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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 201 - Nr. 210 (29. August - 9. September)
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Mannheim, den ». September 1b«

leitenden Persönlichkeiten der Reichswirtschafts-
führung ausdrücklich ausgesprochen worden ist.
Im Zeichen des Kampfes um Deutschlands
Wiederaufbau, zugleich aber auch im Zeichen
des Sieges in diesem Kampfe um die Geltung
der Ration nach innen und außen ergeht daher
der Appell an den Opferwillen und die Opfer-
kraft des deutschen Volkes. Keiner darf sich in
selbstgefällige Sicherheit wiegen, indem er dem
anderen den Vortritt überläßt, jeder muß selbst
mit Hand anlegen, und wenn mit Mut und Zu-
versicht und in demselben unerschütterten Ver-
trauen wie bisher ans Werk gegangen wird,
denn wird und muß es auch gelingen!
Französische Kritik an EWand
DNB. Paris, 6. Sep.
Der „Temps" kritisiert die Haltung des
a Wkischen Vertreters und schreibt, daß wohl
alle Mitgliedsstaaten das Recht der freien Mei-
m igsäußerung hätten, wenn man aber wolle,
daß die international« Einrichtung normal ar-
b ute, müsse man sich an den in Genf üblichen
Ton und die Verhandlungsart halten, die jede
Maßlosigkeit ausschließe. Das Sprachrohr der
Quai d'Orsay verübelt es dem Vertreter Abes-
siniens, daß er sich in innerpolitische Angelegen-
heiten Italiens emgemischt habe. Sein Vorstoß
gegen die faschistische Herrschaft sei nicht geeig-
net, dem Standpunkt Abessiniens große Wir-
kung zu verleihen.
Man sei aufs höchste erstaunt über die Ent-
Uließung des Gewerkschaftskongresses, die der
englischen Regierung empfiehlt, dem Grundsatz
der allgemeinen Sicherheit mit allen geeigneten
Mitteln zur Achtung zu verhelfen. Der Feldzug
für die Anwendung von Sühnemaßnahmen
g^qen Italien gehe in gewisser Hinsicht auf eine
antifaschistische Leidenschaft zurück. Hinzu kämen
private Interessen, auf die der Ricket-Vertrag
ein eigentümliches Licht geworfen habe, ferner
die verschwommenen pazifistischen Träume
schlecht informierter Masten, sowie die englischen
Befürchtungen für die Zukunft des Sudans und
Aegyptens.

Auch das nationalistische "Journal des
D 4 bLts" befaßt sich ausführlich mit der Hal-
tung der englischen Sozialisten. Es ist der Auf-
fassung, daß die Sozialisten Englands Abessinien
gar nicht mehr aus dem Grund der ideellen Ge-
rechtigkeit verteidigen wollten, sondern offen zu-
geben, daß sie auf dem Sturz der augenblick-
lichen Herrschaft in Italien hinarbeiten. Eng-
land könne sich einen Einfall in sein Land gar
nicht mehr vorstellen. Wenn es einen Krieg ins
Auge fasse, so handele es sich immer um einen
Krieg aus dem Festland. In Frankreich sei eine
solche Auffassung ein Ding der Unmöglichkeit.
Wenn man in Frankreich Sühnemaßahmen in
Aussicht nehme und gleichzeitig zugebe, daß sie
zum Krieg führen würden, würde man sich dem
Mann auf der Straße sofort entfremden, denn
dieser wisse, daß et sofort mobil gemacht werde
und daß seine Familie in der Gefahr leben
würde, bombardiert zu werden. Das Blatt wen-
det sich aufs nachdrücklichste gegen den Versuch,
Frankreich in ein Abenteuer zu stürzen, bei dem
es nichts zu gewinnen, wohl aber viel zu ver-
lieren habe.
Nie Einberufung der 200000
DNB. Nom, 6. Sept.
Die von Mussolini in Bozen angekündigte
Einberufung von weiteren 209 000 Mann unter
die Waffen wird, wie man jetzt amtlich mitteilt,
in der Form durchgeführt, daß alle Wehrpflich-
tigen der Iahresklassen 1911 bis 1914, die bis-
her aus besonderen familiären Gründen ihrer
Dienstpflicht nicht zu genügen hatten, eingezogen
werden. Aus jedem Jahrgang können auf diese
Wdise unter Abzug eines Hundertsatzes für Aus-
nahmefälle durchschnittlich noch 50 VW Mann
eingezogen werden. Ihre Dienstzeit, die norma-
lerweise für ihre Gruppe nur drei Monate be-
tragen würde, wird auf die allgemein in Ita-
lien gültige Dauer von 18 Monaten ausgedehnt.
Bekanntlich wurde vor kurzem in Italien gesetz-
lich bestimmt, daß kein Diensttauglicher mehr
von der allgemeinen Wehrpflicht ausgenommen
werden kann.

Aus -e-N Reich

Ion -er Wehrmacht
Einmal wöchentlich Hering oder Bückling
bei der Wehrmacht
Infolge besonders ergiebiger deutscher Fänge
kommen zur Zeit viele frische Heringe und
Bücklinge deutscher Herstellung auf den Markt,
Die deutsche Heringsfangzeit dauert bis etwa
Miitd Oktober. In einem Erlaß erklärt der
Reichskriegsminister, volkswirtschaftliche Gründe
sprächen dafür, bis zu dieser Zeit frische Heringe
und Bücklinge möglichst wöchentlich einmal in
,drn Wehrmachtsküchen zur Mittags- oder Abend-
kost zu verabreichen.
Jeder Soldat bekommt ein Eedenkblatt an die
aktive Dienstzeit
Der ObexhefehlshaLer des Heeres teilt mit,
daß den nach Erfüllung der aktiven Dienstpflicht
ehrenvoll zur Entlassung kommenden Soldaten
zur Erinnerung an ihre Dienstzeit ein einheit-
liches Gedenkblatt von dem Entlassungstruppen-
teil ausgehändigt werden soll. Der Reichskriegs-
minister hat bereits den von einem Kunstverlag
vorgelegten Entwurf eines solchen Eedenkblattes
gebilligt. Die Kosten für das Gedenkblatthaben
die zur Entlastung kommenden Soldaten selbst
zu tragen. Der Kunstverlag berechnet je Ge-
denkblatt 0.75 RMi Haushaltsmittel dürfen
für die Beschaffung der Gedenkblätter nicht in
Anspruch genommen werden. Das Gedenkblatt
wird bereits im Herbst d. Js. bei den Entlassun-!
gen ausgehändigt werden.
Ser Führer im Manöver
DNB. Munsterlager, 6. Sept.
Der Führer, der am Freitagfrüh in Munster-
lager zu den Manöver des VI. Armeekorps ein-
strvffen war, begab sich vom Lager aus soffori
in Begleitung des Oberbefehlshabers des Hee-
res, General der Artillerie Freiherr von Fritsch,
ins Uebungsgelände.
Der Führer besuchte dabei u. a. die Uebungs-
lgitung und ließ sich vom kommandierenden Ge-
neral des VI. AK., Generalleutnant von Kluge,
und bei den Stäben der beiden kämpfenden
Parteien, Rot und Blau, von den Parteien-
Führern über die jeweilige Eefechtslage Vor-
trag halten. Der Führer wurde im Manöver-
gelände auch vom Reichskriegsminister General-
oberst von Blomberg und vom Oebrbefehlshaber
der Kriegsmarine Admiral Dr. h. c. Raeder be-
grüßt. Ferner sah Man den Chef des Wehr-
machtsamtes im Reichskriegsministerium, Eene-
ralMajor von Reichenau.
Manöver ln der Vayrischen Ostmark
Teilnahme von Schlachtenbummlern gestattet
DNB. Kassel, 6. Sept.
Wenige Tage nach Beendigung der Herbst-
Lbungen des VI. Armeekorps in der Lüneburger
Heide wird im Süden des Reichs das IX. Ar-
meekorps seine für dieses Jahr vorgesehenen
Manöver durchführen. Bom 18. bis 18. Sep-
tember wird in der bayerischen Oberpfalz im
Raume Kemnath — Kreutzen — Pegnitz —
Sulzbach — Hirschau — Weiden — Kemnath das
IX. Armeekorps, verstärkt durch Zuteilung aus
änderen Befehlsbereichen, zu drei Hebungen
zusammengezogen. Unter Leitung des Komman-
dierenden Generals, Generalleutnant Dollmann-
Kassel, werden Truppen aus Hannover und
Braunschweig gegen hessische Regimenter in
den verschiedensten Kampfarten üben. Der Be-
völkerung soll Gelegenheit geboten werden, dem
militärischen Schauspiel als Zuschauer öeizu-
Da das Manövergelände in zwei bis

zweieinhalb Autostunden von Nürnberg aus
erreicht werden kann, werden sicher auch viel«
Teilnehmer am Reichsparteitag von dieser
Möglichkeit Gebrauch machen. Für sie kommt be-
sonders die zweitägige Uebung vom 17. bis 18.
September nach Abschluß des Parteitages in
Frage Um die kriegsmäßige Durchführung der
Hebungen nicht zu gefährden, ist das jeweils
engere Eefechtsgelände abgesperrt. Es ist not-
wendig, daß die Bevölkerung den Anweisungen
der Absperrposten unbedingt Folge leistet. Kraft-
wagen dürfen nur die besonders kenntlich ge-
machten..^ benutzen. Von der
MansivMxitüng.,wird Vorsorge getroffen wer-
den, daß eine unbeschränkte Zuschauermenge den
Verlauf der Gefechte von geeigneten Höhen aus
in allen wichtigen Phasen gut beobachten kann.
Nähere Einzelheiten werden rechtzeitig durch
die Presse und durch die Sendergruppe des
Frankfurter Senders bekanntgegeben werden.
Die Wehrmacht übernimmt die Wache
dran-enburger Tor
DNB. Berlin, 6. Sept.
Ein Ereignis von nahezu geschichtlicher Be-
deutung für das Bild der Berliner Repräsen-
tatio-nsstraße, der Straße Unter den Linden,
zog heute Mittag Tausende von Berlinern nach
dem Brandenburger Tor. Zum ersten Mal seit
1918 bezogen heute mittag um 12.30 Uhr Mann-
schaften der Wehrmacht 'die Wache am Bran-
denburger Tor, die seit 1918 von der Schutz-
polizei und seit 1933 von der Landespolizei ge-
stellt wurde,
Um l^1 Uhr marschierte die Wache unter
Führung des Musikkorps der Wachtruppe am
Pariser Platz auf. Das Kommando: „Präsen-
tiert das Gewehr! Wache Brandenburger Tor
Vergatterung!" erscholl und unter den Klängen
des Präsentiermarsches marschierten ein Unter-
offizier und sechs Mann von der Nordseite des
Brandenburger Tors- zum Wachlokal an der
Südseite. Mährend die Ehrenkvmpagnie prä-
sentierte, wurde auf dem Wachlokal die Reichs-
kriegsflagge gehißt. Mit klingendem Spiel mar-
schierte die Wachtruppe die Linden hinab zum
Ehrenmal, wo ebenfalls die Wachablösung er-
folgte.
Das erste Postamt auf Rädern
Inbetriebnahme auf dem Reichsparteitag
DNB. Berlin, 6. Sept.
Auf dem Reichsparteitag in Nürnberg wird
in diesem Jahre zum erstenmal von der Deut-
schen Reichspost ein fahrbards Postamt eiüge-
setzt werden. Die Reichspost will mit diesem
Postamt auf Rädern bei allen roßen nationalen
Kundgebungen der Reichsregierung und der
Partei den in große« Zahl zuströmenden Volks-
genossen und Pressevertretern alle Bequemlich-
keiten eines mittelgroßen festen Postamtes bie-
ten, vor allem einen wind- und wettergeschütz-
ten Schalterraum mit einer ausreichenden Zahl
gut ausgestatteter Schreibplätze und Fernsprech-
stellen.
In einem großen Diesel-Kraftwagen sind an
der linken Längsseite drei Schalter mit allem
Zubehör eingebaut. Die linke Seitenwand wird
in ihrem oberen Teil heruntergeklappt, und
man kann in einem an dieser Seite des Wa-
gens sich anschließenden, über 20 qm großen
Zelt auf zwei Stufen an die so freigelegten
Schalter herantreten. Das Zelt hat einen, den
Schaltern gegenüberliegenden bequemen Ein-
gang. Auf der rechten Seite befinden sich im
Zelt Schreibtische und Stühle. Ihnen gegenüber
stehen sechs zerlegbare Fernsprechzellen für den
Orts- und Fernverkehr. Zellenfenster im Zelt
und Elasbedachung an den Zellen sorgen für

Vorbereitungen in Nürnberg
Sin Rundgang aus -em Reichsparteitagsgelände
DNB. Nürnberg, 5. Sept.
Wenn die Hunderttausende von Teiknehmern
des Reichsparteitages 1935, die SA und SS,
die Arbeitsdienstmänner, die Politischen Leiter
und die HI, in wenigen Tagen sich wieder an
den Stätten der Riesenaufmärsche zu den im-
posanten Kundgebungen des Reichsparteitages
sammeln werden, werden sie vieles Neue sehen.
Die Kongreßhalle im Luitpoldhain, nun
von den letzten Gerüsten befreit, präsentiert sich
mit ihren neuen ragenden Fronten majestätisch.
An der Vorderfront hängt eine breite die
ganze Frontenhöhe einnehmende Hakenkreuz-
sahne herab. In jedes Fenster ist oben ein
Hakenkreuztuch gespannt. In der Kongreßhalle
selbst sind viele Hände mit dem Anbringen der
Ausschmückung, der Symbole des neuen Reiches,
der Bespannung und der Vollendung der tech-
nischen Einrichtung beschäftigt.
Weit schweift der Blick über das Oval der
Luitpoldarena. Hell schimmert der
Muschelkalk der Tribünen-Verkleidungen. Wäh-
rend die Dampfwalze die letzten Einebnungen
am Wege vornimmt, werden oben in einem ganz
kleinen Ausschnitt die letzten, noch unvollende-
ten Sitzreihen gerichtet. Noch umhüllt die
bronzenen Adler das Gerüst, bald wird es
fallen In der Arena selbst sind 210 Lautsprecher
ausgestellt. Sie gewährt einen Farbenakkord von
grün und weiß-grau: zum Rasenteppich gesellt
sich harmonisch die Helle Farbe der Granit-
platten, mit denen nicht allein die „Straße
des Führers", so-nderü auch das Ver-
bindungsstück zwischen dieser Straß«, und dem
Vorhof des Ehrenmals belegt ist. Etwa 100 Me-
ter weiter, am Gelände der Grundsteinlegung
für die neue Niese nkongreßhalle am
Dutzendteich rollen die Kippwagen,- die Ein-
ebnungsarbeiten auf dem weiten Platz nähern
sich ihrem Abschluß. Die Stätte der Grundstein-
legung vor der Holztribüne ist mit einer Holz-
wänd eingefaßt, hinter der sich der Grundstein
befindet. Weiße Fahnenmasten säumen die ge-
räumige Runde.
Auch an der Zeppelin-Wiese wird noch
gearbeitet. Doch macht sie bereits heute einen
imponierenden Eindruck: ist doch die Flüche auf
90 000 Quadratmeter Innenraum angcwachfen.
An der Haupttribüne rechts und links wehen
schon die Fahnen der Flaggengaleris lustig im
frischen Herbstwind. Diese Tribüne wird über-
ragt von einem mächtigen, etwa 40—50 Meter
hohen Eisengerüst, in das das riesige Hoheits-

zeichen, noch unvollendet, eingepaßt ist. Von ,
Wällen aus hat man eine wunderbare Smst 7
die Wiese, die Tribünen und den Wald im H
tergrund. Auch die Zeppelinwiese ist mit wem
Fahnenmasten dicht bestanden. Die
tribllne auf der Nordseite ist ebenfalls
Muschelkalk verkleidet. Aus der
Fassade tritt die Kanzel hervor, die das Vast
des Dritten Reiches schmückt. Es sei erway '
daß hier auf den Wällen allein 55 000 Vo
genossen Platz und freie Sicht haben. Beim u
bau der Zeppelinwiese finden seit Wochen er
700 Volksgenossen Brot und Arbeit.
Reben diesen Stätten der Riesenaufmall 1
wird noch an den Straßen, Anlagen und Neo
gebäuden eifrig gearbeitet. Große Tafeln
mannigfache Absperrungen, lebhafter Wag
verkehr und die Gestalten der schaffenden Vo
genossen überall geben davon Kunde, daß o
Reichsparteitagsgelände noch immer ein
der angestrengten Arbeit ist. Noch mutz mell
die letzte Hand angelegt werden. Aber ich
jetzt läßt sich erkennen, daß bis zum s n
ein neues und schöneres Gelände geschall
worden ist.

Lustsperraebiet über Aürnberg -
während des Reichsparteitags
DNB. München, 6. S«Pt- .
Das Luftamt Nürnberg veröffentlicht im,,^
tischen Beobachter, Amtlicher Teil — Bayerisch
Regicrungsauzeiger" eine Anordnung,
der Luftraum über der Stadt Nürnberg in eine"
Umkreis von 20 km Durchmesser mit dem
telpunkt Hauptbahn-Hof Nürnberg für die Daw-
des Reichsparteitags, sowie des Vor- und Naw
tage-, vom 9. bis 17. September 1938 als QN
sperrgebiet erklärt wird. Ter An- und Avllim
vom und zum Flughafen Nürnberg ist nur 1
Regierunqsflugzeuqe und Flugzeuge des wsw
müßigen Luftverkehrs freiqeqeben. Um eine sw
rung der Ansprachen. Aufmärsche und Versamm
lungen zu vermeiden, darf der An- und AMU
dieser Flugzeuge nur in dem nördlich Nürnberg
liegenden Luftraum stattfinden, der durch §
Staatsstraßen Nürnberg—Bayreuth und Nu-
berg—Erlangen, südlich begrenzt durch die a
Nordrand der Stadt führende Ringbahn, a-rl^n
zeichnet wird. Die an den Vorführungen »
Wehrmacht beteiligten Flugzeuge der LuftwMl
werden von dieser Verordnung nicht betr-oll-n-

Tageslicht. Für die Dunkelheit ist eiüe Be-
leuchtungsanlage vorhanden, An der Rückseite
des Wagens sind Wertzeichen- und Postkarten-
geber angebracht. Briefeinwürfe sind an beiden
Wagenseiten vorgesehen. Auch eingeschriebene
Sendungen, Postanweisungen, Zahlkarten, Pa-
kete und Telegramme können aufgegeben wer-
den. Soll das fahrbare Postamt seinen Standort
wechseln, so werden die Vetbiüdüngskabel der
Fernsprechzellen usw. abgeschaltet, die Zellen in
sinnreicher Weise zerlegt und nebst den Zeltwän-
den und zusammenklappbaren Tischen und Stühr-
len in einen mitgeführten Anhängewagen ver-
laden. Das Zeltdach wird durch eine besondere
Vorrichtung auf dem Dach des Wagens Msam-
mengerollt' In etwa drei bis vier Stunden ist
der gesamte Aufbau beendet. Der Wagen bietet
außerdem Aufenthaltsräume für die Postbeam-
ten.
Dr. Lammers legi die Führung der
G.St.V. nieder
DNB. Berlin, 6. Sept.
Der Staatssekretär und Chef der Reichs-
kanzlei, Dr. Lammers, hat in seiner Eigen-
schaft als Führer der Gemeinschaft Stu-
dentischer Verbände (G.St.V.) an die
Verbandsführer der in ihr zusammengeschlosse-
nen Verbände folgendes Schreiben gerichtet:
Ich war genötigt, zwei große Verbände aus
der E. St. V. auszuschlietzen, die Deutsche
Burschenschaft, weil sie durchs ihre Füh-
rung den von mir mit der G. St. V. erstrebten
Zielen, insbesondere der von Mit verlangten
kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit allen
anderen Verbänden, zu deren Reform bewußt
entgegengehandelt und eigene politische Sonder-
ziele verfolgt hat, den Kösener S. C., weil
seine Führung sich geweigert hat, die von mir
gewünschte restlose Durchführung des Arier-

Grundsatzes freiwillig zu vollziehen, den
alle anderen Verbände durchgeführt haben ov
als Führer der E.St-V-
ites deutsches KorpM^
twnsstudententum zu schaffen, das oen
rungen gerecht wird, die Staat und Pa"M "
die studentischen Verbände und Korporation«
zu stellen befugt sind, hat sich also als unerre^
bar herausgestellt. Zu meinem Bedauern bm ^
daher genötigt, die Führung der G.St.V. n
derzulegen. Ich spreche allen Verbandsführer'
die sich mit mir zu treuer Mitarbeit verbuno
hatten, für das mir entgegengebrachte -vc
trauen meinen aufrichtigen Dank aus.
Heil Hitler! gez. Dr. Laminel»-
Ödland wir- neuer Wal-
Im Rahmen der Maßnahmen zur Verbesse-
rung der deutschen Rohstoffversorgung "
gleichzeitig im Interesse der Arbeitsbes-chall
werden auch auf dem Gebiete der Forstwilllw -
bedeutsame Maßnahmen vorbereitet. Einne»
noch zu schaffendes Forstqesetz, das bereits
Vorbereitung ist, wird, wie der Jndie melden
für Vereinfachung der Verwaltung und
einigung der Zuständigkeiten für den gesain
deutschen Wald beim Reichsforstamt Sorge
tragen haben. Außer den großen Arbeitsvory
den zur Verbesserung des forstlichen Wegenetz
sind vor allem die Meliorationsaufgaben zn
wähnen, die der Verbesserung und Mehr ,
forstlicher Erzeugung dienen. Dabei ist u. a. u
plant, mit Hilfe öffentlicher Mittel noch
2 bis 2,5 Millionen Hektar Oedland, das n
für Acker- und Weideland geeignet ist, > „
Neuwald zu besetzen, In jüngster Zeit stnd
rund 100 000 Hektar mit Wald besät oder
pflanzt worden.

bis zum 1. November 1935 durchzuführen o^'
b-ndlich zugesagt haben.
-3iel, das ich mir als Führer der G.St.V.
gesteckt hatte, ein geeintes deutsches Korpora
twnsstudententum zu schaffen, das den Anforde-

als unerrelch

Neu-s i
Als Auftakt zum Reichsparteitag findet vom
6. bis 10. September in Erlangen eine Tagung
der Auslandsorganisation der NSDAP, statt.
-t-

n Kürze
lomatische Mitarbeiter des „News Chronicle
sagt, die Privaten Besprechungen führten M ein
immer stärkeren Unterstützung der Völkerbunos-
satzung und Edens durch die kleinen Staaten-

Anläßlich der Indienststellung des neuen
Schnelldampfers- „Tannenberg" des , Soedienftes
Ostpreußen stattete Reichsverkehrsminifter von
Eltz-Rübenach der Stadt Lübeck einen Staats-
besuch ab.
*
Der Genfer Sonderberichterstatter der Havas
beschäftigt sich in längerer Ausführung mit den
Genfer Verhandlungen und stellt eine leichte
Entspannung der Lage fest-
Die in Genf stark gestiegene Spannung wird
von der Pariser Presse mit großem Bedauern
besprochen. Mit Mißfallen wird vermerkt, daß
gerade ein französischer Univerfitätsprofessor als
Rechtsberater des R-eg.us in Genf heftige Kritik
an der italienischen Politik und sogar an der
Herrschaftsform in Italien geübt habe.
Die Londoner Blätter betonen bei Besprechung
der Ereignisse in Genf den Ernst der Lage. „Ti-
mes" stellt fest, daß der Widerstand gegen die
italienische Politik stark gewachsen sei. Der dip-.

taa^ enthält sich am Frei-
taq wder besonderen Stellungnahme zu den lan-
dab ^'-e-st lediglich darauf lM,
Verwirrung herrsche. Es sei
aus len Beratungen in Genf
herauskommen werde. "
*
lis^ s-^ldungen aus Tokio ist dort der E
- « ^^°u^ragte Sir Frederic Leith Notz
W°chen°^">^^u^icht!ich wird er M dm
halten w- Öderem Auftraa in Japan auf
lallen. Er soll über die Revision der englisch-
MPamschcn HandelKbeziehungen verhandeln und
Die Aktiendruckerek und Leitung
Verlag AG, Neustadt Haardt in deren
1931 "einen ^Z-Rheinfront erscheint,'we'st ^
aus Reingewinn von 8122 MW) M
l aus, der sich um 2409 RM Vortrag erhöht.
 
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