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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 260 - No. 269 (6. November - 16. November)
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1W1.

AuAage ca. 7500.

28. ILyrgsrrg

Neuer Heidelberger Anzeiger

Mittwoch, de« 13. Woverrrver

Postzeitungsliste No. 3806»

Geschäftsstelle: Telephon 125.



illdelV-

Drse»

Eine angebliche Meld-
besagt, daß die Gs-
in dem Gefecht


Inhalt
or Nr.

Zweigstelle: «. Velseudörfcr
Untere Neckarstratze 17.

die
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Mit-
Kirl-

»eschLft«stellr: Hanptstraße 4S
(Eingang Brunnengasse).

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1901.
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ren, wie 1900, abgesehen, gewährte der Tabak-
bau nicht mehr eine dem Werth des Bodens und
dem Umfang der geleisteten Arbeit angemessene
Rente. Ein Symptom dafür war die starke
Einschränkung der Anbaufläche speciell im letzten
Jahrfünft — fiel doch die Anbaufläche von
22 076 Hektar im Jahre 1896 auf 14 780 Hek-
tar im Jahre 1900. Mit harter Zähigkeit schlug
sich der kleinbäuerliche Tabakpflanzer durch die
mageren Jahre hindurch, immer hoffend. Laß
ein erhöhter Zollschutz, wenn auch nicht fette, so
doch normale Jahre bringen würde. Leider
sollte seine Hoffnung zu Schanden werden. Zur
Überraschung und schmerzlichen Enttäuschung
aller tabakbauenden Kreisen brachte der Zollta-
rifcntwurf auch nicht die geringste Zollerhöhmrg
für Tabak, beließ vielmehr die Zollsätze aus ihrer
früheren, unauskömmlichen Höhe. Es handelt
sich wie beim Quebrachozoll um die Existenz tau-
sender kleinbäuerlichen Existenzen. Was die
Tabakindustrie anbelangt, so ist anzunehmen,
daß eine maßvolle Zallerhöhung eine so gs-
ringe Vertheuerung der Tabakprodukte zur
Folge haben würde, daß dieselbe von der In»
dustric, dem Zwischenhandel und den Konsumen-
ten leicht, fast unmerklich getragen werden kann.
Eine Zollerhöhung von 85 auf 125 Mk. pro
Dp. würde für die am meisten gebrauchte 5-
Pfennig-Cigarre eine Vertheuerung des Fabri-
katioirspreises um 5 Proccnt bedeuten, wohin*
gegen der Zwischenhandel das Achtfache auf»
schlägt und im Detailabsatz 40 Procent Gewinn»
zuschlag macht. Sollte bei besserer Organisa-
tion, insbesondere stärkerer Centralisirung, der
Zwischenhandel nicht in der Lage sein, sich auch
mit einein bescheidenen Gewinnzuschlag zu be-
gnügen, und damit einen erheblichen Theil der
geringen Vertheuerung durch den Zoll aus seine
Schultern zu nehmen? (Eine Regulirung des
Tabakzolls nach der Qualität ist ebenso wie die
progressive Besteuerung nach der Qualität —
die geringeren Sorten nieder, die besseren höher
—, zu verlangen. Damit wird einer Vertheu-
erung der „Pfeife des armen Mannes" borge»
beugt. D. Red.)
Dewet. Die kürzlich verbreitete Nachricht
über den im August erfolgten Tod Dewets stellt
sich als eine dreiste englische Erfindung heraus.
Ein Mitkämpfer aus den Reihen der Buren,
Feldkornct Piet van Hauten welcher, verwun-
det, aus Gesundheitsrücksichten den Kriegsschau-
platz verlassen mußte und soeben im Haag ein-
getroffen ist, theilt mit, daß er vor seiner Ab-

en
ölen geg°'
ittergeld
hsbei»
tze Nr. 22-

MV" Z>er «ZoLak-Anzeiger kommt in jedes Kan» irr Keidewerg »«d hat dke größte Aervrettiurg in de« Hrttchafte« der A»geö««g.
«rsch<t»t täglich Lvrrnttag« mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage. Preis monatlich SO Pfg., mit dem .Jllustrirten Sonntagsblatt' monatlich 4» Pfg- incl. Triigerlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich I Ml. ohne Befiellgru»
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* Der Fürst von Monako traf in Berlin
um dem Kaiser sein Projekt der ^sLoeiatiou
Maritime vorzutragen.
„ erfühlt t hchinesische auswärtige Amt
Neuqaffe mit, daß der kaiserliche Hof etwa in einem
—"vat in Peking eintreffe.

, * Zum Chef des statistischen Amtes
? Berlin wurde Geh. Regierungsrath Dr. Wil-
- lmi aus dem Rcichsamt des Jnnnern berufen.
, ' Die diplomatischen Beziehungen
Aschen Frankreich und der Türkei sind wieder aus-
genommen. BotschartsrathBabst stattete dem tür-
?>hen Minister des Aeußern amtlich einen Be-
ab.

S ch l u ß.
Fünf Jahre waren vergangen seit den grau-
sigen Ereignissen in Lowice. In einem elegan-
ten Hause in Eaton Square in London war im
Speisezimmer der Tisch gedeckt, doch erst eine
der erwartctenPersonen war zugegen. Eine junge
Dame von etwa 23 Jahren war beschäftigt, die
Hülle von zwei kostbaren Vasen abzunehmen,
welche soeben erst aus der Fabrik angekommen
zu sein schienen. Die Thü-e öffnete sich und eine
andere Dame trat ins Zimmer.
„O, Sonja", rief die erstere, „sieh, dieses
Geschenk, das Georgs excentrischer Freund Co-
ventry uns mit einem liebenswürdigen Schreiben
iibersandte."
„Wundervoll!" erwiderte Sonja, nachdem sie
staunend die tastbaren Stücke betrachtet hatte.
Inzwischen waren zwei Knaben geräuschvoll
ins Zirnmer gekommen und der jüngere legte
seine Hand auf eine der Vasen, die er beinahe
irmgeworfen Hütte.
„Stanislaus, Du bist unartig", rief Janina
erschrocken aus, indem sie mit Mühe die drohende
Katastrophe obwandte, „geht jetzt Beide in den
Garten: Georg", wandte sie sich an ller Aelleren,

„geh mit Deinem Bruder Zu Fräulein SamP°
son!"
„Ich will Papa sehen", rief der Jüngste.
„Er wird später kommen", erwiderte die
Mutter, Du kannst ihn begrüßen, wenn Ihr
zurückkommt."
Verschiedene Briefe an beide Damen lagen
auf dem Frühstückstisch; noch ehe sie einen Blick
darauf werfen konnten, öffnete sich wieder die
Thür und Georg Pcrcival trat ein. ein großer,
schöner Mann, an dem aber die Zeit nicht spur-
los vorübergegangen war, denn an den Schläfen
zeigten sich graue Haare und seine Augen hatten
einen melancholischen Ausdruck bekommen.
„Schon aufgestanden, Sirg Georg?" fragte
Sonja.
„Ja", erwiderte er lächelnd. „Wir l-atten
gestern Abend eine lange Sitzung, denn das
Haus verhandelte über Centralasien. Aber ich
muß Dir eine Neuigkeit erzählen, liebe Nina.
Haslemere erwartete mich im Buffetraum strah-
lend vor Glück und Freude. Er sagte mir, Eva
sei außer Gefahr. Diesmal ist's ein Mädchen
und der Junge muß sich schon darein finden, die
Zärtlichkeit seiner Mutter mit einem kleinen
Schwesterchen zu theilen."
„In Holmewood kam die Kleine zur Welt,
nicht wahr?"
„Ja, in Holmewood. Mutter und Kind be-
finden sich vortrefflich. Aber Nina, das ist nicht
die einzige Neuigkeit, die ich Dir mitzutheilen
habe. Rathe, wer heirathen wird! Wer Du wirst
nicht darauf kommen — der alte Andreas Bon-
Ham und Tante Emilie wollen sich nun doch ver-
binden — doch was ist Ihnen denn, Madame
Fuhrmann" — fragte er theilnehmend, als ihn
ein leiser Aufschrei von Sonja unterbrach, die
einen offenen Pries in der Hand hielt,-

„Was ist Mr?" rief auch Janina. Sie trat
hinter Sonja und legte ihre Hand beruhigend
auf die Schulter ihrer Freundin, „Du hast doch
hoffentlich keine schlechten Nachrichten von Dei-
nem liebenswürdigen Mann?"
„Nein, er befindet sich ganz wohl; aber ein
treuer Freund von mir hat ein vorzeitiges Ende
gefunden. Fürst Lawarow versuchte aus der
Festung Zu entkommen, in der er gefangen war,
und ist dabei von den Wachen erschossen worden;
er ist der letzte der alten Familien, denn sein
Neffe und Erbe starb einige Jahre vor ihm."
„Laivarow —" wiederholte Percival nach-
denklich, „ich glaube nicht, daß ich ihn gekannt
habe.
„O doch, Sir Georg", sagte Sonja Fuhr-
mann ruhig, „und jetzt, wo er todt ist, können
Sie alles erfahren. Sie erinnern sich doch an
Valerian Pugatschin, den Pächter der verlasse
nen Mine? Nun, Pugatschin und Lawarow
waren dieselbe Person."
Wieder erschien der alte traurige Blick in
Percivals Auge, und lairgsam verließ er Lae-
Zimmer.
„Er geht wahrscheinlich zu den Kindern, Senn
dort findet er stets die Ruhe wieder, wenn trau-
rige Erinnerungen an vergangene Tage sein
Inneres erregen", bemerkte Janina ihrer
Freundin zugewandt.
* * s
Um dieselbe Zeit fanden in Petersburg
große Festlichkeiten statt, denn die russischen
Truppen hatten in Centralasien einen großen
Sieg erfochten; aber die Freude wurde gedämpft
durch den Verlust, mit dem der Sieg erkauft
worden war: Der glänzendste Cavallerie-Qfft-
cier im Dienste des Zaren war gefallen und der


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2- Ä
Küche <
IdiE.

Vas Neueste.
. ' Reichskanzler Graf t>. Bülotv empfing
k^ern den vom Urlaub zurückgekehrten russischen
^"h'chafter Graf von der Osten-Sacken in
Egerer Audienz.
* Die Meldung über einen im nächsten Früh-
Zr beabsichtigten Aufenthalt der Kaiserin
Z Ablazai wird von zuständiger Seite als urr-
^gründet erklärt.

? T Worms, 12. Nov. Die „Wormser Ztg."
^Mlt folgendes Privattelegramm aus Darmstadt:
Thatsache läßt sich nicht weiter verschweigen, daß
gewissenhafter eigener Bemühungen es nicht
gewesen ist, das Eheverhältniß zwi-
n dem Großherzog und seiner Ge-
hlin zu einem derart harmonischen zu gestalten,
für das Lebensglück und eine segensreiche
^Tierung des Landes erforderlich ist Aus diesem
H^nde dürfte cs als eine ebenso traurige wie ernste
scheinen, die Trennung dieser Le-
ksw ege in Erwägung zu ziehen.
Berlin, 12. Nov. Der Kaiser hat an
s ü Botschafter in London, Grafen Hatz»
„ std, anläßlich seines Ausscheidens
dem diplomatischen Dienst ein
frechen gerichtet, in welchem er dessen Ver-
alte während seiner 44jährigen cnntlichen

Thätigkeit anerkennend hervorhebt und ihm mit-
theilt, daß er ihm als Beweis seines Wohlwol-
lens den Verdienstorden der preu-
ßischen Krone verliehen habe.
VV Berlin, 12. Nov. Der Bundesrath
ertheilte in seiner heutigen Sitzung dem Aus-
schußamt zur Vorlage betreffend den Entwurf
eines Zolltarifgesetzes nebst Zoll-
tarif seine Zustimmung.
-L- Kassel 12, Nov. Eine von etwa 1900 Män-
nern und Frauen besuchte Protest Versamm-
lung des Alldeutschen Verbandes nahm nach einem
Vortrage des Dr. TilleS über Deutschlands Welt-
machtstellung eine in den schärfsten. Ausdrücken ge-
faßte Protest-Resolution gegen die Aeutzerungen
Chamberlains einstimmig an. Ebenso wurde be-
schlossen, eine Resolution an die Reichsregierung ab-
zusenden.
Staßfurt, 12. Nov. Eine heftige Erd-
erschütterung machte sich gestern Nachmittag
2^ Uhr in Staßfurt und dem benachbarten Leopolds-
Hall bemerkbar. Es entstand ein allgemeiner Schre-
cken. Niemand wußte im Augenblick, woher die Er-
schütterung kam. Alles vermuthete, im Leopolds-
Haller Schacht sei eine Katastrophe eingetreten.
Schließlich verbreitete sich die Nachricht, daß im
Schacht Ludwig 2., der im Staßfurter Stadt-
bezirk liegt und vom Ccntrum des Ortes nur etwa
20 Minuten entfernt ist, ein Unglück sich ereignet
habe. Zwei Abbau-Sohlen waren in einer Länge
von ungefähr 200 Meter niedergegangen, gerade als
zahlreiche Arbeiter die Schicht beendet haften und den
Schacht verlassen wollten. Ungefähr 80 Mann wur-
den von dem Unfall betroffen. Sofort stellte man
umfangreiche Retftmgsarbeiten an, und es gelang,
etwa 60 Personen lebend zu Tage zu bringen, wenn
auch eine große Anzahl von ihnen theils schwer, thcils
leicht verletzt waren.
Haag, 12. Nov. Das Unwohlsein
derKönigin, welches dieselbe nöthigte, das
Zimmer zu hüten, ist nahezu gehoben. — Prä-
sident Krüger erhielt gestern in Hilversum
dm Besuch Wolmarans. Ueber den Auf-
enthalt des Präsidenten in Süd - Frankreich ist
noch nichts bestimmt.
x London, 12. Nov.
ung des Kriegsamtes
sammt ° Verluste
bei Bethel auf englischer Seite sich auf 86
Tobte und 214 Verwundete belaufen. Die Ver-
luste der Buren werden von Kitchener auf 78
Todts und 100 Verwundete angegeben.

»Nachdruck verboten.)
M An-k, Ich« m Zahn,
h. Roman von Karl Eden.
(Schluß.)
^arnna war, noch immer bewußtlos, zu dem
gerächt worden, in dem Donnington
^es -AAHur angekommen waren, und dm ans
des Generals Stahlberg mit einigen
i^^onern zum Schloß begleitete. So blieb
^ll° ^"gen Officier ein Anblick erspart, der
'die ihn sahen, tief erschütterte.
hh-^chsirmm erschien auf dem Balkon
^"3 die Leiche seiner Tochter auf seinen
Das Tau hing noch immer von dein
sfftj, herab, an welchem Donnington es be-
hatte. Schlumm hätte sich retten können,
schi er gewollt hätte, aber ein anderer Gedanke
seinem vom Wahnsinn umnachteten Ge-
yhZ entstanden zu sein. Er zog ein Messer her-
d-g schnitt das Tau durch, welches zu Bo-
schg "el. Bor den Augen der entsetzten Zu-
legte er dann die Leiche nieder, setzte sich
und bettete das im Tode noch schöne
Nybka's auf feinen Knieen. Die schrsck-
Hitze schien er nicht zu bemerken. Er
sich herab und küßte die leblosen Lippen,
Srst-^d dje Flammen schon seine Kleider er-
Cs war unmöglich, ihm zu Hilfe zu
n. Einen Augenblick noch und das bren-
ssige? Gebäude fiel zusammen. Der Wahnsin-
nen v * mit der Leiche unter brennenden Ru-
?°Sraben.
vhbe dem Schloß wurde em Stück Papier
'^k>es Unterschrift gesundem, durch welches mit
^gch^nnnter Handschrift General Kristow be-
wurde, daß Alexis Bodiskow in der
i» Doninowo als Gefangener sich Le-


ße Nestau-
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poMilckes.
Eine Steucrhöhmrg stellt der Karlsruher
Correspondent des „Schwab. Merkur" in Arrs-
sicht. Er schreibt: Man wird zugeben müssen,
daß die alljährlich sich geltend machenden neuen
Ansprüche an die Staatskasse Mehrausgaben
zur Folge hatten, die nur bei entsprechender
fortdauernder Zunahme der Einnahmen insbe-
sondere aus Steuern, Domänen und Eisenbahnen
gedeckt iverden konnten. Wir sind nun in der
Lage, daß die Ausgabevermehrung fort dauert,
denn den Beamten ist die Aufbesserung des
Wohnurigsgeldes bedingungslos versprochen
worden und die Lehrer müssen endlich befriedigt
werden, jo daß, abgesehen von anderen Posten,
schon hierfür bedeutende Mehrausgaben bevor-
stehen. Kommen dazu noch etwa 3 Millionen
neue Matrikularbeiträge, während die Steuer-
kapitalien infolge der wirthschaftlichcn Krisis
nicht weiter wachsen und die Eisenbahnen mit
erheblichen Mindcrerträgcn abschließen, so ist
auch dem weniger Eingeweihten klar, daß das
Gleichgewicht des Budgets gestört werden muß.
In dem Artikel wird sodann angedeutet, man
könne von der Tilgungsquote für die Eisenbahn-
schuld etwa 2 Millionen absetzcn. da inan in
Baden weit rascher getilgt habe, als zum Bei-
spiel in Preußen. Mit diesen: Auskunftsmittel
ist aber wenig geholfen, u. wemr man nicht am
unrechten Orte sparen will, so wird inan jetzt
odar später, (falls nicht dis Krisis unerwartet
rasch einein Neuaufschwung Platz macht), zu
einer Erhöhung der Steuern schreiten müssen,
und zwar der direkten, da die indirekten mög-
lichst dem Reiche Vorbehalten bleiben sollten. Es
ist ein Erfordernis; der Staatsraison, daß L7n
Steuerzahlern klarer Wein über
Lage cingeschenkt wird. Sie müssen
kennen, daß die Bewilligung von
teln für an sich berechtigte
turanfgaben Geld kostet, welches von dem Lande
ausgebracht werden muß. Die Steuerzahler in
dem Glauben lassen, man könne immer nur mit
vollen Händen neue Ausgaben bewilligen, ohne
auch an die Beschaffung der Einnahmen zu den-
ken, ist weder recht noch klug. Nur auf diesem
Wege kann wieder eine weniger bewilligungs-
lustige Stimmung herbeigesührt werden.
Tabakbau und Zolltarif. Leider haben sich
seit 2 Jahrzehnten die Rentabilitätsverhältnisse
andauernd verschlechtert und von Ausnahmejah-

finde. Der General sandte estrige Soldaten
dorthin, welche den Unglücklichen auch wirklich
fanden. Das Haus aber war verlassen. Man
hörte nie wieder von Peterkin, und alle Nach-
forsckpmgen darnach, auf welche Weise das Pa-
pier in das Zimmer des Generals gekommen,
waren erfolglos.
Was Sonja Frolow vorausgesagt hatte,
traf genau ein, denn das Gericht, vor welches
Graf Bodiskow gestellt wurde, verurtheilte ihn
zu lebenslänglicher Zwangsarbeit in den sibiri-
schen Bergwerken.
 
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