Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/1912
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Heft 6.
DOI article:Vermischter Nachrichtenteil
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78
Die Werkstatt der Runst.
Heft 6.
strierten Zeitung" statt, und die an dem Wettbewerb teil-
nehmenden Künstler unterwerfen sich in jedem Falle der
Entscheidung der Jury. Im Falle die Jury in einem der
Jahre 1910, 1911 oder 1912 keine der von der „Berliner
Illustrierten Zeitung" gebrachten Zeichnungen für des
Menzelxreifes würdig erachtet, wird die Vergebung des
Preises auf das nächste Jahr verschoben, doch darf eine
solche Verschiebung in den genannten drei Jahren nur
einmal stattsinden. Im Falle einer der Preisrichter an der
Ausübung seiner Funktion behindert ist, dürfen die übrigen
einen Lrfatzpreisrichter wählen.
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
Z-
II.Nov.
Architekt.^ Gestaltung d^s Neubaus
Frankfurt a. M.
15.Nov.
Remigius-Denkmal in Viersen
München
44
15.Nov.
Stadthalle
Kassel
42
3
t. Dez.
l- Dez.
Geschäfts- und Wohnhaus
Kleine Familien-Ferienhäufer
Dortmund
47
3
V Dez.
Israelitisches Kreisafyl
Sxeyer
3
t.Dez.
Arbeiterhäuser
Coswig
15
2
15. Dez.
Altargemälde
Nürnberg
4?
2
15. Dez.
Frankfurter Wiesen
Leipzig
39
15. Dez.
16. Dez.
Restaurationsgebäude
Bochum
Pforzheim
3
45
20. Dez.
2. Jan.
Geschäfts- und Wohnhaus
Riga
3
3
10. Jan.
Dekorative Entwürfe für die „Mappe"
München
15. Jan.
Brunnen auf dem Aronenmarkt
Witten
45
15. Jan.
16klassige Volksschule
Fulda
3
15. Jan.
Museum
Nordhausen
4
16. Ian.
Anlage von Straßen und Plätzen;
Regierungsgebäude
(Einreichung in Montevideo 29./ZO. Jan.)
Montevideo-
Berlin
47
31.Jan.
Bebauungsplan Dalgety
Melbourne
44
45
47
2. Febr.
Zierbrunnen Dippoldiswalde
Dresden
39
2. Febr.
Zierbrunnen in Großenhain
Dresden
38
1. April
1.-14.
März
Literarische Preisaufgabe betr.
niederrheinische Plastik
Vereins- und Mietshaus
Köln
Riga
48
45
30. Juni
v. wagnersches Stipendium
Würzburg
48
I.Iuli
Generalbebauungsplan
Düsseldorf
42
45
——— Erledigte Vreisaussckreiben --
Berlin. In dein von der „Berliner Illustrierten Zeitung"
für deutsche Illustratoren ausgeschriebenen Menzelpreis
für das Jahr Juli 1910 bis Juli t9N ist jetzt die Ent-
scheidung gefallen. Nach dem Urteil der Jury, die aus
Prof. Max Liebermann, Prof. Arthur v. Kampf, Prof.
Franz Kruse, dem Maler Earl Schriebe! und dem Kunst-
schriftsteller Georg Hermann besteht, erhielt der Maler Max
Liebert-Berlin den Preis von 3000 Mk. für feine Zeich-
nung „Weihnachtsabend". Gleichzeitig ist der Menzelpreis
von Zooo Mk. von neuem für die Zeit vom Juli 1911
bis Juli t9l2 ausgeschrieben worden.
Denkmäler
Essen. Die hiesigen Turnvereine gedenken dem Turn-
vater Jahn hier ein Denkmal zu errichten, für das die
Sammlungen in Turnkreifen schon begonnen haben. Als
Denkmalsplatz wird der von dem verstorbenen Herrn Or.
Leonhard-Berlin der Stadt geschenkte Sport- und Spielplatz
auf der Kahlenberghöhe genannt.
Kiew. (Eine Siegesallee in Kiew.) Nach dem
Vorbild der Siegesallee in Berlin und der ähnlichen
Anlage, die vor dem Buckingham-Palast in London in
Vorbereitung ist, soll auch Kiew eine historische Allee von
Bildwerken erhalten. Das erste Denkmal, das der Fürstin
Olga, der russischen Lhristin, ist bereits vor kurzem dort
enthüllt worden.
London. Auf Constitution Hill, einige Schritte von Hyde
park Lorner in London, wird in einigen Monaten eine
Skulptur aufgestellt werden, die an Größe in der Welt
ihresgleichen suchen wird; in England gibt's jedenfalls kein
so großes öffentliches Kunstwerk. Es ist eine große
gZuadriga von Adrian Jones mit der Figur des
Friedens und einem Wagenlenker. Die Rosse erreichen
eine Höhe von 6,60 rn, die Figur der Friedensgöttin wird
mit den ausgebreiteten Schwingen über 9 in groß sein und
auch der Wagenlenker hat über 6 ni Höhe. Die ÜZuadriga
wiegt über 38 t. Die Figuren haben natürlich in mehrere
Teile zerlegt werden müssen, damit man sie auf der Eisen-
bahn und anderswo befördern konnte.
Schwerin, 19. Gktober. Frau E. Mühlenbruch, dieStif-
terin des neuen Marktbrunnens von Bärwald, erläßt
folgende Erklärung: „Zur Rechtfertigung und zur Wahrheit
erkläre ich öffentlich, daß ich durch die Aufstellung des Markt-
brunnens als Stifterin desselben in tiefen Schmerz
versetzt worden bin, weil die auf dem Brunnen darge-
stellte Gruppe, die von dem mir vorgelegten Entwurf ab-
weichend gestaltet ist, meinem Empfinden völlig
widerspricht und für mich den Brunnen entweiht, da
ich eine leicht bedeckte Frauengestalt als gerettete
Schiffbrüchige bestellt, wie sie nach dem mir vorgelegten
Entwurf auch so dargestellt war. Dann hätte der Brunnen
nicht das Gespött erregt, wie es mir so vielfach zu Ghren
kommen mußte." — Ls ist aber auch unverantwortlich,
daß sich Schiffbrüchige im Evaskostüm retten lasten! Das
sollte, mindestens in Mecklenburg, polizeilich verboten
werden. Die schmutzige Phantasie der Bildhauer hätte
dann keine Versuchung mehr, wieder nackte Frauen dar-
zustellen.
— StLLtUcke unä SläÄMcke Kunstpklege
Berlin. (Förderung derKunstwanderausstellungen.)
Im Landtage ist wiederholt seitens der Abgeordneten das
Verlangen geäußert worden, durch Wanderausstellungen
auf dem Gebiete der Kunst auch in kleineren Städten und
in der Provinz in künstlerischem Sinne befruchtend zu
wirken. Das Kultusministerium hat diesem Verlangen be-
reits zum Teil entsprochen, und es sollen weitere Maß-
nahmen getroffen werden, die auf eine Verbreitung solcher
Kunstausstellungen in der Monarchie hinzielen. So ist
z. B. eine Sammlung von Werken Menzels der Stadt
Hannover zur Ausstellung überlassen worden, und als ein
Beweis dafür, daß die Städte im allgemeinen derartigen
Ausstellungen durchaus günstig gegenüber stehen, kann be-
trachtet werden, daß sich ca. 30 andere Mrte für eine
Unterbringung dieser Sammlung gemeldet haben.
Ls sollen ferner geschlossene Sammlungen aus den Kgl.
Museen, wenn irgend möglich, in größerem Umfange in
die Provinz entsandt werden, so daß auf diese Weise eine
Die Werkstatt der Runst.
Heft 6.
strierten Zeitung" statt, und die an dem Wettbewerb teil-
nehmenden Künstler unterwerfen sich in jedem Falle der
Entscheidung der Jury. Im Falle die Jury in einem der
Jahre 1910, 1911 oder 1912 keine der von der „Berliner
Illustrierten Zeitung" gebrachten Zeichnungen für des
Menzelxreifes würdig erachtet, wird die Vergebung des
Preises auf das nächste Jahr verschoben, doch darf eine
solche Verschiebung in den genannten drei Jahren nur
einmal stattsinden. Im Falle einer der Preisrichter an der
Ausübung seiner Funktion behindert ist, dürfen die übrigen
einen Lrfatzpreisrichter wählen.
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
Z-
II.Nov.
Architekt.^ Gestaltung d^s Neubaus
Frankfurt a. M.
15.Nov.
Remigius-Denkmal in Viersen
München
44
15.Nov.
Stadthalle
Kassel
42
3
t. Dez.
l- Dez.
Geschäfts- und Wohnhaus
Kleine Familien-Ferienhäufer
Dortmund
47
3
V Dez.
Israelitisches Kreisafyl
Sxeyer
3
t.Dez.
Arbeiterhäuser
Coswig
15
2
15. Dez.
Altargemälde
Nürnberg
4?
2
15. Dez.
Frankfurter Wiesen
Leipzig
39
15. Dez.
16. Dez.
Restaurationsgebäude
Bochum
Pforzheim
3
45
20. Dez.
2. Jan.
Geschäfts- und Wohnhaus
Riga
3
3
10. Jan.
Dekorative Entwürfe für die „Mappe"
München
15. Jan.
Brunnen auf dem Aronenmarkt
Witten
45
15. Jan.
16klassige Volksschule
Fulda
3
15. Jan.
Museum
Nordhausen
4
16. Ian.
Anlage von Straßen und Plätzen;
Regierungsgebäude
(Einreichung in Montevideo 29./ZO. Jan.)
Montevideo-
Berlin
47
31.Jan.
Bebauungsplan Dalgety
Melbourne
44
45
47
2. Febr.
Zierbrunnen Dippoldiswalde
Dresden
39
2. Febr.
Zierbrunnen in Großenhain
Dresden
38
1. April
1.-14.
März
Literarische Preisaufgabe betr.
niederrheinische Plastik
Vereins- und Mietshaus
Köln
Riga
48
45
30. Juni
v. wagnersches Stipendium
Würzburg
48
I.Iuli
Generalbebauungsplan
Düsseldorf
42
45
——— Erledigte Vreisaussckreiben --
Berlin. In dein von der „Berliner Illustrierten Zeitung"
für deutsche Illustratoren ausgeschriebenen Menzelpreis
für das Jahr Juli 1910 bis Juli t9N ist jetzt die Ent-
scheidung gefallen. Nach dem Urteil der Jury, die aus
Prof. Max Liebermann, Prof. Arthur v. Kampf, Prof.
Franz Kruse, dem Maler Earl Schriebe! und dem Kunst-
schriftsteller Georg Hermann besteht, erhielt der Maler Max
Liebert-Berlin den Preis von 3000 Mk. für feine Zeich-
nung „Weihnachtsabend". Gleichzeitig ist der Menzelpreis
von Zooo Mk. von neuem für die Zeit vom Juli 1911
bis Juli t9l2 ausgeschrieben worden.
Denkmäler
Essen. Die hiesigen Turnvereine gedenken dem Turn-
vater Jahn hier ein Denkmal zu errichten, für das die
Sammlungen in Turnkreifen schon begonnen haben. Als
Denkmalsplatz wird der von dem verstorbenen Herrn Or.
Leonhard-Berlin der Stadt geschenkte Sport- und Spielplatz
auf der Kahlenberghöhe genannt.
Kiew. (Eine Siegesallee in Kiew.) Nach dem
Vorbild der Siegesallee in Berlin und der ähnlichen
Anlage, die vor dem Buckingham-Palast in London in
Vorbereitung ist, soll auch Kiew eine historische Allee von
Bildwerken erhalten. Das erste Denkmal, das der Fürstin
Olga, der russischen Lhristin, ist bereits vor kurzem dort
enthüllt worden.
London. Auf Constitution Hill, einige Schritte von Hyde
park Lorner in London, wird in einigen Monaten eine
Skulptur aufgestellt werden, die an Größe in der Welt
ihresgleichen suchen wird; in England gibt's jedenfalls kein
so großes öffentliches Kunstwerk. Es ist eine große
gZuadriga von Adrian Jones mit der Figur des
Friedens und einem Wagenlenker. Die Rosse erreichen
eine Höhe von 6,60 rn, die Figur der Friedensgöttin wird
mit den ausgebreiteten Schwingen über 9 in groß sein und
auch der Wagenlenker hat über 6 ni Höhe. Die ÜZuadriga
wiegt über 38 t. Die Figuren haben natürlich in mehrere
Teile zerlegt werden müssen, damit man sie auf der Eisen-
bahn und anderswo befördern konnte.
Schwerin, 19. Gktober. Frau E. Mühlenbruch, dieStif-
terin des neuen Marktbrunnens von Bärwald, erläßt
folgende Erklärung: „Zur Rechtfertigung und zur Wahrheit
erkläre ich öffentlich, daß ich durch die Aufstellung des Markt-
brunnens als Stifterin desselben in tiefen Schmerz
versetzt worden bin, weil die auf dem Brunnen darge-
stellte Gruppe, die von dem mir vorgelegten Entwurf ab-
weichend gestaltet ist, meinem Empfinden völlig
widerspricht und für mich den Brunnen entweiht, da
ich eine leicht bedeckte Frauengestalt als gerettete
Schiffbrüchige bestellt, wie sie nach dem mir vorgelegten
Entwurf auch so dargestellt war. Dann hätte der Brunnen
nicht das Gespött erregt, wie es mir so vielfach zu Ghren
kommen mußte." — Ls ist aber auch unverantwortlich,
daß sich Schiffbrüchige im Evaskostüm retten lasten! Das
sollte, mindestens in Mecklenburg, polizeilich verboten
werden. Die schmutzige Phantasie der Bildhauer hätte
dann keine Versuchung mehr, wieder nackte Frauen dar-
zustellen.
— StLLtUcke unä SläÄMcke Kunstpklege
Berlin. (Förderung derKunstwanderausstellungen.)
Im Landtage ist wiederholt seitens der Abgeordneten das
Verlangen geäußert worden, durch Wanderausstellungen
auf dem Gebiete der Kunst auch in kleineren Städten und
in der Provinz in künstlerischem Sinne befruchtend zu
wirken. Das Kultusministerium hat diesem Verlangen be-
reits zum Teil entsprochen, und es sollen weitere Maß-
nahmen getroffen werden, die auf eine Verbreitung solcher
Kunstausstellungen in der Monarchie hinzielen. So ist
z. B. eine Sammlung von Werken Menzels der Stadt
Hannover zur Ausstellung überlassen worden, und als ein
Beweis dafür, daß die Städte im allgemeinen derartigen
Ausstellungen durchaus günstig gegenüber stehen, kann be-
trachtet werden, daß sich ca. 30 andere Mrte für eine
Unterbringung dieser Sammlung gemeldet haben.
Ls sollen ferner geschlossene Sammlungen aus den Kgl.
Museen, wenn irgend möglich, in größerem Umfange in
die Provinz entsandt werden, so daß auf diese Weise eine