Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0557
DOI Heft:
Heft 40.
DOI Artikel:Arbeitskalender
DOI Artikel:Redaktioneller Teil
DOI Artikel:Berger, E.: II. Internationaler Kunstkongreß, Paris Juni 1912
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Heft HO.
Die Werkstatt der Kunst.
5H7
Ter-
min
Ausstellungen
-s
8
Ter-
min
Ausstellungen
8
15.
Nov.
Schluß der XI. Nationalen schweizerischen
Ausstellung in Neuenburg.
36
io.
Dez.
Eröffnung der Ausstellung des Gesterr.
Aünstlerbundes in Wien.
36
17.
Nov.
Schluß der Ausstellung von Griginalradierun-
gen des Leipziger Künstlerbundes in Leipzig.
Ende
Dez.
Schluß der großen Rudolf von Alt-Gedächt-
nis-Ausstellung in der wiener Secession.
—
23.
Nov.
Einlieferung für die Ausstellung des Gesterr.
Künstlerbundes in Wien.
36
191S
r.
Jan.
Schlußder Ausstellung des Gesterr. Künstler-
bundes in Wien.
36
Redaktioneller Teil.
II. Internationaler RunstkongrelZ, Paris
Juni 1912
Ueber die Verhandlungen des permanenten
Komitees (Loinite kermanent des Louvres ^rtisti-
<^nes Internationanx) und über den damit in Ver-
bindung abgehaltenen II. Internationalen Kunst-
kongreß, sendet uns der Delegierte der A. D.
K. G., Herr Pros. L. Berger, folgenden Bericht:
Paris, 20. Juni s9^2.
Die pariser Tagung des permanenten Komitees
für internationale Kunstkongresse, dessen Gründung
gelegentlich des I. Internationalen Kunstkongresses
zu Nom f9fs erfolgte, hat dadurch eine besondere
Bedeutung gewonnen, weil die in Nom angeregte
Idee der Bildung nationaler Sektionen, die durch
ihre Delegierten das große permanente Komitee bilden
sollten, zur Ausführung kam. Sämtliche Kultur-
staaten Europas waren der Aufforderung zur Bil-
dung der nationalen Sektionen nachgekommen. Nach
der Größe des betreffenden Landes wurden je 2 bis
5 Delegierte und ebensoviele Ersatzmänner (Adjoints)
zugebilligt. Von s? Ländern waren die Delegierten
anwesend, von Deutschland außer dem Berichterstatter
noch Geh. Hofrat Prof. Dülfer-Dresden. wir hatten
sofort die Notwendigkeit erkannt, auch unsererseits
mit festen Vorschlägen hervorzutreten, da alle übrigen
Nationen das nämliche taten, und wir stellten, ohne
eigentlich das Mandat dazu zu haben, die folgende
Liste auf, die, zum Teil durch die römische Wahl
gegeben, nur ergänzt zu werden brauchte. Fünf
Delegierte und fünf Ersatzmänner waren zu benennen.
In Nom waren gewählt: Prof. A. Kampf (vom
Römischen Komitee erst jetzt bekannt gemacht), Berger
und Th. Knorr. Dem Komitee gehörte noch als
Vertreter des Internationalen Architekten-Verbandes
Baurat N eh er-Frankfurt an, dessen Stelle jetzt Prof.
Dülfer einnimmt, da Herr Neher sich zurückziehen
zu wollen erklärte. Die Loyalität erforderte, die
fünfte Stimme einem Mitglieds des „Deutschen
Künstlerbundes", obwohl dieser der Angelegenheit
des permanenten Komitees bis jetzt wenig Interesse
entgegenbrachte, zu geben, und da es ein Bildhauer
sein sollte, siel unsere Wahl auf Prof. Herm. Hahn-
München. Als Ersatzmänner enthält unsere Liste
folgende Namen: Prof. Manzel-Berlin, Geh. Hof-
rat Prof. Kühl-Dresden, Prof. Hans Thoma-
Karlsruhe, Geh. Hofrat Prof. Max Klinger-Leipzig,
Prof. Ad. Münzer-Düsseldorf. Nach dem im
Januar s9^2 genehmigten Statut des Komitees
permanent kann die nationale Sektion beliebig
viele „korrespondierende" Mitglieder kooptieren. Die
obigen Delegues und Adjoints sind auf fünf Jahre
gewählt und die Zusammensetzung des nationalen
Komitees hängt naturgemäß davon ab, ob die Herren
die Wahl annehmen werden.
Das Programm des II. Internationalen Kunst-
kongresses brachte am sH. Juni die feierliche Er-
öffnung in Anwesenheit der Regierungsvertreter von
Frankreich, Belgien, Holland, Spanien, Schweden,
Norwegen u. a. unter dem Vorsitze des Präsidenten
M. Victor Laloux im Konferenzsaal des 8alon
des ^rtistes bran^ais, die Ansprachen des Ministers
Berard sowie weiterer offizieller Persönlichkeiten,
darunter auch die Duchesse d'Uzes, die als Präsi-
dentin der Lociete cke8 temines ^Vrtistes peintres
et 8culpteur8 an den Verhandlungen teilnahm. Bild-
hauer Boisseau berichtete dann über ein Reglement
betreffend des Kopieren nach Werken lebender Meister
in öffentlichen Galerien, und stellte den Antrag, der
Kongreß möge beschließen, daß Kopien, nur mit Ein-
willigung des Autors und nicht in der Größe des
Originales angefertigt, mit der Bezeichnung „d'apres"
(nach) und mit einem Stempel des Museums ver-
sehen werden sollen, der zu lauten habe: dopie — Oroit
de reproduction reserve (Kopie — Vervielfältigungs-
recht, vorbehalten). Die ausführliche Motivierung
des Antrages wird in dem Kongreßberichte abgedruckt.
M. Silvy-Leligois unterbreitet ein Amende-
ment. demzufolge dem Künstler alle Reproduktions-
rechte vorbehalten bleiben sollten, im Falle ein Werk
an ein öffentliches Museum verkauft werde (was
bis jetzt in Frankreich nicht üblich war).
In der Nachmittagssitzung im Konversationssaal
der Lociete Nationale des Leaux-^rts der pariser
Secession (im Orand Calais cku dbarnps bllysöes
Hausen beide Künstlergesellschaften mit ihren „Salons"
nur durch ein Tournique getrennt, friedlich neben-
einander!) begrüßte dann Präsident M. Noll die
Kongreßmitglieder. M. Vernon erneute die schon
in Nom s9^ als wünschenswert bezeichneten Punkte
Die Werkstatt der Kunst.
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15.
Nov.
Schluß der XI. Nationalen schweizerischen
Ausstellung in Neuenburg.
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io.
Dez.
Eröffnung der Ausstellung des Gesterr.
Aünstlerbundes in Wien.
36
17.
Nov.
Schluß der Ausstellung von Griginalradierun-
gen des Leipziger Künstlerbundes in Leipzig.
Ende
Dez.
Schluß der großen Rudolf von Alt-Gedächt-
nis-Ausstellung in der wiener Secession.
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23.
Nov.
Einlieferung für die Ausstellung des Gesterr.
Künstlerbundes in Wien.
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191S
r.
Jan.
Schlußder Ausstellung des Gesterr. Künstler-
bundes in Wien.
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Redaktioneller Teil.
II. Internationaler RunstkongrelZ, Paris
Juni 1912
Ueber die Verhandlungen des permanenten
Komitees (Loinite kermanent des Louvres ^rtisti-
<^nes Internationanx) und über den damit in Ver-
bindung abgehaltenen II. Internationalen Kunst-
kongreß, sendet uns der Delegierte der A. D.
K. G., Herr Pros. L. Berger, folgenden Bericht:
Paris, 20. Juni s9^2.
Die pariser Tagung des permanenten Komitees
für internationale Kunstkongresse, dessen Gründung
gelegentlich des I. Internationalen Kunstkongresses
zu Nom f9fs erfolgte, hat dadurch eine besondere
Bedeutung gewonnen, weil die in Nom angeregte
Idee der Bildung nationaler Sektionen, die durch
ihre Delegierten das große permanente Komitee bilden
sollten, zur Ausführung kam. Sämtliche Kultur-
staaten Europas waren der Aufforderung zur Bil-
dung der nationalen Sektionen nachgekommen. Nach
der Größe des betreffenden Landes wurden je 2 bis
5 Delegierte und ebensoviele Ersatzmänner (Adjoints)
zugebilligt. Von s? Ländern waren die Delegierten
anwesend, von Deutschland außer dem Berichterstatter
noch Geh. Hofrat Prof. Dülfer-Dresden. wir hatten
sofort die Notwendigkeit erkannt, auch unsererseits
mit festen Vorschlägen hervorzutreten, da alle übrigen
Nationen das nämliche taten, und wir stellten, ohne
eigentlich das Mandat dazu zu haben, die folgende
Liste auf, die, zum Teil durch die römische Wahl
gegeben, nur ergänzt zu werden brauchte. Fünf
Delegierte und fünf Ersatzmänner waren zu benennen.
In Nom waren gewählt: Prof. A. Kampf (vom
Römischen Komitee erst jetzt bekannt gemacht), Berger
und Th. Knorr. Dem Komitee gehörte noch als
Vertreter des Internationalen Architekten-Verbandes
Baurat N eh er-Frankfurt an, dessen Stelle jetzt Prof.
Dülfer einnimmt, da Herr Neher sich zurückziehen
zu wollen erklärte. Die Loyalität erforderte, die
fünfte Stimme einem Mitglieds des „Deutschen
Künstlerbundes", obwohl dieser der Angelegenheit
des permanenten Komitees bis jetzt wenig Interesse
entgegenbrachte, zu geben, und da es ein Bildhauer
sein sollte, siel unsere Wahl auf Prof. Herm. Hahn-
München. Als Ersatzmänner enthält unsere Liste
folgende Namen: Prof. Manzel-Berlin, Geh. Hof-
rat Prof. Kühl-Dresden, Prof. Hans Thoma-
Karlsruhe, Geh. Hofrat Prof. Max Klinger-Leipzig,
Prof. Ad. Münzer-Düsseldorf. Nach dem im
Januar s9^2 genehmigten Statut des Komitees
permanent kann die nationale Sektion beliebig
viele „korrespondierende" Mitglieder kooptieren. Die
obigen Delegues und Adjoints sind auf fünf Jahre
gewählt und die Zusammensetzung des nationalen
Komitees hängt naturgemäß davon ab, ob die Herren
die Wahl annehmen werden.
Das Programm des II. Internationalen Kunst-
kongresses brachte am sH. Juni die feierliche Er-
öffnung in Anwesenheit der Regierungsvertreter von
Frankreich, Belgien, Holland, Spanien, Schweden,
Norwegen u. a. unter dem Vorsitze des Präsidenten
M. Victor Laloux im Konferenzsaal des 8alon
des ^rtistes bran^ais, die Ansprachen des Ministers
Berard sowie weiterer offizieller Persönlichkeiten,
darunter auch die Duchesse d'Uzes, die als Präsi-
dentin der Lociete cke8 temines ^Vrtistes peintres
et 8culpteur8 an den Verhandlungen teilnahm. Bild-
hauer Boisseau berichtete dann über ein Reglement
betreffend des Kopieren nach Werken lebender Meister
in öffentlichen Galerien, und stellte den Antrag, der
Kongreß möge beschließen, daß Kopien, nur mit Ein-
willigung des Autors und nicht in der Größe des
Originales angefertigt, mit der Bezeichnung „d'apres"
(nach) und mit einem Stempel des Museums ver-
sehen werden sollen, der zu lauten habe: dopie — Oroit
de reproduction reserve (Kopie — Vervielfältigungs-
recht, vorbehalten). Die ausführliche Motivierung
des Antrages wird in dem Kongreßberichte abgedruckt.
M. Silvy-Leligois unterbreitet ein Amende-
ment. demzufolge dem Künstler alle Reproduktions-
rechte vorbehalten bleiben sollten, im Falle ein Werk
an ein öffentliches Museum verkauft werde (was
bis jetzt in Frankreich nicht üblich war).
In der Nachmittagssitzung im Konversationssaal
der Lociete Nationale des Leaux-^rts der pariser
Secession (im Orand Calais cku dbarnps bllysöes
Hausen beide Künstlergesellschaften mit ihren „Salons"
nur durch ein Tournique getrennt, friedlich neben-
einander!) begrüßte dann Präsident M. Noll die
Kongreßmitglieder. M. Vernon erneute die schon
in Nom s9^ als wünschenswert bezeichneten Punkte