Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 42.1931
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https://doi.org/10.11588/diglit.10795#0187
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Spielmann, K.: Zimmer einer Junggesellin
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INNEN-DEKO RATION
165
ARCHITEKT KURT SPIELMANN IN PRAG
WOHN- U. SCHLAFRAUM EIN. JUNOGESELLIN
ZIMMER EINER JUNGGESELLIN
Die hier abgebildete »Wohnung einer Jung-
gesellin« zeigt die Anordnung eines kombi-
nierten Wohn- und Schlafzimmers, entstanden aus
dem Bedürfnis, den vorhandenenRaum auszunützen
und gleichzeitig die räumliche Beschränkung der
kleinen Zimmer der Mietwohnung weniger fühl-
bar zu machen. Das Bestreben war darauf gerich-
tet, diesem zwei Zwecken dienenden Raum die
notwendige Behaglichkeit zu geben; es wurde
durch das ungewöhnlich kleine Ausmaß des Zim-
mers erschwert. Die Einrichtung besteht aus einem
eingebauten Kleider- und Wäscheschrank, einer
Couch, so in den Raum gestellt, daß sie den Teil
des Zimmers mit dem Schrank von der Sitz-
gruppe trennt. Anschließend an die Couch ein
niedriger Schrank für Wäsche, mit darin eingebau-
tem Schreibsekretär, einem eingebauten Likör-
»chränkchen und einer Vitrine. . Die Möbel sind
aus Lärchenholz, die Lehnsessel aus Kirschholz
mit blauem Bezug, die Wände lachsrot und hell-
blau. . Der hier im Bild sichtbare Raum steht durch
eine große Türöffnung in Verbindung mit einem
kleinen Eßzimmer aus kaukasisch Nußholz, mit
einer Kochnische, alles in ähnlichen Abmes-
sungen. . Sämtliche Einrichtungs - Gegenstände
sind dem Bedarf einer im Beruf stehenden Dame
angepaßt; infolge ihrer Zweckmäßigkeit verpflich-
ten sie die Besitzerin nicht zu großen Instandhal-
tungssorgen, denen sich die berufstätige Frau aus
Mangel an Zeit wenig widmen kann.. Einige wei-
tere, dem praktischen Bedarf entsprechend gestal-
tete Einzelmöbel aus neu eingerichteten Woh-
nungen zeigen die Bilder S. 166, 167. . k.spielmann.
★
[EUE MATERIALIEN und neue Mittel regen
die Vorstellungs- und Erfindungsgabe einer
neuen Generation von schaffenden Kräfte an.. Wir
wissen: wir sind im Morgendämmer eines Zeit-
alters der Typisierung, der Standardisierung. .
Aber ein neuer Geist kann die typisierte Lebens-
form wandeln zu neuer individueller und unendlich
abwechslungsreicher Schönheit. . . paul t. frankl.
N'
165
ARCHITEKT KURT SPIELMANN IN PRAG
WOHN- U. SCHLAFRAUM EIN. JUNOGESELLIN
ZIMMER EINER JUNGGESELLIN
Die hier abgebildete »Wohnung einer Jung-
gesellin« zeigt die Anordnung eines kombi-
nierten Wohn- und Schlafzimmers, entstanden aus
dem Bedürfnis, den vorhandenenRaum auszunützen
und gleichzeitig die räumliche Beschränkung der
kleinen Zimmer der Mietwohnung weniger fühl-
bar zu machen. Das Bestreben war darauf gerich-
tet, diesem zwei Zwecken dienenden Raum die
notwendige Behaglichkeit zu geben; es wurde
durch das ungewöhnlich kleine Ausmaß des Zim-
mers erschwert. Die Einrichtung besteht aus einem
eingebauten Kleider- und Wäscheschrank, einer
Couch, so in den Raum gestellt, daß sie den Teil
des Zimmers mit dem Schrank von der Sitz-
gruppe trennt. Anschließend an die Couch ein
niedriger Schrank für Wäsche, mit darin eingebau-
tem Schreibsekretär, einem eingebauten Likör-
»chränkchen und einer Vitrine. . Die Möbel sind
aus Lärchenholz, die Lehnsessel aus Kirschholz
mit blauem Bezug, die Wände lachsrot und hell-
blau. . Der hier im Bild sichtbare Raum steht durch
eine große Türöffnung in Verbindung mit einem
kleinen Eßzimmer aus kaukasisch Nußholz, mit
einer Kochnische, alles in ähnlichen Abmes-
sungen. . Sämtliche Einrichtungs - Gegenstände
sind dem Bedarf einer im Beruf stehenden Dame
angepaßt; infolge ihrer Zweckmäßigkeit verpflich-
ten sie die Besitzerin nicht zu großen Instandhal-
tungssorgen, denen sich die berufstätige Frau aus
Mangel an Zeit wenig widmen kann.. Einige wei-
tere, dem praktischen Bedarf entsprechend gestal-
tete Einzelmöbel aus neu eingerichteten Woh-
nungen zeigen die Bilder S. 166, 167. . k.spielmann.
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[EUE MATERIALIEN und neue Mittel regen
die Vorstellungs- und Erfindungsgabe einer
neuen Generation von schaffenden Kräfte an.. Wir
wissen: wir sind im Morgendämmer eines Zeit-
alters der Typisierung, der Standardisierung. .
Aber ein neuer Geist kann die typisierte Lebens-
form wandeln zu neuer individueller und unendlich
abwechslungsreicher Schönheit. . . paul t. frankl.
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