburg, 21. Oct. Wie von russischxr
Seite verlautet, sollen die Mittel, welche die Re-
gierung zur Fortsetzung öfserttlicher Arbeiten u.
zu Colonisarionszwecken dringend benöthigt
mittels einer in Amerika aufzunehmenden Au-
' leihe beschafft werden.
Brüssel, '24. Oct. „Petit Bleu" veröffent-
licht einen Brief aus Kapstadt, worin es heißt,
der A u f st a n d der Holländer in der
KapcoIonie dehne sich deshalb nur langsam
s aus, weil die Buren kaum den zehnten Theil der
Rebellen ausrüsten können. Nunmehr sollen
vielfach auch die Engländer der Kapcolonie mit
den Buren sympathifiren, da sie durch die des-
potische Militärvenvaltung gereizt und von der
- Ohnmacht des Mutterlandes überzeugt seien.
Buren, Afrikander und Kap-Engländer seien be-
strebt, das englische Joch abzuschütteln und un-
abhängige südafrikanische Staaten zu gründen.
5 London, 23. Oct. Eine Brüsseler Draht-,
ung der „Morning Post" vom 22. October be-
sagt: Eine Depesche aus Lourenco-Marques mel-
det, daß in der vorigen Woche an der Grenze
von Swaziland mehrere scharfe Kämpfe
zwischen einer starken Buren - Abtheilung und
britischen Truppen stattfanden. Die Buren
machten einige Gefangene und erbeuteten eine
große Menge Munition. Angeblich. befehligte-
Botho die Buren.
-s- London, 24. Oct. Ter Abgang an Trup-
pen in Südafrika ist überraschend groß.
Gestern trafen in Liverpool 18 Officiere und
276 Monn ein, fast alle tpphuskrank, und schon
wird von Las Valmas die Ankunft der „Pre-
toria" mit 627 Invaliden und Verwundeten und
der „Limar" mit 349 Verwundeten gemeldet.
London, 24. Oct. Drei TorpedobootS-
jäger sind heute mit Havarien in Soutoshields ein-
gelaufen. Einer ist im Nebel mit einem unbekannten
- Schiffe zusammengestoßen, die beiden anderen hat-
ten miteinander kollidirt. Einer ist schwer beschädigt.

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lbznholen
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, 5 München, 24. Oct. Im 8 inanzauZ -
schuß erstarre der K r i c g s m i n i sie r, die fran-
("Üschen Kanonen hätten Vorzüge, seien aber den
putschen nicht überlegen. Für die Anferrigung
sse.uer Gewehre in der Gcwchrfäbrik Amberg
Werden die Maschinen äbgcschasit. Es werde dann
-c Anfertigung nicht in gesteigertem, sondern in nor-
malem Betriebe erfolgen. Auch der ttreußische.
süiegsminister lasse nur in normalem Betriebe arbei-
M. Eine Äbiheilung der bayerischen Armee werde

Frau, welche jedoch niemals darauf hindeutete,
daß Janina die Ursache der Abreise ihres Bru-
ders sei, und ihr einzige Sorge vergessend, jene
ermuthigte- sich offen auszusprechsn. Der
Name des Professors wurde ungezwungen bei
ihrer Unterhaltung genannt, Frau Dupuis las
Janinas seinen Brief vor und sprach über die
Ortschaften, die er besucht hatte. Fuhrmann
hatte sich nach Rußland gewandt und blieb hier
und dort, wo sich Gelegenheit zu botanischen
Studiert bot, einige Tage. Ein solcher Brief
war auch diesen Margen angekommsn, und Frau
Dupuis besprach ihn mit Janina.
„Gute Nachrichten von meinem Bruder!" rief
sie der Gräfin entgegen. „Denken Sie sich, er
hat die Wälder von Rudnia, Ihrer Heimath,
durchstreift und das Gut gesehen, das einst Ihnen
gehören wird! Hören Sie, was er sagt: „Sage
Fräulein Bromirska, ich habe, da ich wußte, daß
das Gut ihres Vetters zwischen Krakau und
Warschau liegt, die Gelegenheit benützt, die Wäl-
der zu durchsuchen, von denen sie oft gesprochen
hat. «Lie sind wirklich schön, boten aber nichts
Neues in Bezug auf Vegetation. Ich würde den
Grafen besucht haben, aber ich erfuhr, daß er
sehr krank sei: doch hatte ich keine Schwierigkeit,
Zutritt zu den Feldherrn zu erlangen. Das
verdanke ich der Tochter meines Wirthes, einem
sehr intelligenten! jungen Mädchen, die mich in
ihre besondere Obhut nahm. Ich blieb zwei
Tage in der Schenke an der Fähre über die Pi-
litza, wo ich sehr gut aufgehoben war. Das junge
Mädchen Namens Torinka erbot sich nur zum
Führer, als sie hörte, daß ich botanische Studien
treibe, und sie erwies, sich als eine vortreffliche
Begleiterin, obgleich unsere Streifzüge zu keinen
wichtigen Entdeckungen führten. Seltsam, wie
ihr Bild mich verfolgt! Auch in dem Ton ihrer
Stimme lag etwas sehr bekanntes. Erst an die-
sem Morgen, nachdem ich in Warschau angekom-
men war, wurde mir plötzlich klar, daß sie mei-
ner Lieblingsschülerm Sonja Frolow auffallend

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(Nachdruck verboten.)
Aüg' MI Ailgk, Zahn IM Zchil.
Roman von Karl Eden.
(Forvehung.s
Im Spätherbst des verflossenen Jahres
?ar von Sonja eine Botschaft gekommen, welche
bfe entschiedene Versicherung brachte, daß Don-
ington am Leben fei, und Janina mit neuer
Hoffnung belebte. Diesen Brief erhielt sie zu
Mer Bewunderung auf dem gewöhnlichen Wege
^Nrch die Post. Sie zweifelte keinen Augenblick
?N der Wahrheit der Mittheilung und gab sich
z-sm lange entbehrten Gefühl von Glück und Ge-
wißheit wieder hin. Nur einige kleinere Sor-
ten beunruhigten sie: die eine derielbeü, die
Mgst um ihren.Vormund, wurde indessen sehr
^rmindcrt durch seine Mittheilung, daß er nach
Petersburg berufen sei und dort ohne weitere Be-
ifügung lebe. Obgleich der Fürst häufig schrieb,
wußte sic nicht, ob es ihm gelungen war, die fri-
volen Anklagen, die man gegen ihn vorgebracht
Mte. zu entkräften, da er vermied, politische
Gegenstände in seinen Briefen zu berühren und
^Ur erwähnte, daß er hoffe, das Vertrauen sei-
Kaisers bald Mieder zu gewinnen. Bald
^ber entwickelten sich Verhältnisse, die für Janina
^Ns Ouelle von Unruhe und Kummer waren.
Innina wohnte noch immer im Hause deS Pro-
'flsors Fuhrmann, und, wie wir schon berichte-
ns, hatte sie sich entschlossen, Frau Dupuis einen
Mnk zu geben, als sie bemerkte, daß der würdige
^lehrte sie mit zärtlichen Augen. ansah, als
wstch ihre beiderseitige Stellung eines Lehrer?
^std einer Schülerin nothwendig war. Dieser
siUtschluß war klug, denn es wäre qrauiam gewe-
stN, zu schweigen, während der Professor Hoff-
wmgen hegte, die sich nicht erfüllen konnten. So
flele Vorzüge er auch befaß, so konnte er doch
!üe den Platz in ihrem Herzen gewinnen, den
^eorg einnahm, und die Erwartung eurer Lie-

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^>erpräsidenten Erhebungen über
Ahnung der Arbeitslosigkeit
klnen Provinzen anstcllen.
* Der Papst empfing gestern den
uchof von Straßburg ernannten Geh.
>V-hr. Zorn d. Bulach in Audienz.
* In Hessen sollen Noth standsarbci -
t«n ausgesührt werden. Die socialdemokratische
^andtagsfraction hat soeben die Regierung darum
^gegangen.

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ermeistek'
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