SCHLOSS BELVEDERE, BLICK AUF DAS UNTERE SCHLOSS
WIENER BAROCK
ii.
VON
KARL ERNST OSTHALIS
Viel eindeutiger ist die Anlage des Belvedere, das
Prinz Eugen von Hildebrand vor den Wällen
der Stadt errichten Hess. Es sollte nicht als Wohnung
dienen, sein einziger Zweck war, für rauschende
Feste den monumentalen Rahmen zu bieten. Es
erscheint wie eine nach aussen gekehrte Alhambra.
Schünbrunn entgegen, das am Fusse des Hügels
liegt, krönt es den Stufenbau festlicher Terrassen,
Die diesem Aufsatz beigegebenen Abbildungen sind — mit
Ausnahme der auf den Seiten 80, 86 u. 87 reproduzierten —
nach Photographien hergestellt, die wir der Photographie-
Zentrale des „Deutschen Museums für Kunst in Handel und
Gewerbe" verdanken und die Dr. F. Stödiner, Berlin NW. 7
aufgenommen hat. D. Red.
Schluss.
über die der Bück zu den Türmen Wiens hinüber-
schweift. Kaskaden betonen die Mitte der Anlage;
Wasserbecken, durch Gruppen und Springbrunnen
belebt, heben das Schloss über gespiegelte Wolken.
Vor der Anfahrt, rückwärts auf der Höhe gelegen,
breitet sich ebenfalls ein trennender See. Schwäne
mögen ihn belebt haben, eine Menagerie neben
dem Schlosse barg wilde Tiere, die der Festesstim-
mung schon der Alten so nahe standen; das Ganze,
ein Gefüge von Sälen aus Marmor und Hecken, von
Treppen aus Wasser und Stein, von Menschen aus
Marmor und Seide, durchspalten von Aussichten,
die stolzeste Beziehungen wachriefen und die Ein-
77
WIENER BAROCK
ii.
VON
KARL ERNST OSTHALIS
Viel eindeutiger ist die Anlage des Belvedere, das
Prinz Eugen von Hildebrand vor den Wällen
der Stadt errichten Hess. Es sollte nicht als Wohnung
dienen, sein einziger Zweck war, für rauschende
Feste den monumentalen Rahmen zu bieten. Es
erscheint wie eine nach aussen gekehrte Alhambra.
Schünbrunn entgegen, das am Fusse des Hügels
liegt, krönt es den Stufenbau festlicher Terrassen,
Die diesem Aufsatz beigegebenen Abbildungen sind — mit
Ausnahme der auf den Seiten 80, 86 u. 87 reproduzierten —
nach Photographien hergestellt, die wir der Photographie-
Zentrale des „Deutschen Museums für Kunst in Handel und
Gewerbe" verdanken und die Dr. F. Stödiner, Berlin NW. 7
aufgenommen hat. D. Red.
Schluss.
über die der Bück zu den Türmen Wiens hinüber-
schweift. Kaskaden betonen die Mitte der Anlage;
Wasserbecken, durch Gruppen und Springbrunnen
belebt, heben das Schloss über gespiegelte Wolken.
Vor der Anfahrt, rückwärts auf der Höhe gelegen,
breitet sich ebenfalls ein trennender See. Schwäne
mögen ihn belebt haben, eine Menagerie neben
dem Schlosse barg wilde Tiere, die der Festesstim-
mung schon der Alten so nahe standen; das Ganze,
ein Gefüge von Sälen aus Marmor und Hecken, von
Treppen aus Wasser und Stein, von Menschen aus
Marmor und Seide, durchspalten von Aussichten,
die stolzeste Beziehungen wachriefen und die Ein-
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