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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 260 - No. 269 (6. November - 16. November)
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1901.

88. SaHrgarrg

Neuer Heidelberger Anzeiger


Isrettag, den IS. Wovemöer

Postzeitungsliste No. 3306»

Geschäftsstelle: Telephon 125.

zur

Ab-

sektsoowp^
rii 2 Siikiä^ H

»ektsk»nt^ * Kardinal Ram Polla wurde beauftragt
wlineo ^ Mächten zu erklären, daß der G e snn d h eits--

Köln s B

Stone vor einiger Zeit cr-


viel Vieh und steckten

Auffsao ca. 7500.

Vas veuelle.

Das Rettungsboot der
11 Personen sind u m-

1S01.

Aweisfttlle: «. Gets««dörfe»
Untere Neckarstratze 17.

Hintcrba»'
k-Reiie
rnedig

«eschrftrst.lle: Hanptstrnße 4S
(Eingang Bxunnengasse).

14. Nov. Auf Befehl des
sich eine militärische Ab-

Berlin, 14. Nov. lieber die vom Bundes-
rath beschlossene Aenderung de ^Zoll-
tarifs wird einem hiesigen Blatte berichtet:
Die Hopfenzölle wurden um ein Drittel
erhöht, die Q u e b r a ch o z ö l l e um die Hälfte
ermäßigt, der Gänsezoll von 70 Pfennig
für das Stück blieb bestehen, für den Doppelcent-
ner wurde indcß ein neuer Zoll von 24 Mark
hinzugefügt.
I) Berlin, 14. Nov. Der bekannte hochge-
achtete Wein-Commissionär Bernhard Groß wurde
heute Vormittag mit seiner Frau todt im Schlaf-
zimmer aufgefunden. Beide Eheleute sind jetzt 70
Jahre alt. Die Todes-Ursache ist Kohlengas-
Vergiftung.
IV Paris, 14. Nov. Aus Rio de Janeiro wird
gemeldet: Der brasilianische Congrcß bewilligte dem
Luftschiffer Santos Dumont IW 000
Franken als Belohnung für seine Verdienste um
die Luftschifffahrt.
Amsterdam, 14. Nov. Der niederländi-
sche Generalkonsulin Prätoria, D a -
nela Rieuwen.huis, hat von seiner Regier-
ung Urlaub genommen, um nach Holland zurück-
zukehren. Die Wahrnehmung der holländischen In-
teressen ist dem französischen Consul Aubert über-
tragen.
London, 14. Nov. Nach Meldungen aus
Mex i k o sind die Delegirten der lateini --
sch. en Staaten zum dort stattfindenden
panamerikanischen Congreß augen-
scheinlich dahin instruirt, den Einfluß der
Vereinigten Staaten zu unter mi-
n i r e n, welche die Controlle über die miswär
tigen Angelegenheiten des ganzen amerikanischen
Kontinents zu erlangen suchen. Auch der Plan
der Herstellung eines Schiedsgerichts speciell für
Streitigkeiten zwischen den amerikanischen Staa-
ten stößt auf starken Widerspruch.
T Brüssel, 14. Nov.
Schiedsgericht sich weigert,
trag betreffend
erwägen, wird
Kaiser von
sterreich richten
ersuchen.
IV Athen, 14. Nov. Mehrere Blätter ver-
sichern, unter den Zugeständnissen, welche die
Mächte dem Prinzen Georg machen wer-
den, werde auch das enthalten sein, daß die in-
ternationalen Truppen auf Kreta durch grie-
chische ersetzt werden.

wenigstens keine,
könnte. Mein
Unglücksfall fast

Wenn das Haager
den Buren-Au-
Einsctzung eines Schiedsgerichtes zu
Krüger ein Schreiben an die
Deutschland, Rußland und Oe-
und dieselben um ihre Intervention

pazen in heimischen Lazarethen verstorben sind.
Tas künstlerisch auSgeführtc Gedenkblatt enthält
neben dem Vor- und Zunamen, dm Geburt-?
und Sterbetag des betreffenden Kriegers, sowie
die Worte: „Er starb für Xkaifer nnd Reich. Ehre
seinem Andenken!"
Ter unglückliche König Otto von Bayern
sondert sich jetzt ganz von seiner Umgebung ab,
während er früher noch zeitweise mit seinen (5a
vaiieren speiste; er wird täglich düsterer Und
menschenscheuer. Der König liebt es, sich siin
Essen verstohlen ans dem Speiseraum zu hol'n
Geistige Getränke, nach denen er verlangt, er-
hält er nur in beschränktem und verdünntem
Maße. In früheren Jahren ließ er sich manch-
mal durch einen Lakai einen Matzkrug mit Bier
gefüllt bringen, auch Rettigs verzehrte er mit
Vorliebe; setzt ißt er nur noch heimlich, und
wenn er sich unbeobachtet glaubt. Cigaretten
rauchte der König früher leidenschaftlich gern,
nun ist dies etwas eingeschränkt. Sein Schlaf
ist unruhig und trotz des häufigen Aufenthalts
im Fürsrenrieder Parke kurz. Seit einigen
Jahren ist der Park zur Sicherheit mit einer
zrveiten Mauer umgeben worden.
Ter Consliet am hessischen Hofe. Zur neue-
sten hessischen Hofgcschichte wird den „M. N.
N." aus Leserkreisen geschrieben, daß Großher-
zog Ernst Ludwig, als Letzter der angestammten
Dynastie, viel Sympathie im Lande genießt,
während es seiner Gemahlin Victoria Melitta
thatsächlich versagt geblieben ist, sich die Zuneig-
ung des warmherzigen und leicht beweglichen
Hessenvolkcs zu erwerben. Es scheint, daß diese
Tochter des Herzogspaares von Edinburg just
jene weniger angenehmen Eigenschaften der El-
tern übernommen hat, die beim Vater in einem
mürrischen, grämlichen Wesen, bei der Mutter,
die überall dis russische Kaiserstochter heraus-
kehrte, in hochfahrendem Stolz und höchster Un-
nahbarkeit bestanden. Ueberans bezeichnend
erichien mir das Verhalten der Großherzogin,
als sie auf dem Balkon des Mainzer Stadt-
schlosses an der Seite des Gemahls den Festzug
des deutschen Schützenbundes ansah. Der Groß-
herzog voller Lust und Freude die jauchzeirden
Grüße seiner Unterthemen und der dsutschen
und österreichischen Landsleute erwidernd, mit
den Händen nach den zuvorgeworfenen Blumen
haschend und mit Lachen und Zurufen dafür
dankend und die Großherzogin —? Sie ließ die

selbe wie das erste Mal. Er hatte Schulden,
und die Geschäftsleute, auf die er angewiesen
war, kamen ihm mit Mißtrauen entgegen. Wir
durchlebten ein paar entsetzliche Jahre, und es
wird mir, wie ich denke, nicht als eine Sünde
ungerechnet werden, daß ich den Urheber unseres
Unglücks, der mit seinem Raube gemächlich
irgendwo im Auslände saß, täglich von Neuem
verwünschte. Dann wurde es wohl allmählich
besser. Mein Mann befaßte sich mit allerlei
Commissionsgeschäften, die wenigstens soviel
eintrugen, daß wir anständig leben und unseren
Kindern eine gute Erziehung geben konnten.
Aber von Ersparnisseil war nicht die Rede. Hat-
ten wir einmal mit unsäglicher Mühe eine kleine
Summe auf die Seite gebracht, so stellte sich mit
unfehlbarer Sicherheit alsbald eine Krankheit
oder irgend ein anderes Mißgeschick ein, bei dem
sie wieder darauf ging. Und als dann mein
Mann vor einigen Monaten plötzlich starb —
nun, was soll ich Ihnen weiter erzählen, Herr
Craston! Der Umstand, daß ich genöthigt bin,
dies kleine Zimmer zu vermiethen, beweist Ihnen
ja zur Geilüge, wie es um uns bestellt ist."
Sie schien cs nun doch zu bereuen, daß sie
dem fremden Manne gleich in der ersten Stunde
einen so tiefen. Einblick in ihre Verhältnisse ge-
währt hatte, und er selbst trug auch offenbar kein
Verlangen, noch mehr zu erfahren. Nachdem
einige ans den Miethsvertrag bezügliche Fragen
erledigt worden waren, empfahl er sich mit der
Erklärung, daß er im Laufe des Nachmittags
mit seinen Habseligkeiten zurückkehren werde,
und Frau Eichrodt ging an ihre häuslichen Ver-
richtungen, die mannigfach nnd anstrengend ge-
nug waren, um ihr keine Zeit zu trübseligen
Grübeleien zu lassen.
Sie saß mit den drei jüngeren Kindern beim

vfjagd nach Letzlingen.
* Die Kaiserin beabsichtigt anstatt in
iia in einem andern Orte des Südens einige Wo-

Frau Eichrodt, die ihr freudiges Erstaunen über
die unerwartet schnelle Entschließung kaum zu
verhehlen wußte, daß er sich des rechten Armes
und der rechten Hand nur auf eine sehr unbe-
holfene Weise zu bedienen vermochte. Sie veran-
laßte ihn, in das Wohnzimmer zurückzukehrcn
und setzte sich an den Schreibtisch, um eins
Quittung auszufertigen.
„Auf welchen Namen darf ich die Empfangs-
bescheinigung ausstellen?" fragte sie.
„Ich heiße Crafton — William Crafton."
„Sie sind Aitsländer? — Ihrer Sprache
hätte ich das niemals angcmerkt."
„Meine Mutter war eine Deutsche und wäh-
rend meiner ganzen Kindheit wurde in meinem
Elternhause fast nur deutsch gesprochen. Auch
lebe ich nach einem langen Aufenthalte in Au-
stralien nun schon seit mehreren Jahren in Ber-
lin."
„Darf ich fragen, Herr Crafton, welches
Ihre Beschäftigung ist?"
„Ich habe keine mehr —
die man einen Beruf nennen
rechter Arm ist durch einen
ganz gebrauchsunfähig geworden und meine
hochgradige Kurzsichtigkeit macht mich vollends
zum Invaliden."
Der Kummer über ihr eigene traurige Lage
hatte die Wittwe nur um so theilnehmender ge-
macht für fremdes Unglück, und es lag in ihrer
etwas redseligen Art, Allein, was sie bewegte,
sogleich Ausdruck zu geben. Aber nachdem sie
dem neuen Miether ihr Bedauern über sein
Mißgeschick ausgesprochen, fing sie doch sogleich
wieder an, von sich selbst zu reden.
„Ja, ja, es giebt Menschen, die ihr Leben
lang vom Schicksal verfolgt werden", sagte sie.

IV Konstantinopel, 14. Nov. Die in Um-
lauf gefetzte Nachricht, daß der französische Bot-
schafter, Constans, bald nach der Rückkehr
nach Konstantinopel von seinem Botjch as-
te r Post en scheiden werde, scheint richtig
zu sein, doch handelt eS sich hierbei keineswegs
nm eine Folgewirknng des Streites zwischen
Frankreich und der Türkei. Constans har bereits
längere Zeit die Absicht gehabt, gelegentlich der
Neuwahlen zu der französischen Kammer wieder
in das politische Leben zurückzutreten.
XV Konstcmtinoprl, 14. Nov. Die Pforte
hat einer Anzahl Forderungen der
österreichis ch-u ngarischen Regierung
st a t t g e g e b en.
P Sofia, 14. Nob. Ein unbeglcmbigies Ge-
rücht will wissen, die macedonischen Elemente seien
sehr bestürzt darüber, daß sich im Falle Stone die
Spitze sofort gegen sie gerichtet habe, sowie daß die
Geldbeschaffung solche Schwierigkeiten mache. Um
jede Spur der Urheberschaft zu vernichten, sei deshalb
die Missionärin
mordet worden.
XV Petersburg,
Kaisers begiebt
o r d n un g d e s 3 9. N a r w cr s ch e n D r a -
goner - Regiments nach Berlin,
um sich dem ueuen Chef des Regiments Kai-
ser Wilhelm v o r z u st c l l e n. Dio Ab-
ordnung besteht ans dein Regimentscomman-
deur, einem Stabsofsicier, dem Regimentsadjn-
taNten und dem Wachtmeister der Leibschwadron.
XV Tanger, 14. Nov. Die Kabylen von
Ben Nassorra, die dem Sultan Zeigen wollten, daß
sie Zinn Kampf geneigt seien, stiegen in die
Ebene hinab und griffen die Kabhleu von Monuuda
an. Nach einem mörderischen- Kampfe raubten sie
achtzehn Mädchen und
die Getreidefelder in Brand.
XV Darmouth,14. Nov.
Station Eaifler ist gekentert.
gekommen.

Der T*kak-Anzeig«r kommt i« jedes Kans in KeideNerg und Kat die größt« Verbreitung in de« Hrtschaste« der Kmgevnng.
^rschetrt täglich vormittag; mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich SV Pfg„ mit dem .Jllustrirten Sonntagsblatt, monatlich 4V Pfg. incl. Lrägerlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich 1 Mk. ohne Bestellgeld
U«zeige«: die 1 spaltige Petitzeile oder deren Raum IS Pfg. Lokale Geschäfts, und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen SV Pfg. Sratisverbreitung durch Säulenanschlag.

iv^8s-v^ !^and des Papstes ein ganz vortreff-
' scher sei.
* Es wird bestätigt, daß die Königin von
Zkland vorzeitig entbunden habe. Sie sei sehr
^ach, ihr Zustand jedoch nicht besorgnißerregend.
, * Die Pforte hat einer Anzahl Fordern»-
der österreichisch - ungarischen Ne-
hrung stattgegeben.
j * Der Fürst von Monaco ist von Pois-
wieder abgelegt.
c* Großfürst Wladimir von Rußland
auf Station Wildpark ein und wurde vom
liser empfangen.

u
«U 2 ip einem anoern r^-rie oes (r-un
»vktskkmtnsl Erholung zuzubringcn.
läncken so^ _

2«8.

j- Karlsruhe, 14. Nov. Aus einer ofsici-
Berliner Zuschrift an die hiesige Süd-
j^ksche Reichs-Corr. geht hervor, daß die lei-
den englischen Kreise in nichtamt-
»chex Form über die Enrpfindungen, welche die
-^ache des C o l o n i a l m i n i st ers
h a m b e r l a i n bei der deutschen Regierung
^gelöst hat, gut unterrichtet worden sind.
< XV Leipzig, 14. Ncv. Dienstag Wend wurde in
Fabrik zu Groß-RöhrSdorf durch Pla-
eines Dampfbehälters ein Maschinenfüh-
getödtet und der Betriebsleiter so
verletzt, daß er nach sieben Stunden starb.
Gelsenkirchen, 13- Nov. In der Zeit vom 2.
November Hai sich, der „Gelsenkirchener Ztg."
Folge, der Bestand der Ty pH userkran kun-
im Stadt- und Landkreise Gelsenkirchen von
auf 1191' verringert. In dieser Zeit kamen
k^.Eodesfsslle vor; 302 Personen konnten als genesen

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eester- um
istimmen ml> i * Der Kaiser reiste mit seinen Gästen
»sgleitung °ljagd nach Letzlingen.

„mein armer Mann und ich, wir wußten davon
zu erzählen."
„Dieses Bild hier — es ist das Porträt
Ihres Gatten nicht wahr?"
„Ja Wohl. Aber es stammt aus seiuer letz-
ten Lebenszeit, wo er früh gealtert war durch
ein Uebermaß von Arbeit und Sorge. Sie hät-
ten ihn achtzehn oder zwanzig Jähre früher se-
hen sollen — damals, ehe uns das große Unglück
widerfuhr."
Sie erwartete eine Frage. Da aber der
Andere stumm blieb, fuhr sie aus freien Stücken
fort:
„Die Gewissenlosigkeit eines schändlichen Be-
trügers war es, die unser Lebensglück zerstört
hat. Mein Mann besaß ein blühendes Geschäft
nnd hatte bereits eine hübsche Summe erübrigt.
In zwei oder drei Jahrzehnten hätte er es sicher
zum wohlhabenden Manne gebracht. Aber einer
seiner sogenannten Geschäftsfreunde, ein gewisser
Gunipert in Breslau, dem er sein ganzes Ver-
trauen geschenkt hatte, riß ihn bei seinem Banke-
rott mit ins Verderben. Mein Mann verlor
mit einem Schlage Alles: seine Ersparnisse, sein
Geschäft und seinen Credit. Wir waren durch
das Fallissement und die Flucht jenes Elenden
über Nacht zu Bettlern geworden. O, Sie kön-
nen sich nicht vorstellen, mein Herr, lvas das be-
deutet."
„Doch, — ich kann es mir vorstellen, Fran
Eichrodt", sagte er leise, und es war vielleicht
eine Folge seines Augenleidens, daß er die Li-
der fast ganz geschlossen hielt.
„Und es gelang Ihrem Manne nicht, sich
wieder empor zu arbeiten?"
„Als wenn das so leicht wäre nach einem sol-
chen Schlage! Wohl versuchte er wieder von
vorne anzufangen; aber es war nicht mehr das-

politisches.
Tas vom Kaiser entworfene China-Gcdenk-
blatt wird neueren Bestimmungen zufolge durch
das Kriegsministerium auch denjenigen Hinter-
bliebenen von Theilnehmern an den Chinawir-
ren zugestellt, die nach ihrer Rückkehr in die
Heimath nachträglich an den Folgen der Stra-

(Nachdruck verboten.)
Fcröen.
Roman von Reinhold Ortmann.
(Fortsetzung.)
Der Unbekannte folgte ihr schweigend; aber
?vvrf, ouf der Schwelle stehen bleibend, kaum
Blick in das kleine, schmale Gemach, das
eine Thür mit dem Corridor und durch
Zweite mit dem Wohnzimmer verbunden
"Wie hoch ist der Miethzins?" fragte er und
Stimme klang gepreßt wie die eines Men-
!j^' dem eine schwere Last auf dem Herzen
tzi^ ">5ch dachte, daß dreißig Mark monatlich
>iy? viel sein würden natürlich mit Kaffee
Bedienung", erwiderte Frau Eichrodt zö-
„Die Wohnungen in Berlin sind so
"Uer, und —"
fi^'.'Cs ist ein sehr mäßiger Preis — gewiß!"
ih Zhr der Mann in die Rede. „Und würde ich
heute einziehen können?"
Dix nur noch an Fehlschläge und Enttäusch-
gewöhnte Frau wagte kaum ihren Ohren
^auen.
"^nf der Stelle, wenn Sie es wünschen.
IK Sie haben sich ja noch nicht einmal ordent-
vlngesehen, mein Herr!"
^"Hinlänglich, um zu erkennen, daß das Zim-
Tq deinen Wünschen Vollkaminen entspricht,
hier Brauch ist, die Miethe im Voraus zu
sinken und da ich noch heute zuziehen will,
gieren Sie mir wohl, diese Förmlichkeit so»
A zu erledigen!"
hg^e das Portemonnaie schon in der
suchte aus den Fächern desselben die
^bcirte Summe zusammen. Dabei bemerkte
 
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