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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 240 - No. 249 (14. Oktober - 24. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0069
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1901.

Heidelberger


Aussage ca. 7500

Lokal-Anzeiger

Neuer Heidelberger Anzeiger

JEkerg, den 18. DKLoVer

Ecschäfisstelle: Telephon 125.

Postzeitungsliste No. 3306-





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MN—

Ä

^6)

gaste 32.


!t

Donnerstag
schlachtet.

1SV1.

Vas veueNe.

politisches.

Zweigstelle: E. Geiseudörfer
Untere Neckarstraße 17.

* In Paris befürchtet man, daß am 1. Novem-
ber der Grubenarbeitcrausstand prokla-
^irt wird.

SeschLfe,stelle: Hauptstraße 4S
lEingang Brunnmzasse).

Die' Frau Kronprinzessin von Schwedens
geborene Prinzessin Viktoria von Baden, scheint
schwer leidend zu sein. Sie muß auch diesen
Winter Stockholm verlassen und den Süden auf-
suchen, und zwar haben die Aerzte soeben er-
klärt, daß die Reise nach dem Mittelmeer sofort
angetreten werden müsse.
Hunncnproccsi. Der Stuttgarter „Beobach-
ter" hatte verschiedene China-Artikel gebracht,
in denen deutschen Soldaten sogenannte „Hun-

* In Posen wurden zahlreiches st er rei-
ische und russische Juden ausge-
lesen.

nen,
iehlt billigst
Neugaffe 3.


eim.
gute Bark-
sen bei
el, Händler,
>str. IS.

»Der regierende Fürst von Reus;
- L. ist nicht unbedenklich erkrankt. Er hat neue
testamentarische Bestimmungen getroffen, die mit
Erbfolgefrage in Zusammenhang stehen.

en
d Küche,
c, Bade-
!üche, 1
Zimmer
geschaft.

* Der BundcSrath sprach die Zulassung der
Abiturienten des Realgymnasiums zu
ärztlichen Prüfungen aus.

a g von
rerg.
rtlich

' Der Lohddampfer „Epidaure" ist ün.Schwarzen
Feere gestrandet.

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: ISMer
-lares, 7
,50 Mk.,
stocks »
r, Stück
schmitt,
helachstr.

244.

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Enterb««,
alerrsche

* London, 17. Oct. Ten Morgeublättern
zufolge gestaltet sich die R e k r u t i r u n g von
Irländern und Aeo manry immer
schwieriger. Letztere lehnen es rundweg
ab, von Neuem in Dienst zu treten.
Portsmouth, 17. Oct. Das UniersüchungZge-
richt stellte betreffs deS Unterganges des
Torpedobootzerstörer „Cobra" fest, daß
der Verlust des Schiffes lediglich durch seinen schwa-
chen Bau verursacht worden sei, und daß die „Cobra"
im Bau schwächer gewesen sei, als die anderen Tor-
vedobootzerstörer. Der Gerichtshof sprach sein Be-
dauern darüber aus, daß die „Cobra" von der Ad-
miralität abgenommen worden sei.
London, 17. Oct. Im Kricgsamt herrscht
große Unruhe, verursacht durch angeblich nicht
befriedigende Nachrichten über die L a g e i n d e r
Kap - Kolonie. Angesichts der Thatsachc,
daß das Kricgsamt jede Auskunft verweigert,
wird vermuthct, daß die Lage sehr ernst und daß
der Aufstand der Afrikander nun endlich doch
Thatsachc geworden ist. In liberalen Kreisen er-
klärt man, die Verhängung des Belagerungszu-
standes und die Erschießung der gefangenen Bu-
ren sei eine Hcransfordernng und eine Thorhcit,
die sich über kurz oder lang schwer rächen würde.
Eradok, 17. Oct. (Reuter.) Leutnant
Bride aus Bethulien wurde zum Tode durch
den Strang verurtheilt wegen Zerstörung
eiyes Eisenbahnzuges und Ermordung eines
Eingeborenen. Das llrthcil wurde bestätigt.
p Turban, 17. Oct. Nach einer Meldung
aus Harrysmith sollen Delareysu. Kemps
.LWUNgte CommandoZ siber den Vaalfluß in den
Oranje-Freistaat gegangen sein und auf Lindley
zu marschiren. Zerstreute Buren-Abtheilungen
haben sich kürzlich an den Drakensbergen con-,
centrirt. Generäl Elliot hatte am der West-
seite häufig Zusammenstöße mit den Buren.

Mllilsi.
tober 1SO1
! Uhr
e, Hauptstraße
sc) gegen baare
gswege öffent-
mode, 1 Bade-
, Spiegel, ein
1 Vertikow,
2ktober 1901.
i e h e r.

M
3 Zim-
iitenbau,
n unter
er.

L Berlin, 17. Oct. Nach einer Meldung aus
Breslau wüthet in bem russischen Grcnzorte Schleu-
iana eine furchtbare Feuersbrnst. 346
Besitzungen sind vollständig niedergebrannt. Durch
Hlutbfeuer von diesem Riesenbrande ist das 3 Kilom.
bon der Brandstelle entfernte Dorf Staromyschb in
Brand gerathen. Auch dort sind 22 Besitzungen völlig
abgebrannt. Das Elend ist unbeschreiblich. Uetzer
1500 Personen sind obdachlos. Verbrmrnt ist eine

ld .. . Aer ToLar-Änreig-r kommt in jedes Kans in KerdeNerg und hat die größte Aeröreitung in den Hrlschafteu der Amgeönug.
tagltrhBarmittags uut Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich 30 Pfg„ mit dem .Jllustrirten Sonntagsblatt' monatlich 40 Pfg. incl. Trägerlohn. Durch dir Post bezogen vierteljährlich L M. ohne Bestellgeld
_«»zeige«: die I spaltige Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Eratisverbreitung durch SSulenanschlag.

Diensimagd und drei Kinder. Bei den Rettungsar-
beiten haben viele Personen Verletzungen davonge-
tragcn
Z Köl« a. Nh., 17. Oct. sPriv. - Telcgr.s
Ein blutiges Ehedrama spielte sich letzte
Nacht in der Nähe der Schiffbrücke am Buttermarkt
ab. Ein von ihrem Mann getrennt lebende Dach-
dcckerSfrau überfiel ihren Gatten und stieß ihm einen
Dolch in die linke Seite. Der Gestochene brach zu-
sammen. Die Thäterin warf das Messer fort und
versuchte zu entfliehen, sie wurde aber angehalten und
der Polizei übergeben. Die Verletzung des Mannes
ist lebensgefährlich. . >
* Grimma, 17. Oct. Heute Mittag 12 Uhr
gelang cs, den verunglückten Brunnen-
bauer Thiele durch eine Röhre zu retten. Thiele
war in einen am sogenannten gelben Vorwerk er-
richteten Brunnen eingefahren, um dessen Ummauer-
ung zu vollenden, als mit einem Male oberhalb die-
ser etwa fünf Meter hohen Ummauerung sich Trieb-
sand in Bewegung setzte, die Verschalung zusammen-
drückte und den Unglücklichen bollstäirdig einschloß.
Die Rettungsarbeiten, an denen sich neben der ge-
sammten Brunnenarbeiterschaft Grimma in letzter
Stunde nicht weniger als 62 Pioniere bctheiligten,
dauerte über drei Tage. Thiele's Gesundheit hat
anscheinend keinen Schaden genommen. (D. Red.)
Io Paris, 17. Oct. „Libre Parole" veröf-
fentlicht eitlen Artikel, worin Drumont seinen
Lesern das Märchen auftischt, die Familienmit-
glieder und die Freunde deS verstorbenen Prä-
sidenten Felix Faure seien immer noch der An-
sstht, daß der Tod Faures »ich tauf
natürlichem Wege erfolgt, sondern
ihm auf eine Weise Gift zugeführt worden sei.
Madrid, 17. Oct. Nach Meldungen aus
Rio Muni (Wsstafrika) haben dortige Einge-
borene einen Unterofficier und sechs Soldaten
der spanischen Marine - Infanterie gefangen und
a u f g ef r e s s en.
Petersburg, 16. Oct. In Kischenew fand
zwischen Studenten , welche einen nach
Irkutsk Verbannten Studenten aus den Händen
der Polizei befreien wollten, und der Polizei ein
blutiger Zusammenstoß statt. Aus
beiden Seiten gab es viele Verwundete. Zahl-
reiche Verhaftungen wurden vorgenommen.
Vl' Brüssel, 17. Oct. Wie der „Petit Bleu"
schreibt, meldet die Transvaal - Gesandtschaft
einen bedeutenden Bnrensieg an der portugiesi-
schen Grenze. Einzelheiten fehlen noch. Bothas
Eomando und der Generalissimus selbst befinden
sich in voller Sicherheit.

wurde Peterkin eine angesehene Persönlichkeit
im Dorfe. Er war ein Wittwer und seine Toch-
ter Dorinka führte mit Geschick den Haushalt:
außerdem wurde sie von den unwissenden Bau-
ern verehrt als Helferin in Krankheitsfällen,
obgleich sie nur die einfachen Kräuter anwandtc,
welche den Bauern schon lange bekannt sein
mußten. Durch Geduld und Freundlichkeit ge-
wannen der Wirth und seine Tochter die Herzen
ihrer Nachbarn und in kurzer Zeit waren sie in
der ganzen polnischen Gegend beliebt, obgleich
sie Russen waren.
Dorinka war von mittlerer Größe und hatte
einen ruhigen, energischen Charakter, welcher
alle Hindernisse schnell beseitigte. Ihre Gesichts-
züge waren einnehmend, aber durch Sommer-
sprossen und Pockennarben schrecklich entstellt.
Sie trug eine farbige Brille. Ihr krauses Haar
verbarg beinahe die ganze Stirn, war aber am
Hinterkopf sorgfältig in einen Zopf geflockten.
Als Torinka nach dem Dorfe Doninowo kam,
hatte sie kurzes Haar, denn sie war eben von
einem Fieberanfall genesen, währenddem die
Scheere stark angewendet worden war. Sie
schien ungefähr fünfundzwanzig Jahre alt zu
sein, wahrscheinlich aber ließ die Brille sie älter
erscheinen, als sie war.
Peterkin stand im Hofe seiner Schenke, als
er die Stimme, seiner Tochter vernahm.
„Vafer! Vater! Dort am andern Uier stehen
Leute und warten auf die Fähre! Diese faulen
Bootsleute sind aber nirgends zu finden."
Ter Wirth eilte ins Haus, und Dorinka
flüsterte ihm zu: „Es ist Graf Alex Bodiskow
mit einigen Begleitern! Sei mir recht höflich."
Peterkin nickte und verließ seine Tochter um
den Fährmann zu suchen. Die Augen des
Mädchens mußten sehr scharf sein, da sie den
Gouverneur in einer solchen Entfernung erken-
nen konnte,-denn die Plitza ist ein breiter Strom,
und die Schenke stand wenigstens hundert
Schritte vom Ufer ab.

Vor dem Wirthshaus stieg Bodiskow vom
Pferde, wobei ihm Peterkin unterthänig den
Steigbügel hielt, und trat in das Haus in Be-
gleitung deS jungen Baron v. Stahlberg. Ohne
weiteres ging er in das kleine Zimmer Dorin-
ka's, warf sich auf ein Sopha und rief laut nach
Wein.
„Pardon," sagte von Stahlberg, welcher be-
merkte, daß die Svoren des Gouverneurs den
Stoff zerrissen, „aber unsere Stiefel sind etwas
schmutzig! Durften wir überhaupt in das Bou-
doir der kleinen Dame eindringen?"
„Dame!" wiederholte Bodiskow gering-
schätzig, rückte aber doch seinen Fuß weiter ab.
„Diese kleine, blödäugige Hexe nennen Sie eine
Dame?"
„Ich nehme die Menschen, wie ich sie finde.
Einer meiner Leute ist kürzlich beinahe ertrun-
ken, und nur Dorinka verdankt er es, daß er noch
lebt. Die Bauern wollten ihn an den Beinen
aufhängen, als sie ihn aus dem Wasser zogen.
Außerdem haben wir auch einAnliehen an sie, wir
wünschen etwas von ihr zu erfahren, und es wird
daber nichts schaden, wenn wir ein wenig höflich
sind."
„Sie sind umg und ritterlich," lachte Bodis-
kow, „wenn Sic in mein Alter kommen, wer-
den Sie das schöne Geschlecht nach seinem wah-
ren Werth ,zu schätzen wissen. He, Peterkin,
führe uns in ein besonderes Zimmer und sende
Wein herein! Deine Tochter soll ihn bringen,
denn ich muß mit ihr sprechen!"
Der Widerspruch des jungen Mannes wurde
vom Gouverneur nicht gut ausgenommen, aber
er wünschte aus besonderen Gründen mit dem
Baron auf guten Fuß zu bleiben, deshalb ver-
barg er seinen Aerger unter einer Maske von
gutmüthiger Philosophie.
Peterkin führte seine Gäste in ein geräumiges
Zimmer auf der Rückseite des Hanfes, das vor-
kurzem aufgebaut worden war, um bessere Gäste
aufzunehmen. Bald trat Torinka mit einer

* DaS italienische KönigSpaar traf
örtern in Neapel ein. Die Regierung erklärt die
- e si für erloschen und den Hafen von Neapel
>ir infectionsfrei.

nenthaten" vorgeworfen wurden. Das Blakt ist
deshalb angeklagt worden. Am 25. October
findet die Verhandlung statt. Der Comman-
dirende der deutschen Chinatruppen, General-
leutnant v. Lcssel, ist als Zeuge zu dem Proceß
geladen.
Im Gumbmner Mordproccß wurde nunmehr
dem Angeklagten und seinen Vertheidigern die
Ausfertigung des Urtheils zugestellt. Das Ur-
theil umfaßt 47 und das dazu gehörige Protokoll
156 Seiten.
Neues zur Konitzcr Mordaffäre. In einer
Sonderausgabe bringt die „Ostdeutsche Tages-
zeitung" das Obergutachten, in Sachen des er-
mordeten Gymnasiasten Winter. Das Ergelmiß
der Ermittelungen ist kurz zusammengefaßt fol-
gendes: 1. Ernst Winter ist den Erstickungstod
gestorben. Die Feststellung des amtlichen Me-
dicinal - Collegiums steht in Uebereinstimmung
mit dem Gutachten, welches der Berliner Ge-
richtsphysikus Dr. Bugge im Jsraelski - Proceß
abgab und im Widerspruch mit dem Gutachten
der hiesigen Aerzte Medicinalrath Müller, Dr.
Arthur Müller und Dr. Bleske. zum Theil auch
mit denen des Dr. Stürmer und Dr. Mittenzwei»
Berlin. 2. Der Halsschnitt ist kein Schächt-
schnitt, sondern nach dem Tode beigebrachsi in
derselben Weise, wie die übrigen, am Körper be-
findlichen Schnitte zum Zweck einer Beiseite-
schaffung der Leiche. 3. Winter hat sich in einer
intimen Situation befunden. Es ist dies vom
Medicinal-Collegium festgestellt worden, und als
richtig anerkannt auf Grund des Gutachtens
des Gerichts - Chemikers Dr. Bischof-Berlin. 4.
Tie auf Rock und Weste gefundenen Blutflecke
sind nach Winters Tode mittels geronnenen Blu-
tes herangewischt worden. — Die Begründung
dieser wichtigen Feststellungen wird in einer
demnächst erscheinenden Broschüre weiteren
Kreisen zugängig gemacht werden.
Tic Milchhändlcr und Molkcreibcsiher in
Hamburg haben beschlossen, die im Kampfe be-
findlichen Milchhändler und Pächter Berlins
nach Möglicbkeit zu unterstützen und täglich zwei
Waggons Miich nach der Reichshauptstadt zu
senden. Die erste Lieferung ist bereits in Ber-
lin eingetrofsen.
In eine Lohnbewegung treten die gejamm-
ten Textilarbeiter des Vogtlandes ein. Bei Nicht-
annahme der gestellten Forderungen bis 20. Oc-
tober soll event. ein allgemeiner Ausstand ein-
treten.
Heber die Einwanderung von Mönchen, Non-
nen, Lehrschwestern und anderen Angehörigen
französischer religiöser Gesellschaften und An-
stalten in die Schweiz zeigen sich schweizerische

»es
-r streße 11b
Mptoir.
e Monats-

* Der Sultan ist erkrankt und zwar
üidet er schon längere Zeit an einem Nierenleiden,
äußerst heftig auftritt. Die zur Consulation
'erufenen ausländischen Aerzte erklärten, das Leiden
ci bereits derart vorgeschritten, daß eine Operation
völlig zwecklos wäre.

(Nachdruck verboten.)
Äug' M AM, Mn IM Mn.
Roman von Karl Eden.
(Fortsetzung.)
.Ich — will — danken Ihnen!" mur¬
melte er leise, dann wandte er sich ab, verließ die
Kajüte und bald darauf wurden Ruderschlägs
gehört, welche ihn und seine Tochter cm das Land
führten.
„Erkläre mir das, Georg!" rief HaZlemere.
»Wird der alte Bursche Dich verrathen?"
„Niemals", erwiderte Georg, „ich bin ganz
sicher! Seiner Tochter ist das Her^ gebrochen,
denn dec arme Sykes war ihr Bräutigam. Aber
beide sind zuverlässig wie Stahl und würden
Niemals die Sache verrathen."
„Welche Sache? Sprichst Du hebräisch?"
„Sie sind Nhilisren," erwiderte Georg ein-
jach.-
Haslemere ging an Teck, vollkommen befrie-
digt, um auch Middleton zu beruhigen.
Fünf Wochen später warf der Zephyr Anker
dor San Francisko. Haslemere, Middleton
Und Donnington fuhren mit der Pacificbahn
über New-Dark nach England und überließen
es dem Dampfer, unter Chapmans Führung
wu das Caphorn herumzufahren. Wind und
Wetter waren günstig und ihre Uebersahrt . da-
ber sebr rasch. Doch noch schneller wurde die
Nachricht von Donningtons Flucht und von dem
Tobe Luka Petrowitsch, über die sibirische Wild-
niß verbreitet durch den alten Lupkin.
In einer Hütte nabe bei Nertschinsk saß Va°
Uran Pagatschin. Er bielt ein Stück Papier mit
hieroglyphischen Schriftzeichen in der Hand und
las es durch, ohne ein Wort zu sprechen
„Es ist gut," sagte er zu dem Boten, der
rhm das Papier gebracht hätte, und dieser ließ
rEn Wen allein.

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Parterre,
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Abzuholen
iße Nr. 95.

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rank noch
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adjolus-
i Joseph
ch Nr. 73

* Der Kaiser ernannte den Erzherzog Fer-
dinand Karl von Oesterreich zum Chef des 5.
^ägerbataillons in Hirschbcrrg.

„Verloren! Todt!" murmelte er. „Ach, Lu-
ka meiner Schwester Sohn! — Du Hoffnung
meines Hauses! — Wäre ich doch an Deiner
Stelle gestorben! — Du, mein Alles! . .
Ueberwältigt von Schmerz fiel Pugatschin
zu Boden: aber diese Schwachheit war nur von
kurzer Tauer. Sein Athem wurde wieder tief
und regelmäßig, er erhob sich und führte seine
Hand über die Stirne.
„Unsinn, sich zu grämen!" murmelte er.
„Soll ich mich nicht lieber freuen? Ist er nicht
sür unsere Sache gestorben?" Er schwankte hin-
aus in die Dunkelheit.
XXIX.
D o r i n k a.
Am Ufer des Flusses Pilitza in Russisch-Polen
liegt das Dors Doninowo. Es besteht nur aus
einigen halbzerfallenen Hütten, welche von Bau-
ern bewohnt waren und zu Graf Bromirski's
Gut Rndnia gehörten. Außer der christlichen
Bevölkerung hielten sich im Dorfe auch einige
jüdische Trödler auf. Doninowo liegt abseits
der großen Landstraße zwischen Warschau und
Krakau und die üppigste Einbildungskraft wäre
nicht im Stande gewesen, ihm einen Schatten
von Interesse zu verleihen. Durch unglückliche
Umstäde gewann es eine Bedeutung, welche den
Einwohnern saft unheimlich war, den Schank-
Wirth, einen Russen Namens Peterkin, ausge-
nommen. Für diesen war es eine Quelle von
Vergnügen, als der Eisgang die Brücke bei Bia-
lowice, zwei Meilen unterhalb am Fluß, zer-
stört hatte und darauf bei Doninowo eine Fähre
eingerichtet wurde, über welche der ganze Wa-
genverkehr nothwendig gehen mußte, Peterkin
war erst einige Monate vor dein Einsturz der
Brücke in das Dorf eingc.vandert und hatte sich
als Schankwirth niedergelassen. Seine Pflich-
ten als solcher versah er musterhaft, er bediente
selbst den ärmsten Bauern mit einer Höflichkeit,
als wäre er der Gouverneur von Lowice. Bald
 
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