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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 250 - No. 259 (25. Oktober - 5. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0121
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1901.

Heidelberger

28. Iichdrrg

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Ausführung.

.d Industrie.

und Dauer-

verbreiteten.

Neuer Heidelberger Anzeiger


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ig, Schlesien^

Vas Neueste.

In Neu - Südwales droht ein großer,
200,000 Arbeiter umfassender Kohlenstreit.

Zweigstelle: «. Getseudörfer
Untere Neckarstraße 17.

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etc.

k A-r Lokal-Anzeiger kommt in jedes Kans in Keidewerg und hat die größte WerSreitnng in de« Hrtschaslen d« YmgeSnng. ^08
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-'Erdbeben wurden in den letzten Tagen an
^'schiedenen Orten in der Schweiz, so in Zürich,
^vos, Chiasso verspürt, ebenso an der Riviera und
Gardasee, wo einige Häuser beschädigt wurden,
^ter Len Einwohnern herrscht große Bestürzung.

Grafen Philipp Eulenburg, herbeigeführt wurde,
ist es in gewissen Kreisen Sitte geworden, bei den
Besuchen des Kaisers in Liebenberg in eine ge-
wisse, Krisen witternde Nervosität zu gerätst en.
So hat denn auch diesmal der Jmmediatvortrag,
den der Reichskanzler Graf Bülow beim Kaiser
in Liebenberg gehalten hat, einen Rattenkönig
von Gerüchten erzeugt, deren Haltlosigkeit schnell
genug erwiesen wurde.
Immerhin ist es ein Zeichen der unklaren
u. theilweise verworrenen politischen Situation,
daß solche Gerüchte überhaupt entstehen und hie
und da Glauben finden können. Die handels-
politische Situation wartet noch, im-
mer vergeblich auf eine Klärung, und diese man-
gelnde Klärung begünstigt das Auftauchen von
allerlei mehr oder minder verbürgten Nachrichten
und Gerüchten. Zu diesem gehört auch das
Wort, welches angeblich der Kaiser gesprochen
haben soll: „Kommen keine Handelsverträge zu
Stande, so schlage ich alles kurz und klein." Wie
und auf welcher Basis sie zu Stande kommen sol-
len, das weiß freilich noch Niemand, und ob die
in diesem Monat beginnende Reichstagssession,
in der der Kampf um den Zolltarif mit aller
Wucht einsetzen wird, die ersehnte Klärung
bringt, das steht dahin.
Recht lebhaft und kampfgemuth spielt sich auch
die R e i chs t a g s s es s i o n in Oester-
reich ab. Mit unverminderter Heftigkeit tre-
ten sich Deutsche und Tschechen gegenüber, und
die schönsten und bestgemeinten Erklärungen des
Ministerpräsidenten v. Körber, daß die Regier-
ung über den Parteien stehe, schaffen die That-
fache nicht ans der Welt, daß die Regierung nabe
daran ist, sich zwischen die Parteien und damit
zwischen zwei Stühle zu setzen.. Am Morstag ist
auch der ungarische Reichstag züsam-
mengetreien, und es wird sich nunmehr zeigen,
ob die beiden Parlamente so viel politische
Leistungsfähigkeit aufweisen, um die dringend
nothwendige Regelung des wirthschaftlichen Ver-
hältnisses zwischen den beiden Reichshälften zu
Stande zu bringen.
Nicht minder lebhaft gestaltet sich die parla-
mentarische und politische Situation in F r a n k-
reich, wo man immer unter der Sorge leidet,
daß der zunächst vertagte Bergarbeiterstreik
doch früher oder sväter zur That werden könnte.
Dazu kommt für die französischen Politiker noch
die weitere Sorge, tvelche ihnen die ganz erstaun-
liche Hartnäckigkeit des Sultans bereitet, . der
noch immer keine Neigung zu einer befriedigen-
den Lösung des franz ösis ch - türkif ch e n
Conflictes zeigt. Die französische Regier-
ung hat denn auch in dieser Woche wieder die
neuerdings üblich gewordene Drohung mit der

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und brav"
zen Füllet
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Eppelheim

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, Oberdock

* Eine von mehreren Tausend Menschen besuchte
^entliche Versammlung in Dresden beschloß ei-
flammenden Protest gegen Englands
ergehen in Südafrika.
* In Berlin wurde die Gründung eines nati o-
k illiberalen Ingen dbun des beschlossen.

. * Schlimm.« Nachrichten nber Sturm
Kanal liegen vor. Mehrere Schiffe sind ge-
,Eitert. Das Ateer ist so bewegt, daß der Hafen
Folkestone nicht angelaufen werden kann. Die
^wpferverbindung mit Calais wird über Dover
^stecht erhalten.

ist so Plötzlich und unerwartet gekommen! Will
der Herr mir nicht sagen, welchen Plan er selbst
gefaßt hat? Vielleicht kann dann der alte Mo-
ses sagen, ob es nicht noch einen besseren Aus-
weg giebt."
„Ich hörte erst diesen Morgen davon," er-
widerte der Graf. „Wie mir scheint, bleibt mir
nichts anderes übrig, als die Flucht; wenn nicht
setzt, so doch sväter. Natürlich wirst Du mich be-
gleiten; denn selbst, wenn ich Dir Begnadigung
verschaffte, würde dgs gegen die Nihilisten nichts
helfen, da sie von Schimkow erfahren haben wer-
den, wie Du sie verrathen hast. Wenn ich nur
mit der Gräfin Janina verheirathet wäre, so
wäre alles gut, und im schlimmsten Falle würden
wir in der neuen Welt unser Glück versuchen.
Vor Noth würde uns ja ihr Vermögen schützen.
In drei Tagen wird sie kommen, dann kann ich
meine Bewerbung erneuern. Die Sache hat keine
Eile, denn die Nihilisten warten ihre Zeit ab,
ehe sie einen entscheidenden Schlag führen."
Daß Janina nach Rudnia berufen war, war
MoseS neu, und er beschloß, dies sofort zu be-
nutzen, um dadurch die Flucht des Generals so
lange aufzuhalten, bis es zu spät war. Zugleich
wollte er dadurch auch einen pekuniären Vortheil
ernten, etwas, wozu seine Seele bei allen Ge-
legenheiten bereit war.
„Wenn die Dame in das Schloß ihres ver-
storbenen Vetters kommt," sagte er dachdenklich,
„wäre es da nicht am besten, wenn Excellenz
dort wäre, um sie zu empfangen und," fuhr er
fort, nachdem er einen heimlichen Blick nach sei-
nem Herrn geworfen hatte, „da sie sich dann in
großer Bedränguiß befinden und schutzlos sein
wird, so könnte Excellenz sich zu ihrem gesetz-
lich'en Vormund machen, indem — Sie — sie
— sofort cheirathen."
Der Graf war unruhig im Zimmer auf- und
abgsgangen und blieb plötzlich stehen, als
Schlumm diesen prächtigen Plan entwickelte;
und während Moses die letzten Worte mrsicher

ge Was»-
ihlung.
Expedition
bm.

und flüsternd sprach, schwand die Farbe aus sei
nem Gesicht, denn er wäre nie auf ein so dreistes
und verzweifeltes Mittel verfallen.
„Sogleich heirathen!" rief er aus. „Träumst
Du Alter?"
„Nein, Excellenz," erwiderte Moses mit
festerer Stimme, denn er war gewährst, die Ge-
danken seines Gebieters von dessen Stirne ob-
zulesen, und sah, daß sein schändlicher Rath auf
fruchtbaren Boden gefallen war.
„Es ist kein toller Traum, sondern ein Weg,
der sich plötzlich zu unserer Rettung öffnet. Sie
sagen, die Sache habe keine große Eile?"
„Sicherlich nicht," erwiderte Bodiskow; „ich
Habs von Petersburg einen Wink erhalten, daß
gewisse Gerüchte umlaufen; aber man wird sich
nicht früher mit der Sache befassen, als bis die
Ankläger genügende Beweise beihringen können,
und das wird ihnen schwer fallen, da der Eng-
länder todt ist."
Der Jsraelite wurde von einem heftigen
Husten befallen, der ihn zu ersticken drohte.
„Schlimmsten Falls wird man mich nach Pe-
tershurg berufen, damit ich mich verantworte,
und wenn dieser Befehl kommt .ist es Zeit ge-
nug, über die Grenze zu gehen."
„Wenn die Sache so ist, hindert uns nichts
mehr unseren Plan auszuführen, der gut ist und
uns in Sicherheit bringen wird. Die junge Grä-
fin ist auf dem Wege an das Krankenbett ihres
sterbenden Vetters und natürlich wird sie viel
an seinen trauriger: Zustand denken; sobald sie
Krakau erreicht hat, wird sie Erkundigungen
über sein Befinden einziehen und darin liegt
die einzige Gl» ahr, daß unser Plan mißglückt.
Aber dem können wir leicht Vorbeugen."
„Nun, und wie?" fragte Bodiskow, der den
Gedanken des schlauen Schlunun nicht zu folgen
vermochte.
„Dafür giebt eS ein sicheres Mittel," fuhr
Moses nach kurzem Nachdenken fort, „die Excel-
lenz muß die Beerdigung beschleunigen und dann

et»
n zu seinem
in Scheide«
besten Mit'
in Gruß
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Mit dem 1. November beginnt cm zweimonat-
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auf dem Bahnhof in Krakau die junge Dame em-
pfangen."
„Du bist ein Narr!" rief der Graf, „siehst
Du nicht ein, daß sie mit dem nächsten Zug nach
der Schweiz zurückkehrt, sobald sie mich nur er-
blickt?"
„Im Gegentheil, die Gegenwart Ew. Excel-
lenz wird sie beruhigen," fuhr Schlumm fort,
„Excellenz muß sich zu einer kleinen Wweichung
von der Wahrheit bequemen und ihr sagen, daß,
da Sie nach Krakau reisten, Graf Bromirski Sie
gebeten habe, die Dame zu empfangen. Dann
muß Excellenz sein Bedauern ausdrücken, daß
Sie durch Geschäfte aufgehalten seien, und von
ihr Abschied nehmen, als ob Sie sie niemals wie-
der sehen würden."
„Benn Himmel, Moses, Du bist ein schlauer
Schurke!" rief Bodiskow bewundernd. „Ich be-
ginne «jetzt auch Deinen Plan zu verstehen. Aber
wie soll es mit dein Wagen sein? Und wenn sie
auf dem Schloß ankommt, was dann?"
„Excellenz mutz unsere Leute im Schloß un
terbringen-das werde ich besorgen-
und ein Vertrauensmann mutz dieEquipage füh-
ren. -Kurilowitsch ist der Mann dazu. So¬
bald die Gräfin abgefahren ist, wird Excellenz
sich anders besinnen und anstatt sich nach War-
schau, wohin Sie eigentlich wollten, zu begeben,
werden Sie ein schnelles Pferd besteigen, das Sie
nach Rudnia zurückbringt, damit Sie die Dame
bei ihrer Ankunst begrüßen können."
Doch überlassen wir für jetzt die beiden
Schurken sich selbst und wenden wir uns zu dem
Gegenstand ihrer Pläne, Janina Bromirska,
»velche nach Empfang des Telegramms, das
Graf Bodiskow im Namen der alten Basjenka
an sie gerichtet hatte, Bem sofort verließ.
Es muß, bevor wir in der Erzählung weiter-
fortfahren, daran erinnert werden. Laß der ganze
Plan mit allen Eurzelheiten durch Moses
Schlumm der Nihilisten-Anführerin Darinka

poUlilckes.
Politische Wochenschau.
In dieser Woche hatten einige politische Falbs
wieder einmal kritische Tage erster oder wenig-
stens zweiter Ordnung prophezeit, aber der Kri-
senlärm entpuppte, sich bald als „viel Lärm um
Nichts." Seit dem Sturze Caprivi's, der vor ge-
rade sieben Jahren auch bei Gelegenheit des Kai-
serbesuchs in Liebenberg, dem Besitzthum des

1SV1.

und forderte möglichst schnelle Ergänzung der
verschiedenen Geschütze durch solche neueren Sy-
stems.
bl Paris, 1. Nov. Das nach der Le-
vante abgegangene Geschwader
ist bereits auf der Höhe von Messina eingetrof-
fen, und wird morgen oder übermorgen in die
türkischen Gewässer einlaufen. Man glaubt,
daß eine Truppenlandung nicht nothwendig
feilt wird, da der Sultan bis dahin Gcnugthu-
ung gegeben haben werde. Der Sultan ist sich
bewußt, daß Frankreich nach dieser Demonstra-
tion, welche einer Kriegserklärung
gleichkommt, nicht mehr zurück kann. Der zweite
Tbeil des Mittelmeergeschwaders, welcher gleich-
falls nach der Levante abdampfen sollte, ist
gestern wieder in den Hafen zurückgekehrt, er-
hielt aber Befehl, sich zur sofortigen Abfahrt be-
reit zu halten. Es geht das Gerücht, der Sul-
tan habe infolge der Abfahrt des Geschwaders
dem auswärtigen Amte mitgetheilt, Frankreich
werde binnen 24 Stunden Genugthuung erhal-
ten. Sicher ist, daß der Sultan nach einer lan-
gen Unterredung nut dem Kriegsminister und
dem Minister des Auswärtigen eine N o t e a n
die Großmächte gesandt hat, worin diese
ersucht werden, den Franzosen zu verbieten, Sa-
loniki oder Smyma zu besetzen, da dadurch die
Interessen anderer Nationen gefährdet würden.
IV Rom, 31. Oct: Gegenüber anders lau-
tenden Gerüchten stellt die „Agencia Stefani"
fest,' daß der Pap st sich sehr wohl befin-
det. Er empfing heute die Prälaten der Kurie,
sowie die Cardinale Rampolla, Mocenni und
Piexotti. Um 6 Uhr Wend betete der Papst mit
Mcchsignore Angeli den Rosenkranz.
1 Nom, 1. Nov. Durch eiu« Verordnung des
Ministeriums des Innern wird Liverpool für
pestverseucht erklärt. Die Herkünfte aus
jenen Ort werden den Vorschriften der Gesund-
heitZbehörde unterworfen.
IV Washington, 31. Oct. 60 Of freiere
und 4 7 0 Filipinos ergaben sich auf
der Insel Cebu den Amerikanern.

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s * Prinz Tschun ist in Hongkong eiugetrof-
Die Kriegsschiffe feuerten Königssalut. Ter
^Nz machte dem Gouverneur einen Besuch.
, * Die Arbeits lanrmcr in Genua
sich dem Boykott englischer Schiffe an.

geeignetsten.
uststickerei.
.4

Berlin, 1. Nov. Der Kapitän Reihte
von der „Gazelle" hat gestern wegen Unterlassung
dienstlicher Meldung von der Auflehnung seiner Ma-
trosen vor dem Kriegsgericht der 1. Division
gestanden, wurde aber freigesprochen.
id Berlin, 1. Nov. Von angeblich zuverläs-
siger Seite erhält die „Dtsch. Tgsztg." folgende
Mitthciluug: Aus Kapstadt ist die Meldung ein-
gegangen, daß die Buren das Haupt-
pferde - Depot der britischen Armee - Ver-
waltung mit Tausenden von Pferden in unmit-
telbarer Nähe Kapstadts aufgehoben ha-
ben.
v Loudon, I. Nov. sPriv. - Tel.f
Meuter meldet aus Prätoria: Die
Burenüberfieleubci dichtem Nebel
die Nachhut des Obersten Bensou in
der Nähe von Bethueu. Besson
selbst, 8 Offiziere und 88 Mann
sind gefallen, IS Offiziere und
IST Manu wurde» verwundet,
2 Geschütze verloren. Der Feind
zählte etwa IVOS Man». Der Kampf
fand Manu gegen Manu statt, und
zwar mit grosser Energie.
X London, 1. Nov. Die in Aldershot
stehende Ca Valle ric - Brigade (7. Hu-
saren und 2. Gardedragoner) erhielt gestern
Nacht Plötzlich den Befehl, Miste No-
vember zur Einschiffung nach
Südafrika bereit zu sein. Kitchener hat die jüngst
gemeldete Forderung nach mehr Berittenen ja
kategorisch wiederholt, daß die Regierung sich
schweren Herzens entschloß, auch ihre letzten
Cavalleria - Regimenter herzugeben.
— Die Buller feindliche „National Review" ver-
öffentlicht den angeblichen Text der Depesche,
worin Buller den; General. White-zur Kapitula-
tion gerathen habe. Von Bullers Seite wird die-
ser Tert sofort als gröbstcund unver -
schämteste Fälschung bezeichnet, die die
Presse sich bis jetzt hat zu Schulden kommen las-
London, 1. Nov. Lord Roberts besichtigte
gestern die Londoner Befestigungen

Ko Kal-Anzeiger
VeschSftSstelle: Hauptstraße 4S
(Eingang Brunnengasse).

(Nachdruck verboten.)
Äug' M Ailge, Zahn M Zchit.
Roman von Karl Eden.
(Fortsetzung.)
> Der General musterte ihn prüfend; aber
wvses hatte seine Erregung bemeistert und stand
Unterwürfiger Haltung vor ihm, und so
^Ubte der Graf ihm.
K. »Tch Habs Neuigkeiten für Dich!" Bodiskow
I>te picht daran, Umschweife zn machen,
schimkow ist in die Hände der Nihilisten gefal-
und hat ihnen die ganze Geschichte der Don-
bgton-Afsäre erzählt."
z.. Moses sank in einen Stuhl, sein Gesicht ver-
^Mend und an allen Gliedern zitternd. Vor-
^8lich spielte er die Rolle eines von einem un-
h .arteten und verderblichen Schlag plötzlich Ge-
soffenen, nur vielleicht ein wenig überstieben,
z. ..Heiliger Abraham!" stöhnte er, „wir sind
klaren."
z, ^..Glaubst Du, ich habe nach Dir gesandt, um
von Dir zu hören?" sagte der Russe ärger-
„Weißt Du keinen Rath? Kennst Du kein
stMtel, um dis Gefahr abzuwenden?" Moses
^ohnte nur. „Hat der Verlust Deiner Tochter
js/Ef um den Verstand gebracht? Wahrscheinlich
gs lie mit einem christlichen Liebhaber über die
^stNze gegangen, um nie mehr zu Dir zurückzn-
fuhr er in brutalem Tone fort. „Be-
o^bsie Dich jetzt und gieb mir Antwort", fügte
.hinzu, indem er den Alten an der Schulter
^tlEx..
h-.Ter Gouverneur konnte Schlumm's Gesicht
sehen, sonst würde der Blick voll unversöhn-
Hasses, den derselbe auf ihn warf, seinen
ük erweckt haben. „Sprich", fuhr er fort,
tev, schlumm langsam oufstand und mit gesenk-
Haupte vor seinem Tyrannen stehen blieb.
" -Lassen Sie mir Zeit, Excellenz! Der Schlag



257.
Geschäftsstelle: Telephon 125.
SarnKag, derr A. Wover-rSer-
Postzeitungsliste No. 330k-
 
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