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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 150 - Nr. 160 (1. Juli - 12. Juli)
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IWenWaft un- Kumt / Aus -er Welt -er Frau / Str LeNtun-e

Pfälzer Note

Montag, 8. Zull 1SZS

7«. Jahrgang / Nr. isü

Oie Tagung des deutschen Soldaten

Vrr S. Reichskriegertag in Kassel / Ansprachen von Oberst a. D. Reinhardt und Ritter von Epp

Ein Gmßlvort des Führers
DNB. Kassel, 7. Juli.
Auf dem 5. Reichskriegertag hielt der Bun-
desführer des Kyffhäuserbundes, Oberst a. D.
Reinhard, die Hauptansprache. Er begrüßte
zunächst die Gäste und gab dann folgendes
Erußwort des Führers und Reichs-
kanzlers bekannt:
„Den zum 5. Deutschen Retchskriegertag in
Kassel versammelten alten deutschen Soldaten
entbiete ich in kameradschaftlicher Verbunden-
heit meine herzlichsten Grüße. Der alte Solda-
tengeist der Pflichttreue und der Kameradschaft
hat im Deutschen Reichskriegerbund „Kyffhäu-
ser" immer eine zuverlässige Pflegestätte gehabt:
hat in der Reichswehr weitergelebt und nun
in der neuerstandenen Wehrmacht seinen alten
großen Wirkungskreis wiedergefunden, von wo
aus er das ganze deutsche Volk wieder erfassen
will. So möge denn der 5. Deutsche Reichskrie-
gertag zu einer machtvollen Kundgebung der
Wehrfreiheit und der Volkseinheit werden!
Adolf Hitler."
Darauf gedachte der Bundesführer der toten
Kameraden: Eeneralfeldmarschalls von Hin-
denburg, der Kameraden, die auf den
Schlachtfeldern des Weltkrieges ge-
fallen sind, der Toten aus den Freikorps
und aus der Bewegung, während die Musik
das Lied vom guten Kameraden spielte, und
fuhr dann in seiner Ansprache fort:
Der Kyffhäuserbund nimmt das Recht sei-
nes Bestehens nur aus der Pflicht, Deutsch-
land zu dienen, dem Deutschland, das der Füh-
rer schuf. Für den alten Soldaten gibt es keine
Pflichten, die aus Rechten hergeleitet werden.
Für den alten Soldaten stehen vor allen Rech-
ten die Pflichten. Aus der alten Wehrmacht
und aus den Freikorps sammelte sich das Sol-
datentum im Kyffhäuserbunde und erhielt die
Gesinnung der Front und soldatischen Geist.
Dieser soldatische Geist hielt sich aufrecht gegen
alle Anfeindungen in 15 trüben Jahren.
Und sie gingen dann, freudig beseelt, hinein
in die Bewegung Adolf Hitlers, der dem Sol-
datentum wieder die Ehre und dem Vermächt-
nis des Krieges die Erfüllung gab. Sie gingen
hinein, um zu arbeiten, mit ganze Seele zu
schaffen, Pflichten zu übernehmen und Pflichten
zu erfüllen. Soldat heißt: Ziel erkennen,
Soldat heißt: Ziel wollen, Soldat heißt:
dieses Ziel erkämpfen, auch wenn es Opfer kostet.
Es kommt nicht auf den Rock an, nicht darauf,
ab du alt oder jung, reich oder arm bist, Kame-
rad, ob du führst oder Untergebener bist, es
rammt nur darauf an, ob du mit deiner deut-
schen Gesinnung dastehst als ein ganzer Mann!
Das Ziel unseres Soldatentums ist Deutsch-
land. Ihm dient der Kyffhäuserbund, soldati-
sches Ziel im Willen Hindenburgs und in der
Zielsetzung Adolf Hitlers. In Kameradschaft
aut anderen Verbänden trägt der Kyffhäuser-
bund die Aufgaben des soldatischen Deutschen
aus dem Weltkriege. Es liegt in der Hand des
Führers, ob einmal ein Soldatenbund alle
Kämpfer des großen Krieges umfassen wird.
Wie diese Entscheidung auch fällt, eines ist ge-
die Männer des Kyffhäuserbundes wissen,
aaß ihre Organisation, solange sie auch besteht,
und so groß sie auch ist, niemals Selbstzweck ist,
wndern dem Willen des Führers sich unterord-
«et. An den Führer glauben wir und ihm ge-
wir. Ihm wehen unsere Fahnen, ihm
Klagen unsere Herzen, ihm gehört unsere Treue.
Wie er befiehlt, so handeln wir!
Das neue Deutschland ist aus der Partei
<tdolf Hitlers gekommen. Nie wäre Deutsch-
and gerettet und wieder zu einer Wehrmacht
gekommen, nie wieder hätte es entscheidend
^.wnken können in der Weltgeschichte, wenn
Partei Adolf Hitlers nicht gewesen wäre.
A>er nicht nur, daß sie d a war, ist das Ent-
llyeidende, nein, das Entscheidende ist, daß sie
v»n- Lebensimpuls Adolf Hitlers auf einer
bsng neuen Weltanschauung Volksgenossen,
Aanner und Frauen, Alte und Junge, in sich
v nemsammelte, die in einer einzigen Ein-
m einem einzigen blutsverbundenen
"»v«n msammenftehen. Es hat erst mit der

Eeburtsstunde der NSDAP jene Zeit begonnen,
die unser deutsches Volk rettete. Jene Kämpfer,
die tagein tagaus für die Idee Adolf Hitlers
einstanden, sind die Urkräfte des deutschen Vol-
kes und des deutschen Vaterlandes. Wir alten
Soldaten haben dies anzuerkennen. Wie für
uns die Ehre des Wasfenruhms unangetastet ist,
so ist für die Partei Adolf Hitlers unantastbar
das Verdienst, das sie sich durch die endgültige
Rettung Deutschlands vom Bolschewismus ge-
schaffen hat. Deutschland wäre nicht mehr, wenn
das Hakenkreuz der Partei nicht gesiegt hätte.
Der Führer hat mit der Wehrmacht uns die
Ehre des freien Volkes wiedergegeben und ihm
die Zukunft gesichert. Aber er hat darüber hin-
aus dem europäischen Frieden den Weg gebahnt,
denn nichts ist gefährlicher für den Staatskörper
Europa als ein schwaches Herz.
Das Ziel dieser Wehrfreiheit ist nicht der
Krieg, es ist der Friede! Und gerade wir, die
wir den Waffengang 1914/18 auszukämpfen hat-
ten, freuen uns, daß der Entschluß des Führers
auch bei vielen Kriegskameraden jenseits der
Grenzen so verstanden wurde. Wir begrüßen
auf das wärmste die Annäherung der Front-
kämpfer aller Staaten, weil sie am besten be-
rufen sind, auch die letzten Schatten des Welt-
krieges zu beseitigen. Wir begrüßen besonders
das Flottcnabkommen mit England.
Dieser erste Reichskriegertag im Dritten Reich
ist ein Bekenntnis der drei Millionen ehemali-
ger Soldaten des Kyffhäuserbundes zu dem
wehrhaften Staat Adolf Hitlers. Er ist Zeug-
nis einmütigen Dankes der einstigen Waffen-
träger der Nation an den Führer, der mit der
Stoßkraft seiner Partei dem deutschen Volke die
Wehrfreiheit wiedergab. Im Soldatengeist der
Pflichttreue und Kameradschaft stehen wir Män-
ner des Kyffhäuserbundes in der Arbeit für
dieses Deutschland der Ehre. Wir marschieren
im gleichen Schritt und Tritt mit der Wehr-
macht und der Partei für Deutschland.
Mit stürmischem Beifall begrüßt hielt sodann
der Ehrenbundesführer, Reichsstatthal-
ter RittervonEpp, eine Ansprache, in der
er u. a. ausfllhrte:
Der Kyffhäuserbund steht hier in einem gro-
ßen Aufmarsch vereint, zum erstenmal aufmar-
schiert mit seinen Fahnen, die einen neuen In-
halt repräsentieren, den der Bund sich gegeben
hat, und den der Bundesführer Ihnen schon
vorhin entwickelt hat. Dem Namen nach ist es
eine Tagung des Reichsbundes Kyffhäuser: in
Wirklichkeit ist es eine Tagung des deut-
schen Soldaten im allgemeinen, des deut-

schen Soldaten, wie wir ihn kennen aus der
Vorkriegszeit, aus dem fünfjährigen Krieg. Des
deutschen Soldaten, der heute Waffen trägt,
und des jungen Deutschen, der einst Waffen tra-
gen soll und wird. Das deutsche Volk hat seine
Berechtigung erklärt, Haus, Hof und Heimat zu
verteidigen, gleich den anderen Völkern, und sich
dadurch in den Wehrzustand zu versetzen, der
ihm notwendig und erreichbar ist, wie die an-
deren Völker das auch tun. Die Lage Deutsch-
lands verlangt ein starkes, einheitlich denken--
des, einheitlich wollendes Volk, das sich in sei-
nen Lebensgrundlagen nicht wieder irremachen
läßt, wie dies zu seinem furchtbaren Schaden
mit dem Zusammenbruch des Jahres 1918 ge-
schehen ist. Es handelt sich für uns aber zur
gleichen Zeit um das Herausarbeiten aus einer
schweren wirtschaftlichen Lage, um Wiederge-
winnung von Wirtschaftsgrundlagen, die für
den ganzen Volksbestand ausreichen. Wir alle
wissen, wie tief diese Wirtschaftsgrundlagen
durch einen viereinhalbjährigen Krieg mit den
Waffen und einen nachfolgenden 14jährigen
Krieg mit Verträgen mit wirtschaftlicher Aus-
beutung umd mit kommunistischen und pazifisti-
schen Ideen zerstört worden sind.
Große Körperschaften wie der Reichskrieger-
bund brauchen, um lebenskräftig und lebensge-
staltend zu sein, einen Inhalt, der groß ist, in
die Zukunft weist und weit über den eigenen
Interessenbereich hinausreicht. Und große Kör-
perschaften brauchen eine gemeinsame Tätigkeit
und ein gemeinsames Ziel. Das führt zum
Gleichtakt, das führt zu einem allen segensrei-
chen Wettkampf, wer es am besten macht.
Dann überbrachte Generalleutnant Doll-
mann im Auftrage des Führers und Oberbe-
fehlshabers der Wehrmacht und im Auftrage
des Reichskriegsministers die Grüße der
Wehrmacht an die im Reichskriegerbund
Kyffhäuser zusammengeschlossenen alten Waffen-
träger.
Reichskriegsopferführer Oberlindober
wies darauf hin, daß das Treffen eine Mah-
nung sein soll an den vierjährigen Weltkrieg:
Haltet die Front von einst zusammen, denn nur
in dieser Einheit könnt Ihr der inzwischen Her-
anwachsenden Generation und der gesamten
deutschen Jugend ein lebendiges Beispiel sein.
In einem kurzen Schlußwort dankte der Vun-
desführer den Rednern und brachte ein drei-
faches Sieg-Heil auf den Führer und das Vater-
land aus. — Den Höhepunkt des 5. Reichskrie-
gertages bildete der Vorbeimarsch der 256 666
alten Krieger vor dem Bundesführer und den
Ehrengästen auf der Tribüne.

Belgrad und die Habsburger Frage

Einberufung der Kleinen Entente?
DNB Belgrad, 6. Juli
Obwohl die südslawische Presse ge-
wohnt ist, in außenpolitischen Fragen große
Zurückhaltung zu üben, kommt ihre Sorge
über die Entwicklung der Habsburger Frage
doch deutlich zum Ausdruck. Die halbamtliche
„Vreme" erklärt, daß die letzten österreichi-
schen Gesetze eine neue Beunruhigung
Mitteleuropas bedeuteten. Die „Politika"
schreibt, daß trotz aller Dementis die letzten
Beschlüsse in Wien einen weiteren Schritt zur
Verwirklichung der Restauration bedeuteten,
die stufenweise durchgeführt werden solle. Die
„Politika" erinnert an die Erklärung Lavals
vom 16. März, derzufolge die Haltung Frank-
reichs in der Habsburger Frage mit der der
Kleinen Entente völlig übereinstimme und be-
richtet, daß der südslawische Gesandte in Paris
eine Unterredung mit Laval gehabt habe, de-
ren Gegenstand die Habsburger Frage gebildet
habe. Die Agramer „Nowosti" beklagen sich
über die Gleichgültigkeit der Großmächte und
sparen sogar nicht mit Drohungen gegen-
über Frankreich. Frankreich habe in der
letzten Zeit auf außempolitischem Gebiet man-
chen Mißerfolg erlitten. Cs könne deshalb
nicht wagen, jetzt auch noch die Freundschaft
der Kleinen Entente zu verlieren.

Das Belgrader Außenamt steht, wie
in politischen Kreisen versichert wird, ständig
in telefonischer Verbindung mit Paris, Bukarest
und Prag. Wie verlautet, schweben Verhand-
lungen über die Einberufung einer Konfe-
renz der Kleinen Entente, die zur
Lage Stellung nehmen solle. Verschärft wird
die südslawische Mißstimmung gegen Oesterreich
noch durch den Umstand, daß die Wiener Re-
gierung den Fremdenverkehr nach Südslawien
praktisch unterbunden hat.
Keine Rückkehr Zitas und Ottos
DRV Paris, 6. Juli
Der österreichische Außenminister von Verger-
Waldenegg hat einem Wiener Havasvertreter
gegenüber allen Gerüchten von einer baldigen
Rückkehr der Exkaiserin Zita und des Erzher-
zogs Otto nach Oesterreich in Abrede gestellt.
Zwischen der früheren kaiserlichen Familie und
der Österreichischen Regierung bestehe hier-
über ein gentleman-agreement, das alle Bürg-
schaften enthalte. Der Abschluß dieser Verein-
barung sei der Einbringung des Revisions-
gesetzes vorausgegangen.

Der Führer besichtigte am Sonntag vormittag
in Weimar die Baupläne der Stadt am Muse-
umsplatz, nachdem er am Samstag abend einer
Vorstellung im Nationalcheater beigewohnt hatte.

Das letzte Vorrecht
der britischen Krone
Der Streit um den englischen Vorschlag der
Gebietsabtretung
Bekanntlich hat der britische Botschafter Eden
in Rom vorgeschlagen, einen Teil des Somali-
landes an Abessinien abzutreten, um damit die
Beilegung des italienisch-abessinischen Konflik-
tes zu erleichtern.
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert,
daß das Recht zur Gebietsabtretung in England
eigentlich nur der Krone, nicht aber der
Regierung und dem Parlament zusteht. Die
ersten schweren Differenzen zwischen der Krone
und der Regierung ergaben sich 1896, als Lord
Salisbury die Abtretung Helgolands an
Deutschland durchsetzte. Gladstone protestierte
damals dagegen, daß sich die Regierung ein der
Krone zustehendes Recht anmaße. Uebrigens
war damals auch die Königin Viktoria keines-
wegs mit dem Tausch von Helgoland gegen
Sansibar einverstanden.
Vierzehn Jahre später ereignete sich etwas
Aehnliches. 1904 handelte es sich um eine eng-
lische Gebietsabtretung an Frankreich in
Afrika. Balfour erklärte als Mitglied des Un-
terhauses, daß die Abtretung nicht ohne Zustim-
mung des Parlaments erfolgen dürfe; von dem
königlichen Recht war schon keine Rede mehr.
Eduard VII., der sich gerade im Ausland be-
fand, wetterte gegen diese Unterhauserklärung,
konnte aber schließlich nichts dagegen machen,
daß die Abtretung doch noch zustande kam.
Mit diesen beiden Fällen war die englische
Verfassung, die sich ja größtenteils auf Tradi-
tionen und Präzedenzfälle aufbaut, wieder ein-
mal geändert worden, und vor aller war das
letzte königliche Vorrecht dahin. Wenn
es jetzt aus irgendeinem Grunde zu irgendeiner
Gebietsabtretung Englands kommen sollte, wer-
den darüber nur noch Regierung und höchstens
das Unterhaus beschließen. Das bedeutet, daß
die parlamentarische Macht in England, die seit
dem vierzehnten Jahrhundert begann, einen
nicht mehr überschreitbaren Höhepunkt erreicht
hat. In England ist um den Eden'schen Vor-
schlag einige Erregung entstanden, wie Presse
und Unterhaus zeigen. Der Grund liegt vor
allem in der prinzipiellen Ablehnung einer Ge-
bietsabtretung überhaupt, mag sie auch nur ein
Streifen Steppenland von 20 Kilometer Breits
und 86 Kilometer Länge sein, der im Vergleich
zu dem englischen Kolonialreich ein Nichts an
Wert darstellt, in diesem Fall aber zu einer
vernünftigen Beilegung des Konfliktes nach
Ansicht der britischen Regierung praktisch völlig
ausreichen würde. Der zweite Grund liegt zwei-
fellos im Parlament selbst, das sich das von der
Krone stillschweigend abgetretene Vorrecht in
keiner Form beschränken lassen will.
Die Ernennung des Bischofs von Berlin
DNB Rom, 6. Juli
In der Sonntagsausgabe des „Osservatore
Romano" wird die Ernennung des gegenwär-
tigen Bischofs von Eichstätt Conrad Graf von
Preystng zum Bischof von Berlin amtlich b»
kanntgegeben.
Die griechische Rationalversammlung
Abgabe der Regierungserklärung
DNB Athen, 6. Juli
Die griechische Nationalversammlung ist
Donnerstag nachmittag zusammengetreten. Zu
Beginn der Sitzung gab Ministerpräsident und
Außenminister Tsaldaris die Regierungserklä-
rung ab. Ueber das Programm der Regierung
sagte der Ministerpräsident u. a., daß die pro-
duktiven Arbeiten mit eigenen Mitteln und
nicht durch ausländische Anleihen durchgefllhrt
werden würden. Die Regierung werde sich
ferner bemühen, mit den ausländischen Gläu-
bigern auf gütlichem Wege nach den Grund-
sätzen der finanziellen Fähigkeiten des Landes
zu einer endgültigen Regelung zu gelangen.
Mit Bezug auf die auswärtige Politik er-
klärte der Ministerpräsident u. a.: Wir wer-
den weiterhin eine Politik des Friedens ver-
folgen. Zur Frage der künftigen Regierungs-
form betonte der Minister, daß cs im Sinne
der Nationalversammlung liege, diese Frage
unmittelbar durch das für eine solche Entschei-
dung allein maßgebende Volk zu lösen.
 
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