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Monatshefte der kunstwissenschaftlichen Literatur — 2.1906

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Elftes Heft (November 1906)
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Bibliographie
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Strzygowski, Josef: Kunsthistorischer Kongress 1907
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https://doi.org/10.11588/diglit.50012#0227

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November-Heft.

Monatshefte der kunstwissenschaftlichen Literatur.

219

Notizen über Zeitschriften.
Memnon, Zeitschrift für die Kunst- und. Kultur-
geschichte des alten Orients, herausgegeben von
Prof. Dr. Keinhold Freiherr v. Lichten-
berg. Verlag von Rudolf Haupt, Halle a. S.
Der Arbeitsplan der Zeitschrift soll räumlich und
zeitlich nach folgenden Gesichtspunkten abge-
grenzt werden: Räumlich soll er die Länder
der ägäischen Kultur, ganz Kleinasien, Vorder-
asien, einschliesslich Irans und Indiens, und
Aegypten umfassen. Ausgeschlossen bleibt das
übrige Asien. Die zeitlichen Grenzen werden
bestimmt: in Europa durch das Ausleben der
mykenischen Kultur, in Asien durch das Auf-
treten des Christentums und des Islam. Inhalt-
lich soll die Zeitschrift, ohne in die Gebiete der
rein philologischen und historischen Fachblätter
einzugreifen, alles bringen, was sich auf die
älteste Kunst- und Kulturgeschichte bezieht. Die
Sprache der Zeitschrift soll vorwiegend deutsch
sein, doch können besonders wertvolle Arbeiten

auch in englischer, französischer, italienischer und
neugriechischer Sprache zum Abdrucke gelangen.
Die Abonnenten erhalten zu dem Jahrespreise
von M. 20 (Dollar 5 — £ 1 — Frcs. 25) die Zeit-
schrift in einem j ähr liehen U mf ange von mindestens
20 Druckbogen. Die Zeitschrift soll mit guten
Illustrationen in jeder nötigen Anzahl versehen
werden, und soll äusser den wissenschaftlichen
Arbeiten eine umfassende Bibliographie, Be-
sprechungen und Ausgrabungsberichte enthalten.
Die erste Lieferung wird Anfang 1907 er-
scheinen.
'S.
Notizen.
Dr. Max Jordan, Geh. Ober-Regierungsrat, der erste
Direktor der Nation al-Gallerie, ist am 11. November
im Alter von 69 Jahren gestorben. Ein biblio-
graphisches Verzeichnis der wichtigsten Arbeiten
des verstorbenen Gelehrten wird in der Dezember-
Nummer der Monatshefte erscheinen.


Kunsthistorischer Kongress 1907.
Wir erhalten folgende Zuschrift:
Sehr geehrte Redaktion! Als Vorsitzender des
prov. Vorstandes der kunsthistorischen Kongresse
bestätige ich mit bestem Danke den Empfang
Ihres Schreibens vom 19.11.1. J., worin Sie folgende,
die angestrebte Organisation unseres Faches be-
treffenden Fragen an den Vorstand stellen:
I. Handbuch der Kunstwissen-
schaft Zeitbegrenzung und Umfang des-
selben?
— Welche fremdsprachlichen Literaturen sollen
berücksichtigt werden?
II. Jahresberichte. Ihre Form: tat-
sächlich referierend oder kritisch?
— Art der Mitteilungen: ob Auszüge, N otizen etc.?
— Inwieweit werden selbständige Aufsätze
aufgenommen ?
III. Allgemein. Ist das Handbuch, sind die
J ahrbücher Unternehmungen des Kon-
gresses ?
— Welche Rolle fällt der Aesthetik, welche
der archäol.-anthrop. Forschung zu?
— Soll eine Gesellschaft gegründet werden,
ähnlich der Societe de l’histoire de l’art
fran<jaise?

■— Angabe, was unter „freiwilliger An-
erkennung gemeinsamer Ziele und
gewisser Grundsätze“ verstanden
werden soll?
Indem ich diese Fragen der Beratung durch
den viergliedrigen Vorstand zuführe, möchte ich
rein persönlich sofort nur zu dem letzten Punkte
Stellung nehmen. — Die Entwicklung unseres
Faches als Wissenschaft scheint mir darunter zu
leiden, dass jeder ihrer allmählich ziemlich zahl-
reichen Vertreter’ zwar, wie das ja gesund und
selbstverständlich ist, seinen eigenen Weg geht
und nach besten Kräften Bausteine herbeizuschaffen
bemüht ist, niemand aber so recht den Mut hat,
diese in immer weiterem Umkreise herumliegenden
kleinen und grossen Werkstücke zu sichten und dann
zu überlegen, was für eine Art von Gebäude sich
damit, und mit den an der Arbeit beteiligten Stein-
metzen wohl zustande bringen liesse: ein weithin
sichtbares Denkmal, das allen über das Fach hin-
aus ein Wahrzeichen sein könnte, oder ein
Monumentalbau, in dem Festversammlungen statt-
finden oder endlich eine Stätte für einfache und
ernste, geordnete Arbeit. Mit Grundrissen von der
Art der Kugler, Lübke und Springer ist uns trotz
aller verdienstlichen Neuauflagen nicht länger ge-
 
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