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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 211 - Nr. 220 (10. September - 20. September)
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MMeryerVolksbiatt

WMiMast und Kunst / Aus brr Mit brr Frau / Dir LMtunbr

Wlzer Sole

70. Jahrgang / Ar. 212

Mittwoch, 11. September 19ZS

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Oer Auftakt zum Reichsparteitag

Das Geschenk der Stadt Nürnberg an den Führer

Der Führer in Nürnberg
DNV. Nürnberg, 10. Sept.
.. Der Führer traf mit seinem Stab gegen 16.30
-Hr auf dem Nürnberger Flughafen ein,
"" ihn eine vieltausendköpfige Menschenmenge
Erwartete.
.Der Stellvertreter des Führers, Rudolf
Zktz, der ebenso wie die meisten Reichsleiter,
Bauleiter und höheren Führer der SA, SS, des
A«KK und der übrigen Gliederungen schon am
E-ormittag in Nürnberg eingetroffen war, be-
rMte den Führer in der Reichsparteitagsstadt.
Leiter hatten sich zum Empfang des Führers
Wauleiter Streicher-Nürnberg und Gauleiter
Magner-München eingefunden. Der Führer be-
Aw sich dann im Wagen durch ein dichtes Spa-
von Menschen zum „Deutschen Hof".
<luf dem ganzen Wege standen die Menschen
und 30fach gestaffelt und brachten dem Fllh-
Er «inen triumphalen Empfang. Wie immer
den Reichsparteitagen war selbstverständlich
dem frühen Morgen die ganze Gegend um
Deutschen Hof herum trotz vielfacher Ab-
Mrungen von Menschen dicht umlagert, die
winer wieder nach dem Führer verlangten und
? ihrer Begeisterung von den Absperrungen
,?um im Zaun gehalten werden konnten, als an-
Mich des Vorbeimarsches verschiedener Marsch-
wruiationen der Politischen Leiter der Führer
men Augenblick am Fenster sichtbar wurde.
Empfang im Aaihaus
Vesriißungsansprachc des Oberbürgermeisters
der Stadt Nürnberg

uns allen so liebe und teure Stadt gekommen.
Stärker noch als in den vergangenen Jahren
wird sich die Eigenart Nürnbergs den Partei-
genossen einprägen. Die Stadt der herrlichen
deutschen alten Kultur erweitert sich zusehends
zur Stadt der neuen deutschen Erhebung. Ge-
waltig sind die Bauwerke und Anlagen, die der
Abhaltung dieser Feste dienen sollen. Mit dem
Heuer im wesentlichen vollzogenen Ausbau des
Luitpoldhains ist der erste dieser einzigartigen
Schauplätze des nationalsozialistischen Reichs-
parteitages vollendet. Er ist uns allen beson-
ders an das Herz gewachsen, weil sich auf ihm
noch während der Kampfzeit eine der ersten
Standartenweihen zu Nürnberg vollzogen hat.
Der vorläufige Abschluß des Umbaues der
Zeppelinwiese gibt zur Erstellung des neuen
großen März-Feldes der politischen Organi-
sation der Bewegung und insbesondere der
Wehrmacht die Möglichkeit des neuen Auftre-
tens. Es ist für uns alle eine große Freude,
daß wir diese Neuanlage in so erhebender
Weise einweihen können durch die Volksarmee
der deutschen Nation. Nun, nach der Wieder-
erstehung der Kraft und der Stärke des Reiches
sind wir aber auch besonders glücklich, gerade in
dieser nicht nur schönen, sondern einst auch so
stark bewehrten Stadt den Reichsparteitag
feiern zu können. Das symbolische Zeichen
deutscher Reichskruft, das Sie mir hier als Ge-
schenk übergeben, soll mich selbst immer aufs
neue erinnern an diesen denkwürdigen Partei-
tag des dritten Jahres der nationalsozialisti-
schen Revolution und des ersten Jahres der
neuen deutschen Freihen. Ich danke Ihnen,

auch zahlreiche höhere Funktionäre des Staats.
Ferner sah man die als Gäste des Führers und
Reichskanzlers zum Reichsparteitag gekomme-
nen fremden Diplomaten. Als der Führer die
mit der Führerstandarte gschmückte Mittelloge
j des Theaters betrat, erhoben sich die Anwesen-
' den und brachten ihm mit dem Deutschen Gruß
ihre Huldigung dar. Unter der Stabführung
Wilhelm Furtwänglers und in der In-
szenierung von Johannes Maurach mit den
prächtigen Bühnenbildern und Kostümen von
Benno v. Arent fand das Werk eine ausgezeich-
nete Aufführung. In ihrem Mittelpunkt stan-
den der Hans Sachs von Karl Kronenberg
und Veit Pogner von Josef v. Manowarda,
der Beckmesser von Eugen Fuchs der Walter
Stolzing von Fritz Wolff, die Eva von
Maria Müller und die Magdalena von
Ruth Berglund.
Als über der Volkshuldigung für Hans Sachs
der Vorhang fiel, rauschte ein nicht enden-
wollender Beifall auf. Der Führer beteiligte sich
lebhaft an dem Beifall, der mit den Hauptdar-
stellern auch den Dirigenten Wilhelm Furt-
wängler immer wieder vor den Vorhang rief.
Die ausländischen Diplomaten
beim Parteitag
DNV. Berlin, 10. Sept.
Auf Einladung des Führers und Reichskanz-
lers nehmen, wie gemeldet, als seine persönlichen
Gäste auch in diesem Jahr eine große Anzahl
Diplomaten der in Berlin akkreditierten Mächte
am Parteitag teil. Die Botschafter von Polen,

Spanien und Italien, sieben Gesandte und neu*
Geschäftsträger haben heute früh um 8.32 Uhr
vom festlich ausgeschmückten Anhalter Bahnhof
im sogenannten Diplomatenzug die Reichshaupt-
stadt verlassen.
Der Zug, der am Nachmittag um 15.45 Uhr in
Nürnberg eintrefsen wird, ist aus fünf Schlaf-
wagen, einem Salonwagen, zwei Speisewagen
und einem Packwagen zusammengestellt. Er dient
den ausländischen Gästen auch während des
Nürnberger Aufenthalts als Wohn- und Schlaf-
raum. In Nürnberg selbst ist die Möglichkeit
gegeben, vom Zuge aus telefonische Verbindun-
gen nach allen Ländern herzustellen. Sprachen-
gewandte SS-Männer stehen den Missionschefs
als Ordonnanzen zur Verfügung. Selbst ein
Barbier befindet sich im Zuge.
Der Kommandant des Sonderzuges, SS-Ober-
führer Generalmajor a. D. von Massow, SA-
Sturmhauptführer von Ihne aus der. Kanzlei
des Führers und der Stellvertrrter des Thefs
des Protokolls, Eesandtschaftsrat von Levetzoro,
die den Zug begleiten, begrüßten die ausländi-
schen Gäste im Empfangsraum des Anhalter
Bahnhofs und begleiteten sie zu ihren Abteilen.
Der Reichsbahnverkehr zum Parteitag
DNB. Nürnberg, 10. Sept.
Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am 10.
September 1935 sind in der Zeit von 6 bis 16
Uhr weitere 32 Sonderzllge mit rund 28 000
Teilnehmern, in der Hauptsache Arbeitsdienst,
zum Reichsparteitag in Nürnberg eingetrofsen.
Die Zahl der mit Sonderzügen eingetroffenen
Reisenden beläuft sich somit auf 65 000. Um die
Sonderzüge ihrer Hinterstellungsorte zuzufüh-
ren, wurden im gleichen Zeitraum 23 Leerson-
derzüge abgefertigt. Der Reiseverkehr mit den
fahrplanmäßigen Zügen und der Güterverkehr
waren weiterhin lebhaft. Es wurden neun Gü-
terzüge über die planmäßige Zahl hinaus ge-
fahren. Der gesamte Betrieb wickelte sich glatt
und reibungslos ab.

. DNV. Nürnberg, 10. Sept.
- Bei dem Empfang der Spitzen von Partei und
c ^at im Rathaussaal der Reichsstadt Nllrn-
AS hielt Oberbürgermeister Liebel eine Be-
^Ungsansprache, in der er u. a. ausführte:
^Mit den sonstigen äußeren Zeichen der Größe,
Flacht und Herrlichkeit eines versunkenen Rei-
w Reichskleinodien, die jahrhundertelang
" Nürnberg aufbewhrt wurden, hatten wir im
Ergangenen Jahr zum Reichsparteitag hier im
L?»en historischen Rathaussaal der Stadt
i>.,Enberg auch das über tausend Jahre alte
putsche Reichsschwert zur Schau gestellt, das
^'nst. Symbol der deutschen Einheit, Macht
"0 Stärke des ersten Deutschen Reiches war.
erste Deutsche Reich verfiel. Des zweiten
-^ches Trümmer sanken in Schmach und
-Mnde. Sie aber, mein Führer, haben ein
kiÄ. Deutsches Reich geschaffen und es in
<^?heit, Kraft und Stärke nach innen und
K«he" ^HErwll und in wahrer Größe neu er-
Frühling dieses Jahres gaben Sie dem
Ejftschen Volke durch die Wiedereinführung der
" ungeheurer Vesteigerung begrüßten allge-
Men Wehrpflicht schließlich auch die Freiheit.
-Unserem heißen Dank wollen wir in dieser
Erstünde sichtbaren Ausdruck verleihen. Ich
z. E Sie, mein Führer, von der Stadt Nürn-
ib» "ltein deutschen Brauch gemäß ein Zeichen
yrer Dankbarkeit, Treue und Ergebenheit ent-
" Rnnehmen zu wollen.
Kleinod, das die alte Reichsstadt Nürn-
0dereinst Jahrhunderte hindurch als ein
d^awol der Einheit, Größe, Macht und Stärke
^ deutschen Nation in ihren Mauern hüten
-^"bewahren durfte, würdig nachgebildet aus
zfgotem Material, lege ich in Nürnbergs
Rnd^e" ei" Geschenk der Stadt in Ihre
deutsche Reichsschwert dem Führer aller
suchen, der^Deutschland wieder einig, stark
Die Ansprache des Führers
^ichttjch bewegt nimmt der Führer die
achbildung des alten deutschen Reichsschwertes
den Händen des Oberbürgermeisters ent-
k^n. Er reicht es seinem Stellvertreter,
Leitet die Stufen hinauf und eröffnet
Reichsparteitag mit folgendem
Zeiten:
Oberbürgermeister! Ich danke Ihnen
E? «er Stadt Nürnberg für den so herzlichen
yMang „in heutigen Tage. Zum fünften
Bew ^iern wir hier das größte Fest unserer
vegung. Wieder sind unzählige Menschen
H Een deutschen Gauen, erfüllt von der
"Eft der nationalsozialistischen Idee, in diese

Herr Oberbürgermeister, noch einmal für diesen
Empfang und das wunderschöne Geschenk und
bitte Sie alle, der alten Stadt der Reichspar-
teitage unseren deutschen Gruß zuzurufen:
Nürnberg Heil!
Gewaltig klingt dann das Heil auf die Stadt
Nürnberg auf, das der Führer ausbrachte.
Deutschlandlied und Horst Wessel-Lied, schließen
die Feierstunde.
Des ersten Reiches Schwert
Die Reichskleinodien
im Wandel der Jahrhunderte
DNB. Nürnberg, 10. Sept.
Wenn die Stadt der Reichsparteitage, die
alte Reichsstadt Nürnberg, in diesem Jahr der
Wiedergewinnung der deutschen Wehrhaftigkeit
dem Führer und Reichskanzler als Ehrengabe
eine getreue Nachbildung des alten deutschen
Kaiser-Zeremonialschwertes überreicht, so knüpft
sie damit sinnbildlich an die große Ueberliefe-
rung jener Zeit an, La sie Hüterin und Mäh-
rerin der Heiligtümer des Deutschen Reiches
war.
Die berühmten Reichsinsignien, die Ausdruck
der Würde und Macht des Kaisers waren, be-
stehen neben dem Krönungsornat aus der gol-
denen Kaiserkrone, dem Reichsapfel, dem
„Schwert des heiligen Mauritius" und dem
eigentlichen Zeremonialschwert der Kaiserkrö-
nung, bekannt als „Schwert Karl des Großen".
Sarazenische Künstler aus Sizilien haben dieses
Schwert im 12. Jahrhundert angefertigt.
Die von dem Aachener Domgoldschmied Witte
geschaffene Nachschöpfung des Kaiserschwertes ist
fo getreu dem Original nachgebildet, daß sie
auch alle Patinierungen und Beschädigungen
aufweist. Sie ist ein Meisterwerk deutscher
Eoldschmiedsarbeit.
Vis zum Jahre 1424 wurden die Reichskleino-
dien von den deutschen Kaisern in verschiedenen
Burgen verwahrt. Kaiser Siegesmund betraute
die Freie Reichsstadt Nürnberg für ewig« Zei-
ten mit der ehrenvollen Aufgabe, die Insignien
zu hüten. Sie blieben in Nürnberg bis zum
Jahre 1796. Um sie vor dem Zugriff Napoleons
in Sicherheit zu bringen, wurden sie aus der
Stadt gebracht und gelangten auf Umwegen
nach Wien, wo sie sich noch heute befinden.
Die Festvorstellung im Opernhaus
DNB. Nürnberg, 10. Sept.
Die künstlerische Einleitung und zugleich den
festlichen Abschluß des ersten Tages des Reichs-
parteitages bildete im Opernhaus die Festauf-
führung der „Meistersinger von Nürnberg" in
Anwesenheit des Führers. Zu der Vorstellung
waren erschienen das gesamte Führerkorps der
Partei, dazu eine Reihe von geladenen Gästen,

Nürnberg gegen Moskau
Relchspreffechef der ÄSDAP Dr. Dietrich beim Empfang der presse in Nürnberg

DNB. Nürnberg, 10. Sept.
Bei dem Empfang der in- und aus-
ländischen Presse anläßlich des Reichs-
parteitages am Dienstag nachmittag hielt der
Reichspressechef der NSDAP, Dr. Dietrich,
eine Rede, in der er u. a ausführte:
Ich habe im vorigen Jahre die Gelegenheit
dieses Empfanges benutzt, um die Bedeutung
der Presse im Leben der Völker hervorzuheben.
Heute möchte ich die Bedeutung der national-
sozialistischen Idee in ihrer inneren Dynamik
und ihrer geistigen Spannweite in einigen kur-
zen Strichen umreißen.
Die Reichsparteitage der NSDAP sind Mani-
festationen dieser nationalsozialistischen Idee.
Die Partei ist der durch seine politische Leistung
gestaltete Orden der deutschen Nation! Sie ist
bestimmt zur politischen Führung der Nation.
Ihr Führer ist der Führer des Deutschen Rei-
ches. Ihre Lebens- und Leistungsschule ist die
Wurzel im Erdreich des Volkes, aus der die
politische Führung ihre Kräfte zieht und die
dem nationalsozialistischen Staat die Männer
zur Führung gibt. Die Partei ist der Garant
der Homogenität von Führung und Volk, das
Bleibende in der Erscheinungsflucht. In der
Partei hat der Führer, der Schöpfer des Natio-
nalsozialismus, Reich und Staat verankert, fest
wie auf gewachsenem Fels.
Und weil es so ist, darum stehen auch die
Reichsparteitage der NSDAP im Mittelpunkt
des politischen Geschehens des ganzen Jahres.
Darum ist der Reichsparteitag ein Tag der gan-
zen deutschen Nation. Die Fragen, die hier auf-
geworfen, und die Grundsätze, die hier für dis
Partei proklamiert werden, sind entscheidend
auch für den Staat und maßgebend für oas
ganze deutsche Volk. Die Reichsparteitage der
NSDAP sind Manifestationen nationalsoziali-
stischen Geistes, dessen Bedeutung dadurch nicht
vermindert wird, daß die Welt ihn heute noch
nicht begreifen und anerkennen will.
Absolutismus, Liberalismus und Marxismus
sind politisch und sozial wesensbestimmt durch
den Klassengedanken. In ihnen beherrschen ent-
weder die Klassen den Staat oder es ist den
Klassen erlaubt, sich gegen den Staat zu orga-
nisieren. Den Klassengedanken stellt der Natio-
nalsozialismus den Eemeinschaftsgedanken ge-

gegenüber, der keine Klassen mehr kennt, son-
dern nur eine Volksgemeinschaft. Der National-
sozialismus hat nicht die Beseitigung der Un-
gleichheit der Menschen auf seine Fahnen ge-
schrieben, sondern er hat die Ungleichheit der
Bedingungen beseitigt, unter denen sie arbeite-
ten. Aber hat nicht der Nationalsozialismus um
der Gemeinschaft willen die persönliche Freiheit
vernichtet? Unsere Gegner draußen behaup-
ten es.
Aber sie irren! Diese Kritiker sind noch zu
sehr der Epoche des liberalistischen Denkens ver-
haftet, um die Entwicklung zu neuen Ufern des
sozialistischen Denkens zu begreifen. Sonst wür-
den sie erkennen, daß die nationalsozialistische
Weltanschauung die Freiheit nicht beseitigt, son-
dern sie ethisch durch die Gemeinschaft und die
Persönlichkeit neu begründet hat. Alle Rechte
und Pflichten leiten sich nur aus der Gemein-
schaft her, ohne sie ist das Individuum über-
haupt nicht denkbar. Da es aber nur durch die
Gemeinschaft existiert, kann es auch seine per-
sönliche Freiheit nur aus der Gemeinschaft ab-
leiten. Das tut der Nationalsozialismus.
Der Eemeinschaftsgedanke des Nationalsozia-
lismus unterdrückt nicht etwa die Persönlichkeit,
sondern fördert sie, um sie zum Führertum zu
befähigen. Führerauslese und Erziehung zur
Persönlichkeit sind Begriffe, ohne die der Natio-
nalsozialismus gar nicht denkbar wäre.
Dieser volkspolitische Staatsgedanke, den der
Nationalsozialismus hervorgebracht und in
Deutschland verwirklicht hat, ist aber auch ein
schöpferisches Prinzip von großer außenpoliti-
fcher Zukunftsbedeutung. Dieser Staatsgedanke
bringt der Welt zum Bewußtsein, daß die Macht
der Staaten weniger auf den Bajonetten be-
gründet ist als auf den völkischen Energien und
Kraftreserven. Diese dynamische Staatsauffas-
sung ist befähigt, den imperialistischen Gedanken
von innen heraus zu überwinden und die Ord-
nung der Nationen untereinander durch eine
natürliche Abgrenzung ihrer Lebensbedürfnisse
und Interessen zu gewährleisten.
Der Politik der sogenannten Kollektivität der
Siegerstaaten im Schatten von Versailles stellt
der Nationalsozialismus entgegen die Politik
der Zusammenarbeit freier und souveräner
Staaten im Lichte der Gleichberechtigung. Der
 
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