Fritz Huf. Bildnisbüste des Schriftstellers Franz Blei.
Aufruhr die gewaltige Ruhe des Auges, das so nach oben
starrt, als ob sich die ganze Seele sichtbar durch es nach
oben denke.
Ein Torso Hufs ist ganz Weiblichkeit: das -Zarte,
weich in die Knie gewiegt, Rhythmus in den Hüften,
hingebungsvoll, ganz Süße und zärtliche Form.
An diesen Körper war keine Anforderung gestellt
irgendeiner Aktion, er sollte fern jedem Geschehen nur
sich selbst geben, das Triebhafte, das Animalische, das
Schöne, sonst nichts. Nun kommt in die Entwicklung
des Künstlers ein Einschnitt: der Kampf um den Körper.
Der Streit zwischen Bewegtheit und Ruhe in der Hand-
lung beginnt. In der Anlage zu einem Savanarola
peitscht er sich durch alle Höllen des Impressionismus
durch. Mit zerrissenen Gebärden, zuckenden Gliedern
und zerflattertem Gewand predigt der Mönch ... in
vielen Formen immer wieder neue Entwürfe, die ver-
worfen werden, alle voll eigentümlicher Ekstase, aber alle
nicht geschlossen genug, bis die letzte, auch nicht gänzlich
befriedigende Lösung erreicht ist, die in eine starrere
Vereinfachung verfällt, viel mehr ruhige Flache bietet,
aber in der größeren Stille der Gebärde den heiligen
Wahnsinn um so heftiger herausglühen läßt.
Dies ist die Annäherung endlich an den Erpressionis-
mus. Sie kam im inneren Fortschritt, im Kampf um die
größeren Probleme der Plastik. Es ist das Resultat des
Kampfes der Stärke um einen gesteigerten und über
das Unruhige und momentan Ergreifende des Impressio-
nistischen hinaus endgültigen Ausdruck des Plastischen.
Fortgesetzt und vollendet, doch in einer voll persönlichen
und von allen ähnlichen Arbeitsformen verschiedenen Art
wird dieser Schritt in dem Kopf des Schauspielers Paul
Wegner. Diese Plastik, fast völlig aus Flächen auf-
gebaut, mit elementarer Kraft zusammengerissen in
einen Ausdruck des Gewaltigen, bietet einen erschüttern-
den Eindruck. Mit ihr schließt diese erste Entwicklungs-
lül
Aufruhr die gewaltige Ruhe des Auges, das so nach oben
starrt, als ob sich die ganze Seele sichtbar durch es nach
oben denke.
Ein Torso Hufs ist ganz Weiblichkeit: das -Zarte,
weich in die Knie gewiegt, Rhythmus in den Hüften,
hingebungsvoll, ganz Süße und zärtliche Form.
An diesen Körper war keine Anforderung gestellt
irgendeiner Aktion, er sollte fern jedem Geschehen nur
sich selbst geben, das Triebhafte, das Animalische, das
Schöne, sonst nichts. Nun kommt in die Entwicklung
des Künstlers ein Einschnitt: der Kampf um den Körper.
Der Streit zwischen Bewegtheit und Ruhe in der Hand-
lung beginnt. In der Anlage zu einem Savanarola
peitscht er sich durch alle Höllen des Impressionismus
durch. Mit zerrissenen Gebärden, zuckenden Gliedern
und zerflattertem Gewand predigt der Mönch ... in
vielen Formen immer wieder neue Entwürfe, die ver-
worfen werden, alle voll eigentümlicher Ekstase, aber alle
nicht geschlossen genug, bis die letzte, auch nicht gänzlich
befriedigende Lösung erreicht ist, die in eine starrere
Vereinfachung verfällt, viel mehr ruhige Flache bietet,
aber in der größeren Stille der Gebärde den heiligen
Wahnsinn um so heftiger herausglühen läßt.
Dies ist die Annäherung endlich an den Erpressionis-
mus. Sie kam im inneren Fortschritt, im Kampf um die
größeren Probleme der Plastik. Es ist das Resultat des
Kampfes der Stärke um einen gesteigerten und über
das Unruhige und momentan Ergreifende des Impressio-
nistischen hinaus endgültigen Ausdruck des Plastischen.
Fortgesetzt und vollendet, doch in einer voll persönlichen
und von allen ähnlichen Arbeitsformen verschiedenen Art
wird dieser Schritt in dem Kopf des Schauspielers Paul
Wegner. Diese Plastik, fast völlig aus Flächen auf-
gebaut, mit elementarer Kraft zusammengerissen in
einen Ausdruck des Gewaltigen, bietet einen erschüttern-
den Eindruck. Mit ihr schließt diese erste Entwicklungs-
lül