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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

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Heft 11.
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https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0154

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Die Werkstatt der Aunst.

Heft U-


die Schönheit dieser neuen Motive als symptomatischen
Ausdruck für den Geist unseres Jahrhunderts erkannt hat.
Sie soll ferner in einem geschlossenen Programm zeigen,
daß jene Fülle malerischer Bewegtheit und das in diesem
Milieu lebendige Menschenschicksal im besonderen nicht nur
die moderne Kunst ungeheuer befruchtet haben, sondern
daß diese neuen Zeichen auch bereits zukunftbestimmend
über dem werden einer kommenden künstlerischen Entwick-
lung stehen. Das Programm der Ausstellung ist so weit
als möglich gefaßt. Je vielgestaltiger das Bild im all-
gemeinen sein wird, um so sicherer werden wir der Idee
im großen gerecht werden können. Alle Gebiete der
bildenden Kunst, mit Ausnahme der Architektur,
sind willkommen (plastische Werke größeren Maßstabes nur
nach vorheriger Anfrage bei der Geschäftsleitung), und die
Beteiligung soll nicht allein auf Deutschland be-
schränkt sein. Jeder Künstler kann bis zu Gemälden,
3 Skulpturen und je 6 Zeichnungen, Skizzen oder graphi-
sche Arbeiten einsenden, deren Annahme dem Urteil
der Jury unterliegt. Man hofft im besonderen, daß der
Gedanke dieser Veranstaltung auch solche Künstler zur Be-
teiligung veranlassen wird, die bisher die Stätten der Ar-
beit noch nicht zum speziellen Arbeitsthema gemacht haben,
die aber ihrer ganzen Veranlagung nach die Schönheit und
Dankbarkeit dieser künstlerischen Motive erkennen. Die
Ausstellung wird zuerst im März t9l2 in der Galerie
Ernst Arnold in Dresden eröffnet werden, und sie wird
von hier aus eine längere Tournee durch Deutsch-
land antreten, bei der speziell solche Städte berührt werden
sollen, die dem Gedanken der Ausstellung besonders nahe
stehen. Für die Monate Mai und Juni übernimmt das
Kunstmuseum der Stadt Essen die Ausstellung „Stätten der
Arbeit", um sie einer Ausstellung „Die Industrie in der
bildenden Kunst", die aus Anlaß des hundertjährigen Ju-
biläums der Kruppschen Gußstahlfabrik während dieser
Monate in seinen sämtlichen Räumen stattsindet, anzu-
gliedern. Jeder der teilnehmenden Künstler verpflichtet sich
seine Werke bis zum Herbst, tunlichst bis Ende 1^2, dem
Unternehmen darzuleihen. Der Termin für die Einsen-
dung der Werke beginnt am 30. Januar 19^2 und
schließt am 20. Februar t9l2. Die Jury tritt Ende
Februar in Dresden zusammen. Die veranstaltende Galerie
Ernst Arnold in Dresden trägt die Spesen der einfachen
Fracht inkl. Versicherung gegen Totalverlust. Sie über-
nimmt ebenfalls den Rücktransport der angenommenen
Werke nach Schluß der Veranstaltung und die Feuerversiche-
rung während der Dauer der Ausstellungen. Refüsierte
Arbeiten werden den Einsendern innerhalb Tagen nach
stattgehabter Jurysitzung auf Kosten des Absenders wieder
zugestellt. Die gesamte geschäftliche Leitung des Unter-
nehmens liegt in den Händen der Kunsthandlung Ernst
Arnold, Dresden-A., bezw. ihres Inhabers L. w. Gutbier.
Jury: Louis Lorinth, Präsident der Berliner Secession;
Ernst Gosebruck, Direktor des Kunstmuseums der Stadt
Essen a. R.; Pros. Frhr. von Habermann, Präsident
der Münchner Secession; Prof. Arthur von Kampf, Prä-
sident der Berliner Kgl. Akademie der Künste; Or. Ernst
Posse, Direktor der Kgl. Gemäldegalerie in Dresden;
Or.GeorgBiermann, Herausgeber des „Cicerone", Berlin;
Ludwig w. Gutbier, Dresden, Ersatzmann Prof. Robert
Sterl, Dresden.
Hamburg. (Line Ausstellung Hamburgischer Künst-
ler) findet im Februar t9l2 in der Galerie Lometer,
Hamburg, Hermannstr. 37, unter dem Protektorat des
Bürgermeisters Or. Burchard statt. Ls können sich an
dieser Ausstellung sämtliche in Hambur-g und Um-
gebung wohnenden Künstler beteiligen. Die An-
meldung der Bilder hat bis zum t- Januar zu erfolgen,
die Einsendung derselben bis zum to. Januar. Alles
Nähere und sonstige Ausstellungsbedingungen sind in dem
Ausstellungs-Programm enthalten, welches auf Wunsch
zugesandt wird. Die Ausstellungs-Leitung und Jury besteht
aus den Herren: Graf L. von Kalckreuth, I. p. Kayser,

Prof. Or. A. Lichtwark, A. Siebelist Ed. Steinbach und
W. Suhr jun.
Hannover. (Große Ausstellung der Allgemeine::
Deutschen Kunstgenossenschaft im Künstlerhause
zu Hannover t 9 l 2.) Seitens des Hauptausschusses der
Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft weilte in diesen
Tagen der f. Vorsitzende, Herr Prof. Schmid-Breitenbach
aus München, in unserer Stadt, um die erforderlichen Vor-
bereitungen zu der am Mai fgf2 durch den Herrn
Gberpräsidenten Exz. v. Wentzel zu eröffnenden Kunst-
ausstellung zu treffen. Bereits im Vktober sind an die
Künstler die Anmeldepapiere ergangen, nach welchen die
Einlieferung der Kunstwerke in der Zeit vom f 5. bis
20. April f9f2 zu erfolgen hat. Die Kunstwerke, welche
in den einzelnen Kunstzentren bereits eine Grtsjury
passiert haben, müssen sich alsdann hier noch einer Zen-
traljury unterwerfen. Diese setzt sich zusammen aus den
von den verschiedenen Grtsvereinen gewählten Juroren.
Für den zu bildenden Ehrenausschuß hat man mit den
maßgebenden Persönlichkeiten bereits Fühlung genommen.
Der unter dem Vorsitz des Herrn Maler Karl plinke
gebildete Arbeitsausschuß erledigt die für Hannover
erforderlichen Geschäfte. Er besteht ans den Herren: Prof.
L. Jordan, Maler R. Schlösser, Maler R. Hermann, General-
agent Fricke und Kaufmann Joh. Schlöbke.
Hannover, H. Dezember. (Der Kun st verein Hannover
se. v.j) teilt uns mit, daß die 80. Große Frühjahrs-
ausstellung mit Rücksicht auf die ab f. Mai stattfindende
Große Deutsche Kunstausstellung der A. D. K. G. bereits
am 8. April (2. Vstertag) geschlossen wird.
Leipzig. Die Vorarbeiten für die Internationale Aus-
stellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig
deren Zustandekommen schon seit Monaten gesichert
ist, haben in den letzten Monaten erhebliche Fortschritte
gemacht. Das Königlich Sächsische Ministerium des Innern
hat, vorbehaltlich der ständischen Genehmigung, zu dem
Garantiefonds den Betrag von 200000 Mk. bewilligt. Der
Rat und die Stadtverordneten der Stadt Leipzig haben für
die Ausstellung nicht nur ein Hooooo großes Gelände
unentgeltlich zur Verfügung gestellt, sondern auch für den
Garantiefonds ebenfalls den Betrag von 200 000 Mk., dar-
unter 50000 Mk. als festen Beitrag, bewilligt. Von pri-
vater Seite sind, ohne daß bis jetzt eine besondere Werbung
erfolgte, t5oooo Mk. zu dem Garantiefonds gezeichnet,
dessen Höhe augenblicklich 550 000 Mk. beträgt. Die
Ausstellungsbedingungen nebst genauem Gliederungsxlan
usw. sind ausgearbeitet worden und werden, nach end-
gültiger Beratung und Genehmigung durch das Direktorium,
im Dezember zum versand kommen. Als weiteres aus-
führendes Vrgan ist ein Bau ausschuß gewählt worden,
dem als Mitglieder angehören die Herren: Baurat Franz
Theodor Franke, Stadtbaurat Fritz Peters, Architekt Her-
mann Schmidt, Prof. Max Seliger, Stadtbauinspektor Hans
Strobel, Or. L. Volkmann.
Stuttgart, 2. Dezember, (württembergische Kunst-
ausstellung.) Gestern hat eine von dem Kultus-
minister v. Fleischhauer einberufene Versammlung vor-
bereitende Schritte für die Veranstaltung einer württem-
bergischen Kunstausstellung beschlossen, mit der im
Frühjahr l9t3 das an Stelle des abgebrannten Hof-
theaters gegenwärtig entstehende Kunstausstellungs-
gebäude eröffnet werden soll. Zu der Ausstellung sind
Werke der bildenden Künste, Malerei und Bildhauerei,
nicht aber der Architektur und des Kunstgewerbes zugelassen.
Sie wird im wesentlichen deutschen Charakter
tragen mit internationalem Einschlag. Die Mittel
werden so reichlich bemessen sein, daß für den Ankauf
von Werken etwa 200000 Mk. zur Verfügung
stehen werden.
Venedig. Prof. Or. Ludwig Dettmann, der Direktor
der Königsberger Kunstakademie, ist vom Präsidenten der
„Internationalen Kunstausstellung zu Venedig t9l2" auf-
 
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