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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

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Heft 18 .
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Redaktioneller Teil
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Das Problem der Farbkarte
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0254

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft §8.

2^

Harmonisierungsapparat und das Raddesche Farbenlexikon
„Lor" ergänzen einander dagegen in bester Weise für be-
stimmte Zwecke. Nach dem Dafürhalten des „Deutschen
Werkbundes" dürfte das Farbenlexikon „Lor" dazu
berufen sein, als handliches Gerät für die Bestimmung
von Farben als Verständigungsmittel über Farbennuancen
dem allgemeinen Gebrauch zu dienen. Im Anschluß an
das Ergebnis der Prüfung kam sodann in einer am 9. De-
zember 19 n in Berlin stattgehabten Vorstandssitzung und
des Ausschusses des „Deutschen Werkbundes" der folgende
Antrag des Prof. Richard Riemerschmid zur einstimmigen
Annahme:
„Der Ausschuß des .Deutschen Werkbundes' hat von
dem Farbenlexikon ,Lor' Kenntnis genommen. Unter
der Voraussetzung, daß man Linzelbogen jeder Farbe
zu jeder Zeit nachgeliefert bekommen kann, empfiehlt
der .Deutsche Werkbund' diese Arbeit als eine für den

praktischen Gebrauch durchaus zweckmäßig durchgearbeitete
Farbkarte, die zur allgemeinen Einführung sich eignet.
Er wird es für seine Aufgabe halten, für weiteste Ver-
breitung des Farbenlexikons ,Lor' unter seinen Mit-
gliedern nach Kräften einzutreten und auch bei Staats-
und anderen Behörden in diesem Sinne zu wirken."
Die zu erwartende Herausgabe des Farbenlexikons
„Lor" in einem handlichen, für den täglichen Gebrauch
geeigneten Format dürfte endlich den Bedürfnissen fast aller
Gewerbekreise nach einem brauchbaren Farbenverständi-
gungsmittel entsprechen. Ls handelt sich um ca. 600 Farben-
töne, deren Abstände so gewählt sind, daß eine klare Unter-
scheidung der einzelnen Stufen und dadurch eine Ver-
meidung jeder Wiederholung gesichert ist, und alle unklaren
Farbenmessungen, die im gewerblichen Verkehr oft störend
sind, durch Bezeichnung jeden Farbtones durch Buchstaben
und Nummer vermieden werden können.

vermischter Nachrichtenteil.
Geplante Ausstellungen

Berlin. (Im H 0 henz 0 llern - Kunstgewerbemuseum)
wird eine große Ausstellung modern geschnittener
Silhouetten vorbereitet, die im April d. I. daselbst
stattfindet. — Da es die Absicht ist, nur wirklich Künst-
lerisches zur Ausstellung zu bringen, wird eine Jury
gebildet werden, über deren Zusammensetzung wir noch
berichten werden. — Die Einsendung muß bis spätestens
t 5. März erfolgen.
Berlin. Dem „Verein Berliner Künstler" ist auch in diesem
Jahre die ministerielle Genehmigung erteilt worden, auf
der Großen Berliner Kunstausstellung eine Lotterie
von Kunstwerken zu veranstalten. Als besonders reiz-
volle Gewinne gelangen wieder mehrere Vriginalsteindrucke
bekannter Künstler zur Ausgabe. Allein für diese Blätter
ist die stattliche Summe von 26OOO Mk. ausgeworfen.
Insgesamt werden 80000 Mk. zum Ankäufe von
Driginalarbeiten der Künstler auf der nächsten Großen
Berliner Kunstausstellung verwendet werden.
Dresden. (Der Sächsische Kun st verein) plant für den
Sommer dieses Jahres eine Ausstellung moderner Ge-
mälde aus sächsischem Privatbesitz. Line im Jahre
t9O7 ebenfalls vom Sächsischen Kunstverein veranstaltete
Ausstellung war von großem Erfolge begleitet.
Dresden. Bei der Großen Kunstausstellung Dresden
^9^2 werden die Berliner Künstler einen eigenen Raum
zur Verfügung haben. Als Arbeitskommissar wurde Prof.
Hans Hermann ernannt.
Leipzig. (Graphische Ausstellung t9l4-) Der betreffs
Veranstaltung einer Internationalen Graphischen Aus-
stellung im Jahre Z9ZH zwischen München und Leipzig ent-
standene Prioritätsstreit ist durch beiderseitiges Ueber-
einkommen in der Weise beigelegt worden, daß der
Münchener vorbereitende Ausschuß seinen plan um
einige Jahre verschoben hat. Der Deutsche Buchgewerbe-
verein hat dem Münchener Ausschuß für dieses freundliche
Entgegenkommen besondere Anerkennung ausgesprochen
und sich bereit erklärt, bei einer späteren Münchener Aus-
stellung seine Mitwirkung in entsprechender Form zur Ver-
fügung zu stellen. Die Münchener Kreise werden nun
ihrerseits geschlossen für die Ausstellung in Leipzig im
Jahre t9lH eintreten.
München. (Line Miniaturenausstellung im Kunst-
verein.) Unter dem Protektorat der Frau Prinzessin
Arnulf von Bayern und der Mitarbeit eines besonderer:
Lhrenkomitees veranstaltet der Kunstverein München
zusammen mit dem Museumsverein in der Zeit vom
8. — 20. März I9l2 eine große Miniaturenausstel-
lung in den Räumen des Kunstvereins, in der in erster
Linie Porträt Miniaturen aus süddeutschem Privatbesitz

vereinigt werden sollen. Line allzu strenge zeitliche Be-
grenzung oer Entstehungszeit oder eine Festlegung auf be-
stimmte Meister soll bei der Ausstellung vermieden, da-
gegen am Grundsatz festgehalten werden, nur künstle-
risch hervorragende Stücke zu nehmen. Uebcr Annahme
entscheidet eine Sachverständigenkommission, an deren Spitze
der Direktor des Münchener Nationalmuseums, Lierr Or.
Stegmann, ferner die Herren Or. L. Baffermann-Iordan,
Or. Hans Buchheit und Maler Ieannerat stehen. Besitzer
von geeigneten Objekten werden höflichst gebeten, sich
an der Ausstellung zu beteiligen und ihre Adressen
dem Kunstverein München, Galeriestraße tO, bekanntzu-
geben.
Münster r. N). (Die Ausstellungen des Kunst Vereins)
werden im Jahre ^2, falls keine unvorhergesehenen
Störungen eintreten, in stetem wechsel folgende Kunst-
werke nach und nach vorführen: Gemälde von Julius
Bretz-Düsseldorf, Franz Hecker-Dsnabrück, Harlfinger-Wien,
Franz Marx-München, Grom-Rottmayer-Wien, Emil Nolde-
Berlin, te peerdt-Düsseldorf, Weber-Düsseldorf, Wenzel
Hablik-Itzehoe; ferner: altjaxanische Fa'rbenholzschnitte,
Radierungen erster deutscher Meister, Radierungen und
Lithographien namhafter französischer Künstler, Erzeugnisse
der Spitzenschule der Fürstin pleß (Schlesien), künstlerisch
oder historisch hervorragende altpersische Teppiche usw.
Line besondere pflege und Förderung soll auch das moderne
Kunstgewerbe finden, indem geschlossene Mustersammlungen
für die einzelnen Zweige des Gewerbes vorgeführt werden
sollen. In Aussicht genommen sind zunächst: Textilindustrie,
Tapeten, Linkrusta, Metallwaren (Silber, Kupfer usw.),
Vervielfältigungskünste. Hierdurch soll zugleich den hiesigen
Gewerbetreibenden eine Anregung geboten und sie in bessere
Fühlung mit dem gebracht werden, was von ihren nam-
haften Fachgenossen im Deutschen Reiche heute geleistet
wird. Andererseits soll jede etwaige Schädigung der hiesigen
Handelswelt vermieden werden, indem diese Abteilungen
der Ausstellung unverkäufliches, nur leihweise überlassenes
Eigentum des Deutschen Museums für Kunst und Ge-
werbe sind. /I
Nürnberg. (Der Albrecht-Dürer-Verein) hat für den
Monat März die Veranstaltung einer Ausstellung von
Kunstwerken der neueren Zeit aus Nürnberger
Privatbesitz in Aussicht genommen. Der Vereinsaus-
schuß hat beschlossen, die Ausstellung zu teilen, und zwar
derart, daß die eine Hälfte vom t-— t5. März, die zweite
Hälfte vom t6.—3t- März zur Darbietung gebracht wird.
Um in beiden Fällen einen gleichmäßigen Lharakter zu er-
zielen, sollen die Kunstwerke alphabetisch nach ihren Meistern
geordnet werden, wobei selbstverständlich auch auf eine an-
gemessene Verteilung der Bilder größeren Umfangs Rück-
sicht genommen werden muß. Line Anordnung in zeitlicher
Aufeinanderfolge hat sich als nicht recht durchführbar er-
wiesen.
 
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