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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 161 - Nr. 170 (13. Juli - 24. Juli)
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Nr. 162

„Heidelberger VolkSblatt" — Montag, de« 15. Juli 1S35

Seit« 7


Bom Mllarkanal
Heilbronn, 14. Juli. Von der 202 Kilo-
meter langen Gesamtstrecke von Mannhei-m-
Nlochingen sind insgesanit 145 Kilometer fer-
tiggestellt; es fehlen somit nur noch 57 Kilo-
meter. Die Kosten für den Ausbau der Ge-
iainhstrecke betragen 245 Millionen RM. Da-
von sind 152,5 Mill. RM. bereits verbaut.
Für den restlichen Ausbau sind demnach nur
Noch 92,5 Mill. RM. notig. Im Ganzen
Merken 26 Staustufen sowie 26 Schleusen er-
richtet, ferner 20 neue Kraftwerke mit über
44400 kWh. mittlerer Jahresleistung und
rund 390 Mill. kWh. mittlerer Jahresarbeit
Fisher sind 11 Staustufen fertiggestellt, näm-
lich Ladenburg, Wieblingen, Heidelberg, Nek-
mvgemünd, Neckarsteinach, Hirschhorn, Rok-
'onau, Guttenbach, Neckarzimmern, Gnndels-
hoim und Neckarsulm.
Die Bestrebungen der Kanalisierung des
Neckars gehen bis auf das Jahr 1883 zurück.
1920 würde mit dem Bau begonnen, am 5
November 1921 erfolgte die Gründung der
Neckar AG.

Sportfest -er EA-KWwerklager
Eüöwest
Stuttgart, 14. Juli. Vom 19. bis 22. Juli
1935 findet in Ueberlingen a. B. ein großes
Sportfest der gesamten SA-Hilfswerklager
der SA-Gruppe Südwest statt.
Diese große Veranstaltung, die interessante
wörtliche Wettkämpfe verschiedenster Art
dringen wird erhält besondere Bedeutung
durch die Anwesenheit der Reichsstatthalter
Niurr (Württemberg) und Wagner
iBaden), des Ministerpräsidenten Mer-
üenthaler und des Führers der SA-
wruppe Südwest, Gruppenführer Lud in.
Neichsleiter Dr. Ley hat der SA-Gruppe
Südwest für dieses Sportfest einen Wander-
Vreis der Deutschen Arbeitsfront zur Ver-
fügung gestellt. In einer großen Kundge-
bung am Sonntag, 21. Juli, werden Reichs-
üatthalter Murr, Neichsstatthalter W a g-
v e r, sowie Gruppenführer Ludin das
°chort ergreifen. Ein Großer Zapfenstreich
M anschließendem Vorbeimarsch sämtlicher
^oger vor dem Führer der SA-Gruppe Süd-
Mest und den Ehrengästen wird diese große
Kundgebung beschließen.

Treffen -er -a-Wen Feuerwehr
Billingen, 14. Juli. Vom 31. August bis
Jpeptember 1935 findet in Villingen i. Schm.
32. badische Feuerwchrtrefsen statt, an
sich Me badischen Wehren beteiligen
Merken. Neben einer dienstlichen Tagung
^od ein Landesfeuerwehrappell abgehalten
und den einzelnen Wehren wird Gelegenheit
geboten, ihre Leistungen in edlem Wettkampf
messen.

Bezirk Wdtlvrra
h- Dossenheim. (S i -I b -e r n e s P r fester-
fiubilänm.) H. Herr Pfarrer August Bi-
ichoff feierte a»n gestrigen Sonartag fein sil-
ernes Prisste-r-Jubi-läum. Schon am Sams-
abend wurde dem Jubilar ein Ständchen
Wwacht. Ms Vertreter des Stiftungsrats brachte
Selzer die Glückwünsche des Stiftungs-
.uls und der gangen Pfarrgemcinde zum Aus-
vuck, rrm anschließend dem Jubilar ein wert-
olles Meßgewalnd als Geschenk zu überreichen.
.Pchdein aoch der Kirchenchor dos Lied „Wenn
? Kirchenglocken läuten" unter der Stabfüh-
sfstig von Herrn Hanptlshrer Jofef Fettig
ifUlmungsvoll zu Gehör gebracht hatte, ergriff
Jubilar das Wort, dankte für die Gratu-
Ailonen und das Geschenk, das er zugleich
«erum der kathol. Kirche zum Geschenk
uvchte, denn fein Jubiläum sei nur eine
ovung des Priestcvstandes, und so sollen auch
,ZUe Nachfolger teilhalben an diösem Geschenk,
-.'v herrliches Musikstück der DJK-Kapelle
n m ^en Abschluß derabendlichen Feier. —
, or Beginn des Gottesdienstes wurde der Ju-
von der Geistlichkeit, dem Stiftungsrat,
. u Fahnen-De!putationen der kirchlichen Ver-
ue ^nd der „Silber-Braut" des Jubilars,
L* 9 Jahre alten Annemarie Rulaud und
'Begleiterinnen ain Pfarrhaus abgeholt.
-portal der Kirche sprach Annemarie Ru-
^iuen schönen Prolog und in gewaltigen
,, ovden erschallte die Orgel, als der Jubilar
ch das Schiff der Kirche schritt. Als Feft-
x^lger war der Nachbarpfarrer, H. Herr
sd'^^h ard (Schriesheim), gewonnen wor-
"'r mit seinen tiefen Worten alle Herzen
in-r"' v«r folgenden Festmesse, omem levi-
E^^fHochaimt, fang der Kirchenchor die herr-
Rheinberger Messe. — Bei der welt-
E- Feier am Nachmittag im Saale „Zum
„p^ohen Hof" sprach nach dem Eröffnungs-
Ker DJK-Kapelle FrL. Hilde Dilter
hervlichs-n Prolog. Die Festansprache
nch-v. Kaplan Hönig, der selbst schon in
O'-1e wirble und in launigen Worten
Hy/ und Heirerkeir zu verbinden verstand,
tz,« '^«lere Programm bestritten die „Cäci-
A vüe DtzA und deren Göfanig-saibteilung,

die Frohe Schar, der Mütterverein und zum
Schluß wurde das Lied „Den Gruß laßt er-
schallen" gemeinsam gesungen. Der Vertreter
der evangsl. Pfarrgemeinde, Herr. Pfarrer
Sieger, brachte ebenfalls herzlichste Glück-
wünsche zum Ausdruck. Beuwgten Herzens
dankte der Jubilar allen, die so regen Anteck
an seinem Jubiläum genommen hatten.
Wiesenbach. (200 jährig es Jubiläum
der kath. Kirche.) Die hiesige kath. Kirche,
die in den letzten Monaten in ihrem Aeußeren
hergerichtet wurde, begeht in diesen Tagen ihr
200jähriges Jubiläum. Einer Notiz im Pfarr-
archiv zufolge erhielt die Gemeinde unterm 30.
März 1738 von der kurpfälzischen Regierung die
Erlaubnis, auf demjenigen Platz, wo vor alten
Zeiten dem Ansehen nach eine Kapell gestanden,
eine Kapelle zu erbauen und dazu die Herumlie-
genden Steine zu verwenden. Die Bauzeit dau-
erte zwei Jahre. Von Heidelberg wurden 300
Gulden beigesteuert. Der Würzburger Bischof
Freiherr von Gebsattel weihte sie 1748 zu Ehren
des hl. Michaels. Nachdem Wiesenbach 1706
Pfarrei geworden, wurde das kleine Gotteshaus
1776 vergrößert, wozu der hochedle Herr Heidel-
berger Stadtpräsekt Wrede, der in Langen-
zell seinen Landsitz hatte, und schon vorher viel
für Wiesenbach getan, beisteuerte. Er stiftete
auch eine zweite Glocke. Im Jahre 1806 erhielt
die Kirche erstmals eine Orgel, die 600 Gulden
kostete. Sie wurde vor drei Jahren durch eine
neue ersetzt. Eine größer« Jnnenerneuerung
wurde 1872 vorgenommen. Das Pfarrhaus
stammt aus dem Jahre 1767 und ist heute noch
in seiner ursprünglichen Bauart erhalten.
Bezirk Wieslow
Wiesloch. (Unfall.) Ein bedauerlicher
Unfall ereignet« sich beim Abschlagen des Ge-
rüstes in der evangelischen Kirche. Dem Gip-
sermeister Becker fiel ein Gerüstbrett auf die
Brust, so daß er einen Bluterguß und eine
Prellung erlitt. — Von der ev angel.
S ta -dtkirch e.) Im Lauf der letzten, Woche
wurde in der cvangel. Stadtkirche die Lüst
tuugsgelegenheit eingebaut.
Bezirk Mannheim
m. Plankstadt. (Schauturnen der
Turngemeinde.) Während die Turnge-
meinde einzelne ihrer Besten vermissen mutzte,
welche zum Turnen der Olympia-Anwärter
in Schwetzingen verpflichtet waren, trugen die
anderen Abteilungen auf dem Gemeindesport,
platz ein Schauturnen vor, das in allem das
emsige Arbeiten und eifrige Training zum
Gau-turnen in Karlsruhe erkennen laßt. Un-
ter Leitung von Oberturnwart Bleich hat
der Verein glänzende Proben feines Könnens
abgelegt. Auf dem Gemeindasportplatz wurde
mit allgemeinen Freiübungen der Turner das
abwechslungsvolle Programm eröffnet. Die
Vielfältigkeit des Turnens zeigten die Ein-
zelturner am Reck sowie den Pf-erdespvüngen,
Barrenturnen sowie Pferdesprünge am Fe-
dersprungbrett. Unter Leitung von Willi Seitz
brachten .die Turnerinnen schwierige, jedoch
gut durchgeführte Keulenübungen zur Vor-
führung. Besonders verdient der Reigen mit
Musikbegleitung hervorgehoben zu werden.
Desgleichen zeigte die Musterriege für Karls-
ruhe beachtliches Können am Pferd. Auch die
Schüler und Schülerinnen führten mit den
Freiübungen, den Staffelläufen, sowie dem
50 Meter-Lauf und zum Schluß mit dem
Ballspiel einen Ausschnitt ihrer turnerischen
Fähigkeiten vor. Ten Abschluß bildeten Faust-
ballspiele.
Schwetzingen. (Schwerer Verkehrs-
unfall.) Am Freitag nachmittag stießen
an der Kreuzung Plankstadt-Oftersheim zwei
Personenkraftwagen in heftigem Tempo zu-
sammen. Die beiden Fahrzeuge prallten mit
einer solchen Wucht aufeinander, daß die
Kühler zusammengedrückt und die Wind-
schutzscheiben zertrümmert wurden. Von den
Insassen wurden vier Personen mehr oder
minder schwer verletzt, so daß sie ins Kran-
kenhaus gebracht werden mußten.
Mannheim. (Erleichterung des
A u s fl ug s v e r k e h r s.) Nm den Benüt-
zern des AusfluMonderzuges 4000 von
Mannheim über Freiburg nach Seebrugg
eine spätere Rückreise zu ermöglichen, hat die
Reichsbahn den Eilzug 305, jedoch nur bei
Zugang in Freiburg für Sonderzugskarten
gegen Lösung des tarifmäßigen Eilzugszu-
schlages freigegeben. Bisher war man genö-
tigt, mit dem Sonderzug ab Bärental schon
um 17.50 Uhr, ab Freiburg 19.06 Uhr zurück-
zufahren, während der Eilzug 305 von Frei-
bürg erst 21.47 Uhr abfährt mit Ankunft in
Karlsruhe 23.58 Uhr, in Mannheim 1.15 Uhr.
Durch die eingetretene Erleichterung kann der
Aufenthalt in dem Zielort entsprechend ver-
längert werden. Ebenso ist die Ausführung
größerer Wanderungen wesentlich erleichtert.
Mannheit«. (Spanier auf einer
D e u t s ch l a nd re i s e.) Avis einer Studien-
reise, die von Paris über Berlin, Frankfurt and
Darmstadt führte, besuchten 40 Angehörige der
Medizinischen Fakultät der Universität Madrid,
teils Studenten, teils junge Aerzte, sowie Wei

Kammerabgeordnete, die Städte Mannheim und
Ludwigshafen. Ihr Hauptinteresse galt den che-
mischen Werken. — (Die erste kaufm. Ge-
hl l f e n p r ü f u n g.) Zum Abschluß der ersten
kaufmännischen Gehilfenprüfung fand im Mu-
sensaal eine Schlutzfeier statt, bei der der Prä-
sident der Industrie- und Handelskammer, Dr.
Fritz Reuter, darauf hinwies, daß es sich bei
diesen Gehilfenprüfuugen um einen Versuch han-
delte, der aber als durchaus gelungen betrachtet
werden müsse. Das kommt auch in dem zahlen-
mäßigen Ergebnis der Prüfung zum Ausdruck,
denn von 288 Prüflingen haben nicht weniger
als 276 bestanden.
Bezirk Wein-elm
Weinheim. (Anerkennung für
treue Arbeit.) Der Beifahrer Leon-
hard Beisel in Weinheim, der seit 17.
Juni 1905 ununterbrochen bei der Firma
Jöste beschäftigt ist, wurde durch ein vom
badischen Finanz- und Wirtschaftsministel
verliehenes Ehrendiplom ausgezeichnet.
Mannheim. (EhrenvolleAuszeich-
n u n g.) Den vereinigten Albanischen Män-
nerchören Mannheim wurde von dem sehr
erfolgreichen Komponisten Otto Jochum
(Augsburg) sein neuestes Werk für Männer-
chor gewidmet.
Wirk Bruchsal
b. Langenbrücken. (Wallfahrt nach
Moosbron n.) Am Sonntag vormittag un-
ternahmen die Mitglieder des kath. Fvausn-
und Mütterv-erein-s mit zwei Kraftwagen unter
Leitung von H. H. Pfarrer B u nd-s-chu h eine
Wallfahrt nach dem bekannten Gnadenort im
Moosalbtal. Die Fahrt im herrlichen Som-
meriwetter war ein Erlebnis, an das die Teil-
nehmerinnen noch lange und gerne zurück-
denken werden.
Nerkartal, Odenwald, Frankenland
Eberbach. (Der F r e u -d e n v e r k e h r im
ersten Halbjahr 1 935.) Die Zahl der
angekommenen Fremden betrug im ersten
Halbjahr 1935 6319 gegenüber 4381 im glei-
chen Zeitraum des Vorjahres. Dies bedeutet
eine Zunahme um 42 v. H. Die Zahl der
Uebernachtungen ist von 6199 auf 10 307 oder
um 66 v. H. gestiegen. Die überaus starke Zu-
nahme der Nebernachtungen ist zum Teil dem
Besuch der „Kraft durch Freude"-Fahrer zu-
zuschreiben.
Mosbach. (Z u cht v ie h v e r st e ig e r u n g)
Am 11. Juli fand in der Warlthalls die 6.
Zuchtviehauktion statt. Zugelassen waren 30
Farren. Aufgetrieben am Vorabend: 27 Stück.
3 Stück konnten nicht aufgetrieben werden,
Am 11. früh wurden noch 3 weibliche Tiere
aufgetrieben. Ab 7 Uhr, Donnerstag früh,
wurden die Tiere gewogen und von den In-
teressenten gemustert. Bei der durch Zucht-
direktor Dr. Zettler vorgenommenen Ver-
steigerung zeigte sich deutlich, welch gewaltige
Fortschritte erreicht wurden. Nur erstklassige
Tiere kamen zur Versteigerung, was die er-
zielten Preise bewiesen. Alle 27 vorgeführten
Farren wurden verkauft. Die Preise bewegten
sich zwischen 500 nnd 1920 RM. je Farren.
Der Durchschuittserlös für einen Farren war
921 RM. Ein Rind würde verkauft zum
Preise von 400 RM, Gesamtumsatz für 28
Tiere 25 270 RM.
Mosbach (Zuchthaus für gefähr-
lichen Eewohnheitsbetrüger.)
Wegen Betrugs und Vetrugsversuchs in 24
Fällen stand der 1889 in Nürnberg geborene
Jean Friedrich Loh bauer vor der Großen
Strafkammer Mosbach. Insgesamt ergatterte
sich der Angeklagte bei seinen Betrügereien,
die er Ende 1934 beging, 7 000 RM. Er be-
schaffte sich einen Wagen, stellte einen Chauf-
feur ein, der in SS-Uniform fahren mußte,
Lohbauer trat als Parteifunktionär auf. In
diesem Aufzug brachte er einen Landwirt in
der Seegegend um 3 500 RM., nachdem er
diesen ihm übergebenen Betrag nicht wie
verabredet einer Zwecksparkasse zuführte,
sondern für sich verwendete. Dem Vater sei-
nes Wagenführers, dem Zeugen Weber aus
Sulzbach, machte Lohbauer vor er baue bei
Freudenberg ein Sanatorium, Weber könne
dort Hausmeister werden, wenn er eine Ein-
lage von 5 000 RM. mache. Weber verkaufte
auch fein Anwesen an seinen Schwager, dem
Lohbauer eindringlich zusetzte, die 5 000 RM.
beizuschaffen, und er erhielt auch 500 RM.
Ein lediger Landwirt gab auf die Versiche-
rung, eine Verwalterstelle auf einem Hofgut
bei Freudenberg zu bekommen, 2 000 RM.
her, die ebenfalls verloren, waren. Im üb-
rigen handelt es sich bei den Straffällen um
Logis- und Kautionsschwindeleien, Veraus-
gabung ungedeckter Schecks für Treibstoff
usw. Der Angeklagevertreter beantragte
4 Jahre Zuchthaus, 1000 RM. Geldstrafe
und Sicherungsverwahrung. Das Gericht
erkannte auf eine Eesamtzüchthausstrafe von
21s Jahren, 5 Jahre Ehrverlust und Siche-
rungsverwahrung.
Grünsfeld. (Seinen Verletzungen
erlegen.) Gemeindewegwart Georg Henn
vost hjsL dMk in dsr AqMiMMvMch» MwL

mern auf der Fahrt nach Hof Uhlberg unter
die Steinklopfmaschine geriet, ist seinen
schweren Verletzungen erlegen.
Schneeberg. (Taube kehrt zurück.)
Ein hiesiger Brieftaubenzüchter hatte vor 5
Jahren ein sehr wertvolles Tier verlöret).
Zu seiner Ueberraschung kam nun die Taube
dieser Tage wohlbehalten heim und hat wie«
der ihren alten Schlag bezogen.
Baden und NaMarliinder
Vom Feldberg. (Der gelbe Enzian
blüht.) Zur Zeit blüht auf dem Feldberg
und dem Belchen wieder der hochstenglige
gelbe Enzian. Seine stattlichen eiförmigen
Blätter und seine Größe — er wird bis 11s
Meter hoch — lenken den Blick auf sich. Die
schöne Pflanze steht unter Naturschutz. Sie
bildet mit der goldgelb blühenden Arnika
einen herrlichen Schmuck unserer Schwarz-
waldhöhen im Hochsommer.
Titisee. (Große Beteiligung am
Alemannischen T r a ch t e n t r ef f e n.)
Das am 21. Juli dieses Jahres in Titisee fta-tt-
iindende Alemannische Trachtentreffen hat bei
der trachtentragenden Bevölkerung großes
Interesse gefunden. Bei dem veranstaltenden
Verein, dem Heimatverein Titisee, liegen jetzt
Anmeldungen von über 35 Trachtenvereinen
und Trachtengruppen vor.
Lörrach. (Eine Warnung fürZuk-
k e r s ch m u gg l e r.) Por dem Strafrichter
des hiesigen Amtsgerichts hatten sich neun
Angeklagte wegen Schmuggels bezw. Zoll-
hehlerei zu verantworten. Die ihnen zur
Last gelegten strafbaren Handlungen liegen
schon längere Zeit zurück. Sie hatten in den
Monaten September und Oktober 1932
und im Frühjahr 1933 insgesamt 2 100'stg
Zucker nach Deutschland geschmuggelt. Bei
vier der Angeklagten lag der Tatbestand des
fortgesetzten Vandenschmuggels vor. Sie er-
hielten Gefängnisstrafen von ein bis zwei
Monaten und Geldstrafen bis zu 7 600 Mk.,
zu denen außerdem noch erhebliche Werter-
satzstrafen traten. Vier weitere Angeklagte
kamen mit Geld- und Wertersatzstrafen da-
von, während das Verfahren gegen einen
Angeklagten auf Grund des Straffreiheits-
gesetzes eingestellt wurde.
Egringen (Amt Lörrach). (Selbstmord,
weil er nicht gezogen wurde.) Aus
Gram darüber, daß er bei der Rekruten-
musterung für untauglich befunden wurde,
nahm sich der 21jährige Max Geitlinger
aus Egringen das Leben. Geitlinger war der
einzige Sohn seiner Eltern.
Säckingen. (V o g e l t r a g ö d i e.) Die
Stadtverwaltung hatte erst kürzlich im Schloß-
park in einem großen Käfig eine größere An-
zahl schöner Wellensittiche unterge-
bracht. Nun sind Kazen in den Park einge-
drungen, die sich an das Vogelgitter h-eraN-
schlichen, die Tiere hinter dem Gitter hin und
herjagten und acht Tieren durch das Gitter
hindurch die Beine ausrissen. Die Vögel la-
gen am nächsten Morgen verblutet am Boden.
Klingenmünster. (40 Jahre Landeck-
f e st.) Bei überaus schönem Wetter fand heute
das altbekannte Landeckfeft statt u. zwar zum 40.
Mal. Oberstudienrat a. D. Hagen hielt einen
Vortrag, in welchem er die wechselseitigen Be-
ziehungen zwischen Kloster Klingenmünster -und
Burg Lan-deck veranschaulichte. Trachtentänzs
der Gruppen Klingenmünster und Landau ver-
schönten das Fest.
Münsingen (Württemb erg). (R e h b o ck
mit zwei Ge w e ih p a a r e n.) Der Jagd-
Pächter Bürgermeister Kley in Bremeläu hat
letzte Woche in seinem Jagdrevier auf Ge-
markung Gundelfingen einen Vierstangenbock
mit vier vollkommenen Rasenstücken erlegt.
Die Hinteren Stangen sind vereckt zu einer
Gabel, haben eine Höhe von 14 Zentimetern,
während die vorderen 13 Zentimeter messen.
Frankfurt. (Einwütender Schwan
greift ein Kind an.) Ein seltener Un-
fall spielte sich in einem N-id-d-abad ab. Dort
kam ein elfjähriges Mädchen einem Schwan,
zu nahe, der nun auf das Kind losging und
es derart mit Schnabelhieben und durch Flü-
gelschlä-ge verletzt«, daß es durch die Ret-
tungswache in ärztliche Behandlung gebracht
werden mußte.
Mainz. (Auf Kirschen Wasser g-e.
tränke n.) Die Tochter eines Landwirts m
Mainz-Bischofsheim hatte nach dem Genuß
von Kirschen Wafs-er getrunken, worauf sich
-eine schwere Erkrankung und später Darm-
verschlingung einstellte. Unter schweren Schmer-
zen ist das Kind gestorben.
Bingen. (Verhängnisvoller Aus-
gang e i n e r Schlägers i.) In der rhein-
hsfstschen Gemeinde Gau-Algesheim war «3
zwischen zwei Einwohnern zu einem Wort-
wechsel gekommen, der schließlich zu einer
Prügelei ausartet«. Während sich die beiden
verprügelten, stürzte der eine Beteiligte Plötz-
lich t o t gu Boden. Es stellte sich heraus, daß
er einem Herzschlag erlegen war.
Saarbrücken. (812 000 Einwohner
im Saarland.) Nach dem soeben zusam-
mengestellten Ergebnis der Volkszählung im
Saarland, die am 25. Juni (vier Monate
nach der Rückgliederung) durchgeführt wurde
beträgt die ortsanwesende Bevölkerung des
Saarlandes 812 030 Einwohner, d. s. rund
1,2 Prozent der gesamten Reichsbrvölkernng.
Man zählte 400 669 Personen miinnlWt«
und 4ll 361 Personen weiblichen GeschlM-
tes. Die Hauptstadt Saarbrücken hat ISS 888
KirumckvLr- _ .
 
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