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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 26.1916

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Nr. 12
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Ohnesorge, Karl: Von hessischen Künstlern
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https://doi.org/10.11588/diglit.26490#0393

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Karl Thylmann.

Abb. 1. Kniende (Holzschnitt).

Von hessischen Künstlern.

er tapfere Soldatentod des jungen Darmstadter
Künstlers KarlThylmann hat wieder einmal die
Aufmerksamkeit auf die besondere Lage solcher
Künstler gelenkt^die abseits der großen Kunstplatze in kleinen
undgrößeren Städten ihr einsames Künstlerschicksal erleben.
-Zwar rechnet ja Darmstadt dank seinem Großherzog zu
den führenden Kunststädten Deutschlands; aber schon
einmal hatte ich Gelegenheit auszuführen*), wie wenig
Nutzen von dem Sonnenglanz der Mathildenhöhe jene
Künstler haben, die als Privatwesen im Schatten der
glänzenden Berufungen sitzen und nach wie vor auf die
*) Bildhauer und Maler in den Ländern am Rhein, Iubi-
läumsgabe 1913 des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern
am Rhein.

Gunst einer nicht eben großstädtischen Residenzbevölke-
rung angewiesen sind. Ich habe damals auf das Beispiel
Heinz Heim Hinweisen können als typisch für ein solches
Schicksal, dem irgendwie aus der Vereinsamung die
Eigenbrödelei drohe.
Keine so glänzende Malerbegabung wie Wilhelm
Leibl, aber ihm im Zeichnerischen nicht unebenbürtig,
ist Heinz Heim nach seinem Tode zu einem gewissen
Ruhm gekommen, .wie ihm auch im Leben die An-
erkennung nicht fehlte: nur ist dieser Ruhm trotz aller
Bemühung zärtlicher Freunde seiner Kunst in der Haupt-
sache lokal geblieben, wie er der Anerkennung vormals
auch war. Wo einmal Staub gelegen hat, geht der
schwärzliche Schein der Vergessenheit schwer wieder weg,


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