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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/​1912

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Heft 30.
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https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0424

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft ZO.

Die Adresse muß mit der Aufschrift „Wettbewerb" versehen
sein. Einlieferung in geschlossenem Kuvert mit Kennwort
bis 30. Mai t9l2 an die König!. Kunstakademie
zu Leipzig, Wächterstraße tl- Preisrichter in Leipzig:
Direktor Pros. Seliger, Prof. Steiner-Prag (Kgl. Akademie),
Feodor Lindemann (t- Vorsitzender des Sächsischen Jeichen-
lehrervereins); in Dresden: Prof. Kleinhempel, p. Herr-
mann (Kgl. Zeichenschule). Das Preisgericht tagt sofort
nach dem 30. Mai. Die Entwürfe sollen beim Kongresse
ausgestellt werden. Die 6 prämiierten gehen in den
Besitz der Firma Graul 6c Pöhl mit allen Rechten
über und die übrigen werden auf Wunsch (? Red.) nach
Schluß des Kongresses an die betreffenden Adressen postfrei
zurückgeschickt.

- Erledigte Vreisaussckreiben -
Berlin. Für die künstlerische Ausmalung der Aula des
Königstädtischen Gymnasiums in der Llisabethstraße sind
anläßlich eines Wettbewerbes fünf Arbeiten mit Preisen
bedacht worden. Die städtische Kunstdeputation hatte seiner-
zeit dem „Verein Berliner Künstler" 7500 Mk. für
einen Wettbewerb für die Ausmalung der Aula zur
Verfügung gestellt. Den ersten Preis erhielt der Maler
Prof. KarlKöpping, der für die Ausführung H5 000 Mk.
verlangt. Dazu kommen noch 8000 Mk. für die Vorberei-
tungen, so daß insgesamt über so 000 Mk. Kosten ent-
stehen. Die Mittel wurden nach einer sehr stürmischen
Debatte von der Berliner Stadtverordnetenkammer be-
willigt.

Aus Akaclernren unci Kunstschulen

Berlin. (Keine „staatlich genehmigten" privat-
schulen mehr!) Der Zusatz „staatlich genehmigt", „staat-
lich konzessioniert" od. dgl., mit dem heute manche Schul-
leiter ihre privatschulen und Privaterziehungsanstalten
schmücken, wird nach einem jüngst ergangenen Erlaß des
preußischen Kultusministers fortfallen. Bekanntlich
bedürfen alle Leiter von Anstalten, die für den Unterricht
und die Erziehung der Jugend bestimmt sind, der staat-
lichen Erlaubnis. (Ausgenommen bleiben vorläufig
noch die Schulen für hohe Kunst. Red.) Ls dürfen
überhaupt nur f»lche privatfchulen und Privaterziehungs-
anstalten bestehen, deren Leiter die Erlaubnis zur An-
legung oder Fortführung der Anstalt von der Schulauf-
sichtsbehörde erhalten haben. Daher können Zusätze wie
die gebräuchlichen das Publikum nur irreführen, indem sie
zu der Annahme verleiten, als trage die Anstalt einen
mehr oder weniger amtlichen Lharakter, und als über-
nehme der Staat dieselbe Gewähr für ihre Leistungen wie
bei öffentlichen Schulen. Deshalb bestimmte der Minister,
daß fortan bei der Genehmigung derartiger Anstalten ein
solcher Zusatz ausdrücklich auszuschließen und daß, soweit
früher genehmigte Schulen und Erziehungsanstalten den
Zusatz führen, seine Beseitigung zu veranlassen ist. Der
Handelsminister hat eine entsprechende Anordnung für
die zu seinem Geschäftsbereich gehörenden Handels- und
Gewerbeschulen bereits früher getroffen. /I
Berlin. (Die Freie Hochschule Berlin gab soeben ihr
neues Programm für das Frühjahrsquartal heraus, das
in 58 Vortragsreihen von zumeist 5 oder 6 Doppelstunden
wieder die wichtigsten Fragen der Weltanschauung, Kunst,
Literatur, Volkswirtschaft, Naturwissenschaft, Medizin,
Technik u. a. behandelt. Das Programm wird wie bis-
her kostenlos ausgegeben in allen städtischen Lesehallen,
in öffentlichen Bibliotheken, in sämtlichen Filialen von
Loeser 6c Wolff. Hörerkarten sind in den im Programm
verzeichneten Verkaufsstellen zu haben.
Berlin. Die unter Leitung des Malers Karl Wendel
stehende Landschaftsklasse der Zeichen- und Mal-
schule des Vereins der Künstlerinnen (Berlin,
Schöneberger Ufer 38) wird Anfang Mai ihre Studien

im Freien, und zwar in Lladow bei Potsdam be-
ginnen. Die Klaffe des Malers George Mosson ist seit
diesem Winter in Porträt- und Aktmalen eingeteilt. Der
neuerrichtete Modellierkursus, Leiter Bildhauer Erich
Schmidt-Kestner, findet lebhaftes Interesse; er ist zu-
gunsten der im Amt beschäftigten Lehrerinnen, die sich im
Modellieren fortbilden wollen, auf die Nachmittagsstunden
gelegt.
Lharlottenburg^ 25. März. An der Kunstgewerbeschule
in Lharlottenburg wurde die Stelle des Direktors am
t. April frei und ist zu besetzen. Das Anfangsgehalt
beträgt 6400 Mk. und steigt mit Zulagen von je 500 Mk.
nach 3 und 6 Jahren bis zum Höchstgehalt von 7900 Mk.
nach 9 Jahren. Außerdem bezieht der Direktor t3oo Mk.
Wohnungsgeldzuschuß, der bei Versetzung in den Ruhestand
in voller Höhe zur Anrechnung kommt. Entgeltliche Neben-
beschäftigung unterliegt der Genehmigung des Magistrats-
dirigenten nach den für die Beamten der Stadt Eharlotten-
burg geltenden Bestimmungen. Bewerber, die neben her-
vorragender Begabung und kunstgewerblicher Erfahrung
auch pädagogisches und Verwaltungsgeschick besitzen, wollen
ihre Bewerbungen bis zum 5. Mai d. I. an den Magi-
strat einreichen.
Weimar. Die Bildhauerabteilung der Kunsthochschule
in Weimar ist zu einer selbständigen Großherzoglichen
Bildhauerschule erhoben worden. Die Bildhauerschule,
von Prof. Gottlieb Elster geleitet, der kürzlich als Nach-
folger Adolf Brütts von Berlin nach Weimar übersiedelte,
enthält Werkstätten und eine eigene Lrzgießerei.

Denkmäler

Berlin. Der seiner Vollendung entgegengehende Mär-
chenbrunnen im Friedrichshain wird jetzt an der
Nord- und Südostseite, wo sich die Straße „Am Friedrichs-
hain" und die Friedrichstraße entlang ziehen, mit dichten
Gruppen von schönblühenden Sträuchern umgeben. An
der Westseite, gegenüber der Bartholomäuskirche, bleibt
ein ziemlich breiter und langer weg frei, der zwischen
grünen Hecken zum Märchenbrunnen führt. Hinter der
Säulenhalle an der Mstseite liegt ein ebenfalls von Strauch-
gruppen umgebener Spielplatz, in dessen Mitte ein Spring-
brunnen plätschern wird und von dem aus man durch die
vielen breiten Meffnungen der Halle zu der großen Anlage
des Märchenbrunnens mit seinen Kaskaden, Märchensiguren,
Marmorbänken und Nischen gelangt. Zwei von den
Märchensiguren sind an der Nordseite bereits fertig, aber
vorläufig noch mit Leinwand umwickelt. An der Ausar-
beitung der übrigen großen Figuren, die seitlich zur Auf-
stellung gelangen, wird hinter Bretterhäuschen noch ge-
arbeitet. Die meisten Figuren aber, die ihren Standpunkt
in der Brunnenanlage selbst haben sollen, werden von den
Bildhauern in ihren Ateliers hergestellt und später nach
dem Friedrichshain geschafft werden.
Schwerin. (Für das Moltkedenkmal) auf dem Ruhner
Berg sind bis jetzt 26 026,35 Mk. eingegangen. Nach Abzug
der Unkosten beläuft sich der Reinertrag auf 2H37H,t5 Mk.
Im Laufe der nächsten Zeit soll über die Ausführung des
Denkmals das Gesamtkomitee befragt werden, das durch
70 Herren aus ganz Deutschland gebildet wird, und es
wird dann voraussichtlich ein Unterkomitee mit den weiter
erforderlichen Arbeiten betraut werden. Nach der Absicht
des Großherzogs soll dem Denkmal eine zwar würdige
und künstlerisch gediegene, aber einfache, von jedem Prunke
sich freihaltende Form und eine der umgebenden Natur
sich anpassende Gestalt gegeben werden, etwa die eines
massiven Turmes mit dem Reliefbilde oder mit einer in
einer Nische aufzustellenden Statue Moltkes.

Aläälebau

Berlin. (Der Städtebauer im Zweckverband Groß-
Berlin.) Das „Berliner Tageblatt" schreibt: „Die erste
 
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