Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

DOI issue:
Heft 36.
DOI article:
Arbeitskalender
DOI article:
Redaktioneller Teil
DOI article:
Wantoch, Hans: Das Recht der Bohème
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0500

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Werkstatt der Kunst.

Heft 36.


Krbeitskalender.

Ter-
min
Ausstellungen
§
8
8.
Juni
Schluß der Internationalen Ausstellung in
Amsterdam.
12
15.
Juni
Anmeldung in Berlin für die Sonder-
ausstellung für Schrift in Dresden.
33
3H
Milte
Juni
Schluß der 27. Iahresausstellung der Genossen-
schaft bildender Künstler Wiens in Wien.
19
15.
Juni
Eröffnung der Grabmal-Ausstellung Kai-
serslautern.
35
ZO.
Juni
Schluß der internationalen Ausstellung der
Loeietü cke§Ii H.mutori e Lultori cli belle
^rti in Rom.
17
3
30.
Juni
Schluß des Lulou Lbumps Nasses in
Paris.

30.
Juni
Schluß des Lulon 6u Tbamp cle lVIurs in
Paris.

Ende
Juni
Schluß der „Leipziger Iahresausstellung 1912"
in Leipzig.
22
b
Juli
Einlieferung für die Ausstellung des Kunst-
vereins in Klagenfurt.
28
15.
Juli
Eröffnung der Ausstellung des Kunstvereins
in Klagenfurt.
28
Mitte
Juli
Schluß der Frühjahrsausstellung der wiener
Secession in Wien.

2t-
Juli
Eröffnung der Ausstellung des Kunstvereins
in Stralsund.
27
b
Aug.
4-
Ang.
Schluß der Ausstellung des Kunstvereins in
Stralsund.
27
Anmeldung für den 8ulon cl'.^utomue
in Paris, Orurnl kulais, körte (ü.
34
4-
Aug.
Eröffnung der Sonderausstellung für
Schrift in Dresden.
33
34
33
34
25.
Ang.
Schluß der Sonderausstellung für
Schrift in Dresden.

Ter-
min
Ausstellungen
r-
«r-
8
3b
Aug.
Schluß der Grabmal-Ausstellung Kaisers-
I autern.
35
Ende
Aug.
Schluß der 24. Ausstellung der Berliner Se-
cession in Berlin.
22
4-
Sept.
Einlieferung für den Lalon ck^utomne
in Paris, blrLncl kulais, körte L.
34
15.
Sept.
Eröffnung der Ausstellung von Original-
radierungen des Leipziger Künstlerbundes in
Leipzig.
19
io.
Sept.
Schluß der Ausstellung des Kunstvereins in
Klagenfurt.
28
29.
Sept.
Schluß der Großen Berliner Kunstausstellung
in Berlin.
20
b
Okt.
Eröffnung des Lulon cl'^utvmne in
Paris, Oruncl kulais, körte L.
34
3b
Okt.
Schluß der X. internationalen Ausstellung in
Venedig.
47
3b
Okt.
Schluß der Großen Kunstausstellung Dresden
1912 in Dresden.
24
Ende
Okt.
Schluß der Münchener Iahresausstellung im
Glaspalast in München.
24
Ende
Okt.
Schluß der Deutschen Kunstausstellung 1912 in
Baden-Baden.
11
Ende
Okt.
Schluß der Internationalen Ausstellung der
Secession in München.
25
Ans.
Nov.
Eröffnung der großen Rudolf von Alt-Ge-
dächtnis-Ausstellung in der wiener Secession.

8.
Nov.
Schluß des Lulon ck'^utomue in Paris
6runck kuluis, körte L.
34
17.
Nov.
Schluß der Ausstellung von Griginalradierun-
gen des Leipziger Künstlerbundes inLeipzig.
19
Ende
Dez.!
Schluß der großen Rudolf von Alt-Gedächt-
nis-Ausstellung in der wiener Secession.


Redaktioneller Teil.

Das Ksckt der Voköme*)
Von Hans wantoch-wien.
Das Recht -er Vsheme ist -te Rechtlosigkeit, und
daß auch der Künstler von gemeinmenschlicher Forderung der
Nahrung, Wohnung und Kleidung bedrängt wird, daß die
Kunst nicht nur ein Beruf, sondern auch ein Erwerb ist,
gilt offenbar als eine der vielen Unzulänglichkeiten der
Weltordnung, von denen man nicht gern spricht und um
die man sich nicht weiter bekümmert; für den Künstler
bringt die Geffentlichkeit weniger fürsorgendes Interesse
auf, als für den Arbeiter, den Kaufmann und Spekulanten.
Liner im tiefsten Wesen kulturlosen Zeit gilt die Kunst
nicht als Bedürfnis, sondern als Luxus, weshalb auch das

*) Mit freundlicher Erlaubnis der Naumannfchen
„Hilfe" von» 2t. März 1912 entnommen.

Kunstschaffen für ein Pläsier gehalten wird, nicht für ehr-
liche Menschenarbeit, die ihren ehrlichen Lohn finden soll,
wer seinem lieben Nächsten einen tüchtig gedrehten Strick
liefert, mit dem er sich erhängt, hat eine unbestrittene
Forderung an den Nachlaß des Selbstmörders; aber es ist
eine höchst fragliche und strittige Sache, ob demjenigen, der
einer Zeitung eine Novelle geliefert hat, Anspruch auf
Honorar zusteht. Kann er sich nicht durch die soidisante
Ehre des Gedrucktwerdens genugsam belohnt fühlen? wer
an einem der großen Ablagerungsplätze der sog. Geistes-
produkte sitzt, wird täglich Beispiele dafür erleben, daß
eine stumpfsinnige Ioureitelkeit für ihren Gedankenabraum
durch das Offert „gratis" zu ködern sucht. Diese Mit-
esser am Kunstbetrieb, die die Verleger gewöhnlich nichts
kosten, drücken naturgemäß den ganzen Stand, bei welchem
Freiheit mit Rechtlosigkeit so ziemlich identisch ist.
Das Gesetz drückt nur die Volksanschauung aus, wenn
es — durch das Urheberrecht — die idealen Güter des
 
Annotationen