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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 26.1916

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Heft 2
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Schäfer, Wilhelm: Die Jungmannschaft der rheinländischen Kunst: auf der Weihnachts-Ausstellung des Verbandes in Wiesbaden
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https://doi.org/10.11588/diglit.26490#0057

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Mb. 18.

Hans Sprung: Im Unterstand (Zeichnung).

Verband ausgezeichnet, überrascht
namentlich mit einer sehr fein
gemalten „Verschneiten Gasse"; er
scheint sich aus der öligen Art
seiner Farbgebung befreit zu haben,
die früher an seinen Arbeiten ver-
stimmte. Jacques Hablützel in
Metz, mit seinen 48 Jahren auch
schon kein Jungmann mehr, wurde
mit Recht durch einen Ankauf des
Verbandes bedacht; seine „Kirche
in Noveant" ist eine ebenso ori-
ginell gesehene wie einheitlich ge-
malte Landschaft.
4- 4c
Soweit die bildende Kunst im
Großherzogtum Hessen nicht in
Beziehung zur Künstlerkolonie
stand, hat sie sich in den letzten
Jahren wenig hervortun können.
Sie tritt auch in dieser Ausstel-
lung hinter Stuttgart, Düsseldorf
und Frankfurt zurück; immerhin
bringt sie einen neuen Namen:
Karl Tylmann, der sich nament-
lich mit Holzschnitten technisch und
geistig als eine glückliche Begabung


Abb. 19. W. Bötticher: Zeichnung.

zeigt. Sein „kahles Bäumchen"
(Tafel) ist ebenso rührend in der
Empfindung wie klar in der hand-
werklichen Lösung; die andern
Blatter, reicher im Vorwurf, be-
stätigen durchaus, daß hier etwas
zu hoffen ist. Im übrigen sind
Adolf und Anna Beyer in
ihrer bekannten Art vertreten;
Georg Altheim gab saubere und
materialgerechte Holzschnitte und
ein Bild „Herrngartenteich", das
wiederum die Verwandtschaft seiner
Kunst mit der von Jakob Wein-
heimer bestätigte, der mit seiner
„Parkwiese" ausgezeichnet ver-
treten ist. Frieda Best mit einen:
„Vorfrühling" in Tempera, Agnes
Langenbach - Zachariae mit
einer lebendig hingestrichencn „Ost-
seedüne", G. Ulmann mit mehre-
ren Bildern, unter denen die
„Anemonen" lustig in der Farbe
sind, Bertha Strauß mit drei
Landschaften vertreten die malende
Frauenwelt. Eine besondere Hin-
gabe erfordert Ernst Eimer mit

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