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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

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Heft 28.
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https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0393

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heft 28.

Die Werkstatt der Kunst.

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diesen Vorschlag lebhaft und bat den Münchener Hauxt-
ausschuß, sich sofort der Sache anzunehmen.
Der in Punkt Absatz IV der Tagesordnung ent-
haltene Antrag des Vrtsvereins Königsberg wurde von
Herrn Anderson, dem Vertreter des Mrtsvereins, verlesen
und den Ansichten des Mrtsvereins entsprechend begründet.
Ls wandten sich sofort verschiedene Vertreter der Orts-
vereine energisch gegen die Annahme dieses Antrages.
Eine längere eingehende Debatte wurde durch den Beschluß
der Hauptversammlung erledigt, die den Antrag mit allen
gegen eine Stimme ablehnte.
Bevor die Hauptversammlung in die Besprechung des
nächsten Punktes der Tagesordnung eintrat, machte der
Vorsitzende die sehr erfreuliche Mitteilung, daß sich in
Baden-Baden eine größere Anzahl von angesehenen Künst-
lern zusammengefunden habe und um Aufnahme in die
A. D. K. G. als Grtsverein Baden-Baden bitte. Die von
der Satzung gestellten Vorbedingungen für die Aufnahme
werden durch die Herren erfüllt, so daß der Aufnahme
nichts im Wege steht. Der Vorsitzende stellte daher den
Antrag an die Hauptversammlung, durch Aufnahme dieser
Herren der A. D. K. G. einen neuen Vrtsverein zu gewinnen.
Die Hauptversammlung war gern bereit, diesen Wunsch zu
erfüllen, die Aufnahme wurde sofort vollzogen.
Zu Punkt der Tagesordnung wurden der Haupt-
versammlung die vom Hauptausschusse vorbereiteten „grund-
legenden Bedingungen für die Aufstellung von Bestim-
mungen über das Verfahren bei Wettbewerben der Malerei
und Bildhauerei" vorgetragen und deren prinzipielle An-
nahme vorbehaltlich einiger Aenderungen, die gemeinsam
mit dem Unterausschüße für Rechtsfragen und dem Syndi-
kus Or. Rothe erfolgen sollen, einstimmig genehmigt. Die
weiter in dieser Sache zu unternehmenden Schritte wurden
dem Hauptausschusse vorbehalten.
Zum letzten Punkte der Tagesordnung lagen verschie-
dene Anregungen des Hauptausschusses vor.
Zunächst erbat sich der Münchener Hauptausschuß die
Genehmigung zur Fortsetzung der von Herrn Deiters ver-
faßten Geschichte der Deutschen Kunstgenossenschaft einen
Bericht über seine Tätigkeit in der abgelaufenen Amts-
periode unter Beigabe eines sehr oft benötigten Mitglieder-
verzeichnisses der A. D. K. G. verfassen und drucken lassen
zu dürfen. Die Genehmigung hierzu erfolgte einstimmig.
Der Bericht wird noch vom Münchener Hauptausschusse
aus allen Ortsvereinen zugehen und ihnen zur Verteilung
an die Mitglieder eine entsprechende Anzahl zur Verfügung
gestellt werden. In diesen Bericht werden auch alle vom
Hauptausschusse gemachten besonders wichtigen Erfahrungen,
die für alle Angehörigen erzielten Vergünstigungen sowie
die aufgestellten Verträge, Vertragsentwürfe, Grundsätze usw.
ausgenommen werden.
Die vom Hauptausschusse zur Bekämpfung des „fliegen-
den Kunsthandels und des damit meist verbundenen Auk-
tionsunwesens" unternommenen Schritte sowie die ange-
bahnte Verbindung mit dem ständigen Komitee, das sich
zur Veranstaltung von Künstlerkongressen in Paris gebildet
hat, wurden von der Hauptversammlung dem Berliner
Hauptausschusse zur weiteren Bearbeitung überlassen.
Line vom Münchener Hauptausschusse verfaßte Werbe-
schrift zum Eintritte in die A. D. K. G. wurde der Haupt-
versammlung vorgetragen. Diese beschloß, die Herausgabe
derselben dem Münchener Hauptausschusse gemeinsam mit
den Herren des kommenden Berliner Hauxtausschusses zu
überlassen.
Schon seit langem hielt es der Münchener Hauptaus-
schuß auf Grund der von ihm gemachten Erfahrungen für
wünschenswert, daß der bisher in den Satzungen vorge-
sehene provisorische Rechenschafts- und Kassabericht, der
vier Wochen vor der Hauptversammlung im Vereinsorgane
gegeben werden muß, in Wegfall käme. Da ein dies-
bezüglicher Antrag auf Aenderung der Satzung nicht auf
der Tagesordnung stand, bat der Hauptausschuß die Haupt-
versammlung, die Besprechung dieser Angelegenheit ein-
stimmig auf die Tagesordnung zu fetzen. Dies geschah.

Nach eingehenden Besprechungen wurde zur Abstimmung
geschritten und der Antrag des Hauptausschusses auf Ab-
schaffung des Vorberichtes und die damit verbundene
Satzungsänderung einstimmig beschlossen. In Zukunft fällt
also die Veröffentlichung des provisorischen Berichtes weg,
dagegen wird den einzelnen Grtsvereinen allmonatlich ein
Bericht über die Tätigkeit des Hauptausschusses zugehen
und der Kassabericht vier Wochen vor der Hauptversamm-
lung zugleich mit der Tagesordnung und der definitiven
Einladung zur Hauptversammlung per eingeschriebenen
Brief zugesandt werden. Nachdem noch einige Anregungen
seitens des Münchener Hauptausschusses gegeben worden
waren, war die Tagesordnung erschöpft. Als Vertreter
des größten Vrtsvereins der Genossenschaft und Mitglied
des künftigen Hauxtausschusses ergriff noch Herr Prof.
Langhammer-Berlin das Wort, um dem Münchener Haupt-
ausschufse für seine in der sechsjährigen Amtsperiode be-
wiesene Tatkraft, pflichttreue und aufopfernde Tätigkeit
den herzlichsten Dank der Hauptversammlung auszusxrechen.
Der Vorsitzende, Herr Schmid-Breitenbach, dankte Herrn
Prof. Langhammer für die anerkennenden Worte und schloß
die ordentliche Hauptversammlung abends 6*/, Uhr mit
einem von der Versammlung begeistert aufgenommenen
Hoch auf die A. D. K G.
München, den 3t. März t<N2.
Allgemeine Deutsche Aunstgenossenschaft.
Der Hauptausschuß.
Walter 1Kor, t. Schriftführer.

Uliskunkt In lüechtrsvgelegecheiten.
Der Syndikus der „Allgemein en Deutsch en Kunst-
genoffenschaft", HerrRechtsanwaltvr. Friedrich Rothe
in Berlin W, Jägerstraße 20/HI, erteilt den Mitgliedern
kostenlos Auskunft in Rechtsangelegenheiten, die die beruf-
lichen Interessen der Mitglieder betreffen. (Sprechstunden
täglich, mit Ausnahme des Sonnabend, von qI/z bis 6 Uhr.)
Gesuche um Raterteilung werden, unter Beifügung von
möglichst vollständigem Beweismaterial, am besten schrift-
lich, — entweder direkt bei Herrn Vr. Rothe oder durch
die Vermittelung der Schriftleitung der „Werkstatt der Kunst"
eingereicht.

Auch die Abonnenten der „Werkstatt der Kunst"
erhalten diese kostenlose Auskunft, doch haben sie ihr
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oder mündlich an die Schriftleitung in Zehlendorf-Mitte
bei Berlin zu wenden.


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Mitte bei Berlin. Telephon: Zehlendorf ^053.
 
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