Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

DOI Kapitel:
No. 300 - No. 304 (23. December - 30. December)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0293
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Heidelberger

28. Aahrgarrg.

AuMrge ca. 7500

Kokal-Anzeiger

2Teuer Heidelberger Anzeiger

MerrrLsg, Derr 23. PeceMSee

PostzeiiuugLliste No. 3306»

Geschäftsstelle: Telephon 125.

Fürst Ferdinand von


politisches

SS-""

Tschin und Wang-
den Mandjcyu-

Eisenbahndircctiou
Altenbeken ist
angenommen
für den Güterver-

Oss Neueste.

* Etwa 15000 Arbeitslose in Budapest
veranstalteten einen großen Demonstrations-
umzug. Infolge von Ausschreitungen durch Fen-
stereinwerfen und Plündern von Läden mußte die
Polizei cinschreiten.

KL 3»».

Zweigstelle: E. S-iseudörfer
Untere Neckarstraße 17.

Geschäftsstelle: Hanptstraße 4S
(Eingang Brunnengafses.

Gouverneur Crane von Massochn-

1SV1.
»'S»

VE" Aer Lokal-Anzeiger kommt in jedes Kans in KeidekSerg und hat die größte Verbreitung in de« Hrtschaste« der Zlurgebnng. "VF
Erscheint täglich Vormittags mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich 3V Pfg„ mit dem „Jllustrirtcn Sonntagsblatt' monatlich 10 Pfg. incl. Trägerlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich 1M- ohne Bestellgeld.
Anzeige«: die Ispaltigc Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Gratisverbreitung durch Säulenanschlag.


lesen, in schwerem Deelenkampse sein kleines
Zimmer zu durchwandern.
Leine schlimmsten Befürchtungen, setzt waren
sie mit einem Schlage zur Gewißheit geworden;
und nun glaubte er auch die traurige Erklärung
gefunden zu haben für Alles, was ihm bis dahin
in Paulas Verhalten dunkel und räthselhaft ge-
wesen war. Weil es schlechten und verbrecheri-
schen Menschen gelungen war, sie in ihre Netze zu
verstricken, hatte sie unter dem Vorwande groß-
müthiger Entsagung das Verlöbniß mit ihm ge-
löst. Und ihr Entschluß, nach einem fremden
Erdtheil auszuwandern, stand ohne jede Frage
ebenfalls im engsten Zusammenhänge mit den
- geheimnisvollen und lichtscheuen Dingen, deren
Mitwisserin und Vertraute sie geworden war.
Wahrscheinlich gedachte das Ehepaar Matrasch
sich demnächst mit den Früchten seiner verwerf-
lichen Thätigkeit jenseits des Oceans in Sicher-
heit zu bringen und Paula war schon zu tief in
das schändliche Treiben hineingezogen worden,
als daß sie sich hätte weigern dürfen, die Beiden
auf ihrer Flucht zu begleiten.
Vor einem Räthsel freilich stand Walter Eich-
rodt trotz dieser Erklärung noch immer. Tenn
weder die Andeutungen des Detective, noch die
Gewißheit, daß die falsche Banknote von Paula
gekommen war, gaben ihm Aufschluß über die
Motive ihres Handels. Er kannte sie seit dcp Ta-
gen ihrer .Kindheit und wußte, daß sie rein und
makellos gewonnen war im Denken wie im Han-
deln, so lange sie in Gemeinschaft mit den Seini-
gen gelebt hatte. Wenn die Veränderung, die sich
während der kurzen Zeit ihres Dresdner Aufent-
haltes in ihrem Charakter vollzogen haben
mußte, nicht gerade krankhafter Natur war, so
ließ sie sich nur durch Len verderblichen Einfluß
eines Menschen erklären, dem es gelungen war,

wenn nicht ganz und gar hoffnungslos ist. Tie
Verluste Lar Engländer an Todten und Verwun-
deten während der ersten Hälfte des Monats
November werden in diesem brieflichen Berichte
auf mehrere Tausend angegeben. Und selbst
wenn hier ein begeisterter Burenfreund die
Thatsachen etwas zu Gunsten seiner Freunde
geschminkt haben sollte, so wird eine große Por-
tioiE Berechtigung Wohl darinnen stecken, denn
— so fragen wir — wo kämen sonst die fort-
während gesandten Verstärkungen der Englän-
der hin?

Mit der Einführung der zwcijährigcnTicnst-
zeit in Frankreich ist es nichts. Ter Beschluß des
Heeres - Ausschusses, den zweijährigen Dienst
cinzuführen, ist ohne praktische Bedeutung und,
wie die meisten einschneidende^ Neuerungen, die
gegenwärtig ohne die Regierung, oft gegen sie
aus dem Handgelenk hingehauen werden, nur
für dell Wahlfeldzug bestimmt. Tie .Kriegsver-
waltung nimmt zur Frage der zweijährigen
Dienstzeit gar nicht erst Stellung, da sie weiß,
daß der Seitat dem Kammerbeschlusse zunächst
nsicht beitreten wird.
Dover, die englische Hafenstadt und Festung
an der Küste des Kanals, wird, nachdem der
letzte Truppentransport England verlassen hat,
nur noch mit 500 Mann besetzt sein. Sonst
liegen 4000 Mann dort. Seit dein Tage von
Waterloo ist die Besetzung noch nie so schwach
gewesen.
Tic Kriegslage in Südafrika schildert ein
aus Johannesburg eingetroffener brieflicher
Bericht ganz wesentlich anders, als es die Lon-
doner Kriegs- und Siegestelegrammc thun.
Darnach sind die neuerlichen Erfolge Bothas
und Tcwets von den Engländern gänzlich ver-
schwiegen worden, deren Lage höchst ungünstig,

Bulgarien hat das
Entlassungsgesuch seines Ministerpräsiden-
ten Karawelow abgclchnt.

ben gefunden, daß der Herr Matrasch damals
an sic gerichtet hat. Nun magst Du selber be-
urtheilen, ob sie es daraufhin wagen konnte, die
Stellung anzunchmcn oder ob ich cs ihr hätte
verwehren sollen."
Sie mußte sich den Vorwurf des Sohnes sehr
zu Herzen genommen haben, da sie sich zu ihrer
Rechtfertigung einer so mühevollen Arbeit unter-
zogen hatte. Walter aber hatte kaum einen
Blick auf das dargereichte Papier geworfen, als
ihm das Blut heiß ins Gesicht strömte, während
ein Ausruf schmerzlichster Üeberraschung von
seinen Lippen kam. Die Übereinstimmung der
Handschrift mit derjenigen des geheimnißvollen
alten Schuldners — wenn sie auch der Aufmerk-
samkeit der Frau Eichrodt völlig entgangen
schien — war eine so augenfällige und zweifel-
lose, daß es der Gleichheit des in beiden Fällen
benutzten Papiers nicht erst bedurft hätte, um
die Vermuthung, der Schreiber sei hier wie dort
dieselbe Person gewesen, zur unumstößlichen Ge-
wißheit zu machen..
„Ich danke Dir, liebste Mutter", sagte der
junge Lehrer, seine aufs Höchste gesteigerte Er-
regung mühsam verbergend „und ich bitte Dich,
laß mich noch auf eine kurze Zeit allein. Der
Fund, den Du da gemacht hast, ist wichtiger, als
Du ahnen kannst, wenn auch das Licht, das er
auf eine dunkle Angelegenheit wirft, wahrliches
kein erfreuliches ist. Wenn ich mit mir selber
inZ Reine gekommen bin über das, was jetzt zu
geschehen hat, werde ich Dir Alles sagen. Bis
dahin aber — ich bitte Dich von Herzen — geb'
Dich zufrieden, ohne mich mit Fragen zu quä-
len."
Erstaunt und beunruhigt, doch ohne Wider-
spruch gehorchend, zog sich Frau Eichrodt zurück,
und Walter begann, nachdem er den Brief ge-

leidcnschaftlich, hingebend liebt. Nur

dehnten Transitverkehrs durch Transvaal die
günstigsten Bedingungen enthält.
X Loudon, 21. Dec. Aus New - Orle -
a n s wird berichtet, daß seit Beginn deS südafri-
kanischen Krieges 150 000 Pferde und
Maulesel nach Südafrika verschickt worden
sind.
New - Hort, 21. Tee. Ter Marincsecretär
bestätigt das Gutachten der Commission, die zur
Untersuchung der Afsärc Schlcp eingesetzt wor-
den war, indessen find über den Fall schwere
Differenzen ine Cabinct entstanden, die ehestens
zu einer völligere Neubildung führen dürften.
Tie Schley'sche Angelegenheit nimmt große po-
litische Dimensionen an und einflußreiche repu-
blikanische Organe, wie die Chicagoer „Tri-
büna" fordern eindringlich Roosevelt auf, Schley
Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. — Nach-
folger des Schatzsecrctärs Gage wird voraus-
sichtlich
setts.

schrankenlose Gewalt über sie zu gewinnen.
Solche Gewalt über seine Seele aber räumt ein
Weib nur dem Manne ein, den es liebt — glü-
hend.
wenn sie das unglückliche Opfer einer dämoni¬
schen Persönlichkeit geworden war, die ihren
Willen unterjocht und der Stimme ihres Ge-
wissens Schweigen geboten hatte, konnte Paula
zur Genossin von Verbrechern geworden sein.
Solche Erkenntniß war fürwahr nicht dem-
nach angethan, Walter Eichrodt's stürmische Er-
regung zu beschwichtigen. Mochte Paula auch
das Band zerrissen haben, das sie einst an ihn
gefesselt; -er hatte darum doch nicht aufgehört,
sie zu lieben, und er hatte auch nicht aufgehört zu
hoffen, daß sie trotzdem eines Tages sein werden
würde. Zu dem Schmerz über ihre Verirrung
und zu der furchtbaren Angst um ihr Schicksal
gesellte sich darum jetzt die grausame Qual einer
rasenden Eisersucht, die sich das Glück des unbe-
kannten Mebenbuhlers in den glühendsten Far-
ben ausmalte und die wildesten Rachegedanken
in dem Herzen des sonst eher weich als leiden-
schaftlich veranlagten jungen Mannes wachricf.
Tic Eifersucht war es denn auch vielleicht
vor Allem, die ihm zu einem Entschluß verhalf.
Ob Paula seiner Liebe nnwerth geworden war
oder nicht, ob sie sein Mitleid verdiente oder
seine Verachtung, jedenfalls mußte er sie
sprechen, mußte sich nut eigenen Äugen davon
überzeugen, daß sie die gefesselte Sklavin eines
schurkischen Verführers geworden war u. mußte
seine ganze Kraft einsetzen, sie aus diesen Fesseln
zu befreien. Nicht weil er durch die Annahme
und Verausgabung des falschen Geldscheines ge-
wissermaßen selbst in das dunkle Getriebe hin-
eingezogen worden war — daran dachte er in
diesem Augenblicke überhaupt gar nicht — son-

? Hamburg, 21. Dec. Der erste für die neue
Poftdampfcrlinie der Hamburg-America-Li-
nie zwischen Hamburg und Mexico bestimmte
Postdampfer „Prinz Eitel Friedrich" ist heute glück-
lich vom Stapel gelaufen.
P Kassel, 21. Dec. Tic
theilt mit: Der Unfall bei
schwerer, als zunächst
wurde. Die beiden Strecken find
kehr gesperrt. Auch können bis Sonntag Wend nur
einzelne Schnellzüge durchgeführt werden, da das
freigestellte nördliche Geleise für die sckwierigrn Auf-
räwnungsarbeiten des anderen Geleises gebraucht
wird. Die Namen der Gctödteten sollen, sobald die
Rettungsarbcitcn beendet, bekannt gegeben werden.
Die Ursache des Unglücks ist ein grobes Ver-
schulden des Blockwärters, der den Per-
sonenzug einfahren lirtz, ehe der D-Zug seinen Posten
Pafsirt hatte.
...

» Aus Ostafrika wird gemeldet, daß die Legung der
Schienen der Ugandabahn bis zum Ufer des
Victoria-Nyanssa vollendet ist.
* Der Geheime Kanzleidiencr Franz Voigt,
welcher seit 1893 geheime Mittheilungen
und Acten stücke aus dem preußischen
Cultusministerium einem Journalisten ge-
liefert hatte, wurde zu drei Monaten Gefängniß
verurtheilt.

* Tie deutsche Regierung bereitet ein mili-
tärisches Vorgehen gegen Venezuela
vor, um ihre Forderungen durchzusetzcn.
* Der russische Gesandte in Peking
Lcssar hat mir dem Prinzen
Wenschao die Verhandlung über
rei-Vertrag begonnen.

Nachdruck »rrboten.
Unsichtbare Käöen.
Roman von Reinhold Ortmann.
34) (Fortsetzung.)
„Mein Gott, ich hatte damals in der ersten
schrecklichen Zeit nach Deines Vaters Tode an so
viel Anderes zu denken. Der Herr Matrasch
hatte Paula, als sie sich auf sein Inserat gemel-
det, einen sehr netten, Vertrauen erweckenden
Brief geschrieben. Und schließlich handelte eS
sich doch auch nur um einen Versuch. Wenn ihr
die Stellung nicht gefiel, konnte sie ja jederzeit
Wieder fortgehen. Was ist denn eigentlich pas-
sirt, daß ich jetzt ein derartiges hochnothpeinli-
ches Verhör über diese Tinge bestehen mutz?"
Walter gab eine ausweichende Antwort und
ging in sein Zimmer, um — wie er sagte — mit
dem Corrigiren der Schülerhefte zu beginnen.
In Wahrheit aber kam er dabei nicht über das
erste hinaus, sondern versank aufs Neue in je-
nes quälende, unfruchtbare Nachdenken, das um
so aufreibender war, je weniger er dabei zu
einem bestimmten Ergebniß oder zu einem be-
freienden Entschluß zu gelangen vermochte.
Er ahnte nicht, daß er fast schon eine Stunde
sang regungslos dagesessen und unverwandt in
das Flämmchen der Lampe gestarrt hatte, als
das Knarren der Thür ihn aus seiner Versun-
kenheit weckte. Er wandte sich um und sah, daß
seine Mutter war, die da ins Zimmer trat.
Tie hielt ein offenes Briefblatt in der Hand und
iah etwas echauffirt aus, wie Jemand, der eine
Aufregende Beschäftigung hinter sich hat.
„Ich habe unter den Briefschaften und Pa-
bieren nachgesucht, die Paula hier zurückgelassen
hat", sagte sch, „.und ich habe richtig das Schrei-

Badischer Landtag.
Karlsruhe, 21. Dec.
15. öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer.
Präsident Gönner eröffnet die Sitzung
um kOJ Uhr.
Abg. Tr. Wilckens nimmt Stellung zu
den verschiedenen vorgeschlagcnen Mitteln der
Arbeitsnoth und giebt seiner Freude darüber
Ausdruck, daß alle hierzu verpflichteten Fakto-
ren sofort am Platze waren, die Arbeitsnoth zu
lindern. Er vertheidigt den Abg. Wittum
gegen die Angriffe durch den Abg. Eichhorn.
Auch Abg. Wittum selbst verwahrt sich hierge-
gen. Abg. Wacker legt seinen Standpunkt zur
Frage dar und poleinisirt insbesondere gegen dir
Art der socialdemokratischer» Agitation.
Abg. Eichhorn vertheidigt seine Aus-
führungen, bleibt insbesondere darauf bestehen,
daß in der Rede des Abg. Wittum eine Be-
schimpfung der Arbeiterschaft liege. Dies trägt
ihm zwei Ordnungsrufe seitens des Präsidenw^
ein.
Präsident des Ministeriums Les Innern
Geh. Rath Dr. Schenkel polemisirt gegen
die Ausfälle des Abg. Eichhorn und erklärt die
Organisation der Arbeitsnachweisanstalten für
durchaus nicht so unzweckmäßig, wie es darge.
stellt werde. Eine weitere Ausgestaltung ihrer
Organisation in paritätischem Sinne werde
allerdings empsehlenswerth sein.
Abg. Droesbach erklärt sich mit den
übrigen Socialdemokraten dos Hauses solida-
risch und tritt insbesondere den Ausführungen
des Abg. Wacker entgegen. Dio Socialdomo-
kratio wecke in den Arbeitcrkreisen ein großes
Bildimgsbedürfniß. Wenn es auch wirklich
nur 15 000 Arbeitslose wären, so müsse man

-s- Kassel, 21. Dcc. Wie heute Abend 6 Uhr
die Eisenbahndirection Kassel bekannt giebt, befinden
sich, soweit bisher fcstgesrellt werden konnte, unter
den bei Altenbeken Gctödteten: Kaufmann Ernst
Pithan aus Berlin, Student Arthur Weiß aus Bar-
tcnstein, Musikschüler Alex Zimmermann aus Köln,
Friedrich Waldowski aus Schlebusch, Schüler Peter
Schreermcper aus Paderborn. Schwer verletzt
und acht Reisende: Reisender Jakobsohn-Berlin, Stu-
dent Sonnen-Berlin, Tapezierer Maß und Tapezierer
Wehner-Berlin, Student Henpel-Dresden, GWsche.
Rubenstrunk-Hagen, Student Gerhardt-Dresden; we-
niger verletzt: Feuerbach-Köln und Lcbhsohn-Bcrlin.
Der Name eines Todten ist noch nicht ermittelt. Auch
befinden sich unter den Trümmern noch einige bisher
unbekannte Todtc.
<P Köln, 21. Dec. Die „Köln. Zig." meldet
zum Eisenbahnunglück in Llltenbeteu, daß
bisher 13 Leichen geborgen find, 30 Personen sind
verwundet, davon über die Hälfte schwer. Unter
ihnen befinden sich sechs Eifenbahnbeamte. Der
Präsident des Eisenbahndircctionsbezirks Kassel und
Gerichtsbeamie sind an der Unfallstcllc cingetroffen.
Heute wird auch der Eisenbahnminister erwartet.
IV Paris, 21. Dcc. Ter hiesige „New-Jork
Heratd" veröffentlicht eine Unterredung mit dem
Burcndelegirten Dolmarans, der sich ge-
genwärtig in Utrecht aufhält Volmarans er-
klärte zu der Rode Rosebery's, daß die Buren-
dolegirton glücklich sein würden, wenn die Rc-
gi-orungen Englands und der Südafrikanischen
Republiken sich verständigen könnten. Wenn
England berufene Vertreter nach
Holland schickt und uns seine als Grund-
lage für Fricdensvcrlmndlungcn dienenden Be-
dingungen bekannt geben würde, dann wur-
den wir gern seine Forderungen
e n t g e g e n n e h m e n und wir könnten viel-
leicht auf diese Weife dem Kriege ein Ende
machen.
kZz Brüssel, 22. Dcc. Die internationale
socialistische Vereinigung wird am 30.
December hier im Volkshause tagen. In dieser ersten
Sitzung des internationalen Bureaus werden die
socialistischen Delegirten der verschiedenen Länder
die Lage in ihren Ländern darlegcn.
-i- Lissabon, 20. Dec. Der zwischen dem
Gouverneur der portugiesischen Besitzungen von
Mozambique und dem britischen Obercommissar
Lord Milner abgeschlossene Vertrag wird in
hiesigen Negicrungskreisen sehr beifällig ausge-
nommen, da er für die Einfuhr engli-
scher Produkte nach Transvaal und
den englischen Colonien mit Hilfe eines ansge-
 
Annotationen