Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (11.1911/1912)

Heft 2§.

Die Werkstatt der Kunst.

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und Entscheidungsausschusse zur Ausführung be-
stimmt wurde.
wir können Ihre Erwiderung auf Grund
des uns vorliegenden Aktenmateriales so lange
nicht als berechtigt anerkennen, bis wir uns von
dessen Unvollständigkeit überzeugen konnten, wir
ersuchen Sie deshalb um gefällige Zusendung
sämtlicher offizieller aus die Konkurrenz bezüglicher
Ausschreiben, der Instruktionen der Preisrichter
und deren Ergänzungen, der Sitzungsprotokolle
der verschiedenen Kommissionen, der Namen der
Mitglieder des Kunst- und Entscheidungsausschusses
sowie um Mitteilung der Art und weise, wie und
durch wen dieser Entscheidungsausschuß gebildet
und in welcher Art abgestimmt wurde.
wir behalten uns eine eingehende Besprechung
und Erwiderung Ihrer Ausführungen bis nach
Empfang des erbetenen Aklenmaterials vor und
hoffen, daß dieses uns Gelegenheit gibt, Ihnen im
Interesse einer gedeihlichen Weiterentwicklung und
Durchführung der großen künstlerischen und natio-
nalen Ausgabe die Hand zum Frieden zu reichen."
Irr vorzüglicher Hochachtung
Allgemeine Deutsche Annstgenossenschaft.
Der Hauptausschuß.
Kran2 Lckmick-Lreitenback, ^Valter IMor,
I. Vorsitzender. I. Schriftführer.
Vas Vismarck-Vationalclenkmal
(vgl. die Artikel in den Heften 2t, 22 nnd in diesem Hefte)
Protokoll der Sitzungen des Preisgerichtes im zweiten
(engeren) Wettbewerb
(Sitzungen zu Köln a. Rh. am 20. und 2t. November t9tl)
Der Große Kunstausschuß (Lndscheidungsausfchuß)
hatte in Wiesbaden am 24. Juni 1911 den Beschluß ge-
faßt, das Preisgericht, welches im Januar 1911 über die
Entwürfe für das Bismarck-Nationaldenkmal auf der Elifen-
höhe entschied, auch über diejenigen Entwürfe gutachtlich
zu hören, die infolge des Wiesbadener Beschlusses seitens
der Künstler einer nochmaligen Bearbeitung unterworfen
werden sollten. Demgemäß sind am 20. und 2t> November
t9tt im Ausstellungsgebäude zu Köln, Kaiser-Wilhelm-
Ring 33, die nachbenannten Herren zusammengetreten:
t. Geh. Reg.-Rat Prof. Or. p. Llemen-Bonn,
2. Pros. Or. Max Dessoir-Berlin,
3. Pros. Ludwig Dill-Karlsruhe,
4. Prof. Or. Theodor Fischer-München,
5. Pros. Jos. Floßmann-Pasing bei München,
6. Prof. August Gaul-Berlin,
7. Geh. Baurat Or. Ludwig Hoffmann-Berlin,
8. Geh. Reg.-Rat Pros. Vr. Max Klinger-Leipzig,
9. Museumsdirektor Prof. Vr. Lichtwark-Hamburg,
tO. Geh. Reg.-Rat Dr.-Ing. H. Muthesius-Nicolassee
bei Berlin,
tt. Vr. Walther Rathenau-Berlin,
12. Geh. Reg.-Rat Prof. vr. Max Schmid-Aachen,
13. Baudirektor Prof. Fritz Schumacher-Hamburg,
14. Prof. Franz von Stuck-München,
15. Prof. Vr. L. Tuaillon-Berlin,
16. Museumsdirektor Pros. vr. Volbehr-Magdeburg.
An Stelle der im Januar d. I. tätig gewesenen Herren
Geh. Kommerzienrat L. Kirdorf und Prof. L.' Graf

von Kalckreuth waren eingetreten die Herren Klinger
(Nr. 8) und von Stuck (Nr. 14).
Lingelaufen waren folgende Griginalentwürfe nebst
den zugehörigen Abänderungsentwürfen bezw. Abänderungs-
vorschlägen:
Nr. 1. „Heiligtum". Reg.-Baumeister Fisch er-Lssen-
Rüttenscheid. Plastik des ersten Entwurfs von Walter
Kniebe-Düsseldorf.
Nr. 2. „Siegfried Do lmen". Bildhauer Prof. H. Hahn-
München und Architekt Prof. Vr. B estel meyer-Dresden.
Nr. 3. „Sache der Auffassung". Architekt Franz
Brantzky-Köln.
Nr. 4. „Proklamation". ArchitektA. wünsche-Berlin,
Bildhauer H. Schmidt-Berlin und Maler M. Pech-
stein-Berlin.
Nr. 5. „Gedanken und Erinnerungen". E.Schütze-
Berlin-Friedenau, O. Kohtz-Berlin-Friedenau und Bild-
hauer Hosäus-Berlin.
Nr. 6. „perennius". Architekt prof.Friedr.v.Thiersch-
München und Bildhauer Prof. Dasio-München.
Nr. 7. „Einherier". Prof. Or. Bestelmeyer-Dresden
und Bildhauer Prof. H. Hahn-München.
Nr. 8. „Unser die Kraft". Architekt Ioh. Müller-
München-Pasing und R. Miller-München.
Nr. 9. „wo Mut und Kraft in deutscher Seele
flammen". Adolph Amberg-Wilmersdorf und
Paul Baumgarten-Berlin.
Nr. 10. „Seid einig". Architekt Otto G. Kurz-
München und Bildhauer Beruh. Bleecker-München.
Nr. 11. „patriae in servienäo eonsurnor". Archi-
tekt Oswald Eduard Bieber-München und Maler
G. G. Klemm-München.
Nr. 12. „Stein und Eiche". Prof. M. Läuger-Karls-
ruhe und Bildhauer Prof. Hötger-Köln.
Nr. 15. „Otto". Reg.-Baumeister Kirchbauer-Aachen
und Bildhauer Earl Burger-Aachen.
Nr. 14. „Minzelstein". Architekt Prof. Paul pfann-
München und Bildhauer Prof. Ernst Pfeiffer-
München.
Nr. 15. „Gedanken und Erinnerungen". Rud.
Ko htz-Friedenau.
Nr. 16. „Der Berg". Prof. Rich. Riemerschmid-
München-Pasing.
Nr. 17. „Faust: ,Ls kann die Spur von meinen
Erdetagen nicht in Aeonen untergehn'." Prof.
Kreis-Düsseldorf.
Nr. 18. „panatbenaeen". Prof. Hans Poelzig-
Breslau und Bildhauer Prof. Th. v. Gosen-Breslau.
Nr. 19. „Steinwacht". Architekt Prof. Vr. G. Bestel-
meyer-Dresden und Bildhauer Prof. G. Alberts-
Hofer-München.
Nr. 20. „Adler". Prof. Richard Berndl-München.
Es fehlte der Entwurf „St. Georg" von Prof, wrba-
Dresden.
Ls wurden vorerst von den einzelnen Mitgliedern des
Preisgerichts die Entwürfe nochmals besichtigt.
Um 11 Uhr fand eine gemeinsame Sitzung statt, in
der zunächst auf Vorschlag des Herrn Muthesius Herr
Lichtwark zum Vorsitzenden und Herr Schmid als Schrift-
führer gewählt wurden.
Sodann wurde in einem gemeinsamen Rundgange eine
Vorprüfung der Eingänge unternommen. Bei diesem ersten
Rundgange schieden durch einstimmigen Beschluß als nicht
in Betracht kommend aus die Entwürfe
Nr. 5. „Gedanken und Erinnerungen" (E. Schütze,
G. Kohtz und Hosäus).
Nr. 6. „Perennius" (Abänderungsentwurf).
Nr. 8. „Unser die Kraft".
Nr. 9. „wo Mut und Kraft in deutscher Seele
flammen".
Nr. 13. „Otto".
Nr. 15. „Gedanken und Erinnerungen" (Rud.Kohtz).
Nr. 20. „Adler".