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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 181 - Nr. 190 (6. August - 16. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43255#0375
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„Heidelberger Volksblatt" — Montag, den 12. August 1938

Gelte 3

^r. 186

Aus

Heidelberg, den 12. August 1935.

Adfiebll lm Mwrntal

Aus dem Stadtrat
Künftige Finanz- und Kasscnlage.
Inder Stadtratssitzung vom 9. ds. Mts. machte
"oerbürgermeister Dr. Neinhaus zunächst Mit-
«nung von der Genehmigung der Hauptsatzung
iUr die Stadt Heidelberg durch die Staatsauf-
Wtsbehörde. In der gemäß K 3 Abs. 2 der
putschen Gemeindeordnung mit Zustimmung
Beauftragten der NSDAP aufgestellten
L^ptsatzun-g, deren Wortlaut in den nächsten
^gen an anderer Stelle veröffentlicht wird, ist
Minunt, daß der jeweilige Oberbürgermeister
." Stadt hauptamtlich angestellt wird, daß
2 hauptamtliche Beigeordnete, davon der 1.
^geordnete mit der Amtsbezeichnung „Bür-
?°rmeister" zur Seite stehen und daß die Zahl
Ratsherren auf 20 festgesetzt wird. Ferner
«io Bestellung von Beiräten zur be-
henden Mitwirkung für folgende Verwal-
/HSszweigo bestimmt: Finanz- und Steueran-
L^genheiten, Verfassungs- und Personalsachen,
Betriebe, Bausachen, allgemeine Wirt-
A^sragen, Fremdenverkehr, Schulangelegen-
.hten, kulturelle Angelegenheiten, Fürsorgewe-
! "> 2ugendhilfe sowie Turnen und Sport. Wei-
h Beiräte kann der Oberbürgermeister zur be-
tenden Mitwirkung in bestimmten Einzelfra-
^"erusen.
Weiter berichtet der Oberbürgermeister einge-
über die
. Finanz- und Kassenlage
N^.btwdt unter besonderer Berücksichtigung des
ikt l - ffes für das Rechnungsjahr 1934. Daraus
i^honders hervorzuheben, daß der Rechnungs-
^hdetrag nur rund 618 000 RM. beträgt, wäh-
>5, 'der Haushaltsplan seinerzeit mit einem
d-n x r»g von 1788 000 RM. festgestellt wor-
"ht. Gegenüber dem Haushaltsplan ist dem-
RÄ Verbesserung in Höhe von 1170 000
j c. zu verzeichnen. Der restliche Fehlbetrag ist
-voller Höhe aus der sich für die städtische
dun -ergebenden Entlastung von umschul-
gH^fähigen Kapital- und Zinsenforderungen
der Entwicklung des Rechnungsjahres
r' ' von dem die Ergebnisse des 1. Vierteljah-
T,:,"erliegen, kann voraussichtlich ein größerer
VIo bei der Verabschiedung des Haushalts-
festgestellten Fehlbetrags von rd. 700 000
Und Verbesserungen bei den Einnahmen
l>en Ausgabe-Ersparnis ausgeglichen wer-
stiick«^ Erledigung einiger Anleihe- und Erund-
Dr ^"Gelegenheiten teilte Oberbürgermeister
Uiit außerhalb der Tagesordnung noch
Sw« "" ^on hiesigen Wehrverbänden und
dx. SA-Standarte, der SA-Res.-Standarte,
Standarde und der Motorstandarte zur
"9ung ihrer Geschäftsräume das durch
stz^Alv'K des Pfündnerhauses frei gewordene
^. °^e Gebäude Ecke Plöck und Wredeplatz
üz.Z günstigen Bedingungen zur Benützung
lassen habe.
An Sonntag, drr enttäuschte!
am Samstag Gut-Wetter-Stim-
Gott der Winde und Walken ge-
E er -hatte ja auch seinen Segen dazu
Aber es war i" dem Vertrag eine

^.^"beranstaltung am Dienstag, den 13.
2, ^en Kammerlichtspielen. Beginn:
' ^-10 und 8.15 Uhr.
^^heizerischen Kanton Wallis, dort, wo
Lonza durchström-ie Schlucht des


längere Dauer vorgssah-en. Gesetzwidriger Weile
wurde sie von der anderen Seite nicht einge-
h-alten. Wir werden uns das merken. Hatten
wir doch die Regenschirme aus den motten-
sicheren Unterschbupf-en herausgeholt, um am
Sonntag unter einem Dache in der Kühle und
der plätschernden Nässe spazieren zu gehen,
auszuatmen, zu lachen und froh zu sein mit
Tier und Blume und Acker und Au.
Nichts von alledem! Eine Tropenhitze, die
uns beinahe den Atem verschlug. Was konnte
man deswegen anderes tun, als die Laden
dicht machen, und im Kampf gegen das jetzt
auch in den schattigsten Räumen schon auf-
dringlich gewordene Ungeziefer der Fliegen
etwas Ruhe zu erobern. Den Wald und seine
Kühle konnte man in diese Rechnung auch noch
einibezishen. Mer was wollten eigentlich die
Leute am Neckar? Wir sind ia alle schon schön
braun gebraten und allzuviel davon ist weder
gut noch schön. Im übrigen hat sich auch der
Neckar an die Hitze assimiliert: Er führt jetz!
warmes Wasser, ist trage und lahm, und wie
soll man dann darin frisch und lebendig wer-
den. Die Spritzen und Duschen am Land . . .
nun ja, alber was soll so ein kleines Gerissel
über die Nasenspitze und den Rücken!
An Leuten hat es nicht gemangelt. Am
Samstag nachmittag sah man viele „Kraft-
durch-Freude"-Faihrer hier und dazu kamen
die strammen Kolonnen der Politischen Leiter
aus Nordbaden zum Appell in unsere Stadt.
Auch sonst war am Sonntag der Fremdenver-
kehr wieder recht lebhaft —, eine Freude für
unsere Gastwirte, die noch immer das Richtige
zum Löschen der Hitze und der schlechten Laune
auf Lager haben.
NerpslWlmg des Berlrauenttates m
Mt. riefbauamt und in der Stadt-
gürtnerei
Dieser Tage wurde im städt. Tiefbau-
amt sowie in der Stadtgärtnerei nebst
Friedhof die Vereidigung durch Oberbürger-
meister Dr. Nein h aus vorgenommen.
Vor der in den festlich geschmückten Betriebs-
stätten vollzählig angetretenen Gefolgschaft hielt
der Oberbürgermeister eine Ansprache, in der er
die durch das Gesetz zur Ordnung der nationalen
Arbeit geschaffene Einrichtung des Vertrauens-
rates eingehend würdigte. Die Vertrauensmän-
ner bilden mit dem Betriebsführer und unter
seiner Leitung den Vertrauensrat des Betriebs;
sie sollen die Mittler des Vertrauens zur gesam-
ten Gefolgschaft sein. Der grundlegende Unter-
schied gegen -en früheren Betriebsrat liege da-
rin, daß der Vertrauensrat das Organ der Be-
triebsgemeinschaft, nicht das einer Interessenten-
gruppe sei. Er habe daher nicht etwa die Auf-
gabe, die besonderen Interessen der Arbeitneh-
mer gegenüber demArbeitgeber zu vertreten, son-
dern das gegenseitige Vertrauen innerhalb der
Betriebsgemeinschaft zu vertiefen. Die Betriebs-
gemeinschaft als Grundlage der vom Unterneh-
mer und der Gefolgschaft gemeinsam zu leisten-
den Arbeit sei auf den Gedanken der Ehre und
Treue, der Achtung und des Vertrauens aufge-
baut. Der Führer des Betriebs entscheide der
Gefolgschaft gegenüber frei und sei allein ver-
antwortlich, während besonders ausgewählte

Lötschentales ins Rhonetal mündet, liegt das
Dorf Gampel.
Hier, in einer grandiosen, gottnahen Na-
tur, entstand in über dreimonatiger Arbeit der
große religiöse Tonfilm „Der goldene Glet-
scher". Die Lötschentaler spielen selbst. Sie
spielen ihr eigenes Schicksal. Dank der Er-
laubnis der bischöflichen Behörde wirkte die
gesamte Einwohnerschaft mit, an ihrer Spitze
sogar der Herr Pfarrer selbst. Wie im Leben
versieht er sein hohes Amt: er ist es, der den
vom Goldfieber gepackten Bergbauern schließ-
lich wieder Ruhe und Frieden gibt.
.Der „Westdeutsche Beobachter", Köln,
schreibt u. a.: „. . . die bestimmende, innere
Dramatik dieses Filmes liegt im Lebensschick-
sal eines Bergvolkes, das sich ein befriedetes,
schweres Dasein im Kampf mit den Naturge-
walten gegen die Verheerungen der Föhn-
stürme erhalten muß. Und dieses Bergvolk
spielt den Film selbst, schlicht, urwüchsig, ohne
Künstelei, so wie es leibt und lebt. Und es
lebt zugleich aus einem religiösen Glauben
heraus. Es ist das Schicksal einer katholischen
Berggemeinde im Lötschenbal, das im Mit-
telpunkt der Handlung steht. Die zuständige
bischöfliche Behörde hat selbst dem Pfarrer die
Erlaubnis gegeben, in diesem Film die
Hauptrolle zu spielen. Dieser ist mit dem
Bürgermeister, einem ernsten, besorgten
Mann, der Betreuer und Führer der Ge-
meinde, der an ihren Sorgen und Mühen
teilnimmt und ihr den sittlichen Charakter zu
halten und zu stärken sucht. Kraftvoll, wie
hier Religion und Leben ineinander über-
gehen, in eins verschmolzen sind, und ebenso
und selbstverständlich, wie das Volk schließlich
im religiös-sittlichen Gedanken wieder von
dem sengenden und täuschenden Goldrausch
innerlich befreit wird, in dem die Predigt-
worte des Pfarrers, daß wir das wahre Gold
im Herzen bergen, zugleich dem ganzen Ge-
schehen die letzte, mnere,.Sinndeutung geben.

Gefolgschaftsangehörige ihm als Vertrauens-
männer beratend zur Seite stehen. Diese Bera-
tung erstrecke sich auf 4 Hauptgebiete:
1. Maßnahmen zur Stärkung der Verbunden-
heit aller Betriebsangehörigen untereinan-
der, mit dem Betriebe und zum Wohl aller
Mitglieder der Gemeinschaft.
2. Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits-
leistungen. Mit dieser Aufgabe wir- -er
die Gemeinschaftsarbeit beherrschende Lei-
stungsgrundsatz bestätigt.
3. Maßnahmen zur Gestaltung der Arbeits-
bedingungen, insbesondere der Betriebs-
ordnung.
4. Maßnahmen zur Verbesserung des Be-
triebsschutzes. Hier setze die beraten-e Mit-
arbeit -er Vertrauensmänner über allge-
meine erforderliche starke Verantwortungs-
gefühl hinaus genaue Kenntnis der techni-
schen Einrichtungen des Betriebs voraus.
Der Oberbürgermeister zeigte, wie alle Arbeit
im Dienst der Volksgemeinschaft geschehe und ap-
pellierte zum Schluß seiner Ausführungen an
das Verantwortungsbewußtsein der zur beraten-
den Mitarbeit berufenen Vertrauensmänner, die
dann das Gelöbnis aussprachen, in ihrer Amts-
führung nur zum Wohle des Betriebes und der
Gemeinschaft aller Volksgenossen unter Zurück-
setzung eigennütziger Interessen zu dienen und in
ihrer Diensterfüllung und Lebensführung den
Betriebsangehörioen Vorbild zu sein. Ein Sieg-
Heil auf den Führer und -er gemeinsame Ge-
sang des Deutschland- und Horst-Wessel-Lredes
beendeten die feierliche Verpflichtung.
FMArtLMMM ZU öm «ZsMk-
zügen bss RM. nach Berlin
Die Kreisgruppe Heidelberg des RDR. gibt
bekannt:
Am Dienstag, den 13. und Mittwoch, den
14. August 1935, werden in der Zeit von 18
bis 21 Nhr abends im Horst-Wcssel-Haus,
Gaisbergstraße 55, Zimmerl, die Fahrkarten
für die Sonderznge nach Berlin gegen
Rückgabe des roten Scheines aus-
gegeben. Gleichzeitig Hut jeder Fahrtteilneh-
mer den 16 Seiten starken „RDR.-Führer"
(also das gesamte Programm für Berlin) zum
Preise von RM. 0.2V abzunehmen.
Gleichzeitig geben wir bekannt, daß alle
Fahrtteilnehmer, ob sie nun Fahrkarten zu
Sonderzug l oder zu Sonderzug n gelöst ha-
ben, in den in Heidelberg abgehenden Son-
derzug am Donnerstag, den 15. August 1935,
abends 19.18 Mr zusteigen. (Die Fahrtteil-
nchmer von Sonderzug II brauchen also nicht,
wie ursprünglich bekanntgegeben, in den
Mannheimer Zug zusteigen, sondern fahren
ebenfalls mit dem in Heidelberg -abgehenden
Sonderzug.)
Reichsverband Deutscher Rundfunk-
teilnehmer e. V.
Nebentätigkeit -er Hochschullehrer
Der Reichs- und Preubßifche Wissenschafts-
minister hat den Hochschuloöferenken der Län-
der mitgoteilt, daß er sich für die planmäßigen
Hochschullehrer die Erteilung der Genehmigung
zur Uöbernahme von Nebentätigkeiten und Ne-
benämtern Vorbehalte. Auch könne Privat-
praxis durch Assistenten und Oberärzte an

Es dürfte nur wenige Filme geben, die so
wahr, so echt, so ursprünglich und doch so voll
rein filmischer Spannung sind, wie der „Gol-
dene Gletscher". Er ist packend, eben in seiner
Schlichtheit und Selbstverständlichkeit. Nicht
nur feine kirchlichen Motive, die ebenfalls
mit Erlaubnis des zuständigen Bischofs ver-
wandt werden durften, machen ihn zugleich
zu einem Film, der eine starke religiöse Note
hat, sondern auch sein innerer Sinngehalt.
Und außerdem entbehrt er nicht -an herrlichen
Naturbildern, er ist ein „Hochge-birgsfilm von
bezwingender Eindruckskraft".
Diesem ergreifenden Filmwerk geht ein Bei-
programm voraus, das das besondere Inte-
resse aller Katholiken verdient: In dem Film
„Historische Stätten" lernen wir in Bethle-
hem und Jerusalem die Stätten kennen, die
-einst des Heilands Fuß berührte. Der Film
„Die Stimme des Vatikans" vermittelt uns
einen Einblick in den neuen Vatikanischen
Staat. Den Höhepunkt bildet die Ansprache
des Heiligen Vaters, die erstmalig für den
Tonfilm ausgenommen wurde. So ist, alles
in allem, -ein Programm zusammeugestellt, das
in seiner Einmaligkeit niemand versäumen
sollte. Man sichere sich die Karten rechtzeitig
im Vorverkauf.

* Die bedeutendste norddeutsche Jesuitenkirche
nächst der Kölner, die Jesuitenkirche des heil.
Franz Tav er zu Paderborn in Westfalen,
soll nach voraufgegangener Wiederherstellung
-er wuchtigen Barockfassade jetzt -auch im In-
nern vollständig erneuert werden. Die Kirche,
in -er Anlage der Kölner nahe verwandt, ist
eine dreischiffige Basilika von großartigem
räumlichen Rhythmus. Der Hochaltar, wie die
-ganze Kirche aus -em Ende -es 17. Jahrhun-
derts, füllt die ganze 21 Meter hohe Stirnwand
und dürfte der größte in Norddeutschlan- -sein.
Die Kirche besitzt wertvolle Reliquien des heil.
Franziskus Ta-verius.

RMWtMle Heidelberg
Heute abend 2V.3V Uhr im Schloßhof:
„Käthchen von Heilbron".

Weltemmbrilbtea
Für Dienstag: Unbeständiger, Temperaturen
etwas zuvückgehend, zeitweise gewitterig und
schwül.
(Wetterbericht des R-sichswettevdienstes,
Ausgabeort Stuttgart.)
WMrstand
vom 12. (10.) August 1935:
Heilbronn 117 (118), Jagstfeld 96 (96), Die-
d-esh-cim 234 (240), Heidelberg 260 (260).
Kliniken, Zahnärztlichen und Tierärztlichen
Instituten bis zu -der in Aussicht g-en-omm-enen
veich-sg-ssetzlich-en Regelung, die in absehbarer
Zeit zu erwarten sei, nur mit feiner Genehmi-
gung ausgsübt wenden.

X Das Fest der silbernen Hochzeit feiern
morgen die Eheleute Georg Junker und
Frau Therese, geb. Schmich,Mühltalstr. 44.
Wir gratulieren!
X Die Gan-Hundeausstellung in Saarbriik-
ken. Nicht weniger als 300 Hundezüchter und
Besitzer von Rassehunden hatten die Ausstel-
lung beschickt, natürlich vor allem aus Süd-
westdeutschland, aber auch aus Belgien,
Luxemburg und Ostfrankreich- waren Züchter
-gekommen; sie brachten ebenso wie ihre deut-
schen Kameraden -durchwegs gutes Material
in die Boxen. Den Ehrenpreis des Gauleiters
B-ürckel errang ein Rottweiler Rübe, der
einem Herrn aus Frankfurt a. M. gehört.
X Fahrraddiebstähle. Es wurden gestohlen:
1 Herrenrad, Marke Weil, Nr. 1500 816; 1
Herrenrad,- Marke Hansa, Nr. ?; 1 Herrenrad
Marke Kurpfalz, Nr. 1 203 827; 1 Herrenrad
Marke Weil, Nr. 436 055; 1 Herrenrad, Marke
?, Nr. 444 673; 1 Herrenrad, Marke Anker,
Nr. ?; 1 Herrenrad, Marke NSU, Nr.
717 782; 1 Herrenrad, Marke Vodoma, Nr.
?; 1 Damenrad, Marke Ingo, Nr. ?; 1 Da-
menrad, Marke Starkenburg, Nr. 6 559 510.
Wieder beigebracht und den Eigentümern aus-
gehändigt wurden 4 Räder. — Weiter wurde
entwendet von einem Auto ein Ersatzrad
Marke Dunlop. Größe 450/17, blau lackiert
mit 2 weißen Streifen.
X In offener Fürsorge standen am 7. 8. 1935
beim Wohlfahrts- und Jugendamt Heidelberg
1889 (Vorwoche 1289) Wohlfahrtser-werbslose —
arbeitsfähige Personen — in offener Fürsorge.
— Am gleichen Tage standen in Arbeit: 1. Für-
sorgearbeiter 156 (159), 2. Notst-an-sarbeiter
375 (392), 3. Gemeinschaftsdienst 409 (425), 3.
Ländhelfer 138 (138), 5. bei Maßnahmen der
Stadt sind untergebrachte Arbeitsdienstwilli-ge
323 (323).
X Männliche Leiche gefunden. Am 11. ds.
Mts, früh wurde auf dem Bahnkörper Heidel-
berg—Karlsruhe in der Nähe der Dreibogen-
brücke eine männliche Leiche gefunden, die von
einem Eisenb-ahnzug überfahren worden war. Es
handelt sich um einen Mann aus Hagsfeld, der
vermutlich krankheitshalber freiwillig aus dem
Leben geschieden ist.
X Musterung. Morgen vormittag 7.30 Uhr
haben sich die Gestellungspflichtigen des Jahr-
gangs 1914 mit den Namen von Weidenbach,
Wilhelm, bis Zscherm-ack, Ernst, im Musterungs-
lokal, Plöck 24, einzufinden.

WUZMerM
vom 12. August.
Bahndammbrand. Gestern nachmittag ge-
riet bei der Ringbrücke, vermutlich infolge
Funkenflugs, der Bahndamm in Brand. Das
Feuer wurde von -der Berufsfeuerwehr ge-
löscht.
VerkehrsunsäLe. Gestern nachmittag stieß
ein Personenkraftwagen, der durch die Schur-
mann-Stvaße fuhr, dessen Führer die nötige
Vorsicht außer Acht ließ, mit einem Personen-
kraftwagen, der aus Richtung Bism-arckplatz
kam, zusammen. Beide Fahrzeuge wurden be-
schädigt. Personen wurden nicht verletzt. Der
entstandene -Sachschaden beträgt etwa 400
RM.
Explosion eines Gasherdes. In einem
Hause der Richard-Wagner-Straße explodierte
am Samstag vormittag infolge -unvorsichtiger
Bedienung -der Gasbackofen eines Gasherdes.
Durch -die Explosion wurde der Gasherd voll-
ständig ausein-and-ergerissen und verschiedene
Einrichtungsgegenstände sowie die Fenster-
scheibe am Küchenfenster beschädigt. Der Ge-
samtschaden beträgt etwa 150 RM.

Mmm'talllmgen
Montag, 12. August:
Autübus G. m. b. H. Wiederholung der
4. Kaffeefahrt ins Blau-e.
Gesellschaft der Tiergarten-
freunde e. V. Heidelberg, abends 7 Uhr
Führung durch den "Tiergarten.
Mittwoch, 14. August:
5. neu-e Kaffeefahrt ins Blaue.
Sonntag, 18. August:
Tagvssahrt ins Blaue.
Heidelberger Lichtspiele.
Capitol: „Ehestreik".
Gloria: „So endete eine Liebe".
Kammerlicht: „Zigeunerblut".
Odeon: „Die Gräfin von Monte Christo".
Schloßlicht: „Lärm um Weideman".
 
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