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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

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Heft 39.
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Redaktioneller Teil
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Zum Bau und der Ausstattung von Kirchen und anderen kirchlichen Gebäuden, 4
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Bunzel, Rudolf: Das dem kgl. bayr. Staatsministerium zu unterbreitende Projekt einer Kunstkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0546

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536

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 39.

Programm:
Dienstag, den 2. Juli:
9—tv Uhr Ansprachen und Begrüßungen.
to—N „ Prof. Or. Sauer-Freiburg: Liturgie und
Kunst I.
N— l „ Prälat Prof. Or. Swoboda-Wien: Ueber
Freiheit und Gesetzmäßigkeit der kirch-
lichen Kunst I (Architektur).
q.— 5 „ Prof. Or. Sauer: Liturgie und Kunst II.
5— 7 „ Prof. Or. Renard-Bonn, Provinzialkonservator
der Rheinprovinz: Kirchliche Denkmal-
pflege I.
Mittwoch, den 3. Juli:
9—zo Uhr Museumskonservator Or. Witte-Köln: De-
votionalien, Gebetbücher und sonstige
Gegenstände der Massenproduktion
als Träger von Kultur und Unkultur
in der Hand des Klerus.
^0—„ Prof. Or. Sauer-Freiburg: Liturgie und
Kunst III.
„ Prof. Or. Swoboda-Wien: Ueber Freiheit
und Gesetzmäßigkeit der kirchlichen
Kunst II (Figuralkunst).
q.— 5 „ Prof. Or. Swoboda: Grundformen der
paramentik mit besonderer Rücksicht
auf das Meßkleid. (Vorführung von
Modellen und Lichtbildern.)
5— 7 „ Prof. Or. Renard: Kirchliche Denkmal-
pflege II.
Donnerstag, den H. Juli:
9—^0 Uhr Prof. Or. Board-Düsseldorf: Die künstle,
rifche Ausschmückung des Kirchen-
raumes; Wandmalerei, Mosaik, Glas-
malerei.
^0—tl „ Prof. Or. A. Fuchs-Paderborn: Kirchliche
Goldschmiedekunst I.
„ vr. Witte-Köln: Das Kircheninventar I:
Der Altar, u) historische und liturgische Vor-
aussetzungen; b) das künstlerische Problem
und die jedesmalige Lösung lioc; c) das
Gerät und der Schmuck des Altars (mit Aus-
nahme des Kelches und der Monstranz).
q.— 51/2 „ Privatdozent Or. völger-Würzburg: Der
altchristliche Bilderkreis I.
5^2—7 „ Prof. Prill-Lssen: Die kunstgefchichtliche
Entwicklung des Kirchenbaues und
die Forderungen der Gegenwart.
Freitag, den s. Juli:
9—^0 Uhr Prof. Or. Board: Die künstlerische Aus-
schmückung des Kirchenraumes; das
Tafelbild.
IO—U „ Prof. Or. A. Fuchs: Kirchliche Gold-
schmiedekunst II.
„ Or. Witte-Köln: Das Kircheninventar II:
Das untergeordnete Inventar (Kanzel, Bänke,
Gestühl und Skulpturenschmuck, Devotions-
altärchen usw.).

H— 5^/2 Uhr Or. Völger: Der altchristliche Bilder-
kreis II.
5^/2—7 „ Prof. Huber-Feldkirch-Düsseldorf: Erläute-
rungen der Mofaik und Glasmalerei-
technik in den Ateliers der Akademie.
(Die Vorträge werden durch Lichtbilder erläutert. —
Pausen nach jeder Stunde.)
Ls sei uns gestattet, auch an dieser Stelle dem all-
gemeinen dringenden Wunsche Ausdruck zu ver-
leihen: die Vorträge beider Kurse möchten in Druck-
form zufammengehalten und, möglichst mit den wich-
tigsten Abbildungen, der Geffentlichkeit übergeben werden.
Das wäre für alle, die dem (leider!) so weitverzweigten
Thema ein Interesse entgegenbringen, von höchster Wich-
tigkeit! Die Schriftleitung.

Vas clem Kgl. Staatsmmisterium
zu unterbreiten äs Projekt einer
liunstkammer.*)
von Rudolf Bunzel, München.
Sie berät fachlich über alle wünsche und Vorschläge
in Kunstsachen; sie bringt ihre Wahrnehmungen über Be-
dürfnisse der öffentlichen Kunstpflege und über Zustände
der Kunst der Regierung zur Kenntnis; sie berät alle Ge-
setzentwürfe, welche die Interessen der Künstler und Kunst-
gewerbetreibenden berühren, noch vor den gesetzgebenden
Körperschaften und teilt die Ergebnisse ihrer Beratung der
Regierung mit; sie berät über Errichtung neuer Kunstxstege-
anstalten und über neuzeitliche Reorganisation der be-
stehenden; sie tritt mit der Regierung über verlangen in
wichtige Beratungen ein; die Kammer in München ent-
scheidet über Ankäufe für die moderne Galerie, über die
Anlage volksbeglückender Plätze, in allen Denkmalsange-
legenheiten, Verleihung von Staatspreisen und Medaillen
für hervorragende Kunstleistungen auf Münchener Kunst-
ausstellungen.
Die Kammer
hält alle selbständig die Kunst Ausübenden in Evidenz;
sie unterhält ein eigenes Exportbureau, führt eine Sta-
tistik des Kunstimxortes und Kunstexxortes und eine
Statistik des Ausstellungsumsatzes;
sie evidenziert die Vorteile, die die Kunst der Industrie
bringt;
sie prüft und ernennt Sachverständige für Spezialfächer
der Kunst.
Die Ernennung ist von der Regierung zu bestätigen;
sie äußert sich über Zulassung tauglicher Experten zum
Auktionshandel;
sie führt ein Vorlagearchiv über hervorragende von Ex-
perten gewählte Muster für Industrie, ein Archiv für
künstlerisch bedeutsame Entwürfe, für Bauten, Plätze,
Gartenanlagen;

*) In München haben kürzlich zwei öffentliche
Versammlungen stattgefunden, die sich mit der Frage
der Organisation der Künstlerschaft befaßten. Die
Linberufer waren Herr Maler Or. Bunzel refp. Herr
Rechtsanwalt Or. Halbe (vergl. den Artikel in der vorig en
Nummer. Red.), wir können nicht umhin, unseren
Lesern auch von diesen versuchen Kenntnis zu geben, ohne
uns aber Mit -en ZNM Teil viel ZN optimistischen
isslänen zn identifizieren, wir schließen uns im
Gegenteil -en Warnungen -es Herrn Otto Marcus
in dieser Nummer an. Ein Bericht über die von Herrn
Or. Bunzel geplante „Kunstbörse" wird folgen.
Die Schristleitung.
 
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