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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 42.1931

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Schürer, Oskar: Ein Landhaus in Prag-Troja: eine Arbeit der Architekten Mühlstein u. Fürth, Prag
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https://doi.org/10.11588/diglit.10795#0077

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EIN LANDHAUS IN PRAG-TROJA

EINE ARBEIT DER ARCHITEKTEN MÜHLSTEIN u. FÜRTH-PRAG

Die letzten Jahre haben in Prag einen schonen
Aufschwung des komfortablen Wohnwesens
Rebracht. Vor allem die Peripherien lockten zu
Villen-Bauten. Das hügelige Terrain zu Seiten
der Moldau bot abwechslungsreiche Situationen. .
Eine charaktervolle Lösung: »Haus Schück
in Prag-Troja« zeigen die vorliegenden Abbil-
dungen: einen Villenbau der Prager Architekten
Emst Mühlstein und Viktor Fürth für den Fabri-
kanten Alexander Schück. Schon im Jahre 1913
hatte Schück einem aufrichtigen Gefühl der Ver-
pflichtung gegenüber heutiger Architektur Aus-
druck verliehen: er hatte sein neues Fabriksge-
bäude von dem Wagnerschüler Hubert Geßner
errichten lassen. Für den jetzt in Auftrag gege-
benen Wohnbau ließ er dem ausführenden Archi-
tekten Ernst Mühlstein freiesten Spielraum in der
Gestaltung neuer Wohn-Ideen. . Das Gelände am
aufsteigenden Moldau-Hang in Troja, flußabwärts
von Prag, legte einen in sich gestuften und reich
gegliederten Aufbau nahe. Die Staffelung der
Kuben wird durch ruhige Wirkungen der Flächen
gemildert. Der Gesamtkomplex ist aufs lebendigste
in den Gartenraum verschränkt. Da der Garten die
architektonische Gliederung aufnimmt und weiter-

führt, ist eine schöne Einheit aus Haus und Gar-
ten gewonnen, die dem Rhythmus des Geländes
folgt. Entscheidend für die Gesamt-Anlage ist der
Grundriß. Da das Haus für zwei Familien-Ein-
heiten gedacht ist, durften sich die Grundrisse von
Untergeschoß und Obergeschoß auch funktionell
unterscheiden. Das kam dem Hauptanliegen des
Architekten, ineinanderfließende Räume zu schaf-
fen, entgegen. Die Stockwerke teilen sich jeweils
im drei Trakte: in Wohntrakt, Schlaftrakt und
Wirtschaftstrakt. Vom Eingang aus, im Westen,
sind sämtliche Trakte gesondert zugänglich. Der
Schlaftrakt entwickelt sich nach Süden unter voll-
ster Ausnutzung der Sonnenseite. Der Wohntrakt
erstreckt sich gegen Osten, um im Garten auszu-
münden. Der Wirtschaftstrakt mit Küche, Speise-,
Anrichte-, Vorratsraum usw. legt sich dem Wohn-
trakt nördlich an. Außerdem vermitteln innere
Verbindungen den häuslichen Verkehr. Gestalt-
bildend im Untergeschoß wirkt die Achse, die
vom Eingang aus durchstößt bis zum Wintergarten
im Osten und sich dann in der Gartenanlage fort-
setzt. Ein reiches Leben erhält diese Hauptachse
durch eine fein empfundene Lichtführung, die auf
die die Achse bildenden Räume in wechselnder

1931. U. L
 
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