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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 14.1916

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Heft 1
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Fechheimer, Hedwig: Das ägyptische Tierbild, [1]: Religiöses - Figuren
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https://doi.org/10.11588/diglit.4751#0034

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KATZE. BRONZE. BERLIN

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alles, was früher je gemacht war." Andere Tiere,
wie das Krokodil, verehrte man an einem Ort und
verfolgte sie anderwärts. Herodot zeichnet die
Groteske des abgerichteten heiligen Krokodils, das
sich greifen lässt, im Schmuck seiner Ohrgehenke
von Kristall und Gold; Armbänder schmücken
seine Vorderfüsse, man reicht ihm die vorgeschrie-
bene heilige Nahrung und hält es auf das herr-
lichste, solange es lebt."

Verkehrte das Volk die heiligen Symbole zu
Fetischen, so ahnten Wissende, zumal seit der Zeit
des Neuen Reiches, hinter den wechselnden Namen
und Formen den wesenhaften Gott, dessen Gestalt
verborgen ist. In den Hymnen dieser Zeit ist die

Tierform des Gottes zum dichterischen Gleichnis
verblasst.

Hymnus an Re.*

„O Re, dir jubelt der Himmel,

o Re, vor dir fürchtet sich die Erde,

o wie schön bist du, Re Harmachis,

du hast den Himmel hoch gemacht,

um deine Seele zu erhöhen,

du hast die Unterwelt verborgen

für deine Götterbilder.

Du hast den Himmel hoch gemacht,

so hoch deine Hände reichen,

* Mit freundlicher Erlaubnis des Übertragers veröffentlicht.

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