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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 150-228)

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Nr. 211 - Nr. 220 (10. September - 20. September)
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Ser Tag -er Wehrmacht auf dem Parteitag der Freiheit
ME des Siihrers an »le Krhrm°ch, «eiech,-mäßige BerlUrnnmn un» Mare einer gnnze, MW, / MlmrM and SlMkmnWngB





s/l8L Nürnberg, 7. September.
Wie im Vorjahr, so wird auch auf dem
Parteitag der Freiheit am letzten der gewal-
tigen Tage von Nürnberg der Führer den
ganzen Tag hindurch von Soldaten umgeben
sein, denn es ist der Tag der Wehrmacht.
Seit dem letzten Parteitag hat sich in Heer
und Marine eine große Wandlung vollzo-
gen: Durch des Führers Entschlossenheit ist
Deutschland zu seiner Wehrfreiheit zurück-
gekehrt und hat mit dem Aufbau einer Ar-
mee, die das Vaterland zu verteidigen ver-
mag, begonnen. Die Vorführungen von
Heer und Marine am 16. September werden
ein Spiegelbild der neuformierten und nun
mit modernen Waffen und Kriegsgeräten
ausgestatteten Armee fein, denn
alle Waffengattungen sind daran betei-
ligt,, so daß ungefähr ein Divisionsver-
band aufmarschiert
und mit seinen Fahrzeugen auffährt.
Wiederum finden die Vorführungen der
Wehrmacht und die Parade auf dem Zep-
pelinfeld statt. Dort wurden für die
Auffahrt der um ein vielfaches größeren
militärischen Verbände als im Vorjahr ge-
waltige Vorbereitungen getroffen. Man
legte zahlreiche neue Zugänge zu dem von
Tribünen umzäunten Platz an, die Pioniere
bauten so gewaltige Brücken über die An-
marschstraßen, daß ganze Kolonnen zu Fuß
darüber geleitet werden können, und die
große Ehrentribüne hat ihren Platz nach
der ihrem früheren Standort aegenllberlie-
genden Seite gewechselt, wo sie nun als
Massivbau erständen ist.
Die Vorführungen finden wiederum vor-
mittags statt. Sowohl für 8 Uhr vormittags
als auch für 14 Uhr nachmittags sind
sämtliche Eintrittskarten ausverkauft.
Während den die Vorführungen beschlie-
ßenden Parademarsch am Vormittag der
Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Neichs-
kriegsminister General von Blomberg
abnimmt, ist am Nachmittag der Führer bei
den Vorführungen zugegen. Am Nachmittag
paradieren also Formationen aller Waffen-
gattungen vor dem Obersten Befehlshaber,
unserem Führer Adolf Hitler.
Die gefechtsmäßigen Vorführungen begin-
nen mit formalen Vorführungen der moto-
risierten Aufklärungs-Abtei-
lung München. Das Oeffnen einer
Sperre wird gezeigt, ein Infanterie-Batail-
lon rückt in Marschkolonne auf den Platz und
entfaltet sich unter herrschendem A'-tillerie-
Fernfeuer.. Vierzehn Maschinen-Eewehr-
Kraftwagen, also ein Panzer-Späh-Trunv,
gehen züm Angriff gegen die Infanterie
vor. Dann folgt der Stolz der schweren
Waffen, eine motorisierte Schwere Artille-
rie-Abteilung. Vor den Augen der Zuschauer
werden die Geschütze fertig zum Schuß ge-
macht, feuern und räumen den Platz für for-
male Vorführungen einer leichten Panzer-
wagen-Kompagnie und einer Panzer-Ab-
wehr-Abteilung. Darauf Angriff und Ab-
wehr von Kampfwagen. Ihnen folgen die

Ansprache des Führers an
Wehrmacht. .
Darauf marschieren sämtliche Truppen^'
ab, um Aufstellung zur Parade zu nehme
Die y,,,
große Parade vor dem Obersten A
fehlshaber der Wehrmacht Adolf
sieht das Infanterie-Regiment Niirnber
und das Pionier-Bataillon Nürnberg /'
der Spitze. Es folgt die Marine-Unte
offizier-Lehrabteilung, Dahinter komm
die drei Luftwaffen-Regimenter im
marsch zu Fuß, und schließlich die Reiter, .
Artillerie, Nachrichten-Abteilung und "
die motorisierten Truppen mit den
Geschützen, Panzerwagen und Tanks.
Vorbeimarsch beschließt das Fahnen-Bata
lon. Infanterie, Teile der Kraftfahr-KaMPI
truppe, Artillerie und Marine begeben!
zum ,
Friedensbiwak auf der Zeppelinuuem
bei welchem der Führer die Formation
besuchen wird. Zwischen 7 und 8 Uhr oben
kommen die Feldküchen mit dem dämm
den Abendmahl heran. Gegen 9 Uhr aben
findet der
Große Zapfenstreich vor dem Führer
in dem Biwak auf der Zeppelinwiese st^'
Truppe und Fackelträger bestehen aus
ordnungen sämtlicher am Reichsparter »
teilnehmenden militärischen Einheiten.
gewaltiger Spielmannszug und ein M"^
tiger Klangkörper, bestehend aus mehrer
Musikkorps, sind für den Großen Zap^,
streich befohlen. Es werden der Preuße '
der Bayerische und der Sächsische ZasiK'
streich gespielt, dann intoniert das Dra^-
terkorps des Artillerieregiments
auf seinem Viwakplatz die Harmonische
traite. Das Bayerische Militärgebet
Aiblingen, Ruf nach dem Gebet, Deutschen
und Horst-Wessel-Lied schließen sich an-
her aber findet noch
eine einzigartige Serenade .
statt. Ein Trompeterkorps spielt den A
termarsch der Schwadron der Pappendem
Reiterei, Massenchöre der Soldaten pW „
gemeinsam drei Lieder, die allen Mengn
ans Herz gewachsen sind, die in der na
nalgesinnten deutschen Jugendbewegung
standen haben' „Wir traben in die AK .
— „Ich habe Lust, im weiten Feld zu ß.
ten mit dem Feind" — „Es lebt der Sm Z
froh und frei". Die Reichskriegsmarine N.
als mächtiger Matrosenchor unter Aeg
tuna ihres Musikkorps zwei weitere Lw ?
Der Hurra-Marsch des ehemal. Kgl- A
Infanterieregiments „König" beschließt
Serenade. . ,
Ist dann der Große Zapfenstreich voni '
so rücken alle am Biwak beteiligten -r
pen mit klingendem Spiel durch die
zum Feldlager der Wehrmacht bei r,
dorf. Die gewaltige Marschformation r
fiert folgende Straßen: Regensbum
Straße, Marientunnel, Marienstraße, Li-h,
entorgraben vorüber am Quartier des o §
rers, Hotel „Deutscher Hof", dann über
Plärrer, und die Gostenhofer Haupm
zur Rothenburger Straße, und von dorr s
Zeltlager.
Die Wehrmacht hat noch eine de^d?.^
Ehrung des Führers vorgesehen, die
noch nicht näher beschrieben sein soll-
So wird der 16 September durch
Soldaten, die vor Fllbrer und Volk Z^z^-
von dem Geist, der Disziplin und dem "
neu des Heeres und der Marine am«,
zum Ehrentag der wieder e r g
denen deutschen Wehrmacht-

120 TraditlonsMnen örr alten Armee hielten ihren Einzug in Nürnberg
Ein y>eichevoller Auftakt zum Parteitag ddr Freiheit bildete am Menes militärisches Schau-
spiel: die feierliche UeiberfNhvu-ng der ruhmreichen Fahnen und FMKeichen der alten Armee
M das Lager der Wehrmacht in Gebersdorf. Auf unserem BW sicht man den Zug ider Fah-
nen und Feldzeichen durch die festlich geschmückte Stadt. (Scherl-Bildordienft-M.)

Air Zeltstadt der Pimpfe in Nürnberg
Neben dem Sager Langwasser, in dem die SA wahrend des Reichsparteitages m't ^ B
Monn untergebracht ist, liegen die vielen Witzen Rund,zellte der H^lerjuge -
Landsknschtstvommeln marschiert durch die MOadt. (scherl-Wrd

des Flirgrroberst Llbrt

Air MutMnr Meß nach NümArg g-Orackt
Unter den vielen Tausenden von Fahnen, die in den letzten Tagen zum Reichsparteitag nach
Nürnberg kamen, befindet sich auch die Btutsahne. Der Führer hat sie bekanntlich der SS
zu treuen Händen übergeben, und diese überführte sie nunmehr aus dem Haus der Reichs-
führung der SS in München nach Nürnberg. Unser Bild zeigt den feierlichen Einzug der
Fahne durch die Straßen von Nürnberg nach dem Schnlhans am Frauentorgraben, wo sie
von einem Ehrenfturm der SS bewacht wird. (Scherl-Bilderdtenft-M.)

Lastkraftwagen eines Pionierbataillons, die
zum Aufbau des Zieldorfes Material her-
anbringen.
Sobald das Dorf steht, fahren die Flak-
Abteilung Fürth und ein Flak-Maschi-
nengewehr-Zug ein und gehen in Stel-
lung. Sie eröffnen das Feuer und be-
schießen kettenweise in verschiedenen
Höhen anfliegende Aufklärungsflug-
zeuge.
Dann wird das Feuer der Flak-Batterie zu-
sammengefaßt und auf eine in größeren
Höhen in geschlossenem Staffelkeil anflie-
gende Aufklärunqsstaffel sowie auf eine ihr
in kurzem Abstand folaende Flugzeug-
Kampfgruppe vereinigt. Die Kampfgruppe
wird durch starkes Flakfeuer nach Südwesten
abgedrängt und geht zur geöffneten Ord-
nung über. In diesem Augenblick greift eine
Jagdgruppe die Kampfgruppe an. Bomben
haben das Zieldorf getroffen, die Flak-Ab-
teilung wird zu anderweitiger Verwendung
zurückgezogen, während die Flak.-M G.-Kom-
pagnie trotz dauernder Bombardierung des
Zieldorfes
die Abwehr des Sturzkampfangriffes
des Oberst lldet

übernimmt. Da greifen zwei Kampfgrup-
pen aus 1000 Meter Höhe heraus das Dorf
erneut an und ruhen nicht eher, bis es völ-
lig zerstört ist.
Während des Ausrückens des Flak-M.E.-
Zuges und des Wegrüumens der Trümmer
des Zieldorfes überbrückt die Jagdgruppe
die entstehende Pause durch exerziermäßige
Uebunaen der gesamten Flugzeuge der
Gruppe. Dann formieren sich die Maschinen
zur
großen Luftparade
in der Reihenfolge: Führerflugzeug, drei
Aufklürungsstaffeln, zwei Kampfgruppen
und die Jagdgruppe. Unterdessen erfolgt
auch schon der
Einmarsch der Truppen auf der Zeppe-
linwiese.
Mit Front zur Ehrentribüne nehmen Auf-
stellung I., II., III. F und II. ^-Bataillon
des Jnfonterw-Reoiments Nürnberg, das
Pionier-Bataillon Nürnberg-Ingolstadt, eine
verstärkte Eskadron des Reiterregiments
Rathenow, II. Abteilung des Artillerie-
Regiment Nürnberg, die Nachrichtenabtei-
lung Dresden. Panzer-Abwehr-Abteilung
Schwerin. Aufklärungsabteilung München,
V. morostertes Artillerie-Regiment Ulm,
Pamer-Abwebr-Abteilung Nürnberg. Kraft-
rad-Schüüen-Bataillon Erfurt, die FlakAb-
teilung Fürth mit Luftwaffenreserve, die 1.
Marine-Unteroffizier-Lebrab>eilg. und sechs
Bataillone der Luftwaffen Regimenter 1, 2
und 3. Das Jnfanterie-Lehr-Ba^aillon ist
zum Fahnen-Va'aillon bestimmt. Wenn alle
Formationen sieben, rückt es mit den Feld-
ze'^»n '»des ä^esten Infanterie- und Ka-
vallerie-Regiments sämtlicher Armeekorps
der alten A--mee und mit vier Kriegsflaggen
de'- Krieasmarine ein.
Am Nachmittag folgt dem Einmarsch der
ruhmreichen Fahnen und Standarten die
 
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