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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 26.1916

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Heft 10/11
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Lübbecke, Friedrich: Reinhol Ewald
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https://doi.org/10.11588/diglit.26490#0336

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N. Ewald.
lerisches Aeitdokunrent im Sinne der Alten betrachtet werden muß. Man vergleiche mit diesem Bilde, das so klar und
stark sich aufbaut, oder nut der „Klage um einen in Rußland gefallenen Soldaten" irgendeine unserer zahllosen Kriegs-
illustrationen, um das wesenhaft Verschiedene zu erkennen. Hier zufällig, gleichsam momentphotographisch Ausammcn-
gerafftes, bei Ewald Kunstwerke nach dem Gesetz Leon Baptista Albertis, denen man weder etwas nehmen noch etwas
hinzufügen darf, ohne das Ganze zu zerstören. Sie sind im besten Sinne architektonisch und damit organisch.
In diesem klaren Wissen Ewalds um die Grundgesetze des Kunstwerkes und ihrer Anwendung auf die ihm von Natur-
gegebenen Gaben einer starken sinnlichen Reizsamkeit liegt gute Gewahr für die weitere fruchtbare Entwicklung seiner
Arbeit. Daß seine Bestrebungen mit denen der besten unter unseren jungen Künstlern parallel laufen — soweit sie von
Mitlauferschaft entfernt sind — gibt ihnen eine tiefere Resonanz. Man hat das Gefühl, daß er kraft des ihn beherr-
schenden Formtricbes zum gleichen Aiel auch in Aeiten gekommen wäre, die seinem Wollen noch weniger Verständnis
als die unsrige entgegengebracht hatte. Fried. Lübbecke.


N. Ewald.

Mutter mit Kind
 
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