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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 4.1910

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Heft VIII (August 1910)
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Fischer, Eugen: Einiges über den Zeichenunterricht an der Gewerbeschule in Schwäb. Gmünd
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https://doi.org/10.11588/diglit.34105#0116

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106 —

Nachdem man sich durch Fragen überzeugt hat, dass die Funktion jedes einzelnen
Teils richtig verstanden wurde und dass die Schüler ein klares Bild von dem Gegen-
stand haben, wird zum Zeichnen
geschritten; und zwar unter fol-
gendem Gesichtspunkt. Der Ge-
werbeschüler soll eine Zeich-
nung fertigen, die alles enthält,
was man braucht, um das be-
treffende Werkzeug bezw. den
betreffenden Gegenstand nach
der Zeichnung herstellen zu
können. Um dem Schüler die
Anfertigung einer solchen Zeich-
nung zu erleichtern, wird nun
vom Lehrer die Zeichnung an
der Wandtafel entwickelt. Die
Verhältnisse werden durch Vi-
sieren von der Klasse bestimmt.
Auch wirkt es sehr erzieherisch,
wenn man hin und wieder einen
Schüler an die Tafel kommen
lässt, damit er dort die ge¬
schätzten Verhältnisse abtrage. Besonderes Gewicht muss auf das Einträgen der
Hauptmasse — auch bei dieser Freihandzeichnung — gelegt werden, denn dadurch
wird das Aufnehmen von Gegenständen, wie
es der Fachunterricht fordert, wesentlich
gefördert. — Die Zeichnung selbst wird
natürlich in keinem bestimmten Massstab,
sondern in einem von jedem Schüler beliebig
gewählten Verhältnis gezeichnet. Das Ein-
trägen der Masse geschieht erst, nachdem
die Schüler die Zeichnung in allen Teilen
fertiggestellt haben. Es werden dann die
wirklichen Masse schätzungsweise festgestellt,
hierauf erst werden von einem Schüler mit-
telst Meterstab die geschätzten Masse kon-
trolliert und dann eingetragen. —
Die an der Wandtafel entstandene
Zeichnung darf nicht als Vorlage dienen.
Sie muss entfernt oder verdeckt werden.
Die Schüler sollen sich beim Anfertigen der
Zeichnung nur an das Modell halten.
In kunstgewerblichen Klassen werden
dem Zeichnen von Werkzeugen einige Frei-
armübungen — Langrunde, Spiralen etc. —
vorausgeschickt. Auch hier soll gleich an
die praktische Verwendung im Beruf gedacht
werden. Die Schüler werden aus diesem
Grunde angehalten, gleich einfache Verzie-
rungen aus solchen Motiven zusammenzu-
stellen.
Als Zeichenmaterialien werden für diese ‘
Anfängerarbeiten Packpapier und Kohle ver-
wendet. Die besseren Arbeiten werden in
den Lokalfarben des Gegenstandes angelegt, wobei mit A orteil neben Aquarell¬
farben auch Temperafarben verwendet werden können. Durch das Anlegen der



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Zum Artikel: Einiges über den Zeichenunterricht
an der Gewerbeschule in Schwab. Gmünd.

Abbildung 3.
Ornamentier üb nngen.


Abbildung 2.

Zum Artikel: Einiges über den Zeichenunterricht an der
Gewerbeschule in Schwab. Gmünd.
 
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