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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 150 - Nr. 160 (1. Juli - 12. Juli)
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Wissenschaft und Kunst / Aus der Welt der Frau / Die Lesestunde

Pfälzer Sole

Mittwoch, 3. Juli 1S3S

70. Jahrgang / Ar. 152

Die Aonlkämpser-Segegnmg
Kameradschaft edemaltger Gegner / Abaeignnft der sranzMchen presse

Erste Fühlungnahme
DNB. Paris, 2. Juli.
Im Hotel Continental fand am Montag die
erste Vollversammlung der von der Fidac, dem
Interalliierten Frontkämpferverband, veranstal-
teten internationalen Konferenz der Frontkämp-
fer statt. Der Präsident der Fidac, Jean Des -
bons, wies besonders auf die Bedeutung der
Tatsache hin, daß die Vollversammlung der alli-
ierten Frontkämpfer zum erstenmale mit den
berufenen Vertretern aller deutschen Frontkämp-
fer zusammentreffe. Der Führer der deutschen
Abordnung, Reichskriegsopferführer Ober-
lindober, gab seiner Genugtuung darüber
Ausdruck, die persönliche Fühlung mit allen
Mitgliedern der Fidac aufnehmen zu können.
Diese Fühlungnahme, die gemäß dem Wunsche
auch des letzten deutschen Soldaen sich noch ver-
tiefen scklle, diene dazu, das gegenseitige Kennen-
lernen und ein besseres Verstehen zwischen den
vertretenen Nationen zu fördern.
Die Aussprache bewies den Wunsch aller Ver-
treter, gemeinsam zu arbeiten, um den Wunsch
der alten Frontkämpfer nach Aufrechterhaltung
des Friedens in der Welt zu verwirklichen. Zum
Schluß der Versammlung wurde ein Redaktions-
ausschuß von neun Mitgliedern ernannt, der der
Vollversammlung einen Entschließungsentwurf
unterbreiten wird. Im Anschluß an die Voll-
versammlung fand am Abend ein geselliges Bei-
sammensein statt.
Herriot begrüßt,
DNB. Paris, 2. Juli.
Die 50 deutschen Frontkämpfer, die ihre 20
französischen Kameraden von der Vereinigung
lungenverletzter französischer Frontkämpfer nach
ihrem Besuch in Stuttgart nach Frankreich be-
gleitet hatten, wurden am Montag im Rathaus
von Lyon von Staatsminister und Oberbürger-
meister Herriot herzlich willkommen geheißen.
Der Leiter der deutschen Abordnung, Ba-
tin, dankte der Stadt Lyon für den freund-
lichen Empfang und gab dem Wunsch nach einer
Versöhnung, nicht allein zwischen den deutschen
und französischen Frontkämpfern, sondern zwi-
schen den beiden großen Völkern Ausdruck.
Staatsminister Herriot erklärte, daß auch
er die Annäherung der beiden großen Völker
wünsche. Er fuhr dann fort: „Wenn unsere bei-
den großen Länder noch einmal versuchen wür-
den, sich gegenseitig zu zerfleischen, so würde das
den Untergang bedeuten. Wenn ein altes Sprich-
wort sagt: „Eine Schwalbe macht noch keinen
Sommer," so müssen wir bedenken, daß die erste
Schwalbe schon genügt, um die anderen mit sich
zu ziehen. Ich begrüße in Ihnen, Herr Batin,
die erste Schwalbe des Frühlings."
Am Montag abend traf die Abordnung in
Vichy ein. Dem Führer der deutschen Abord-
nung wurde von einem jungen Mädchen eine
Vlumengabe überreicht.
Bei dem von der Vereinigung lungenverletzter
französischer Frontkämpfer gegebenen Abendessen
mit anschließendem Empfang hielten der Führer
der französischen Abordnung, Gallay, der
Führer der deutschen Abordnung, Batin, ein
Vertreter des Bürgermeisters von Vichy und
Reserveleutnant Fritz vom ehemaligen deut-
schen Jnf.-Regt. 120 Ansprachen, die auf einen
herzlichen, kameradschaftlichen Ton abgestimmt
waren.
Die deutschen und französischen Frontkämpfer
reisen am Dienstag nach Clairvivre weiter, wo
sie das Sanatorium für lungenverletzte Front-
kämpfer besichtigen werden.
Am Grabe des
unbekannten Soldaten
DNB. Paris, 2. Juli.
Die Abordnung der deutschen Frontkämpfer,
die an den Verhandlungen der Fidac in Paris
terlnimmt, legte am Dienstagnachmittag am
Grabe des unbekannten Soldaten
einen großen Kranz nieder. Die Schleife trug
dl« Inschrift: „Dem unbekannten französischen
Soldaten, die deutschen Frontkämpfer, den 2.
J»li 1935". Als der Führer der deutschen Ab-

ordnung, Oberlindober, vor das Grab des un-
bekannten Soldaten trat und den Kranz nieder-
legte, senkten sich die Spalier bildenden Fahnen
mehrerer ausländischer Kriegsteilnehmerver-
bände (Frankreichs, Italiens, Portugals, Eng-
lands und Amerikas) über der Flamme. Die
Deutschen verharrten mit erhobener Hand einen
Augenblick vor dem Grabe. Neben der deutschen
Abordnung wohnten unter Führung des Präsi-
denten Desbons die Teilnehmer der Fidac-
Tagung der Kranzniederlegung bei.
Line Ansprache Oberlindobers
DNB. Paris, 2. Juli.
Bei dem geselligen Beisammensein des Jnter-
allierten Verbandes der Kriegsteilnehmer (Fi-
dac) am Montag abend hielt der Führer der
deutschen Abordnung, Oberlindober, folgende
Ansprache:
„Meine Kameraden!
Ich spreche hier zum erstenmal als Gast in
diesem Kreise. Heute will ich mich nur eines
entsinnen: Wir sind hier unter Soldaten, und
wer sich einmal seinem Volk als Soldat ver-
schworen hat, der kann sich nie dieses Schwures
entledigen. Es ist nun einmal unser Schicksal
Wir tragen es alle, die einen leichter, die andc
ren schwerer. Ich danke unserem Präsidenten
§ Desbons von Herzen, daß er mir die Gelegen
heit gegeben hat, dies zu sagen, muß aber gleich
hinzufügen, daß wir unsere Aufgabe so auf-
fassen, daß wir uns allen Hinterbliebenen tief
verpflichtet fühlen. Wir sind den Witwen, den
Eltern und den Kindern der Gefallenen ver-
pflichtet, ihnen unsere Erfahrungen mitzuteilen.
Ohne jede Bindung für unsere künftige Unter-
redung möchte ich hier ausdrllcken, daß wir auf
diesem Gebiet völlig einig sind. Ich erhebe mein
Glas auf das Wohl der einzigen anwesenden
Frau, um in ihr die Witwen, Eltern und Wai-
sen des Krieges zu ehren."
Der Präsident der Fidac, Desbons, erklärte
auf diese Ansprache, daß man alles tun müsse,
die Opfer des Krieges ihr Leiden vergessen zu
machen und dafür zu sorgen, daß so etwas nie
wieder möglich werden könne. Die Kriegsteil-
nehmer, die die Opfer gebracht hätten, seien die
Berufenen, für den Frieden zu arbeiten.
Mißtrauen und Entrüstung
Die Meinung der Pariser Presse
DNB. Paris, 2. Juli.
Die Fühlungnahme zwischen deutschen und
französischen Frontkämpfern findet in der Abend-
presse geteilte Aufnahme:
„L'J n f o r m at ion" schreibt: Hoffentlich kön-
nen wi ranläßlich des ersten offiziellen Empfan-
ges deutscher ehemaliger Frontkämpfer in Frank-
reich frei und freudig aufatmen. Noch sind wir
allerdings auf Wünsche angewiesen, nicht auf
Gewißheiten. Wir zweifeln nicht an dem guten
Glauben derer, die auf dem Schlachtfeld unsere
Gegner waren und heute mit versöhnlichen Wor-
ten zu uns kommen. Aber um wievieles glück-
licher wären wir, wenn wir wüßten, daß sich
ihre friedliche Haltung verallgemeinern unll
ihre Aktion in' Deutschland selbst ihre Früchte
tragen würde. Es unterliegt keinem Zweifel,
daß Frankreich sich mit Deutschland zu verstän-
digen wünscht. Der Wille zur Zusammenarbeit
am Werke des Friedens muß aber beiderseits
gleich stark sein und in allen Dingen zum Aus-
druck kommen.
„Libertv" schreibt: Wir wären über den
Besuch der deutschen Frontkämpfer in Paris
nicht weiter entrüstet, wenn es sich für die
Ueberlebenden des Weltkrieges nur darum han-
delte, bei einem Frühstück Seite an Seite Er-
innerungen auszutauschen. Aber die französi-
schen Frontkämpfer, die vor einigen Tagen in
Deutschland waren, und die jetzt die Deutschen
in Lyon und Paris empfangen, haben andere
Gedanken im Kopf. Sie glauben, sie arbeiten
an der deutsch-französischen Annäherung. Wir
müssen daher den Veranstaltern solcher Begeg-
nungen aufs neue entgegenhalten, daß sie sich
da auf dem Holzwege befinden. Trotz der Be-
deutung, die sie im nationalen Leben gewon-
nen haben, haben die Verbände französischer ehe-

maliger Frontkämpfer weder die erforderliche
Eignung noch die notwendige Autorität, um bei
den Verhandlungen mit Deutschland die Stelle
der Regierung einzunehmen. Sie gehören ver-
schiedenen, mitunter gegeneinander wetteifern-
den Verbänden an. Sie haben keine einheitliche
Meinung über die Fragen der internationalen
! Politik. Sie sind in Wirklichkeit Privatleute.
: Gewiß kann man mit Deutschland sprechen, aber
nicht auf diese Weise. Die Deutschen sind Part-
i ner, die man doppelt fürchten muß, einmal, weil
sie verschlagen sind und dann, weil sie einig sind.
Möge man franzöfischerseits doch so vorsichtig
sein und mit ihnen über internationale Fragen
durch den einzig zulässigen Vermittler sprechen,
nämlich die Regierung der Republik.
„La Presse" geht auf den Empfang ehe-
maliger deutscher Frontkämpfer in Lyon durch
Herriot ein und schreibt: Man versichert uns,
daß Herriot, als er seine Begrüßungsansprache
hielt, sichtlich gerührt war und daß er in seine
Worte seine ganze Wärme und sein ganzes
Herz hineinlegte. Aber man weiß ja auch, daß
Herriot häufig gerührt ist und daß sein Herz
leicht Lberfließt. Seine Worte sind nichtsdesto-
weniger ausgezeichnet, aber sie hätten gewon-
nen, wenn sie von jemand anders als gerade
Herriot gesagt worden wären. Denn jeder ver-
nünftige Mensch steht auf dem Standpunkt, daß
Herriot, der Hauptverantwortliche für den fran-
wsisch-sowjetrussischen Pakt, wenig geeignet war,
diese Worte auszusprechen. Aber Herriot kommt
es ja leider auf eine Rede mehr oder weniger,
a sogar auf einen Paktm hr oder weniger nicht
in. Nach dem französisch-sowjetrussischen Ahkom-
nen muß er in seinem Herzen eine ganze Reihe
on Pakten, Bündnissen und Ententen Mün-
chen, die wohl als erstes Ergebnis die völlige
Entäußerung unserer Unabhängigkeit und als
letztes Ergebnis eine allgemeine Unabhängigkeit
haben würden. Gewiß ist eine Einigung mit un-
serem unmittelbarsten Nachbarn zu wünschen.
Aber die Verhandlungen darüber dürfte man
gerade nicht Herriot anvertrauen.

Lavals erste
Sanierungsverordiwngen
DNB Paris, 2. Juli.
Vor dem Finanzausschuß der Kammer nahmen
am Dienstag Ministerpräsident Laval und
Finanzminister Regnier das Wort.
Laval sprach allgemein über die Sanierungs-
anstrengungen der Regierung. Er gab bekannt,
daß zwei Verordnungen erscheinen werden: eine
Verordnung über die Feststellung und Beseiti-
gung des Doppelverdienertums, eine
Verordnung über die Einsetzung von Spar-
ausschüssen beim Kriegs-, Kriegsmarine-
und Luftministerium und später noch eine Ver-
ordnung über die Revision mißbräuchlicher
Pensionsbe-züge.
Zur Währungslage erklärte Laval, di«
Spekulation werde den Franken nicht bezwin-
gen. „Wir sind uns unserer Verantwortung
bewußt und wir werden das Erforderliche
wagen. Alles, was wir tun, wird mir von der
Sorge eingegeben sein, dem öffentlichen Inter-
esse nach Kräften zu dienen."
In der Handelspolitik kündigte Laval
den allmählichen Abbau des Kontingentierungs-
systems an.
Der Finanzmini st er ging vorher auf die
Behandlung der Finanzlage ein. Das Schatz-
amt, so erklärte et, könne die Anforderungen bis
Ende 1935 in Höhe von 17 Milliarden Franken
erfüllen, wenn es von dem noch verbliebenen
und verzinsbaren Restbetrag von 6 Milliarden
Anleihemöglichkeiten Gebrauch mache, zu denen
das Parlament fürher bereits seine Genehmi-
gung gegeben habe. Dabei sei allerdings Vor-
aussetzung, daß die Erneuerung der Schatzbonds
auch in Zukunft normal vonstatten gehe. Der
Haushaltsfehlbetrag dürfte 7—8 Milliarden be-
tragen, je nach dem Eingang der Steuern.

MeamerikamschenNottenpiäne
„Daily Telegraph" über die Kampfkraft der geplanten Schlachtschiffe

DNB. Washington, 2. Juli.
Wie aus Kreisen, die dem Marineamt nahe-
stehen, bekannt wird, soll vom Jahre 1937 ab
jährlich ein Schlachtschiff von 35 000 Tonnen ge-
baut werden. Ein vorläufig ausgearbeiteter
Bauplan sieht den Bau von mindestens sieben
solcher Schlachtschiffe vor, die möglicherweise auch
gebaut werden sollen, falls ein neuer Flotten-
pakt zustande kommen sollte.
Der vorläufige Bauplan für das Haushalts-
jahr 1936/37 enthält, wie aus derselben Quelle
verlautet, ein Schlachtschiff, 12 Zerstörer von
1500 Tonnen und sechs Unterseeboote.
Der Bau der 35 OOO-Tonnen-Schlachtschiffe wird
damit begründet, daß die Vereinigten Staaten
nur wenige überseeische Flottenstützpunkte hätten
und diesen Mangel durch eine entsprechende An-
zahl schwerer Kriegsschiffe mit großer Reichweite
ausgleichen müßten. Die künftigen Schlachtschiffs
müßten daher mit weiter reichenden Geschützen,
verstärktem Deckpanzer, größerer Schnelligkeit
und größerer Reichweite ausgestattet sein als die
jetzt vorhandenen 15 Schlachtschiffe der amerika-
nischen Flotte.
-i-
DNV. London, 2. Juli.
Der Marinemitarbeiter des „Daily Tele-
graph" hört von maßgebender amerikanischer
Seite, die geplanten neuen Schlachtschiffe
der Vereinigten Staaten würden an Kampfkraft
allen bisher vorhandenen Kriegsschiffen über-
legen sein und besonders die Schiffe der Nel-
son-Klasse, die stärksten britischen Schlachtschiffe,
in den Schatten stellen. Währnd die Nelson mit
neun Geschützen zu je 40,6 cm Kaliber bewaff-
net sei, würden die amerikanischen Schlachtschiffe
12 Geschütze des gleichen Kalibers, aber von
größerer Tragweite haben. Auch würden sie mit
einer großen Anzahl kleinerer Geschütze ausge-
rüstet werden. Während die größten bisher im
Dienst kindlichen amerikanischen SKlachMijfe

einen Brennstoffvorrat von 4570 Ton
nen besitzen, würde der neue Typ Behälter für
7000 t besitzen, was eine ununterbrochene
Reise um die ganze Erde ermöglichen
würde. Diese Schlachtschiffe würden die ersten
sein, die im Falle eines in weiter Entfernung
von der amerikanischen Küste ausgefochtenen
Krieges als „schwimmende Stützpunkte" dienen
könnten. Die Kosten würden auf 12 Millionen
Pfund Sterling je Schiff veranschlagt gegenüber
6 412 000 Pfund Sterlin für ein Schiff der Nel-
son-Klasse.
Der Mitarbeiter des englischen Blattes fügt
hinzu, Großbritannien beabsichtige, den Bau
von Schlachtschiffen im Jahre 1937 wiederaufzu-
nehmen. Der Kriegsschiffbaufeiertag, der durch
den Washingtoner Vertrag eröffnet worden
war, sei aber bereits zu Ende, denn in Frank-
reich seien zwei Schlachtschiffe von je 35 000 Ton-
nen und zwei von je 26 500 Tonnen im Bau
bzw. bestellt. Italien habe zwei Schlachtschiffe
von je 35 000 Tonnen auf Stapel gelegt.
Reue japanische Nachrichtenagentur
Tokio, 2. Juli.
19 führende japanische Zeitungen und Zei-
tungsgesellschaften haben am Dienstag beim
Außenminister!' und beim Verkehrsminister einen
Organisationsplan zur Bildung einer neuen
japanischen Nachrichtenagentur eingerichtet. Der
Name der Nachrichtenagentur lautet „Domei
Tsuschin Scha" (Vereinigte Nachrichtenagentur).
Die Ernennung des Direktoriums und des Per-
sonals soll in Kürze erfolgen.
Rengo erklärt hierzu, daß die neue Agentur
wie andere Welt-Nachrichtenagenturen eingerich-
tet werden soll, um ein genaues und unpartei-
isches Arbeiten im japanischen Nachrichtenwesen
zu ermöglichen. Der Außenminister und der
Verkehrsminister gaben bekannt, daß die Regie-
rung der neuen Agentur in jeder Beziehung alle
Erleichterungen gewähren werde. Das neue
Unternehmen werde aber nichtsdestoweniger eine
unabbänuiLH Stellung einnehmen.
 
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