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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (28) — 1901

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No. 250 - No. 259 (25. Oktober - 5. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43809#0113
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Heidetkrrgrr

28. Arhrgarrg.

AuL«rge ca. 7SP0.

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Neuev Heidelberger Anzeiger

Dsnrrer^ag, den 31. DMoöer

Geschäftsstelle: Telephon 125.

Postzeitungsliste No. 3306 ->


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Die Ueö eigen sind

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polilisckes.

* Der Kaiser traf wieder im Neuen Palais
Potsdam eio

Bon dem Elend in der Rcichshauptstadt, die
noch immer viele Menschen anzieht, wie das Licht
die Motten, bis sie mit versenkten Flügeln zur
Erde fallen, entwirft die Berliner Volkszeitung

1SS1.

Vas Neuelle.

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ver-

Zweigstelle: «. Teisendorfer
Untere Neckarstratze 17.

wo aus
Ueber-

lltiung.
l. Rate Um-
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October 1901-


Leist Fülloft-k
so lange Vor-
von mindester^
se von öV Psg:
brik, bis auf
1901.
Werk.

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, * In Hagen (Wests.) wurden beim WLruch
Mes Gewölbes durch einstürzende Steinmassen Ar-
biter verschüttet. 3 Arbeiter sind todt, 2 weitere und
Bauunternehmer schwer verletzt.

* Reichstagsabgeordnetcr Dr. Scho en laut
Toc.) ist gestern in Leipzig gestorben.

—. ., , . , „ 8^^ I^rr Lokal-Anzeiger kommt in jedes Kans in Heidelberg und Kat die größte Verbreitung in de« Ortschaften der Umgebung.
Ericheixt täglich Vormittags nut Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Preis monatlich 3tt Pfg., mit dem „Jüustrirten SonntagsLlatt- monatlich 40 Pfg. incl. Trägerlohn. Durch die Post bezogen vierteljährlich L Mk. ohne Bestellgeld
«»»"gen: die Ispalkge Petitzeile oder deren Raum LS Pfg. Lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend ermäßigt. Reklamen 30 Pfg. Gratisverbreitung durch Säulenanschlag.

av
an empfiehlt
., Nsugasse

* Kaiser Wilhelm hat den König von
England, den Herzog von Counaught und den
Herzog von Cornwall zu den königlichen Jagden für
nächsten Monat eingeladen.

Mit dem L. November beginnt ein zweimonat-
liches Abonnement auf den
Peiöelberger Aksl-AnMger
Mit dein Illustrirten Ssnntngsblatt.
^lbonnementSpreis durch die Post bezogen ÄK Pfg.
einschließlich aller Postgebühren
Am Postschalter abgeholt 68 Pfg.
Für Heidelberg und Umgegend monatlich
««.so Pfennig « «
mit dem „Issukrirterr Sountagsbkatt
-LS 40 Pfennig. «2-

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-1 Karlsruhe, 30. Oct. Die Leitung der N a-
ilonalliberalen Partei empfiehlt
ck^n Freunden in Karlsruhe ° Land, auch bei

der bevorstehenden Landtags - Neuwahl für den
Candidaten der Conservativen einzutreten.
ld Berlin, 30. Oct. Wie uns von gut un-
terrichteter Seite mitgetheilt wird, beabsichtigen
einige Bundesstaaten bei der Berathung des
neuen Zolltarifes im Bundesrath
eine Erhöhung des bisherigen und auch im
neuen Gesetzentwurf vorgesehenen Satzes von 85
Mk. auf Tabak zu beantragen und einer Vor-
lage, welche eine solche Erhöhung nicht enthält,
ihre Zustimmung zu versagen.. Nach derselben
Quelle besteht in Regierungskreisen die Ueber-
zeugung, daß bezüglich des neuen Zolltarifs zwi-
schen der Reichsregierung und der Reichstags-
majorität ein Compromiß zu Stande kommen
wird.
Bremerhaven, 29. Oct. Der Dampfer
„C refel d", her den letzten diesjähri-
gen Truppentransport brachte, lan-
dete drei Feldlazarethe, das Lazarethdepot, 20
Officiere und 378 Mairn Reconvalescenten und
Kranke.
Leipzig, 29. Oct. In den sächsischen In-
dustrie b e z i r ke n ist die Noth groß. Im Chem-
nitzer Bezirk sind die Arbeitslöhne außerordentlich ge-
sunken. Arbeiter, die vor zwei Jahren noch einen
Wochenlohn von 18—20 Mark hatten, verdienen heute
12 Mark, und es giebt viele, die nicht einmal die
Hälfte ihres früheren Wochenlohns verdienen. Gleich-
zeitig herrscht eine Arbeitslosigkeit, die zu Nothstands-
arbeiten geradezu drängt.
1K Brüssel, 30. Oct. Falls die Türkei
Fraukreich nicht noch in dieser Woche Gcnugthu-
nng gebe« sollte, wird sofort ein französi-
sches Geschwader nach der» türkischen Ge-
wässern abgehcn.
---- Mailand, 30. Oct. Am Montag ist in San
Remo ein englischer Hos-Conrier angekommen, um
sür den König Eduard eine Wohnung zu mie-
then. Der König soll Ende Januar eintreffen und
den Februar und halbenMärz in San Remo bleiben.
Wahrscheinlich wird die Billa Zirio gemiethet.
London, 30. Oct. Aus Kitchsners De-
pesche wird hier herausgelesen, daß Delorey
wieder ein Ueberfall auf eine bri-
tisch e C o la n n e g e l u n g e n i st. Man be-
fürchtet, daß Kitchener wie gewöhnlich die engli-
schen Verluste zu niedrig angiebt und ist auf die
officieüe Verlustliste gespannt. — Ein weiteres
Telegramm LordKitcheners über den
Zusammenstoß mit Botha besagt:
Oberst Remington unternahm mit Oberst Raw-

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gibt es nicht; und wenn ich die Hand auf ihn le-
gen kann, so wird er ganz sicher baumeln."
„Was meint Ew. Excellenz damit?"
terte Kurilowitsch, indem er den Grafen
wundert anstaunte.
„Ich hielt Sie immer für euren schlauen Bur-
scheu," erwiderte Bodiskow, „der nickt leicht zu
täuschen sei; aber ich sehe, daß Sie eben so ei:
fältig sind, wie irgend eurer von Ihren Ge-
nossen."
„Wieso, Excellenz?" fragte Kurilowitsch er-
staunt.
„Können Sie denn nicht einsshen, daß Ihr
Freund Probus nur eine Rolle spielt? — Und
er spielt sie ganz verteufelt gut. Er ist nicht vor.
den Nihilisten gefangen worden und zwar aus
dem einfachen Grunde, weil er schon seit Jahren
zu ihnen gehört. Ja, sehen Sie mich nur so ver-
wundert an; in der dritten Zlbtheilung ist kein
Geheinrniß — und es ist mir schon angezeigt
worden, als ich noch in Odessa war. Dieser
Probus hat den arglosen Justus mit großem
Scharfsinn getäuscht! Sehen Sie denn nicht,"
fuhr er fort, indem er einen ernsteren Ton an-
nahm,,, daß Schunkow eine Ahnung von der
Wahrheit erlangt hat und jetzt den Versuch macht,
sich Gewißheit darüber zu verschaffen, indem er
Ihnen diesen werthlosen Wisch übersendet, um
an Ihrem Benehmen zu sehen, wie weit seine
Vermuthungen der Wahrheit entsprechen. Er
weiß, daß Sie bei mir sind und meint wir wer-
den beide über seine Mittheilung zu Tode er-
schrocken sein und ihm dadurch eine Gewalt über
uns geben, die er ohne Skrupel ausnutzen könnte,
um das Geheimnis; entweder an die Nihilisten
oder cm die Behörden zu verkaufen <— wer ihm
den größten Preis Jassir bietet. Es ist ein recht
niedliches Planchen; aber wenn Sie einen Augen-
blick nachgedacht hätten, so würden Sie es eben-
so durchschaut haben, wie ich selbst."
„Welches Verhalten sollen wir also nach der
Meinung Ew. Excellenz beobachten?" murmelte

der Spion. Er war ganz verblüfft über den
Scharfsinn des Grafen, der sogleich einen Plan
durchschaute, über welchen er, Kurilowitsch, vor
Schrecken fast den Verstand verloren hatte.
„Unser Verhalten ist ganz einfack: wir müs-
sen ganz ruhig bleiben und den nächsten feind-
lichen Zug äbiparten. Es ist meine feste Ueber-
zeugung, daß wir nichts weiter von der Sache
hören werden und daß Sckimkow — der Schurke
— alle weiteren Mittheilungen unterlassen wird,
sowohl Warnungen als Drohungen, sobald er
sieht, daß sein bester Pfeil fehlgegangen ist. Er
wird sich hüten, mir in den Weg zu kommen,
denn er Weitz, daß ich ihn ohne Gnade hängen
lassen kann. Aber nun gehen Sie, denn, ich habe
noch andere wichtige Angelegenheiten zu erle-
digen."
Der Agent verließ das Zimmer, überzeugt
von der Thorheit seiner Befürchtungen und .durch
die Bewunoerung noch mehr als je mit seinem
Vorgesetzten verbunden. Der letztere ging lang-
sam und gedankenvoll in seinem Schreibzimmer
auf und ab.
„Die Situation verwickelt sich auf unange-
nehme Weise, denn es ist kein Zweifel, daß
schimkow alles ausgesagt hat, und die Nihilisten
werden nichts unversucht lassen, um in Peters-
burg meine Stellung zu erschüttern! Was für ein
Glück, daß der Engländer ertrunken ist! Wenn
dieser unvorhergesehene Glücksfall ihn nicht von
der Scene hätte verschwinden lassen, so wäre
meine Stellung hoffnungslos verloren; doch
jetzt können sie nur Mißtrauen säen, wahrschein-
lich durch anonyme Briefe, denn beweisen können
sie nichts! Aber sie sind unermüdlich und besitzen
große Macht, ich muß also mein Haus in Ord-
nung bringen für den schlimmsten Fall. Wenn
ich mm diesen verkrüppelten Idioten veranlassen
könnte, sich meiner Sache warm anzunehmen, so
würde er gewiß die äbsurdenVorurtheilc der klei-
nen Janina überwinden, und bin ich erst mit ihr
verheirathet, so fürchte ich nichts mehr. Ter

in folgenden Zeilen ein Bild. Die biblische Ge-
schichte voll dem armen Lazarus, der sich mit den
Brosamen begnügen mußte, die von des Reichen
Tische fielen, ist wahrscheinlich nur bildlich ge-
meint, aber als greifbare Wirklichkeit tritt sie
uns in der Jetzzeit und in den prunkenden Stra-
ßen Berlins vor Augen, wenn man am frühen
Morgen, oft noch zu dunkler Stunde, vors den
Thüren der großen Cafecs, der Hotels, der De-
likatessen- und Fleischwaarengeschäfte dichtge-
drängte Schaaren stehen sieht, dis, allen Unbilden
der Witterung ausgesetzt, des Augenblicks war-
ten, wo die Thüren geöffnet werden und sie dann
für wenig Kupferpfennige oder ganz umsonst
die Abfälle in Empfang nehmen, die von dem
vorigen Tage oder von der letzten Nacht übrig
geblieben sind. Bon den Gästen zurückgelassene
Fleischrcste, Fischstücke, dazwischen Kartoffeln,
Gemüse aller Art und Saucen der verschiedensten
Zubereitung, dies wird von den ungeduldig An-
drängenden angenommen, als handele es.sich um
einen Schatz, den man wohl bewachen müsse. Der
arme Lazarus der Bibel in viclhundertköpfiger
Gestalt aus müden Greisen, gebeugten Frauen
und nie gesättigten Kindern zusammengesetzt, so
wandelt er jeden Morgen aus den Straßen der
belebten Friedrichsstadt, wo nächtlich viele Tau-
sende in tollen Vergnügungen vergeudet werden,
zurück in dumpfige Kellerwohnungen,
der klebrigen Masse der grau-braunen
reste noch Mahlzeiten bereitet werden.
Der Kaiser - Wilhelmskaxal ist im
Vierteljahr 1901 von 9671 Schiffen
worden gegen 10147 in demselben Zeitraum des
Vorjahres; die Schiffe hatten einen Raumgehalt
Yon 1,29 gegen 1,28 Mill. Tonnen. An Gebüh-
ren wurden 618 178 gegen 615 79 Mk, ent-
richtet. . ,
Die Kosten für die Boykott - Agitation gegen
den englischen Seehandel tragen reiche Hollän-
der. Sobald ein genügendes Ergebniß erzielt
worden ist und wenn der Krieg noch anhält, wird
der Boykott von den Dockarbeitern in allen Hä-
fen gleichzeitig ins Werk gesetzt werden.
120 Kilometer per Stunde. Die höchste
Eisenbahngeschwindigkeit beträgt zur Zeit in
Deutschland 90 Kilometer in der Stunde. Auf
den elektrischen Versuchsfahrten der Strecke der
Berliner Militärbahn Marienfelde-Zossen wird
jetzt probeweise mit 120 Kilometer pro Stunde
gefahren. Die genannte 23 Kilometer lange
Strecke wird in rund 12 Minuten zurückgelegü
Zur Erkrankung des Königs von England.
Als die Kaiserin Friedrich an Krebs gestorben
war, jammerten die englischen Zeitungen, sie sei
von ihrem Gemahl angestcckt worden, den sie
treu gepflegt habe. Der Jammer war nicht am

linson einen langen Marsch nach Schemmelhoek
östlich von Ermelo, wo Louis Botha sich mit 300
Mann befinden sollte. Aber eine Stunde vor
Ankunft der Engländer flüchteten die
Buren früh Morgens am 24. Qctober nach
Norden. Oberst Remington erbeutete mehrere
Schriftstücke, darunter einige, welche LouiS Bo-
tha selbst gehörten.
London, 29. Oct. Nach neueren Meld-
ungen war im gestrigen M inisterrath,
der 2i/-> Stunden dauerte, die L a g e i n S ü d -
afrika fast ausschließlich Gegenstand der Ver-
handlungen. Soweit bekannt ist, wurde beschlos-
sen, den Krieg durch keine andere Mittel als die
völlige Unterjochung der Buren zum Abschluß zu
bringein Man will ferner Alles bewilligen,
was zur energischen Fortsetzung des Krieges ver-
langt wird.
IV Pretoria, 30. Oct. Der Missionär-
Wen n h o l d in Kana, Südafrika, wurde nebst Frau
und Tochter als elfter Missionär von den Englän-
dern gefang e n genommen und im Lager bei Prä-
toria untcrgebracht.
Prätoria, 29. Oct. L o u i s B o t h a ist
der Gefangennahme durch Oberst Re-
mington nur mit knapper Noth entga n-
g e n. Die Engländer überraschten sein Lager.
Botha entkam nur mit wenigen Kilometern Vor-
sprung und büßte Hut, Revolver und Papiere
ein, die den Engländern in die Hände fielen. 10
Buren wurden gefangen genommen. Botha
hatte nur einen kleinen Rest derTrupPen bei sich,
-die kürzlich Natal, bedrohten,
zerstreut.
Manila, 30. Oct. Ter Führer
Philippiner, General Malvar, hat
neuen Aufruf erlassen, indem er sich zum Gene-
ralcapitän ernennt und die Absicht kundgiebt,
das Heer umzugestalten und einen Generalleut-
nant und vier Divisionsgsnsräle zu ernennen.
IV New-Vork,2S. Oct. Die Obductionder
Leiche Czolgosz zeigte ein normales Ge-
hirn.

Kolml-Anzeiger
SeschLst,stelle: Hauptstraße 4S
(Eingang Brunnengasse).

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Graf schien unserer Verbindung ganz geneigt zu
sein, wollte aber persönlich nichts in der Sache
thun. Er sagte auch, er werde seiner Cousine
schreiben. Ich möchte wirklich wissen, ob er mich
erwähnt hat und ob er meinen Charakter lobend
bei diesem hartnäckigen Teufelchen herausstrich?
Was gib's?" rips er, als angeklopst und die
Thüre nur so weit geöffnet wurde, daß die krie-
chende Gestalt des alten Schlumm hindurch
schlüpfen konntest „Habe ich nicht befohlen, mich
nicht zu stören?"
- „Ich wollte der Excellenz nur mittheileu.
daß der Arzt plötzlich nach Rudnia berufen wor-
den ist. Man sagt, der Graf Bromirski sei vom
Schlage getroffen worden und habe nur noch
wenige Ltimden zu leben."
„Da hastDllu recht gethan, Moses, mir das
mitzutheilen, das ist sehr wichtig! Wenn der
Graf stirbt, so muß das Gut der Plünderung
wegen irr Schutz genonnnen werden. Lasse mein
Pferd sogleich satteln und vorführen! Ich brau-
che nur eine Ordonnanz, Du mußt mich an
Stelle der zweiten begleiten, beeile Dich!"
Als sie das Schloß erreichten, fand Bodis-
kow eine große Menschenansammlung vor, wel-
che hauptsächlich aus den zum Gute gehörigen
Bauern bestand. Sie gaben dem Gouverneur u.
seinen Begleitern freien Weg u. einige entblöß-
ten grüßend ihre Häupter: aber mehr als ein
finsterer Blick traf den vorüberreitenden Juden.
Der letztere trat mit seinem Herrn in das Haus
rind blieb in der Vorhalle, während Bodiskow
in das Krankenzimmer hinaufging. Nach sehr
kurzer Zeit kam er zurück, winkte Schlumm und
flüsterte ihm zu: „Er liegt im Srerben, ist aber
noch bei Besinnung; ich werde bis zuletzt bei ihm
bleiben. Lasse die Pferde irr den Stall bringen
und unterhalte Dich mit dem Verwalter, bis ick
nach Dir sende!"
Während der General in das Krankenzim-
mer zurückkehrte, suchte Schlumm den alten
Stephan aus.

Machdruck verboten.)
Äug' m Auge, Zahn m Zahn.
Roman von Karl Eden.
(Fortsetzung.)
Bodiskow erschrack, als er dies vernahm.
An. er sah, daß die Warnung echt war. Er
j^nnnte sofort die Gefahr, die ihm dadurch
tz.?hte, daß ein solches Geheimniß in feindliche
hststde gefallen war. Auf Gnade von den Ni-
chten zu hoffen, die er stets verfolgt ^hatte, war
tMnsinn! Aber immerhin war die Sache noch
sg schlimm, als sie hätte sein können; wenn
ichhur die Furcht seines feigen Mitschuldigen üe-
k;Äen und ihm beibringen komrte, wie er unter
Umständen handeln sollte. Die Natur
Ij.-? Petersburger Gerüchts war klar, die Nihi-
s^ versuchten, ihm bei seinen Vorgesetzten zu
Msn. Wahrscheinlich aber wirkten sie nur
iychh Anspielungen, denn da Georg Donnington
war, so half es ihnen nichts, eine Anklage
^Mbringen, die nicht bewiesen werden konnte.
Unfalls waren bis jetzt noch keine Beweise ge-
ihn vorgebracht worden, und selbst wenn
Untersuchung eingeleitet wurde, mutzte sein
genügen gegen die Aussagen einer Gruppe
ih^bskuren Leuten, welche nicht wagen konnten,
stiFwich aufzutreten, um die Anklage zur Gel-
zu bringen. Wenn nur Kurilowitsch so
krmutbigt werden konnte, daß er sich wie
Hch^cann benahm; dann konnte das drohende
ßMsschick noch abgewendet werden. Alle diese
stahlen eilten durch seinen Sinn^während er
Ä^^gend rauchte, nachdem der Spion seinen
stiEM beendet hatte. In einem kurzen Augen-
^te entschlossen, wie gehandelt werden
Kef''Tehr gut," bemerkte er mit ruhigen; Lä-
utest' „und sehr rücksichtsvoll von Ihren;
Hche Schimkow! Einen größeren Schurken
 
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